Biathlon-Atmosphäre beim Werre-Park-Sporttag

Seit einigen Jahren schon kennt Hans Milberg, der frühere Vorsitzende des Stadtsportverbandes Bad Oeynhausen, die Biathlon-Tour und hatte nie einen Zweifel daran gelassen, die Tour irgendwann nach Bad Oeynhausen zu holen. 2022 war es dann so weit mit der Premiere im quirligen Werre-Park, dem größten Einkaufszentrum des Staatsbades in Ostwestfalen. Es war ein durchwachsener Start seinerzeit mit viel Regen und etwas verhaltenem Mut zur Biathlonpremiere bei den Sportfreunden des Minden-Lübbecke-Kreises. Doch das Potenzial eines Werre-Park-Biathlons als kombinierte Teamchallenge und spontanes Mitmachevent für Jederfrau/-mann war bereits erkennbar. Die “Neue Westfälische” schrieb damals in ihrem Kommentar, die Idee habe eine Wiederholung verdient.

Diesen Gedanken griff der neue Centermanager des Werre-Park, Adrian König, nun auf und stellt dem 2. Werre-Park-Biathlon gleich einen lebendigen Werre-Park-Sporttag zur Seite, zu dem die lokalen Sportvereine an zahlreichen Stationen in der Ladenstraße des Centers ihre Sportarten präsentieren und die Besucher zu Mitmacherlebnissen einladen. Dieser erstklassig organisierte Tag des Sports lockt viel Publikum und aktive Neugierige in den Shopping-Center und wenn man die Menschen beobachtet, ihre gute Laune und immer wieder auch die Begeisterung, dann wird so klar, wie gut ein solches “Sporttag-Format” gerade in dieser Zeit dem Sport aber auch der ganzen Gesellschaft tut. Probleme mal auszublenden für ein paar Stunden, leicht zu werden auf der Seele beim Zuschauen, Mitfiebern oder selbst aktiv werden, wirken nicht nur in der ehemaligen Kurstadt als “Kur für das Gemüt”, das kann überall in Deutschland funktionieren, wenn ein solches Event mit so viel Detailliebe umgesetzt wird wie hier im Werre-Park.

Vor dem “Eingang Intersport Voswinkel” kann die Biathlon-Tour mit ihrer mobilen Biathlonarena, mit den 2 Halbfinals und dem Finale der Biathlon-Teamchallenge und vielen Momenten authentischer Biathlon-Atmosphäre, angefacht von DJ Andreas Braun, durch die bewährte Live-Moderation und durch tolle Leistungen der mutigen “Biathlon-Novizen” ihren Teil zum gelungenen Tag des Sports bereits vor der Ladenstraße beitragen und die Menschen mitten hineinziehen in diesen Tag voller Sporterlebnisse. Und so sieht das in bewegten Bildern aus bzw. hört sich an (herzlichen Dank für den kleinen Zusammenschnitt an das Team Physio Koch)

32 Teamwettkämpfende, 8 Staffeln und 2 “Engel”

Wenn man dem Treiben an der Biathlonarena so zuschaut, das empathisch unterstützende Publikum hört und die so wunderbar motivierten 32 Biathleten/innen der 8 Teams beobachtet, dann ist es noch etwas schwerer verständlich, warum die Sportfreunde/innen im Landkreis in den Wochen vor dem Event so zurückhaltend mit der Anmeldung zur Biathlon-Teamchallenge waren. Zum Glück brachte uns die Premiere 2022 hier in Kontakt mit zwei ebenso begeisterten wie tatkräftigen Biathlonfans. Kathrin und Arne Holtmann erlebten die Biathlon-Tour als Teamchampions beim 1. Werre-Park-Biathlon auch während des Finalwochenendes 2023 in Oberhof und dieses Erlebnis ist bis heute in ihnen lebendig geblieben. Viele Stunden engagierten sich die beiden für die Ankündigung der Teamchallenge, Arne mit Radio-Interviews und im Kreise seiner Sportkollegen und Kathrin am Arbeitsplatz in Hille. Auf diesem Weg gewannen die beiden allein 16 der 32 Staffelwettkämpfenden. Das schwierigste Stück des Weges scheint damit zurückgelegt zu sein, denn fast alle Teams des heutigen Tages teilen ihre Begeisterung mit uns und kündigen an wieder dabei zu sein, wenn das Event erneut in den Werre-Park kommen sollte und dann auch weitere Teams für das Mitmachen zu gewinnen. Genau so funktioniert die Biathlon-Tour auch in vielen anderen Städten. Biathlon ist eben vor allem ein TV-Erlebnis, ein typisches Passiv-Sportevent. Wenn es als Volksbiathlon in die Städte kommt, dann ist das in den meisten Regionen durchaus exotisch. Das weckt besondere Neugier, auch die der Medien, und das ist gut, aber das schafft auch verschiedene “Hürden” zwischen Neugier und Mitmachgeist. Eine Wettkampfroutine ist nicht vorhanden, die Sorge sich zu blamieren ist leider verbreitet und die Unsicherheit als Neuling vor dieser gänzlich neuen Herausforderung allgegenwärtig. Aber es lohnt sich, diese Hürden zu überwinden, das hat die Biathlon-Tour mittlerweile hundertfach mit begeisternden Biathlonspektakeln bewiesen. Der Werre-Park-Biathlon ist auf einem guten Weg dorthin. Der Dank dafür gilt nicht zuletzt Kathrin und Arne Holtmann.

Biathlonchallenge: Programm, Modus, Siegerpreise

Das für 16-20 vierköpfige Teams ausgeschriebene Tagesevent wird also mit den 8 Teams in 2 Halbfinals und dem Finale + Siegerehrung nur gut den halben Tag füllen. Schlimm ist das natürlich nicht, denn dadurch bekommen alle Besucher des Werreparks die Möglichkeit auch selbst zwischen 15 und 18 Uhr spontan eigene Biathlonerfahrungen zu machen. Dabei können sie an den Infrarotgewehren ihre Treffsicherheit testen aus 10 m Entfernung auf Ziele mit 45 mm Durchmesser. Und auch die ganze Biathlon-Herausforderung wird spontan möglich, denn in der kurzen Pause zwischen Teamchallenge und spontaner Jederfrau/-mann-Challenge nutzt das Biathlon-Tourteam, um 3 “Loipen” mit Cardio-Skilanglauf aufzubauen, auf denen 400 m in der Doppelstocktechnik zurückgelegt werden, bevor 5 Schüsse Stehendschießen die spontanen Biathlonchampions ermitteln. Für die oder den Besten hat der Centermanager des Werre-Parks, Adrian König, noch einen weiteren 100EUR-Einkaufsgutschein ausgelobt.

Für die Teamchallenge von 11-15 Uhr hat die Biathlon-Tour am frühen Morgen einen knapp 200m kurzen Laufparcour aufgebaut, der von jedem Staffelteilnehmenden im Wettbewerb 5 x zu durchlaufen sein wird. Nach 2 Laufrunden wartet das Liegendschießen mit 5 Schüssen. Fehlschüsse werden auf einer ca. 40 m kurzen Strafrunde “abgebüßt”. Nach zwei weiteren Laufrunden wartet mit den 5 Schüssen Stehendschießen die schwierigste Prüfung auf unsere 32 Team-Biathleten. Danach folgen noch die nötigen Strafrunden und eine letzte Laufrunde, bevor am Start-/Zielbogen der Wechsel auf den Teamkollegen erfolgt. Die beiden Halbfinal-Siegerteams sowie weitere 2 Zeitschnellste erreichen das Finale, das um 14 Uhr das Highlight und zugleich den Abschluss der Teamchallenge darstellt. Alle Teams werden danach auf der chicken Bühne in der Ladenstraße von Adrian König geehrt, erhalten Medaillen, Pokale und jeder Teamwettkämpfende wird sogar mit einem kleinen Einkaufsgutschein bedacht. Die besten 3 Biathleten des Teamevents werden mit großen Einkaufsgutscheinen gewürdigt und der Allerbeste darf sich auf die Reise zum Finale der Biathlon Deutschland-Tour für 2 Personen im Februar 2025 nach Oberhof freuen und dort in der Biathlon-Skihalle um den Titel des Tourchampions kämpfen.

Die Teamchallenge

4 der 8 Halbfinalteams schaffen die Qualifikation zum Finale, das mit seiner Spannung, aber auch mit großartigen Leistungen allen, die es miterlebt haben lange in Erinnerung bleiben wird. Weiter unten in diesem Nachbericht wird es noch einmal nacherzählt. Zuvor jedoch stellen wir hier jene 4 Teams vor und würdigen sie, die den Einzug ins Finale verpassten.

Der Schützenverein Rehme von 1862

in 28:13 min
Mit Viktoria Kämper, Aidaen Grabowski, Eve Franke, Paul Montag. Kein Team trifft in den beiden Halbfinals so gut, wie das Quartett des SV Rehme. Mit beeindruckenden 26 Treffern und nur 14 Fehlschüssen spielt das junge Team des ältesten Sportvereins der Stadt seine Stärke überzeugend aus. Besonders eindrucksvoll gelingt dies Viktoria Kämper. Die Studentin für Wirtschaftsrecht an der Uni Bielefeld schafft mit ihren 10 Schüssen großartige 9 Treffer und erhält zurecht viel Applaus. Und es wäre für das Team auch weiter nach vorne gegangen, wenn wir nicht aus Platzgründen eine recht kleine Strafrunde von ca. 35 m hätten anbieten müssen. Bei vergleichbaren Etappen wählen wir die Länge der Strafrunde nicht unter 50 m, womit die gute Schießleistung nochmal deutlich aufgewertet würde. Aber, liebes Team des SV Rehme, lasst uns einen Deal machen: Wir finden eine Lösung für eine längere Strafrunde und Ihr motiviert Euch vor dem nächsten Biathlon für ein kleines Lauftrainingslager. Dann werden die Karten zur nächsten Teamchallenge neu gemischt!

Die Selbstläufer

in 26:17 min
mit Timo Baranek, Sebastian Hoppstädter, Jan-Lasse Hoppstädter, Markus Hoffmann. Mit dem Liegendschießen von Timo Baranek (5 Treffer), dem Stehendschießen von Markus Hoffmann (4 Treffer) und der Laufleistung von Jan Lasse Hoppstädter hätte es für die Selbstläufer locker ins Finale gereicht. Vier Mutige, wie sie, hätten wir uns unter den Bad Oeynhausenern noch viel mehr gewünscht. Nun gilt es für das sympathische Quartett an den Schwächen zu arbeiten. Dann sieht der spätere Erfolg aus wie ein “Selbstläufer”, tatsächlich jedoch steckt Arbeit dahinter, so ist es ja meistens.

Der Reit- und Voltigierverein Bad Oeynhausen

in 25:51 min
mit Timo Rasche, Benedikt Harre, Phoebe Reese, Marco Reese. Phoebe Reese ist mit 5:54 Minuten die Schnellste ihres Teams. Benedikt Harre liegt als bester Schütze des Teams mit 6 Treffern in der Endzeit mit 6:05 Minuten nur knapp hinter ihr. Am Ende fehlen dem Team des Reit- und Voltigiervereins nur 70 Sekunden zum Finaleinzug. Ihre Vierbeiner können durchaus stolz auf die Reiter sein.

Das Team Decathlon

in 25:13 min
Mit Elba da Silva, Hassan Jawad, Lena Gresmeier, Kai Bahr. Wir verneigen uns vor dem Decathlon-Team. Am umsatzstärksten Tag der Woche kommen Storemanager Kai Bahr und 3 seiner MitarbeiterInnen pünktlich zur Biathlonarena, haben die Businesskleidung gegen das Sportdress getauscht und schalten gekonnt um, aus dem Business- in den Sportmodus. Und das machen die Vier so gut, dass es beinahe ins Finale der Top 4 gereicht hätte. Die viertbeste Zeit hatten sie tatsächlich erreicht, dabei jedoch im Eifer des Gefechts zweimal an der fälligen Strafrunde vorbei gelaufen. Kann passieren. Es spricht für das Decathlon-Team, dass es die Zurückstufung von Platz 4 auf Platz 5 mit aller Fairness akzeptiert. Sportlich überzeugten sie ebenso. Lena Gresmeier, die junge Fußballerin, wird zweitbeste Biathletin des Tages mit ihren 5:28 Minuten und 6 Treffern. Knapp dahinter der Chef, Kai Bahr, mit ebenfalls 6 Treffern und 5:36 Minuten und auch Azubi, Hassan Jawad schafft mit 5 Treffern und 5:52 Minuten noch eine Zeit unter der 6-Minuten-Marke. Und an der Strafrunde vorbei zu laufen ist in diesem Fall einfach nur ein Sinnbild dafür, dass das Decathlon-Quartett an diesem Samstagmittag ganz schön “unter Strom stand”. Wir freuen uns sehr darüber, dass sie beim Biathlon dabei waren!

Das Finale der 4 besten Teams

Da sind sie, die 4 besten Teams der Halbfinals, jetzt um 14 Uhr schon mit etwas müden Beinen aus der Vorbelastung, aber spürbar motiviert, dieses eigentliche Highlight des Tages für sich zu entscheiden. Das Team Physio Koch (in schwarz) und das Werre-Park-Dreamteam (in rot) gehen mit dem vielleicht kleinen Nachteil der kürzeren Verschnaufpause ins Rennen, weil sie die Qualifikation im 2. Halbfinale schafften, das erst gerade 20 Minuten beendet ist. Beide Teams gaben aber gerade eben “grünes Licht” und sind bereit zur Challenge. Leicht favorisiert geht der Titelverteidiger, TG Werste, ins Rennen. Das Quartett in Blau mit der Startnummer 3 legte die schnellste Zeit im Halbfinale hin (22:06 Minuten). Das Werrepark-Dreamteam siegte im 2. Halbfinale mit 23:03 Minuten vor dem Team Physio Koch in 24:06 Minuten. Das Tri-4-Fun-Team von der SpVg. Kutenhausen-Todtenhausen benötigte als zweitplatziertes Team des 1. Halbfinals 24:42 Minuten. So viel dürfen wir bereits verraten: Alle 4 Teams verbessern in diesem Finale ihre Zeiten aus den Halbfinals und wir erleben im Einzelnen großartige Leistungssprünge, die für sich bereits die wunderbare Motivation verdeutlichen, mit der in diesen nächsten, gerade 20 Minuten, gekämpft wird. Los geht’s.

Diese erste von 4 Finalrunden startet gleich mit dem Duell der beiden besten Einzelbiathleten aus den Halbfinals. Auch da trafen sie direkt aufeinander, Jens Funken und Guido Butschkat (in den blauen Trikots), die beiden auch über die Kreisgrenzen hinaus erfolgreichen Triathleten. Im Halbfinale konnte Jens Funken vom Tri-4-Fun-Team dieses Duell mit 5:00 Minuten knapp für sich entscheiden, während Guido Butschkat im Dress des Titelverteidigers 5:09 Minuten benötigte. Doch welch einen Finalauftakt legt der NRW-Landesmeister der M45 im Sprint-Triathlon nun für seine TG Werste hin! Nach 6 Treffern im Halbfinale agiert er nun beinahe im Stile eines Biathlonprofis, schiesst liegend und stehend im schnellen Rhythmus und legt erstklassige 9 Treffer mit seinen 10 Schüssen hin. Es ist eine Erfahrung, die wir auch bereits in vielen anderen Städten gemacht haben. Ausgezeichnete Sportler verfügen nicht selten über eine unglaublich schnelle Lernfähigkeit. Bei Guido führt die Kombination aus enormen Lauftempo vom ersten bis zum letzten Meter und den nahezu perfekten 2 Schießeinheiten zu einer Endzeit von 4:14 Minuten. Diese Zeit ist von keinem Konkurrenten an diesem Tag zu schlagen, obwohl einer ihm im weiteren Verlauf des Finals noch ziemlich nahe kommen wird. Guido Butschkat sichert sich mit dieser Meisterleistung das “Ticket” zum Finale der Biathlon Deutschland-Tour am 8./9. Februar 2025 in Oberhof und bringt sein Team mit 45 Sekunden Vorsprung in Führung. Das Tri-4-Fun-Team mit Jens Funken ist erster Verfolger nach 4:59 Minuten. Damit ist Jens einer der 3 Wettkämpfenden des Tages, der die 5-Minuten-Marke unterbieten kann. Er schafft das mit lediglich 4 Treffern, also 6 Strafrunden. Läuferisch ist er mit Guido Butschkat auf Augenhöhe. Christian Klenke folgt für das Werre-Park-Dreamteam schon nach 5:07 Minuten, der fünftbesten Einzelleistung des Tages. In dieser starken Auftaktrunde hat es Christoph Koch nicht leicht. Der Inhaber von Physio Koch aus Hille legt in 5:42 Minuten selbst ein gutes Rennen hin hadert jedoch etwas mit seinen 7 Fehlschüssen, die wertvolle Zeit kosten. Doch seine MitarbeiterInnen legen sich für ihren Chef ins Zeug und entwickeln in den kommenden Minuten erstaunliche Biathlonqualitäten.

Vorne weg geht’s aber unangefochten für den Titelverteidiger. Die TG Werste startet mit Arne Holtmann in diese zweite Runde und der zweitbeste Einzelbiathlet vor 2 Jahren beim 1. Werre-Park-Biathlon baut den Vorsprung sogar weiter aus. Dafür reichen dem erfolgreichen Langstreckenläufer, der nun auch im Triathlon bereits erste Erfolge feiern konnte, 5 Treffer und flinke Beine, um nach 5:25 MInuten René Marten mit rund 95 Sekunden auf den Weg zur Titelverteidigung zu schicken. Besser als Arne schiesst in dieser Runde nur seine Frau Kathrin, die im Dress des Team Physio Koch 6 Treffer hinlegt und ihr Team von Platz 4 auf 3 nach vorne bringt. Kathrin war im Halbfinale sogar noch schneller, erzielte dort tolle 8 Treffer und 5:26 Minuten. Mit dieser Zeit wird sie beste Einzelbiathletin der Teamchallenge. Herzlichen Glückwunsch. Noch gerade 6 Sekunden Vorsprung auf das Physio Koch-Team kann Sven Gerdsmeier für das Werre-Park-Dreamteam an seinen Teamkollegen Sören Riechmann übergeben. Doch auch Svens Leistungssteigerung verdient Erwähnung, denn der Hiller Moorläufer musste noch im Halbfinale 8 Strafrunden drehen und kann seine Trefferzahl im Finale verdoppeln. In der Einzelzeit verbessert er sich um nahezu eine volle Minute. Verena Funken erreicht für das Tri-4-Fun-Team 4 Treffer (nach 7 Treffern im Halbfinale) ist aber trotz ihrer 6 Strafrunden in 6:32 Minuten sogar noch etwas schneller als in ihrem Halbfinale mit 6:39 Minuten.

Ultra-Ausdauerläufer René Marten, der am kommenden Tag in Hannover an der Startlinie des Marathons stehen wird und dennoch seinen Teil zur Titelverteidigung beim 2. Werre-Park-Biathlon für die TG Werste beitragen möchte macht dieses Finale mit 6 Fehlschüssen unfreiwillig wieder spannend. Das liegt aber vielmehr an seinem entfesselt laufenden Verfolger, Sören Riechmann. Der Verteidiger des Kreisliga-A- Fußballteams VFL Frotheim und 3. Starter des Werre-Park-Dreamteams zeigte bereits im Halbfinale seine läuferischen Qualitäten, doch beim Schießen wollte es mit 10 Fehlschüssen überhaupt nicht klappen. Einige Übungsrunden in den verbleibenden 20 Minuten bis zum Finalstart zeigen nun ebenso Wirkung, wie auch eine robuste Wettkampfmentalität. Wir reiben uns die Augen, 7 Treffer legt der Fußballhüne hin, 4 davon im Stehendschießen. Eindrucksvoller könnte er kaum demonstrieren, dass er im entscheidenden Moment voll da ist. 4:28 Minuten bedeuten die zweitbeste Einzelleistung des Tages und sein Werre-Park-Dreamteam ist vor der Schlussrunde nur noch 30 Sekunden hinter dem Titelverteidiger zurück.

Unbedingt erwähnt werden muss auch die Leistung von Léon Wolff, dem angehenden Physiotherapeuten im Physio Koch-Team. Nach 8 Fehlschüssen im Halbfinale legt er nun perfekte 10 Treffer hin. Im Halbfinale hatten wir noch gefrotzelt, dass der ehemalige Bundeswehrsoldat doch heute ein Gewehr in der Hand habe, das geradeaus schiesst. Im Finale hat er sich definitiv bestens auf das Gewehr eingestimmt. Es sind Geschichten, wie diese, die das Finale zu einem herrlich kurzweiligen Spektakel machen. Nicht unterschlagen möchten wir die 5:08 Minuten von Triathlet Niels Penner. Sie sind die sechstbeste Einzelleistung des Tages und bringen das Tri-4-Fun-Team wieder bis auf eine Sekunde an das Team Physio Koch heran. Die letzte Finalrunde wird richtig spannend!

Das ist keine leichte Aufgabe für Holger Strobel, den Schlussläufer der TG Werste. 30 Sekunden Vorsprung hat er zwar, aber im Nacken hängt ihm Frank Polster, der Ironmen des Werre-Park-Dreamteams, der im Halbfinale in 5:24 Minuten sogar minimal schneller als Holger war. Das vorletzte Schießen, Holger legt 3 Treffer vor. Frank kontert mit 4 Treffern. Der Vorsprung des Titelverteidigers schrumpft auf unter 20 Sekunden zusammen. Jetzt ist es richtig laut und der Werrepark wird wahrhaftig zur Biathlonarena. Holger Strobel, der beim Bad Oeynhausener Stadtlauf 2022 für die 10 km als 9. der M45 eine Zeit von 38:39 Minuten benötigte, also ein ausgezeichneter Läufer ist, kommt als Erster zum Stehendschießen. Das ist jetzt vor allem eine Nervensache. Der kleinste Wackler sorgt für einen Fehlschuss und Holger muss gleich 4 davon hinnehmen. Im Halbfinale hatte er noch 3 Schüsse des Stehendschießens ins Ziel gebracht. Während der Schlussläufer der TG Werste seinen letzten Schuss setzt ist Frank Polster für das Werre-Park-Dreamteam schon bereit für seine letzten 5 Schüsse und hat es nun selbst in der Hand, den Titelverteidiger tatsächlich noch abzufangen. Was für eine Aufholjagd des Teams, das aus 4 Einzelsportlern besteht, die sich kaum kennen, die aber im Halbfinale und in diesen Minuten des Finals als Team zusammen wachsen. In diesen entscheidenden Sekunden des Finals zeigt die Sportart Biathlon ihre Qualitäten als Dramaqueen. Den Sieg schon greifbar nahe vor Augen muss der erfahrene Soldat 5 Fehlschüsse hinnehmen. Es sind 5 Millimeter-Entscheidungen, die im ungünstigsten Falle so verlaufen, wie jetzt bei Frank Polster, und die dem fast schon entmutigten Titelverteidiger nun das Stimmungs-Comeback ermöglichen. Zwei Strafrunden laufen Holger und Frank noch gemeinsam, dann verabschiedet sich der in blau gekleidete Schlussläufer der TG Werste und bringt wenig später unter dem Jubel des Publikums die Titelverteidigung für sein Team nach 20:37 Minuten nach Hause. Kurz darauf sieht man Frank Polster beim Zieleinlauf die Enttäuschung an, aber das Werre-Park-Dreamteam ist in diesen Minuten tatsächlich zum Dreamteam geworden und hat dem Titelverteidiger den Sieg maximal schwer gemacht. Anne Seitz bringt als Schlussläuferin des Tri-4-Fun-Teams mit starken 8 Treffern den 3. Platz nach 22.53 Minuten ins Ziel und, welch ein würdiger Abschluss dieses tollen Finals, Joann Smith gelingen für ihr Team Physio Koch 10 Treffer mit 10 Schüssen. Nach 23:15 Minuten holt sie sich ihren verdienten, herrlich lauten Applaus des empathischen Publikums ab.

Die Ehrung der Teams

Auf der imponierenden Bühne im Zentrum der Werre-Park-Ladenstraße ehrt Centermanager Adrian König alle Teams und Staffelwettkämpfenden mit Erinnerungsmedaillen und jeweils kleinen Einkaufsgutscheinen. Die drei besten Teams werden mit Pokalen ausgezeichnet. Für die 3 besten Einzelbiathleten, Sven Funken, Sören Riechmann und Guido Butschkat gibt es großzügige Einkaufsgutscheine und Guido Butschkat darf sich auf die Reise zum Biathlon-Tourfinale nach Oberhof freuen. Diese Ehrung bildet einen feierlichen Rahmen und Abschluss der Teamchallenge.

Das spontane Mitmachevent für alle Neugierigen

Im spontanen Mitmachevent für alle neugierigen Werre-Parkbesucher wird es dann am späten Nachmittag nochmal richtig lebendig. 25 Wettkämpfende versuchen sich im Wettbewerb über 400 m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten und bei 5 Schüssen Stehendschießen auf die 45 mm-Ziele, also auf die gleiche Zielgröße, wie bei der Teamchallenge. Andreas Braun (in der unteren Bildzeile ganz links im gestreiften Hemd mit Kappe), der während der Teamchallenge als DJ gefordert war, tritt nun auch als Coach in Erscheinung. Andreas war viele Jahre Mitglied der Belgischen Biathlon-Nationalmannschaft und sammelte dabei auch Weltcup-Erfahrungen in Oberhof und Ruhpolding. Hier im Werre-Park unterstützt er die mutigen Biathlon-Novizen und zeigt im Duell mit Mahmudov Ilkin auch ausser Konkurrenz sein Können mit einem fehlerlosen Schießen. Ein solches fehlerloses Schießen gelingt nur einem weiteren Wettkämpfer. Der 11-jährige Moritz Holtmann (obere Bildzeile rechts, unterstützt von Andreas Braun) profitiert dabei von unserem Zugeständnis, liegend schießen zu dürfen. Das jedoch macht der junge Fußballer und Tenniscrack perfekt und zeigt echtes Biathlontalent.

Den offiziellen Wettbewerb mit Stehendschießen gewinnt der Mindener Fußballer, Joschka Braedikow (obere Bildzeile ganz links) mit 2:22 Minuten und 4 Treffern, vor Arne Holtmann, der nach der Titelverteidigung in der Teamchallenge nun auch beim spontanen Mitmachevent eine gute Figur macht und 2:42 Minuten mit 4 Treffern schafft. Den 3. Platz erreicht Özkan Türken (untere Bildzeile, ganz rechts), der das Duell mit seinem Sohn, Eray, gewinnt und 4 Treffer in 3:01 Minuten erzielt.

Die Biathlon-Tour sagt Dankeschön

Mit dem Sieg der TG Werste und der Finalqualifikation von Guido Butschkat endet dieser 2. Werre-Park-Biathlon und die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön an alle Wettkämpfenden für ihren sportlichen Einsatz und an über den Tagesverlauf mehrfach wechselnde aber stets empathische Publikum hier im Werre-Park.

Unser Dankeschön gilt dem engagierten Bad Oeynhausener Stadtsportverband um Wolfgang Feierabend und Hans Milberg für die Unterstützung in der Kommunikation an die Sportvereine der Stadt und ausdrücklich auch nochmal an Kathrin und Arne Holtmann für ihr persönliches Engagement in der Teamakquise. Der abschließende Dank gilt Adrian König und seinem gesamten Team des Centermanagement für diesen ausgezeichnet organisierten Sporttag im Werre-Park und nicht zuletzt auch für das Vertrauen in die Biathlon-Tour. Wir haben diesen Tag im Kreis Minden-Lübbecke sehr genossen!

Bilder: Gisi Feulner, Kathrin und Arne Holtmann, Technik: Siegward Pein, Wettkampfbetreuung: Marco Feulner und Moritz Holtmann, Musik: Andreas Braun, Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel, Text und Moderation: Martin Bremer

O-Töne

Nachbericht der Neuen Westfälischen vom 16.04.24