Schramberg weiss Biathlonfeste zu feiern!
In der Heimat von Janina Hettich müssen wir bei dieser Rückkehr in die 5-Täler-Stadt des Mittleren Schwarzwald an diesem verkaufsoffenen Sonntag zum 2. Schramberger Citybiathlon ohne die vielleicht derzeit beste deutsche Biathletin und frische Vizeweltmeisterin 2024 in Nove Mesto auskommen, denn die sympathische Lauterbacherin kämpft zeitgleich im kanadischen Canmore um die letzten Weltcup-Punkte der Saison 2023/24, während der sie spätestens in der Weltspitze ihrer Sportart angekommen ist. Im Vorjahr hatte sie hier die Premiere der Biathlon-Tour auf dem hinteren Rathausplatz den ganzen Tag lang begleitet und Ihre Familie schaffte mit Janinas großartig schießenden, jüngeren Schwester, Madeleine den Einzug ins Finale der Teamchallenge. Am heutigen Tag, für den wir die Biathlonarena auf dem perfekt passenden, zentralen, Vorderen Rathausplatz aufbauen, schaffen es 8 wunderbar motivierte Teams, rund 70 Wettkämpfende, mehrere hundert Schnupperschützen und noch viel mehr Schaulustige diesen Schramberger Biathlontag auch ohne ihre Lokalheldin zu einem stimmungsvollen Fest mit spannenden Rennen und vielen ausgezeichneten, sportlichen Leistungen zu machen.
Der Handels- und Gewerbeverein Schramberg hatte eingeladen und wie im Vorjahr erleben wir hier in der gemütlichen Einkaufsstadt einen bestens organisierten Eventrahmen, der unsere Arbeit ideal unterstützt. Herzlichen Dank dafür an die Geschäftstellenleiterin, Manuela Klausmann, die wir seit Wochen mit Herzblut auf diesen Tag hinarbeitend erlebten und die heute in einer vollen Innenstadt viele lachende Gesichter und Momente der Begeisterung sozusagen als Lohn zurück bekommt.
Die besten Vorjahresteams treffen auf neue, harte Konkurrenz
Das Vorjahr hier in Schramberg bot, selbst für uns, die wir schon viele kurios spannende Teamwettbewerbe erleben durften, eine Finaldramatik mit einem derart perfekten Drehbuch, das einfach jahrelang im Gedächtnis bleiben muss. Und so freuen wir uns besonders, dass die beiden Protagonisten-Teams, Die Titelverteidiger,4 Bö`s, und das zur marieleworld.com gereifte letztjährige Schwarzwaldmariele in nahezu unveränderter Aufstellung sozusagen zum Rückkampf auf dem Rathausplatz dabei sind. Die beiden Teams werden im 2. Vorlauf direkt aufeinandertreffen und für ein frühes Highlight sorgen. Doch wir sind auch gespannt auf die fitten Sportler der beiden Teams des Tria Schramberg mit einigen der besten Triathleten der Region oder auf das Team der sportlichen LehrerInnen und TrainerInnen, das als “Sofa-Biathleten” im Vorlauf 1 starten wird. Nicht zu vergessen das jüngste Team des Tages mit 3 jungen Hand- und Fußballern gemeinsam mit dem Papa und Sportlehrer in Personalunion als Teamcaptain. Gefreut hatten wir uns auch auf das einzige reine Damenteam des Tages, die Schwarzwald-Mädels aus Mariazell, die leider kurzfristig wegen Krankheit ausfallen, wodurch das Teilnehmerfeld von 9 auf 8 Teams dezimiert wird. Doch selbst der zum Duell geschrumpfte 1. Vorlauf zwischen dem Team Tria Schramberg und den Sofa-Biathleten macht richtig Laune.
Einzelwettkampf, Teamchallenge und ein motivierender Siegerpreis
Der Modus der Biathlon-Tour sieht vor, dass alle Teamwettkämpfer mit ihrer persönlichen Leistung auch den Einzelwettbewerb gewinnen können. So konkurrieren die 32 Wettkämpfenden Teamer also mit den mehr als 30 spontanen Neugierigen, die von 11-14 Uhr und 16.30 – 17.30 Uhr beim Sprintbiathlon über 400 m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten und 5 Schüssen Stehendschießen aus 10 m Entfernung auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser an den Start gehen. Der Modus, Treffer vor Zeit, gibt auch jenen Neugierigen eine Chance auf eine vordere Platzierung, die sich mit etwas weniger Kraft und Fitness als die Top-Sportler an ihre Biathlon-Challenge heranwagen und mit Treffsicherheit dennoch in die Top 10 vorrücken können. Der Einzelwettbewerb zieht seinen Reiz natürlich auch aus dem Siegerpreis, denn der Beste des Tages und Nachfolger des Vöhrenbachers, Hans Kern, gewinnt die Reise für 2 Personen zum Finale der Biathlon-Tour in Oberhof, wo alle Etappensieger der Saison in der einzigartigen Biathlon-Skisporthalle um dem Toursieg kämpfen werden und von Olympiasieger, Ebs Rösch, darauf vorbereitet werden.
Doch wir beginnen den sportlichen Tagesbericht mit der Teamchallenge, weil sie mit ihrer tollen Mischung aus Teamgeist, Stimmung und Spannung auch das große Highlight des Tages ist. Um 14 Uhr eröffnet Schrambergs Oberbürgermeisterin, Dorothee Eisenlohr, mit Vorfreude und herzlichen Worten an die Teams den Wettbewerb. Die Biathlon-Tour sagt dafür herzlich Dankeschön!
Der 1. von 3 Vorlaüfen der Teamchallenge
Für zwei Teams, die das erste Mal bei der Biathlon-Tour dabei sind, wird dieser erste Vorlauf zum Duell um den Finalplatz und man könnte meinen, dass es vielleicht etwas langweilig werden könnte, weil mit den Schwarzwald-Mädels das dritte Team dieses Vorlaufes ausfällt, doch die Sofa-Biathleten (im blauen Dress), bei denen gleich 3 geübte HandballerInnen am Start sind und das Team1 der Schramberger Triathleten legen ein eben so schnelles wie spannendes Rennen hin. Am Ende wird der Sieger 11:46 Minuten benötigen und das zweitplatzierte Team 12:06 Minuten. ZUm Vergleich: Im letzten Jahr gewannen die 4 Bö’s in 11:43 Minuten und in der Vorwoche beim Citybiathlon in Gevelsberg benötigte der Teamchampion 12:48 Minuten. Sofa-Biathletin und Sportlehrerin Silke Harter gewinnt das Auftaktduell bei 1:1 Treffern knapp gegen Triathlet Michael Pfau. Die Abteilungsleiterin der Handball-Sportgemeinschaft Dunningen-Schramberg schickt Teamkollege Johannes Brauchle mit 9 Sekunden Vorsprung ins Rennen. Doch die holt Triathletin Martina Nagel im Nu wieder auf. Während Martina 2 Treffer erzielt geht der Schreiner im Team der Sofa-Biathleten am Biathlongewehr leer aus. Isabell Kuner, die Skilangläuferin aus Schonach zeigt für die Triathleten ein ganz starkes Rennen in der 3. Runde und legt mit 2:22 Minuten ein so schnelles Rennen hin, wie wir es von einer Dame in 9 Jahren Biathlon-Tour nur selten gesehen haben. Zudem erzielt sie sehr gute 3 Treffer und kann damit Landestrainer des Südbadischen Handballverbandes im Team der Sofa-Biathleten, Simon Rittemann auf Distanz halten, der zwar mit 2:15 Minuten ebenfalls schnell unterwegs ist, jedoch 15 Strafsekunden mehr als Isabell “absitzen” muss. Und so startet der C-Trainer im Tria-Team, Jochen Hutt mit ca. 40 Sekunden Vorsprung vor dem langjährigen Handball-Torwart der HSG Dunningen-Schramberg, Tobias Harter. Doch schnell wird klar, der schnelle Handballer hat sich noch nicht aufgegeben. Tobias gewinnt dieses letzte Duell mit 3:2 Treffern und am Ende fehlen den Sofa-Biathleten 20 Sekunden zum Einzug ins Finale. Das Team Tria Schramberg 1 werden wir um 15.40 Uhr im Finale wiedersehen.
Der 2. von 3 Vorlaüfen der Teamchallenge
Die Neuauflage des Vorjahresduelles um den Sieg, zwischen den Champions 2023, den 4 Bö’s aus Tennenbronn (im grau-grünen Dress) und dem Quartett der feschen Schwarzwaldmariele (in gelben Trikots), das auf dem Weg zu Süddeutschlands größtem Souvenierhandel nun Marieleworld.com heisst bringt viel Spannung in diesen 2. Vorlauf. Nur 5 Sekunden lagen im Vorjahr zwischen den beiden Teams. Aber auch das Team Bi(er)athlon möchte mit dem perfekten Zielwassermix ein Wörtchen um die Finalquali mitsprechen. Gleich in der ersten Runde legt “Mariele” Arkas Förstner ein tolles Tempo vor und nimmt Thomas “Bö” Fleig rund 20 Sekunden in der Loipe ab. Doch der Mann aus dem Team des Vorjahressiegers kontert in typischer “Bö-Manier” mit einem fehlerlosen Schießen und legt 2:21 Minuten mit 5 Treffern hin, was am Ende die zweitbeste Einzelleistung des Tages wird. Da auch der Ingenieur und Innenarchitekt im Marieleworld.com-Team starke 3 Treffer schafft liegen die 4 Bö’s “nur” 15 Sekunden vor Mariele. Doch Bierathlet Pilipp Mauch ist vielleicht ein bisschen schwindelig geworden bei diesem Auftakttempo seiner Konkurrenten. Mit einer Strafminute für die 4 Fehlschüsse schickt der Kassierer der Schramberger SPD seinen Teamkollegen, Benjamin Jäckle mit etwas Verspätung in die zweite Runde und macht erstmal eine Flasche Sekt auf.
Die zweite Runde geht klar an Mariele, denn Tobias Kuhner ist im Duell mit Walter “Bö” Bühler sowohl etwas schneller als auch, mit 3:2 Treffern, etwas treffsicherer. Der Präsident des FC Hardt macht aus 15 Sekunden Rückstand nun rund 15 Sekunden Vorsprung und das sieht zwischen den beiden Teams seehr ähnlich wie im Vorjahr aus. Bei den Bierathleten zeigt die Mischung aus Bier und Sekt keine Wirkung oder, besser gesagt, keine positive Wirkung. 4 Fehlschüsse von Benjamin Jäckle werfen die sympathischen 4 weiter zurück, doch die gute Laune lassen sie sich dadurch nicht nehmen.
Kaum ist das 5 Valleys-Mariele-Team auf dem Berg angekommen, da geht es auch schon ins nächste Tal. Felix Ehret, der Maschinenexperte, der beruflich oft in Portugal unterwegs ist, trifft eben nicht wie Christiano Ronaldo sondern versetzt sein Team mit 75 Strafsekunden in Fado-Stimmung, zumal sich der neue Bö, Frank Zanger aus Lauterbach mit 4 Treffern gleich wie ein norwegischer Biathlonchampion präsentiert und Frank Bühler 50 Sekunden Vorsprung mit in die Schlussrunde gibt, also ziemlich genau jene Zeitspanne, die Frank im Vorjahresfinale gegen Arkas Förstner aufholte. Was soll der arme Mariele-Neuling, Michael Kunz, da machen? Der Physiker, der als Lehrer arbeitet, macht das einzig richtige und gibt Vollgas in der Loipe, holt einige Sekunden auf und setzt den Held des Vorjahresfinals etwas unter Druck. Frank erlaubt sich 2 Fehlschüsse und so entsteht für Mariele Michael noch eine Minichance auf’s Finale. In knapp 30 Sekunden 5 Treffer wären aber ebenso brillant wie unwahrscheinlich. Michael riskiert das ganz schnelle Schießen und bezahlt es mit 3 Fehlschüssen. Die 4 Bö’s schaffen den Einzug ins Finale, und Marieles Biathlonkarriere geht mit Platz 4 nur durch ein ganz kleines Tälchen, aus dem sie im nächsten Jahr neue Gipfel erklimmen kann. Das gilt nicht weniger für das Team Bi(er)athlon, das aber beim flüssigen Proviant weiter tüfteln muss.
Der 3. von 3 Vorlaüfen der Teamchallenge
Ein spannender Dreikampf wartet im letzten Vorlauf auf uns. Am Ende werden die 3 Teams weniger als 40 Sekunden auseinander das Ziel erreichen. Das ist durchaus überraschend, denn im Team Tria Schramberg 2 sind zumindest 3 Leistungssportler am Start, die alleine schon wegen ihrer Fitness durchaus die Favoritenrolle einnehmen. Doch die erste Runde dieses Rennens geht klar an den Musikverein Concordia Hardt (im schwarzen Dress in Loipe 1). Dort tritt der zweitbeste des Vorjahres, Magnus Weber, an und zeigt seine Qualitäten erneut mit 4 Treffern. Über 20 Sekunden Vorsprung kann Magnus seinem Sohn Jonas mit auf den Weg geben, während dahinter Sportlehrer, Fritz Geray seinen Sohn Finian vom Team treffsicher zeitgleich mit dem Tria-Team in die Verfolgung schickt, bei dem Holger Mungenast, der 3. der Deutschen Duathlon-Meisterschaften 2016 in Ulm, an den Vereins-Vorsitzenden Dominik Leinmüller übergibt.
Das Talent der Treffsicherheit scheint Magnus an seinen Sohn vererbt zu haben. Da Jonas zusätzlich zu den schnellsten des Tages gehört, vergrößert er mit seinen 3 Treffern den Vorsprung des Posaunen Power Hardt-Teams auf schon recht komfortable 45 Sekunden. Großartig, wie dahinter der gerade 12-jährige Handballer, Finian Geray mit dem Landesliga-Triathleten, Dominik Leinmüller nicht nur mithält, sondern am 4 kg schweren Biathlongewehr im freihändigen Schießen unter dem Jubel des kleinen Dunninger Fanclub unglaublich gute 4 Treffer hinlegt und die starken Triathleten erstmal auf Platz 3 verweist.
In der 3. Runde blässt die Concordia den sportlichen Verfolgern weiter den Marsch. Robert Klausmann ist, als Hobby-Skilangläufer ohnehin schnell in der Loipe und steigert sich am Biathlongewehr im Vergleich zum Vorjahr erheblich. Mit 3 Treffern baut er den Vorsprung weiter aus. In der Verfolgung gelingt dem Tria-Team eine Verbesserung, denn Physiotherapeut und Bikefitter, Jonas Oschwald kann mit 2 Treffern wieder den Kontakt zum Team treffsicher herstellen, das mit dem jungen Fußballer, Matthias Werner, seinem Namen einmal weniger Ehre macht und 75 Strafsekunden “absitzen” muss.
In der Schlussrunde muss sich Posaunist Bernd Herzog auf dem Weg zum Sieg einen mehrfachen Deutschen Meister vom Hals halten, denn das Tria-Team startet mit Florian Bruker, der den nationalen Nordic Blading-Titel gleich dreimal errang. Und der fitte Triathlet kommt dem Musikverein doch noch einmal ziemlich nahe. Bernds 2 Treffer reichen Concordia Hardt zum Einzug ins Finale mit 11:35 Minuten als zweitbestes Vorrundenteam. Darauf können die 4 Musiker wahrlich stolz sein. Florian bringt seine Triathleten mit seinen 3 Treffern noch auf Platz 2 in diesem Rennen mit 11:59 Minuten und in ganz starken 12:14 Minuten holt sich das jüngste Team, “treffsicher”, zurecht einen lauten Sonderapplaus. Fußballer Emilio Merz beendet den starken Wettkampf der 4 Dunninger mit 2 Treffern. Diesem Team gehört die Zukunft.
Das Finale der Teamchallenge mit den 3 Vorlaufsiegern
Es ist soweit, das Highlight des 2. Schramberger Citybiathlons steht bevor. Die Siegerteams der 3 Vorläufe sind bereit und laufen ein zum Finale um den Titel des Biathlonstaffel-Stadtmeisters 2024. Auf der Bahn 2 das schnellste Vorrundenteam, die Teamchampions des Vorjahres, die 4 Bö’s aus Tennenbronn, die 11:10 Minuten bei ihrem Sieg über Marieleworld.com vorgelegt hatten. Rechts von ihnen startet auf der Bahn 3 das zweitschnellste und Überraschungsteam der Vorrunde, Posaunen Power Hardt, die mit 11:35 Minuten sozusagen in Schlagweite zur norwegischen “Biathlonmaschine” liegen, aber als Sieger des 3. Vorlaufes vor 15 Minuten mit der kürzesten Verschnaufpause der 3 Finalteams zurechtkommen müssen. Beim Team Tria 1 wird die Kondition sicher nicht das Problem sein. Für die 4 TriathletInnen wird im Fokus stehen, die 8 Treffer und 12 Fehlschüsse aus dem Vorrundensieg in 11:46 Minuten möglichst umzudrehen.
Los geht’s! Durchwachsener Start für alle 3 Startläufer. Die Meisterschützen der Vorrunde, Magnus Weber für den Musikverein und Thomas Fleig für die 4 Bö`s zeigen, dass sie auch nur Menschen sind und die wackeln nunmal mitunter. Thomas findet die Ruhe schneller zurück als Magnus, schafft 3 Treffer, während Magnus 4 Fehlschüsse hinnehmen muss, ebenso, wie Langdistanz-Triathlet, Michael Pfau. So gehen die 4 Bö’s mit gut 20 Sekunden Vorsprung vor den Triathleten in die 2. Runde und bei der Posaunen Power muss Sohn Jonas ohne den Rückenwind durch Vater Magnus versuchen, sein Team wieder an die führenden 2 Teams heranzubringen.
Die zweite Runde des Finals geht klar an Martina Nagel. Die langjährige Leistungssportlerin und 2. der Triathlon-Landesmeisterschaften von 2014 in ihrer Altersklasse ist nicht nur topfit, sondern sie zeigt jene blitzschnelle Lernfähigkeit in der Körperbeherrschung einer neuen Sportart, wie es eben nur in Ausnahmefällen zu beobachten ist. Ohne jede Schießerfahrung erzielt sie bei ihrem zweiten Versuch des Schießens unter Belastung nahezu perfekte 4 Treffer, wird auf Platz 11 der Einzelwertung zweitbeste Biathletin des Tages und bringt unter dem Jubel der Team-Tria-Fans ihr Team wieder auf Augenhöhe mit den 4 Bö’s, für die Walter Bühler mit 3 Fehlschüssen das kühle Norweger-Blut einen Moment lang besiegbar warm werden lässt. Für Jonas Weber wäre mehr drin gewesen, der setzt gleich 3 Schüsse an die Kante, aber seine 2 Treffer helfen der Posaunen-Power immerhin, den Rückstand von 60 auf 50 Sekunden zu verkürzen.
Und wieder gibt’s an der Spitze das Duell Triathlondame gegen Biathlonbruder. Diesmal jedoch unter umgekehrten Vorzeichen, denn die beeindruckend schnelle Schonacher Skilangläuferin, Isabell Kuner, sprintet auf und davon und Frank Zanger muss schon sehr gute Nerven und seine ruhige Hand voll einbringen, um die 4 Bö’s mit 3:2 Treffern einigermaßen im Rennen zu halten. Jedenfalls führen die Triathleten vor der Schlussrunde mit 23 Sekunden Vorsprung. Doch die gute Nachricht für die 4 Bö’s ist: Im Vorjahr hat Frank Böhler sogar über 40 Sekunden Rückstand noch in einen Sieg umgewandelt. Und der im Vorlauf so starke Musikverein Concordia? Sie kommen in diesem Finale nicht in ihren Vorlauf-Flow. 5 Fehlschüsse ihres “Postboten Thielke”, Robert Klausmann, degradiert die Posaunen Power Hardt vorübergehend zur Schneckenpost. Das mindert ihre tolle Vorlaufleistung jedoch keineswegs.
Und einen Moment lang fühlen wir uns um genau ein Jahr zurückversetzt, als der Schramberger Schützenkönig von 2013, Frank Bühler, seinerzeit hinter Arkas Förstner herjagte und vielleicht keiner, ausser ihm selbst, an die Chance zum Sieg der 4 Bö`s glaubte. Heute eilt statt der Schwarzwaldmariele das Team Tria voraus und der Mann, der den “Norweger” im Nacken sitzen hat, heisst Jochen Hutt. Der Ingenieur für Steuer- und Regelungstechnik könnte esganz einfach steuern und regeln, wenn er perfekte 5 Treffer hinlegt. Aber weil das die hohe Kunst des Biathlons ist, hat es eben Seltenheitswert und die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Die liegt für Jochen bei 2 Treffern. Und da sind sie wieder, die heruntertickenden Strafsekunden des führenden Teams, die Frank Bühler offensichtlich braucht, um noch einige Prozent draufzulegen, um dem Vorbild, Johannes Thingnes, nahe zu kommen. Geschichte wiederholt sich auf dem Schramberger Rathausplatz, wenngleich ihm heute bereits 4 Treffer reichen, wird Frank erneut zum Böööhler und Matchwinner für seine 4 Bö’s und macht die Vorjahressieger erneut zum Schramberger Biathlon-Teamchampion. Das Tria-Team 1 hat sich größten Respekt verdient und den (bisher) Unbesiegbaren einen großen Kampf geliefert, der mit 11:20 zu 11:30 Sekunden eine ziemlich knappe Entscheidung fand. Und das Quartett vom Musikverein Hardt weiss nun, dass sie durchaus ein Siegkandidat sind, wenn es gut läuft. Also, auf ein Neues 2025!
Mit der Ehrung aller 8 Teams endet diese 2. Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft und es ist so bemerkenswert wie erfreulich, dass alle 8 Teams tatsächlich nach 16 Uhr noch vor Ort sind. So kann Manuela Klausmann allen Team-Wettkämpfenden eine Erinnerungsmedaille mit auf den Weg geben. Die 3 Finalteams erhalten die “Biathlon-Pötte” und werden von Andreas Hafners Schramberger Unternehmen, marieleworld.com mit geschmackvollen Schwarzwald-Souveniers beschenkt. Wir sagen herzlich Dankeschön!
Und so bleibt für diesen Biathlon-Tag nur noch eine Frage unbeantwortet: Wer wird bester Einzelbiathlet des Tages und gewinnt die Reise zum Tourfinale nach Oberhof im Februar 2025? Die letzte Eventstunde bis 17.30 Uhr gehört noch einmal den spontanen Mitmachern.
Der Kampf um den Etappensieg
Der Zufall wollte es, dass wir in der Startrunde des Teamfinals die beiden besten Biathleten des Tages direkt nebeneinander kämpfend erlebten. Thomas Fleig von den 4 Bö’s, langjährig im Vorstand der Tennenbronner Schützen aktiv, war in der Teamchallenge der beste Einzelwettkämpfer mit seinen 2:21 Minuten und 5 Treffern aus dem 2. Vorlauf. Damit ebnete Thomas die Finalteilnahme des Vorjahressiegers gegen den schnellen Arkas Förstner.
Links neben Thomas sehen wir auf dem oberen Bild Magnus Weber. Der Startläufer der Posaunen Power Hardt hatte im Finale mit 4 Fehlschüssen einen “gebrauchten” Wettkampf, doch im Vorlauf führte der aktive Skilangläufer und Teilnehmer am Engadiner Skimarathon sein Team mit 2:29 Minuten und 4 Treffern entscheidend an in Richtung Finalqualifikation. Wie gut für unseren Vorjahreszweiten, dass er vor der Teamchallenge bereits am Mittag einen brillanten Wettkampf mit noch ausgeruhten Armen hinlegte und dabei, als einer von nur 4 Wettkämpfenden an diesem Tag mit seinen 5 Schüssen komplett fehlerlos blieb. Wie knapp es am Ende mit dem Einzelsieg werden würde, das wusste Magnus zu diesem Zeitpunkt noch nicht, doch es sollten am Ende lediglich 3 Sekunden sein, die ihn mit seinen 2:18 Minuten und 5 Treffern vor Thomas Fleig halten. Und so teilen sich unsere beiden besten des Tages die Ehre untereinander auf. Thomas freut sich über den 2. Titel des Teamchampions mit den 4 Bö’s und Magnus kann sich, nach der knapp verpassten Finalqualifikation im Vorjahr nun über einen ebenso knappen Einzelsieg freuen, mit dem der Industriemeister und Werkzeugmacher aus Hardt die Reise für 2 Personen zum Finale der BIathlon Deutschland Tour in Oberhof im Februar 2025 gewinnt und dort als Nachfolger des heute krankheitsbedingt leider fehlenden Vorjahressiegers, Hans Kern aus Vöhrenbach, als Schrambergs Vertreter um den Toursieg 2024 kämpfen wird. Herzlichen Glückwunsch, Magnus! Wir freuen uns auf das Wiedersehen und hoffen auf viele Fans des Musikvereins Concordia Hardt, die Magnus nach Oberhof begleiten und unterstützen werden.
Unbedingt erwähnen möchten wir auch die tolle Leistung von Sina Spitz (im oberen Bild, untere Bildzeile am Gewehr und mit dem wohl verdienten Shootingstar-T-Shirt der Biathlon-Tour für ihr fehlerloses Schießen mit dem 31-jährige Sportlehrerin als Viertbeste der 70 Wettkämpfenden beste Biathletin des Tages wird. Die frühere Leistungsturnerin benötigte 3:27 Minuten für ihre 400 m auf dem Skilanglauf-Cardiogerät und die 5 Treffer. Ebenfalls fehlerlos schoss am frühen Abend Jürgen Kaiser, der mit 2:51 Minuten starker Dritter des Tages wurde. Leider liegen uns von seinem Wettkampf keine Bilder vor. Herzlichen Glückwunsch an beide für ihre Ausnahmeleistungen!
Die Biathlon-Tour sagt Dankeschön
Unser herzliches Dankeschön gilt den motivierten und leidenschaftlichen Wettkämpfenden des Tages ebenso, wie dem begeisterungsfähigen und zahlreichen Publikum. Ein ganz lieber Dank geht an Andreas Hafner, der mit seinem Unternehmen 5 Valleys und dem inspirierenden Souvenirservice, marieleworld.com sofort erneut dabei war, als wir nach einem Sponsoring von Ehrenpreisen für die besten Teams des Tages bei ihm anfragten.
Dankbar für die tolle Arbeit meines Teams der Biathlon-Tour bin ich Woche für Woche, auch wenn ich es nicht bei jeder Etappe hier öffentlich erwähne. Heute tue ich das mal und bedanke mich insbesondere für den ausgeprägten Teamgeist und die große Zuverlässigkeit. Beides ist ja längst nicht selbstverständlich. Ein lieber Dank geht an Gisi Feulner, die bei der Fotoerstellung immer besser wird und so schnell dazulernt, als wäre sie 20 Jahre jung.
Der abschließende Dank gilt den Gastgebern, dem Handels- und Gewerbeverein Schramberg und insbesondere der Organisatorin des Tages, Manuela Klausmann, für die erneut so angenehme wie unkomplizierte Zusammenarbeit und für das Vertrauen in die Biathlon-Tour. Wir freuen uns auf weitere Schramberger Biathlongeschichten!
Bilder: Gisi Feulner Technik: Siegward Pein Wettkampfbetreuung: Marco Feulner Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel Text und Moderation: Martin Bremer