Biathlon zwischen Nordsee-Publikum und Südpol-Mode
Keine Etappe des Jahres 2023 ist der Biathlon-Tour so lange treu, wie jene im Paderborner Südring-Center. Seit der ersten Stunde, im Jahr 2015, bauen wir auf der Eventfläche zwischen dem Nordsee-Restaurant und dem Modegeschäft Südpol inmitten der gepflegten Ladenpassage eines der ersten deutschen Shopping-Center auf einer Minifläche von 9 x 5 Metern die Biathlonarena auf und ermitteln an zwei Tagen mit insgesamt 14 Stunden Challenge die besten Biathleten/innen des Südring-Center-Publikums. Andree Sake, der Marketingleiter des Südring-Centers hatte 2014 Vertrauen in das Konzept der Biathlon-Tour, als es noch keine Bilder und Erfahrungen von Etappen gab, sondern nur die Idee. Von Beginn an funktioniert dieses Mitmachevent auf der Minifläche und lockt auch an diesem ersten Oktober-Wochenende rund 800 Schnupperschützen und über 70 Wettkämpfer/innen an, die ihre Einkaufstüten abstellen, um in ihr eigenes Biathlonerlebnis zu starten. Der Anstrengung des Wettkampfes, bei dem vor dem Stehendschießen noch eine 400 m Strecke auf den Skilanglauf-Cardiogeräten zu absolvieren ist, stellen sich nur die besonders motivierten Shoppingfans, aber auch jene, die lediglich ihre Treffsicherheit an den Biathlongewehren testen möchten oder jene, die sich erstmals an ein Biathlongewehr wagen, sich also einer gänzlich neuen Erfahrung stellen, sind mit viel Freude und Eifer dabei. Nicht wenige kommen mehrmals an diesen beiden Tagen zur Biathlonarena, einige sowohl Freitags als auch Samstags. So manche von ihnen kennen wir bereits aus den Vorjahren, andere sind glühende Biathlonfans und erzählen von ihren Erlebnissen mit unserer Sportart. So wird es erneut eine lebendige Biathlonetappe in Ostwestfalen.
Die Schnittstelle zwischen Motivierten und Schaulustigen
Natürlich schlägt unser Herz besonders für die Mutigen, die sich in unseren Wettkampf trauen und damit das ganze Biathlonerlebnis mitnehmen. Nach 8 Jahren Biathlon-Tour erkennt man diese Minderheit der besonders Motivierten häufig schon an der Begeisterungsfähigkeit in den Augen. Dass es nur ca. 10 % des Publikums sind dürfte etwa ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. Man kann das bedauern oder sich einfach an diesen Begeisterungsfähigen erfreuen, die in besonderer Weise zum Gelingen unserer Events beitragen und stets auch Schaulustige anlocken, denen wir so gerne etwas von diesem Spirit mitgeben würden. Besonders erfreulich ist auch hier im Südring-Center, dass die Motivations-Schnittstelle keine Alters- oder Geschlechterfrage ist und wir jung wie alt und auch viele sportliche Damen am Start haben. 4 von ihnen schaffen den Sprung unter die besten 12 Ergebnisse der beiden Tage. Alle 4 stellen wir weiter unten in diesem Nachbericht in Wort und Bild vor. Die Besten werden von der BIathlon-Tour wie gewohnt mit Erinnerungsmedaillen und Shootingstar-T-Shirts ausgezeichnet. Unser herzlicher Dank gilt dem Südring-Center-Management für den 50 Euro-Einkaufsgutschein, den wir an jenen Tagesbesten vergeben können, der unseren Hauptpreis der Reise zum Tourfinale am 24./25. Februar 2024 in Oberhof verpasst.
Wie funktioniert Miniatur-Biathlon
Zwischen Nordsee und Südpol liegen im Südring-Center nur wenig mehr als 10 Meter. Immerhin 8 Meter Schießabstand können wir der Fläche abgewinnen. Im Vergleich zu jenen 50 Metern, die Biathlonprofis von den “Scheiben” entfernt sind ist das natürlich wenig, doch mit Hilfe der Technik unseres großartigen Schießequipments der finnischen Firma Ecoaims lassen sich die Zielgrößen gänzlich individuell anpassen, so dass wir in Paderborn exakt den gleichen Schwierigkeitsgrad anbieten können, wie bei allen anderen Etappen der Biathlon Deutschland-Tour. Wir wählen dabei ein vergleichsweise halb so schwieriges Setup wie bei Biathlon-Weltcups oder Olympischen Spielen. Im Südring-Center hat die Zielfläche einen Durchmesser von 40 mm. Für die 400 m Skilanglauf in der klassischen Doppelstocktechnik hat das Centermanagement nicht etwa eine Indoorloipe in der Ladenstraße gespurt, sondern sie wird auf Skilanglauf-Cardiogeräten bewältigt und passt damit perfekt auf wenige Quadratmeter der Miniatur-Biathlonarena ohne den Wettkämpfenden auch nur ein Prozent der großen Kraftanstrengung zu ersparen. So gelangen unsere Mutigen also ziemlich ausser Atem ans Biathlongewehr und erleben so den magischen Moment des Biathlons maximal authentisch, wenn man die Tücken der Witterung abzieht und den Duft nach Backfisch von der Nordseetheke addiert. In bewegten Bildern und Ton sieht “Wohlstands-Biathlon dann so aus:
Die besten Wettkämpferinnen des Tages
Gözde Tufan (im oberen Bild obere Bildzeile) kennt die Sportart Biathlon nicht und hat auch keine Schießerfahrung, dafür aber Begeisterungsfähigkeit und einen ungebeugten Sportsgeist. Durch die 400 m Skilanglauf muss sie sich sichtlich durchkämpfen, aber es lohnt sich, denn am Biathlongewehr schafft sie, was an diesen beiden Tagen nur 12 von 73 Wettkämpfenden gelingt, nämlich 4 von 5 Schüsse ins Ziel zu bringen. Ihre Zeit von 4:43 Minuten für die 400 m und die 5 Schüsse bringen Gözde bis auf Rang 12 der Ergebnisliste nach vorne. schneller als Gözde schafft Alexandra Spitzer (im oberen Bild links) ihren Wettkampf. Alexandra gehört ebenfalls zu den Meisterschgützinnen dieser Etappe, erzielt 4 Treffer und benötigt für ihren Biathlon 4:27 Minuten. Als drittbeste Dame erreicht sie Platz 11. Zweitbeste Dame wird Ines Koch (im oberen Bild rechts). Ines gewinnt das Eheduell mit Guido locker mit 4:2 Treffern und zeigt sich zudem als kraftvolle Skilangläuferin. 3:33 Minuten bringen sie auf Platz 8 der Ergebnisliste.
Beste Wettkämpferin der Etappe im Südring-Center wird Theresa Kappius aus Haaren (im oberen Bild im grünlichen Kapuzenpulli). Im Duell mit ihrer Cousine Pauline schafft die junge Sportschützin in 3:06 Minuten nach einem beeindruckend schnellen Skilanglauf 4 Treffer und erreicht Platz 7 in der Gesamtwertung. Da wird ihr Haarener Schießtrainer, Jürgen Stratmann, sicher stolz auf seinen Schützling sein. Theresa wird von uns mit Erinnerungsmedaille und Shootingstar-T-Shirt ausgezeichnet. Allen 4 Damen gilt unser herzlicher Glückwunsch zu ihren fast perfekten Biathlonpremieren.
Die besten Wettkämpfer im Südring-Center
IT-Consultant Samet Akyazi (im oberen Bild untere Bildzeile) schafft es als Neunter in die Top 10 und liegt damit hinter Ines Koch und vor Alexandra Spitzer. Samet wählt eine andere Taktik als die meisten Wettkämpfer und lässt sich für seine Schüsse mehr Zeit. Sicher hätte er eine schnellere Zeit als seine 3:42 Minuten schaffen können, doch ob es dann auch die 4 Treffer gewesen wären? Sein 5. Schuss verpasst nur haarscharf das 40 mm-Ziel. Als komplett fehlerfreier Schütze wäre es sogar Platz 2 für Samet geworden, doch auch Platz 9 unter 73 Wettkämpfern sdind bei seiner Biathlonpremiere aller Ehren wert.
Gleich zweimal stellt Christian Voß (im Bild oben, obere Bildzeile, rechts am Gewehr) seine Treffsicherheit unter Beweis. Sowohl am Freitag, wie auch am Samstag schafft er die 4 Treffer. In sportlichen 2:59 Minuten schafft er mit dem Sprung unter die 3-Minuten-Marke die fünftbeste Leistung dieser Etappe.
4. Platz für den sportlichen Studenten
Maurice Hoinkis aus Gütersloh studiert in Paderborn International Business und nutzt jede freie Stunde für Sport. Am Freitag startet er bei uns in seinen Biathlon-Wettkampf nachdem er bereits 4 km Schwimmen “in den Armen stecken hat”. Trotzdem schafft der ausgebildete IT-Kaufmann in seinem 3. Versuch ausgezeichnete 2:34 Minuten und 4 Treffer. Es ist die zweitbeste Leistung des Freitags und am Ende der Etappe Platz 4 für den positiv Sportverrückten, der noch mehr läuft als schwimmt und im Training auch einfach mal einen kompletten Marathon von 42,2 km einschiebt, wenn die Beine es zulassen. Schön, dass es solche Verrückten noch gibt.
3 starke Sportler mit wackliger Hand
3 starke Männer, die mit ihren Leistungen auf dem Slilanglauf-Cardioberät beeindrucken, schaffen es nicht in die TOP 10, weil ihnen am Biathlongewehr der eine oder andere Fehlschuss zuviel unterläuft. Roman Bergmüller (im oberen Bild rechts unten) ist Wettkämpfer in der Fitness-Bundesliga und ereicht im Biathlon-Wettkampf die starke Zeit von 2:00 Minuten. Zusammen mit seinen 3 Treffern wird es für ihn Platz 14 in der Rangliste, doch bei ihm wäre mit etwas Übung viel mehr möglich. Der Benninghausener Schütze, Kilian Düsterhus (im oberen Bild unten links) legt sogar 1:55 Minuten hin und scheitert an dem Versuch eines sehr schnellen Schießens. Mit 3 Fehlschüssen wird es der 27. Platz. Mit etwas längerer Verschnaufpause wäre natürlich mehr drin gewesen. Marcel Damaschke (im oberen Bild obere Bildzeile) schafft mit 1:44 Minuten sogar eine Zeit, die in jedem Tourjahr nur ganz selten erreicht wird. Nun muss er noch das Umschalten lernen aus dem “Power-Modus” in die vollständige Ruhe am Biathlongewehr. Wir setzen auf den Ehrgeiz der 3 und hoffen, dass wir sie bei einer folgenden Etappe, etwa in Menden am 2. Dezember oder Hofgeismar am 3. Dezember wiedersehen, denn sie haben mit etwas Übung das Potenzial für einen Etappensieg.
(K)eine Hürde zu hoch für den Hindernisläufer
Schnell und treffsicher zugleich erreicht Christopher Nowack mit 1:57 Minuten und 4 Treffern den 2. Etappenplatz. Der sportliche Koch aus Höxter legt bereits am Samstagmittag mit 2:01 Minuten und 4 Treffern die zweitbeste Leistung hin und steigert sich am Abend nochmals um 4 Sekunden. Dabei wird sein Ehrgeiz deutlich, denn der eine kleine Wackler in seiner Schussserie sorgt für Ärger bei Christopher, der in der Freizeit mit seiner Sportgruppe, “Einen an der Matsche” mit Vorliebe an Hindernisläufen teilnimmt. Hier im Südring-Center überwindet Christopher fast alle Hindernisse und gewinnt als bester Wettkämpfer des Samstages den 50 Euro-Einkaufs-Gutschein des Centermanagements. Von der Biathlon-Tour gibt es das Shootingstar-T-Shirt dazu. Herzlichen Glückwunsch!
Der überragende Etappensieger
Patrick Pöhler gewann bereits 2019 die Etappe im Südring-Center und stand auch in Hagen 2017 sowie in Hofgeismar 2018 und 2022 ganz oben in der Etappen-Rangliste. Bei allen seinen 4 Etappensiegen schrieb Patrick mit dem Talent des Dramatikers am Drehbuch der Etappe kräftig mit, denn es waren Last-Minute-Erfolge, nach mehrfachen weniger erefolgreichen Versuchen. Nervenstark ist der zweifache Familienpapa also ebenso, wie bärenstark auf dem Skilanglauf-Cardiogerät, das er selbst im Wohnzimmer stehen hat. Wie wir am Freitag staunend beobachten können, scheint er seinen heimischen Thoraxtrainer auch zu benutzen, denn 400 m in 65 Sekunden sind ziemlich einsame Spitze und wurde in 8 Jahren Biathlon-Tour nur von ganz wenigen Wettkämpfern erreicht. An diesem Wochenende kümmert sich Patrick nicht so sehr um das Etappendrehbuch und legt am Freitagmittag mit 1:40 Minuten und perfekten 5 Treffern das zweitbeste Ergebnis der gesamten Biathlon-Tour 2023 hin. Damit übernimmt er natürlich die Etappenführung und spielt so ein bisschen den Entmutiger für alle Motivierten, die mit der Hoffnung auf den Siegerpreis, die Reise zum Tourfinale nach Oberhof am 24./25. Februar 2024 zur Biathlonarena kommen. Über viele Stunden während dieser Etappe ist Patrick nur als Phantom an der Biathlonarena präsent, wenn sich Neugierige mit dem Blick auf die Rangliste fragen, wer denn dieser Patrick Pöhler mit dem 1:40 Minuten-Ergebnis sei? Am Samstagnachmittag ist er dann wieder höchst selbst vor Ort und legt noch einen Wettkampf in 1:31 Minuten hin, allerdings mit 2 Fehlschüssen. Es ist der schnellste Wettkampf der diesjährigen Biathlon-Tour. So wird es, ohne Patrick-Pöhler-Dramatik ein überragender Etappensieg und natürlich die Finalqualifikation für den 34-jährigen Montageprojektleiter aus Hövelhof und wir freuen uns schon auf das Wiedersehen mit den Pöhlers im Februar in Oberhof.
Ehrung und Dank
Mit der Ehrung von Patrick Pöhler und Christopher Nowack endet die zweitägige Etappe im Paderborner Südring-Center und die Biathlon-Tour bedankt sich herzlich bei allen Wettkämpfenden für ihre Motivation und den sportlichen Einsatz. Der abschließende Dank geht an das Team der Südring-Centers, die stets so hilfsbereite und zuvorkommende Haustechnik sowie an Marketingleiter Andree Sake für das Vertrauen in die Biathlon-Tour und die überragende Treue als Etappengastgeber seit der ersten Stunde unserer Tour!
Bilder: Siegward Pein Video: Gisela Feulner Mitmacher-Betreuung: Marco Feulner Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel Text und Moderation: Martin Bremer
Der andere Blick auf die Biathlon-Tour: instagram @biathlontour