Die neue Etappen-Stadt wird zum Shootingstar
Im vergangenen Jahr war der Citybiathlon in Erfurt der Shootingstar unter den Premierenetappen und in dieser noch ganz jungen Toursaison können wir bereits nach der 2. Etappe mit Gewissheit sagen, diese Premiere in der Gevelsberger City wird am Jahresende zu den schönsten Events der Biathlon-Tour 2023 gehören. Und das, obwohl uns der an diesem verkaufsoffenen Sonntag gefeierte “Gevelsberger Frühling” doch ziemlich im Regen stehen lässt, hier im Ennepe-Ruhr-Kreis, dem südlichen Zipfel des Ruhrgebietes. Doch es passt einfach Vieles zusammen hier. Citymanagerin Lena Becker konnte gleich 10 vierköpfige Teams für die Staffel-Challenge gewinnen und diese Teams bringen eine derart ansteckende gute Laune mit, die von der leidenschaftlichen Motivation und dem gelebten Teamgeist sogar noch überflügelt wird. Solche Lebendigkeit zieht natürlich Schaulustige an und die kommen nach dem Regen zahlreich auf die muntere Geschäftsstraße, bringen Neugier und Interesse mit und verwandeln den Buteraplatz im Laufe des Nachmittags immer wieder zur stimmungsvollen Biathlonarena. So schön kann Jederfrau/-mann-Biathlon mitten in der City sein!
Die Gastgeber tragen Biathlon-Vorfreude in die ganze Stadt hinaus
Was hier in Gevelsberg ebenso passt, ist, dass die Gastgeber richtig Bock auf ihre Biathlonpremiere haben. Sollte normal sein könnte man denken, aber es gibt natürlich Unterschiede. Citymanagerin Lena Becker, oben bereits erwähnt, plant und organisiert das komplette Frühlingsfest mit hohem Engagement und schafft dem Citybiathlon damit diesen besucherstarken Rahmen an wunderbar zentraler Stelle auf der Haupteinkaufsstraße. Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi wird nicht nur selbst an diesem Tag zum Biathleten, führt sein Team der Stadt Gevelsberg an, sondern war bereits zur Pressekonferenz des Gevelsberger Frühlings bestens mit der Biathlon-Tour vertraut, was für eine ausführliche und positive Berichterstattung der lokalen Medien natürlich von Vorteil ist. Zusammen mit Andreas Niehues, dem 1. Vorsitzenden von ProCity Gevelsberg, dem Veranstalter dieses Tages, übernimmt Claus Jacobi die Eröffnung dieser 1. Gevelsberger Biathlonstaffel Stadtmeisterschaft und auch dabei liegt in den Worten der beiden Gastgeber jene Vorfreude, die dann eben auch ansteckend sein kann, wenn das tatsächliche Event die Vorlage zu nutzen versteht. Wirklich überrascht werden wir von der erstaunlichen sportlichen Qualität der Wettkämpfer/innen. Man muss ja bedenken, dass alle Teilnehmer/innen Biathlon-Neulinge sind, also nicht, wie bei den bereits jahrelang etablierten Etappen der Biathlon-Tour schon auf einige Biathlonerfahrung aufbauen können. Gleich 6 Sportler schießen komplett fehlerfrei, wann hatten wir das zuletzt? Und der Etappensieger übernimmt Platz 1 in der Tour-Rangliste 2023. Aber dazu weiter unten mehr.
Los geht’s!
Nach knapp 2 Stunden Training für die 40 Staffelwettkämpfer sowie Jederfrau/-mann-Biathlon für die unangemeldeten Neugierigen kann es dann mit der Teamchallenge losgehen. Die 10 Teams starten in 4 Vorläufen. Die 4 Siegerteams und die beiden weiteren zeitschnellsten Teams qualifizieren sich für eines der beiden Halbfinals, die wiederum die 3 Finalteams ermitteln. Die 4 Biathleten/innen eines Teams starten nacheinander und legen dabei kraftraubende 400 m (Frauen: 300 m) auf den Skilanglauf-Cardiogeräten zurück und wechseln dann zum 4 kg schweren Biathlongewehr, mit dem aus 10 m Entfernung im Stehendschießen auf die 5 Ziele mit 45 mm Durchmesser geschossen wird. Jeder Fehlschuss beschert dem Team 15 Strafsekunden. Dem “Nachsitzen” folgt die Übergabe an den Teamkollegen/in. Im ersten Vorlauf trifft das Team der Stadt Gevelsberg auf die Staffel der Sparkasse an Ennepe und Ruhr und auf das Quartett des lokalen Sponsors dieses Biathlonevents, die Jähme Immobilien GmbH.
Auch das ist natürlich ein “Ritterschlag” für die Biathlonpremiere in Gevelsberg, wenn der Sponsor neben der finanziellen Unterstützung auch eine leidenschaftliche Verbindung zu dem Event aufbaut, mit einem motivierten Team um den Sieg kämpft und sogar der Chef selbst, Andreas Jähme, seinen Sonntag dem Citybiathlon widmet. Auch dafür sagt die Biathlon-Tour herzlich Dankeschön!
Erlebnis statt Ergebnis
Weiterkommen oder Ausscheiden, Sieger und Platzierte, Glück und Pech, all das liegt nah zusammen an diesem Tag. Schön, dass auch jene Teams ihr Lachen nicht verlieren, für die es heute nicht auf’s Stockerl reicht. Tröstende Fans sind natürlich hilfreich. Manche Teams lassen den Tag in einer der Gevelsberger Gasthäuser ausklingen, andere werden von Wettkämpfenden selbst zu Fans und feuern weiter mit an. Für 4 Teams wird die Vorrunde zur Endstation.
Team AVU
in 15:45 Minuten |
mit Daniel Flasche, Anna Zimmermann, Dirk Locatelli, Doris von der Ley. Das Team der AVU setzt seine Volltreffer auf anderem Terrain. Ohne den kommunalen Energieversorger hätten die roten Lichter für die 14 Fehlschüsse ja nicht einmal geleuchtet. Doch immerhin leuchteten auch 6 Mal die grünen Trefferlämpchen und für den kreativen Fanclub gibt’s mindestens 2 Bonuspunkte. Deswegen: Einfach im Juni auf der Kirmes mal beim Rosen schießen für die Liebsten üben, dann geht’s beim nächsten Ablesen des Biathlonzählers steil nach oben. |
Team B and Friend
in 14:46 Minuten |
mit Justin Kahlhöfer, Robert Bösel, Henning Bösel, Roger Bösel. 7 Treffer erzielen die 4 Handballer. Auf der anderen Seite bedeuten 13 Fehlschüsse 3:15 Minuten Stillstand. Es hätte also durchaus weiter nach vorne gehen können mit etwas Schießerfahrung. Justin Kahlhöfer ist mit 2:28 Minuten und 3 Treffern der Beste des Quartetts. |
Let’s do it..2023
in 14:45 Minuten |
mit Nicole Gerber, Noah Gerber, Thorsten Gerber, Elias Gerber. 9 Treffer mit ihren 20 Schüssen erzielt die Gerber-Family. Der Treffsicherste ist Vater Thorsten mit 4 Treffern. Zusammen mit seiner Zeit von 3:13 Minuten holt er damit Platz 14 in der Einzelwertung. Schneller als Thorsten ist sein Sohn Elias, der 2:53 Minuten benötigt mit 2 Treffern aber etwas weniger gut zielt. Im Duell der beiden Familienteams reicht das aber für einen hauchdünnen Vorsprung der Gerbers vor Team B and Friend. |
4-gewinnt
in 13:52 Minuten |
mit Tim Utermann, Markus Burski, Oliver Fischer, Michael Hedtkamp. Gemeinsam erzielt das Quartett der Sparkasse an Ennepe und Ruhr 8 Treffer mit seinen 20 Schüssen. Immerhin liegen sie gegen den späteren Stadtmeister “Bambini’s/Hauptwache über die Hälfte des Rennens in Führung. Michael Hedtkamp hat gegen den schnellen und treffsicheren Oliver Hülsmann als Schlussläufer eine undankbare Aufgabe. Bester des Teams ist Tim Utermann, der mit 2:58 Minuten und 4 Treffern den 13. Platz in der Einzelwertung belegt. |
2 spannende Halbfinals der besten 6 Teams
Das 1. Halbfinale ist zugleich das schnellste aller 7 Staffelrennen des Tages. Der Löschzug 3 zieht als Sieger dieses Rennens in 10:09 Minuten und mit überragenden 17 Treffern bei 20 Schüssen ebenso in das Finale der besten 3 Teams ein, wie das knapp unterlegene Team der Stadt Gevelsberg, das mit 10:18 Minuten sogar noch schneller ist, als das Siegerteam des 2. Halbfinals. Ausscheiden muss im Halbfinale das Team der Sparkasse an Ennepe und Ruhr mit der Zeit von 11:57 Minuten, was eine Verbesserung ihrer Vorlaufzeit um 34 Sekunden bedeutet. Mit dieser Leistung erreicht das Sparkassen-Quartett den 4. Platz in der Team-Rangliste. Drei überragende Leistungen in diesem Rennen ordnen die Einzelrangliste komplett neu.
Die besten 3 in der Einzelwertung nach den Halbfinals
Innerhalb weniger Minuten erleben wir an der Biathlonarena drei großartige Einzelleistungen. Pit und Jan Taake vom Löschzug 3 der Gevelsberger Feuerwehr erweisen sich als beeindruckend gute Schützen. Jan hatte bereits im Vorlauf fehlerlos geschossen und wiederholt das Kunststück im Halbfinale. Er braucht 2:21 Minuten. Diese Zeit hätte bei einigen Etappen des vergangenen Jahres für den Sieg gereicht. Heute reicht sie nicht, weil Gevelsbergs Feuerwehrchef, Falk Ramme, im Rathaus-Team noch einen drauflegt und mit 2:04 Minuten und 5 Treffern die zweitbeste Leistung in diesem Tourjahr erzielt. Sie ist auch nur deswegen die “Zweitbeste”, weil Pit Taake fast gleichzeitig ebenfalls 5 x trifft und lediglich 2:01 Minuten für seine 400 m Cardio-Skilanglauf und die 5 Schüsse benötigt. Damit holt sich der Archäologe und Geschichtswissenschafter auch sein Biathlon-Diplom und grüßt von der Etappenspitze. Doch die Einzelwertung bleibt spannend. Abgerechnet wird nach dem letzten Wettkampf.
4. Platz in der Teamwertung: Sparkasse an Ennepe und Ruhr
in 11:57 Minuten (VL: 12:31) |
mit Svenja Kämper, Umut Avsar, Vladislav Klein, Jan Hendrik Kaiser. Gemeinsam erzielt das bunte Sparkassen-Team 9 Treffer und übertrifft seine 5 Treffer aus dem Vorlauf damit deutlich. Schnell sind alle 4. Jan Hendrik Kaiser schafft die fünftschnellste Zeit des Tages mit 2:00 Minuten muss aber wegen zweier Schießfehler mit Platz 18 in der Einzelrangliste vorlieb nehmen. Umut Avsar schafft sogar 1:58 Minuten, die ihm aber wegen 5 Fehlschüssen in der Einzelwertung nichts nutzen (Modus: Treffer vor Zeit). Doch im Halbfinale macht er es besser und trifft mit 3 Schüssen. Im Einzel liegt er damit auf Platz 24. |
Das 2. Halbfinale
Im 2. Halbfinale kämpft das lustige Quartett der ältesten Gevelsberger Kirmesgesellschaft als Brumses Biathleten gegen das zweite Feuerteam mit dem etwas sperrigen Namen “Bambini’s/Hauptwache”. Lachender Dritte möchte das Team Jähme werden. Aus diesem Rennen schaffen es “Bambini’s/Hauptwache mit einer grandiosen Steigerung, nach 12:56 Minuten im Vorlauf, nun mit 10:38 Minuten ins Finale. Alle 4 Wettkämpfer/innen des Teams verbessern ihre Vorlaufleistungen. Von ihnen wird weiter unten noch zu reden sein.
6. Platz in der Teamwertung: Team Jähme
in 12:47 Minuten (VL: 12:07) |
mit Elias Taubert, Stefan Kohlmeier, Andreas Jähme, Andy Wieczorek. 10 Treffer erzielt das Jähme Team im Halbfinale, sogar 13 waren es im Vorlauf. Jähme hat Volltreffer im Programm gilt also nicht nur für die Immobilien GmbH, sondern auch für ihre Biathlonpremiere. Für den Chef geht es sogar in die Top 10 der Einzelwertung mit 4 Treffern und 2:36 Minuten. Knapp dahinter der Jähme-Nachwuchs: Elias Taubert mit 4 Treffern und 2:38 Minuten auf Platz 11. Und für den Hausmeister, Andy Wieczorek heisst es jetzt üben, üben, dann wird das was mit der Finalteilnahme des Jähme Teams 2024! |
5. Platz in der Teamwertung: Brumses Biathleten
in 12:26 Minuten (VL: 12:18) |
mit Yvonne Häger, Markus Ditges, Kathryn Ronsdorf, Tom Kahlhöfer. Na also, das getunte, alte Beiboot flitzt ins Halbfinale und dort bis auf Platz 5. Chapeau! 10 Treffer im Halbfinale, 12 sogar im Vorlauf, da hat die Zielwasser-Dosis doch ziemlich gepasst. Markus Ditges sollte sie auf Rezept nehmen! 5 Treffer und 2:30 Minuten, Platz 5 in der Einzelwertung, wow. Davon hat er als stürmender Fußballer wahrscheinlich immer geträumt. Yvonne Häger hatte ihr Pulver schon im Vorlauf verschossen, da aber so richtig. Mit 3:17 Minuten und 4 Treffern wird sie zweitbeste Biathletin des Tages. Und der sportliche Tom Kahlhöfer ist in den Top 10 der schnellsten Ergebnisse. Und die Bilanz von Kathryn Ronsdorf? Muskelkater am nächsten Morgen. Wird schon! |
Das Finale der besten 3 Teams
3 Teams haben sich “durchgebissen” durch zwei anstrengende Wettkampfrunden und stehen als mit Abstand schnellste Teams des Tages im Finale um den Titel des 1. Gevelsberger Biathlonstaffel-Stadtmeisters. Nur diese 3 Teams schafften Zeiten unter der 11 Minuten-Marke, sozusagen die “Gewinner-Marke”, denn mit 10:xx Minuten kämpft man in fast jeder Etappenstadt um den Championstitel mit. Und sie haben sie weit unterboten, die Marke der Besten. Der Löschzug 3 von der Feuerwache Nord ist die benchmark des Tages, 10:09 Minuten mit 17 Treffer erinnern eher an ambitionierte Biathleten als an Neulinge. Doch Achtung, nur 9 Sekunden dahinter kam im Halbfinal das verblüffend starke Rathaus-Team der Stadt Gevelsberg mit Bürgermeister Claus Jacobi und Feuerwehrchef Falk Ramme an der Front ins Ziel. Haben sie noch Kraftreserven für eine weitere Überraschung? Und welches Gesicht zeigt das Team “Bambini’s/Hauptwache? Den 12:56 Minuten beim Vorlaufsieg gegen das Team 4-gewinnt liess das motivierte Mixedteam 10:38 Minuten im Halbfinale folgen. Eine Steigerung um über 2 Minuten sellen eine Verbesserung um gleich zwei Welten dar. Vielleicht machen sie es wie das gute Reitpferd, das nur so hoch springt wie es muss? Viele Fragen, doch das Schöne ist: Jetzt gibt es die Antworten.
Igor Möller, der Startläufer des Löschzugs 3 legt los wie die Feuerwehr, könnte man sagen. Er legt im Vergleich zum Halbfinale noch eine Schippe drauf und kommt so schnell durch seine virtuelle 400 m Cardio-Skilanglauf, dass unser Fotograf seine 5 Schüsse glatt verpasst hat. Nach 2:00 Minuten hat der künftige hauptberufliche Feuerwehrmann die 400 m und 5 Schüsse beendet, doch die sich anschließenden 30 Strafsekunden werden ihn etwas wurmen, denn das hatte er im Halbfinale mit 4 Treffern und 2:06 Minuten als achtbester der Einzelwertung noch besser hinbekommen. Die 30 Strafsekunden geben wiederum dem Bürgermeister, Claus Jacobi, die Möglichkeit verlorene Sekunden durch gute Schießleistungen zurück zu gewinnen. In diesen Momenten macht der sportbegeisterte erste Mann der Stadt alles richtig, bringt jeden seiner 5 Schüsse ins 45 mm kleine Ziel und schickt seinen Feuerwehrchef, Falk Ramme mit lediglich 15 Sekunden Rückstand auf Pit Taake vom Löschzug 3 ins Rennen. Jessica Grabowski, die Leiterin der Gevelsberger Kinderfeuerwehr vom “Bambini’s/Hauptwache”-Team muss noch ihre 45 Strafsekunden abwarten, bis sie Ann Kathrin Buder mit 30 Sekunden Rückstand ins Rennen schicken kann. Jessica schaffte im Halbfinale eine tolle Steigerung nach nur einem Treffer im Vorlauf brachte sie in 3:13 Minuten 4 Schüsse ins Ziel und wird heute als 15. der Einzelwertung beste Biathletin des Tages.
Es kommt in dieser zweiten Runde des Finals zum direkten Aufeinandertreffen der beiden bisher besten Einzelbiathleten des Tages. Pit Taake für den Löschzug 3, der als Führender im Halbfinale 2:01 Minuten und 5 Treffer schaffte und sein Chef, Falk Ramme, der im Team Stadt Gevelsberg im Halbfinale 2:04 Minuten und 5 Treffer schaffte. Doch schnell wird deutlich, der Feuerwehrchef muss in diesem 3. Rennen des Tages alle Energie bündeln und allen Kampfgeist einsetzen, um einigermaßen mit dem schnellen Archäologen mithalten zu können. Beinahe unbemerkt läuft Ann Kathrin Buder für die “Bambini’s/Hauptwache ein tolles Rennen. Die medizinische Fachangestellte ist noch einmal 15 Sekunden schneller als in ihrem Halbfinale und kommt nur knapp hinter Falk Ramme ans Biathlongewehr. Der Löschzug 3 bleibt im ICE-Tempo unterwegs und man merkt dem treffsicheren Pit Taake schon an, dass seine beeindruckende Ruhe am Biathlongewehr, die er im Halbfinale ausstrahlte etwas von der Anspannung aufgezehrt wird. Sein Tempo passt, aber weitere 30 Strafsekunden bringen den Löschzug 3 so ein wenig vom bisher so souveränen Weg ab. Falk Ramme spielt dahinter liegend seine Stärken aus, schafft 4 Treffer und schickt Maike Leipholz mit rund 45 Sekunden Rückstand auf Platz 2 in die 3. Runde, dicht gefolgt vom Team Bambini’s/Hauptwache, für die Ann Kathrin Buder ein schnelles Schießen mit 3 Treffern beendet.
In dieser vorletzten Finalrunde geschieht Verblüffendes. Jan Taake, der beste Schütze dieses Tages macht auch in seinem dritten Rennen alles richtig, bringt seine 5 Schüsse ins Ziel und kommt auf die phantastische Bilanz von 15 Treffer mit 15 Schüssen. Das schaffte übrigens nicht einmal Erik Lesser bei der Biathlon-Touretappe in Holzminden im Oktober 2022. Es wäre so logisch, wenn wir ihn nun als Matchwinner für seinen Löschzug 3 feiern könnten, doch tatsächlich verliert der Meisterschütze Zeit auf den entfesselt kraftvoll durch die Loipe stürmenden Christoph Hartmann. Christoph hatte bereits im Halbfinale mit 1:52 Minuten für die schnellste Zeit des Tages gesorgt und unterbietet sie nun selbst nochmals um 2 Sekunden. Maximal ausser Atem bringt er mit schnellem Schießen 3 Schüsse ins Ziel und hat nach Ablauf der 30 Strafsekunden tatsächlich 10 Sekunden auf den Meisterschützen des Löschzuges aufgeholt. Eindrücklicher kann man nicht vorführen, dass die Stellschrauben für einen guten Biathlon, neben fehlerfreiem Schießen, eben auch in einer möglichst kurzen Vorbereitung auf den ersten Schuss, einem schnellen Schießrhythmus und natürlich einem schnellen Lauf liegen. Trotz dieses spannenden Duells um die Spitze möchten wir nicht die Leistung der famos kämpfenden Büroleiterin des Bürgermeisters, Maike Leipholz, unterschlagen. Wer die Tücken des Skilanglauf-Cardiogerätes schon selbst kennenlernen durfte, hat größten Respekt vor gleich 3 Wettkämpfen innerhalb dreier Stunden. Das gilt um so mehr für Menschen mit eher schmalem Oberkörper, wie Maike, die nicht jeden zweiten Tag im Fitnessstudio Gewichte stemmen. Die Referentin im Gevelsberger Rathaus erreicht im Finale beinahe ihre Bestleistung aus dem Halbfinale und hält damit den Rückstand ihres Teams so klein wie möglich.
Der Löschzug 3 mit Marcel Kühnhauser also vorweg in die letzte Runde mit 45 Sekunden vor Oliver Hülsmann von der Hauptwache. Beruhigender Vorsprung könnte man denken, doch der Blick auf die Halbfinalzeiten zeigt, dort war Oliver über eine Minute schneller als Marcel. Und so pirscht sich Gevelsbergs Sportabzeichen-Obmann mit jedem seiner kräftigen Stockschübe etwas näher an den aufopferungsvoll kämpfenden Marcel Kühnhauser heran, der im Finale das beste seiner 3 Rennen abliefert. Trotzdem zieht der Kontrahent von der Hauptwache vorbei und stürmt als erster ans Biathlongewehr. Kurz nach ihm jedoch auch Marcel. Jetzt beginnt das Finale sozusagen neu, das letzte Schießen bringt die Entscheidung. Beide ringen um Atem doch entscheiden sich für einen schnellen ersten Schuss. Oliver trifft, Marcel verschießt. Oliver wählt den schnelleren Schießrhythmus und rasch wird deutlich, dass er seine Führung nicht mehr hergeben wird. Mit seinem 5. Schuss erzielt der Hüne der Berufsfeuerwehr unter dem Jubel der Hauptwache-Fans seinen 4. Treffer und macht “Bambini’s/Hauptwache zum 1. Biathlonstaffel-Stadtmeister von Gevelsberg. Ein enttäuschter Löschzug 3, als leichter Favorit ins Finale gegangen, hat im Moment des Siegjubels der Hauptwache noch 20 der 30 Strafsekunden auf der Uhr. Und hier beginnt die Geschichte des Rennens von Alexander Führing, dem Schlussläufer der Stadt Gevelsberg, der gerade ans Biathlongewehr stürmt. Die waren doch 80 Sekunden zurück, was soll da noch passieren. Doch Alexander schießt im Stile eines Biathleten schnell und treffsicher bringt er alle 5 Schüsse nach 2:04 Minuten ins Ziel und verpasst mit seinem Rathaus-Team den 2. Platz nur um gerade eine Sekunde. Welch ein Finale!!
Ehrung und Dank
Mit der Ehrung aller Teams durch Citymanagerin Lena Becker endet diese tolle Staffelmeisterschaft. Am Ende des Biathlontages steht dann auch Pit Taake, die starke und treffsichere “Lok” des Löschzugs 3 als Gevelsberger Etappensieger fest und wird seine Stadt beim Finale der Biathlon-Tour am 24. Februar 2024 in Oberhof gegen die Etappensieger der anderen Tourstädte vertreten. Pit gewinnt den Preis für sich und eine Begleitung nach Wahl inkl. Übernachtung im Athletenhotel und Championsparty am Abend. Das Finale wird in der Oberhofer Skihalle stattfinden und Biathlon-Olympiasieger Michael Rösch wird dabei sein Trainer sein. (falls das gesamte Löschzug 3-Team dabei sein möchte, ist das mit einem kleinen Eigenanteil möglich. Sprecht uns gerne an.)
Die Biathlon-Tour bedankt sich bei 40 wunderbar motivierten Teamkämpfern und bei den zahlreichen schaulustigen Gevelsbergern, die gemeinsam diesen Tag zu einem Biathlonfest gemacht haben. Ein herzliches Dankeschön geht an die Sponsoren, den lokalen Etappensponsoren Jähme Immobilien GmbH aber natürlich auch an den Hauptsponsor der Biathlon-Tour, Eurorepar Car Service, dessen Unterstützung das Tourfinale in Oberhof ermöglicht. Das besondere Dankeschön gilt ProCity Gevelsberg und der Citymanagerin Lena Becker für ihr Vertrauen in die Biathlon-Tour und die erstklassige Organisation. Wir freuen uns jetzt schon auf die Fortsetzung am 10.03.2024 und auf das Wiedersehen mit Euch!
Bilder: Siegward Pein Technik: Daniel Holtschneider Text: Martin Bremer