Spaß, Kampfgeist, Respekt: Der Biathlon in der Schierker Feuerstein Arena verbindet Leistungssportler und Neulinge

Zum 6. Mal geht es für die Biathlon-Tour seit 2019 in den kleinen Traditions-Wintersportort, Schierke am Brocken, der auch das St. Moritz des Nordens genannt wird in Anlehnung an seine Bedeutung als Pionier des Wintersport-Tourismus in den zurückliegenden mehr als 100 Jahren. Da sind unsere 6 Biathlon- Teamchallenges in der Schierker Feuerstein Arena doch eine vergleichsweise junge Veranstaltung, obwohl dieses Event, das die Biathlon-Tour in Kooperation mit Josi Hedderich, der Marketingleiterin der Schierker Feuerstein Arena bei der Stadt Wernigerode veranstaltet, schon so viele schöne Geschichten hervorgebracht hat. Besonders dankbar erinnern wir uns daran, dass diese Etappe sogar in beiden Corona-Jahren im Programm der Biathlon-Tour stattfand. Nicht nur das ist ein Alleinstellungsmerkmal Schierkes im Rahmen der Biathlon Deutschland-Tour. Auf weitere werden wir gleich noch zu sprechen kommen, doch zunächst freuen wir uns auf erneut 15 vierköpfige Teams, die am heutigen ersten August-Samstag und zugleich letztem Ferien-Wochenende in Sachsen-Anhalt den Weg zur Biathlon-Teamchallenge finden. Das ist gar nicht so selbstverständlich, denn der letzte Ferien-Samstag ist hier traditionell der Tag der Einschulung und hat Josi Hedderich in diesem Jahr doch einige Absagen etablierter Teams eingebracht. Um so schöner, dass die selbst im Wintersport aktive und mit einem weiten Netzwerk ausgestattete Managerin unter den 60 teilnehmenden WettkämpferInnen gleich 37 Neulinge für das Event gewinnen konnte und damit auch ein frischer Wind an diesem warmen Sommertag durch diese herrliche Sportarena weht.

15 Teams bringen 15 Geschichten mit

Die Mischung der Teams könnte bunter kaum sein und macht uns schon in der Vorbereitung gute Laune. Zum einen sind da die beiden zu bundesweiten Biathlon-Hoffnungen herangewachsenen Lokalmatadorinnen, Amy Dunkel und Liv Hildebrand, die von ihren Heimatvereinen, WSV Elbingerode und SV Hasselfelde den Sprung ins Biathlon-Internat nach Clausthal-Zellerfeld zu Landestrainer Rico Uhlig schafften und heute mit ziemlich starken Teams sozusagen “Hallo sagen” in der Heimat. Dabei treffen sie u.a. auch bereits auf die Generation der Jüngeren, die “Pappnasen” und die “Power-Rettiche”, die heute mit ihrer Motivation besonders viel Spaß machen und andeuten, dass die Wintersport-Talentschmiede Harz auch in den kommenden Jahren einige Eisen im Feuer haben wird. Wie sich das für einen Ferienort gehört sind auch Gästeteams dabei, etwa die 4 Feuerwehrmänner vom Mariensee in der Nähe des Steinhuder Meeres oder die Running Gags aus Holzminden. Besonders willkommen sind bei der Biathlon-Tour stets die Newcomer, die mutig in ihre Biathlonpremiere starten. Heute sind es u.a. zwei Teams der Stadtwerke Wernigerode, die das Event auch als Sponsor unterstützt. Ein Geschenk für jedes Jederfrau-/mann-Event sind Teams, wie OWOC, das aus enthusiastischen Läufern besteht, die in ihrer Freizeit Spendenläufe organisieren für Menschen, die nicht mehr Laufen können. Sie laufen auch heute für ihren querschnittsgelähmten Freund Gabor Schneider. Und das Team Milest e.V., dem Verein von abstinent lebenden Suchtkranken, die Ihresgleichen eine Gemeinschaft und einen Anlaufpunkt zur Selbsthilfe anbieten und die im Sport ein mächtiges Werkzeug auf diesem Weg entdeckt haben und auch heute nutzen. Und schließlich sind zum Glück auch einige der bereits etablierten Teams erneut dabei, wie etwa der Vorjahressieger, WSV Elbingerode, “Die Hechte aus dem Karpfenteich” oder das Team des amtierenden Biathlon-Tour-Champion Michel Fräsdorf, “Familie Straub und der Holzmichel”. Dass diese bunte Mischung mit den weiten Spannbreiten sowohl hinsichtlich des Alters, als auch mit Blick auf die sportliche Fitness und die Geübtheit in der Sportart Biathlon, tatsächlich heute nicht nur funktioniert, sondern daraus in begeisternder Weise ein Biathlonfest mit so viel Empathie, gegenseitiger Unterstützung und Anfeuerung wird, das ist das Verdienst aller Wettkämpfenden, BegleiterInnen und Schaulustigen und es zeichnet dieses Event tatsächlich von seiner Premiere 2019 bis heute aus. Und weil das so miterlebenswert ist werden wir auch nicht müde darüber zu schreiben und zu animieren, doch selbst auch einmal dabei zu sein, als Team oder als Schaulustige, denn definitiv hätte die Biathlon-Teamchallenge in der Schierker Feuerstein Arena noch viel mehr Publikum verdient.

So funktioniert der Biathlontag für alle Neugierigen

Die Teamchallenge hat aus ihren vorherigen 5 Auflagen bereits einen bewährten Modus, den wir auch heute unverändert lassen. Jede/r Wettkämpfende ist über 5 x 200 m läuferisch gefordert, macht nach 2 Runden einen Stopp zum Liegendschießen und nach 4 Runden einen für das Stehendschießen jeweils 5 Schüsse aus 10 m Entfernung auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser. Schießfehler kosten vor allem Oberkörperkraft und nicht weniger Zeit, denn 50 m pro Fehlschuss auf den Skilanglauf-Cardiogeräten benötigen 10-20 Sekunden Anstrengung. Alle Neugierigen und Kampfesmutigen ab 12 Jahren konnten sich und ihr Team in den Wochen vor dem Event über die Webseite der Schierker Feuerstein Arena dazu anmelden Für drei besondere 10 – und 11-jährige Talente haben wir Ausnahmen gemacht, doch dazu weiter unten noch mehr. Es starten in den einzelnen Rennen jeweils 5 vierköpfige Teams gegeneinander. Das Siegerteam eines jeden Rennens und ggf. weitere zeitschnellste Teams erreichen das Finale der besten 5. Diesem Highlight des Biathlontages folgt die feierliche Siegerehrung mit allen Teams. Zuschauer und Begleiter können das Publikumsschießen nutzen, um in den Biathlon hineinzuschnuppern ohne dabei ins Schwitzen zu geraten. Wettkampfgeist kann hier bei 5 Schüssen Stehendschießen in maximal 20 Sekunden ausgelebt werden. Josi Hedderich hatte für diesen Wettbewerb sogar extra Gutscheine vom Hasseröder Burghotel in Wernigerode und von der Glasmanufaktur Harzkristall als Siegerpreise organisiert. 3 der 15 teilnehmenden Schnupperschützen freuen sich über die unverhofften Siegerpreise. So versteht sich die Schierker Biathlon-Teamchallenge als Event für Alle, die auf der Suche nach neuen Sporterlebnissen, neuen Herausforderungen oder einfach neugierig auf die Sportart Biathlon sind.

Los geht’s zum Auftakt mit dem Oberbürgermeister und Spitzensportlern

Vom Beginn 2019 an begleitet Wernigerodes Oberbürgermeister, Tobias Kascha, die Biathlon-Teamchallenge. Seinerzeit noch als Leiter der Stadtbetriebe und in den letzten beiden Jahren als sportlicher erster Mann der Stadt misst er sich bei einem spaßigen Auftakt mit erfolgreichen Wintersportlern der Region. Dabei konnte er bei seinem besten Wettkampf 2021 sogar 8 seiner 10 Schüsse ins Ziel bringen und hat sich den Respekt der Sportler hier längst verdient. Da wir ihm Jahr für Jahr kaum schlagbare Konkurrenz entgegenstellen, überrascht Tobias Kascha uns heute mit einer neuen Siegstrategie und hat seinen Amtsleiter für Stadtentwicklung, Michael Zagrodnik, mitgebracht, so dass das Wernigeroder Rathaus heute im Team gegen die sportlich übermächtige Konkurrenz antritt. Die einfache Taktik: Der Amtsleiter läuft und der OB soll für die Volltreffer sorgen. Dann geht’s los über 3 x 200 m und nach der ersten Runde steht das Liegendschießen an. Das Rathausteam hält sich gut und die 3 Treffer des OB’s sind wahrlich nicht schlecht, aber in diesem Fall nicht gut genug, um den Biathlon-Tour-Sieger 2023 und Titelverteidiger hier in Schierke, Michel Fräsdorf, aufzuhalten. Der legt blitzschnelle 5 Treffer hin. Da kann zunächst nur Amy Dunkel mithalten. Die bundesweit erfolgreiche Biathlon-Juniorin zieht mit 5 Treffern nach und bleibt Michel auf den Fersen. Kurz dahinter, ebenfalls nach fehlerlosem Schießen, der Sportkoordinator des Skiverbandes Sachsen-Anhalt, Thomas Hedderich, der als Skilangläufer u.a. im Sportinternat in Oberhof ebenfalls viele Jahre Leistungssporterfahrungen sammelte. Die vierte Sportskanone, Ferdinand Röthele, niedersächsischer Kaderbiathlet vom SC Buntenbock und hier im Vorjahr Zweiter der Einzelwertung leistet mit einem Schießfehler dem nachsitzenden Amtsleiter in der Strafrunde zumindest kurz Gesellschaft, bevor er die Verfolgung der Sportkollegen aufnimmt. Das Stehendschießen steht unter dem Motto “auch Topsportler sind nur Menschen” (im weiteren Verlauf des Tages werden wir uns dieses Motto’s gar nicht immer so sicher sein). In diesem Augenblick jedoch nehmen alle 4 die Einladung der Strafrunde mehr oder weniger umfänglich an. Und während die 4 Sportasse auf den Skilanglauf-Cardiogeräten kämpfen legt der OB glänzende 4 Treffer im Stehendschießen hin. Der Dramaturg des Tages leistet gute Arbeit und die wird sogar noch besser. Denn Amy Dunkel, die im Vorjahr den Prolog hier gewonnen hatte, läuft als erste aus der Strafrunde, aber nur knapp dahinter folgen Michel Fräsdorf und Thomas Hedderich. Die beiden laufen den Rückstand zu und im hohen Tempo geht es zu Dritt in die letzten Kurven. Kurz vor dem Zielbogen werden die 3 zum Trio und das schöne Bild oberhalb sagt in diesem Fall mehr als 1000 Worte. 7 Volltreffer lassen Tobias Kascha den 5. Platz locker verschmerzen und Ferdinand Röthele hat seine Erfolgserlebnisse am heutigen Tage noch vor sich. Die Biathlon-Tour sagt Dankeschön an die sympathischen 6 für diesen lebhaften Auftakt.

Die Teamchallenge

In 3 Rennen mit je 5 Teams geht der Biathlontag mit der Teamchallenge weiter. Wir stellen alle Teams hier vor und beginnen mit jenen, die das Finale verpassen.

Team Stadtwerke Wernigerode Mo2vation

in 33:12 min
mit Ina Rolapp, Daniel Stab, Heike Härtel-Dressel, Bernd John. 23 Treffer mit ihren 40 Schüssen erzielt die Stadtwerke-Staffel bei ihrer Biathlonpremiere. Das ist ausgezeichnet. Bester Schütze des Teams ist der Senior des Tages, Bernd John, mit 7 Treffern.Schnellster im Team ist Wirtschaftsingenieur Daniel Stab mit 6:25 Minuten als 32. der Einzelwertung. Die Leiterin der Allgemeinen Verwaltung der Stadtwerke Wernigerode, Heike Härtel-Dressel hatte als großer Biathlon-Fan live in Oberhof 2023 das WM-Rennen der Mixed-Staffeln erlebt und sucht nun mit einer eigenen Mixedstaffel das Biathlonerlebnis. Wunderbar! Genau solche Motive hatten wir vor fast 10 Jahren vor Augen, als wir das Wagnis eingingen eine Biathlon-Tour als Erlebnisevent für Alle aufzubauen. Nun hoffen wir, dass das Biathlonfieber der Stadtwerke Wernigerode gerade erst entfacht und noch längst nicht erloschen ist. Da geht noch mehr!

Son’s of Marien-Lake

in 32:20 min
mit Andreas Volk, Frank Steinmüller, Andreas Granse, Jan Enders. Was eine coole Truppe, die 4 Feuerwehrmänner vom Mariensee. Sie wussten ja nicht, was genau auf sie zukommt. Dann scheiden sie im 2. Rennen als fünftplatzierte aus. Doch 3 Stunden später sind alle 4 zur Siegerehrung noch in der Schierker Feuerstein Arena und werden in der Zwischenzeit JEDES Team so empathisch und lautstark unterstützt haben, dass sie ein ganz und gar unverzichtbarer Bestandteil dieses tollen Tages sind. Dem nicht genug spendet das sympathische Quartett derart großzügig für die Anliegen der Teams Milest e.V. und OWOC, dass sie damit in schönster Weise symbolisch stehen für ein Miteinander, das bei aller sportlicher Motivation den gesamten Tag über diesem Event spürbar innewohnt. Herzlichen Dank! Und sportlich? Andreas Granse und Andreas Volk erzielen jeweils starke 7 Treffer. Zusammen bringen sie 24 ihrer 40 Schüsse ins Ziel. Ihr Schnellster ist Schlussläufer Jan Enders mit 7:33 Minuten. Unser Angebot, die 2 Strafrunden wegzulassen, weil er im 2. Rennen die letzten 2 Runden alleine unterwegs war, lehnt er voller Selbstverständnis ab. Wir hoffen sie beehren uns wieder mal bei einer Biathlon-Touretappe, die Son’s of Marien-Lake.

Team OWOC

in 31:03 min
mit Kerstin Scharun, Sebastian Reimann, Paul Gebhardt, Axel Gebhardt. Sie stehen mit ihrem Anliegen, für jene zu rennen die selbst nicht mehr laufen können, so sehr für die Werte des Volkssports, dass wir uns genau solche Teams auch in anderen Tourstädten an der Startlinie wünschen würden. Helfenden Sportlern wachsen Flügel und den Geholfenen im Idealfall auch. Besser geht es nicht. Deswegen wünschen wir dem gesamten OWOC Team bis zum Wiedersehen im nächsten Jahr tausende gelaufene Spendenkilometer und noch mehr Lebensfreude. Sportlich schafft Sebastian Reimann 7 Treffer, zusammen liegt das Quartett mit 22 Treffern noch locker über der 50%-Marke. Axel Gebhardt ist der Schnellste der Vier mit 6:42 Minuten auf Platz 39 der Einzelwertung. Doch welche Bedeutung haben solche Zahlen im Vergleich zu dem Lachen im Bild oberhalb bei der Staffelübergabe von Sohn Paul auf Vater Axel?

Hangover 96

in 29:23 min
mit Florian Glatthor, Jonas Imhof, Eric Riechel, Jascha Imhof. Anfangs ist von einem Hangover aber mal gar nichts zu sehen bei den Fußballern des TSV Steina. Ihr Torjäger, Florian Glatthor, bringt sein Team mit 7 Treffern und schnellen Beinen nach 5:26 Minuten auf Platz 2 und bleibt dabei, als 12. der Einzelwertung sogar vor Maja Suttkus. Florian ist damit der Beste seines Quartetts, das zusammen 24 Treffer erzielt, wozu alle mindestens 5 beitragen. Dass es am Ende trotzdem “nur” zu Platz 5 im 1. Rennen reicht, liegt zum Einen natürlich daran, dass sie bei ihrer Premiere auf zwei bereits geübte Biathlon-Teams treffen und vielleicht mögen die Kicker das Konditionstraining etwas weniger gerne als die Vereinskneipe? Mit dem Lauftempo von Florian wären sie jetzt schon ein klarer Finalkandidat.

Stadtwerke Wernigerode Schützenfreunde

in 28:03 min
mit Paul Mai, Jonathan Hüfken, Phil Schröter, Toni Fröhner. Im 2. Stadtwerke Wernigerode-Team setzt Abteilungsleiter Toni Fröhner auf junge Sportpower und wird nicht enttäuscht. Fußballer Phil Schröter ist mit 6:30 Minuten auf Platz 33 der Einzelwertung der Beste im Team. Diese Leistung schafft er mit nur 4 Treffern, also mit insgesamt 300 m in der Strafrunde. Läuferisch war das ausgezeichnet. Das gilt ähnlich für Paul Mai. Der Fußball-Torwart muss ebenfalls 6 x in die Strafrunde und erreicht 7:07 Minuten. Jonathan Hüfken schafft, wie auch Teamkapitän Toni, 6 Treffer und ist mit 6:50 Minuten zweitbester des Quartetts. In Summe ist das der 11. Platz. Mit ein paar Treffern mehr, als den 20 erzielten ginge es ein ganzes Stück weit hinein in die Top 10.

10. Platz: Team Milest e.V.

in 27:57 min
mit Volker Wacha, Alexander Plate, Daniel Siegel, Michael Nitschkowski. Mit ihrer Offenheit und Begeisterungsfähigkeit werden sie rasch zu den Publikumslieblingen. Es nötigt einfach auch Respekt ab, wie wunderbar offen sie mit dem gewiss härtesten Kampf ihres Lebens umgehen und dabei zugleich noch Platz in ihren Herzen finden, um mit dem Milest e.V Ihresgleichen auf dem Weg der Suchtabstinenz zu unterstützen. Sport, Herausforderung und Spaß spielen dabei eine herausragende Rolle. Unsere 4 haben nicht nur sichtbar Spaß, sondern sorgen auch für diesen und schaffen es bei ihrer Premiere gleich in die Top 10. Ihr Bester, Alexander Plate schafft es mit 5:51 Minuten und Platz 19 sogar unter die 20 Besten der Einzelwertung. 23 Treffer mit 40 Schüssen sind stark und wirken nur deswegen ganz normal, weil heute hier in Schierke generell sehr gut geschossen wird. “Milest” steht für “Mitten im Leben stehen” und, kein Zweifel, unsere 4 Milest-Biathleten stehen genau dort und zudem inmitten unserer Herzen. Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen!

9. Platz: WSV Elbingerode

in 27:15 min
mit Max Wetterling, Fabian Kleemann, Sophie Reulecke, Jan Schrader. Ein bisschen ist es vielleicht eine Bürde für sie, als Titelverteidiger ins Rennen zu gehen. Aus dem großartigen Vorjahres-Siegerteam ist aber nur Max Wetterling übrig geblieben, der heute mit 7 Treffern der beste Schütze im Team ist. Fabian Kleemann schafft mit “nur” 5 Treffern einen Top 20-Platz in der Einzelwertung (17. mit 5:40 Minuten) und ist damit der Schnellste des Teams. Sophie Reulecke ist eine starke Läuferin, aber 8 Fehlschüsse zwingen sie zu 400 m kraftraubendem Nachsitzen in der Strafrunde. Der flinke Jan Schrader bleibt in 5:57 Minuten (Platz 23) als Zweitbester des Teams sogar noch unter der 6 Minuten-Marke. Gemeinsam erreichen sie mit 20 Treffern und 20 Strafrunden Platz 9.

8. Platz: Die Pappnasen

in 26:56 min
mit Manga Fouda Yatabat, Alexandr Trübel, Moritz Höhn, Louis Reeb. Die 4 besten Harzer Skilangläufer des vergangenen Winters in der U12 starten gemeinsam als Pappnasen und werden heute ins “kalte Wasser” geworfen, weil wir sie nicht als Kids behandeln, sondern auf Augenhöhe mit den älteren Teams. Das heisst für sie Liegend- und Stehendschießen, wobei uns klar ist, dass letzteres eine große Herausforderung für die 12-Jährigen ist. Doch sie machen das richtig gut und zeigen, dass wir sie aus sportlicher Sicht tatsächlich nicht mehr als Kids behandeln müssen. Überragend: Manga Fouda Yatabat, der 9 von 10 Schüsse ins Ziel bringt und mit 5:17 Minuten Platz 10 in der Einzelwertung erreicht. Die Teamleistung ist sehr ausgeglichen. Gemeinsam erzielen die 4 Youngster 25 Treffer und es fehlt nicht mehr viel für einen Finalplatz.

7. Platz: Familie Straub und der Holzmichel

in 26:22 min
mit Anika Straub, Sven Straub, Angelina Straub, Michel Fräsdorf. Was für ein Ausnahmeathlet Michel Fräsdorf ist, das beweist unser Toursieger 2023 auch heute wieder. 4 Fehlschüsse im Stehendschießen zwingen den Titelverteidiger für 200 m in die Strafrunde und trotz dieser nicht unerheblichen Verzögerung holt sich Michel auch in diesem Jahr den Etappensieg in der Schierker Feuerstein Arena überlegen mit 4:26 Minuten. Läuferisch ist das ganz stark und seine Power auf dem Skilanglauf-Cardiogerät ist geradezu atemberaubend. Für das Finale der Biathlon-Tour in Oberhof ist Michel als Titelverteidiger ohnehin qualifiziert, deshalb geht das Finalticket an einen anderen “Altbekannten”, doch zu ihm weiter unten mehr. Der Holzmichel und Familie Straub verpassen das Finale um knapp 2 Minuten, obwohl sie mit 28 Treffern durchaus das richtige Zielwasser hatten. Aber mal ehrlich. Platz 7 für ein Familienteam bei dieser starken Konkurrenz ist wirklich gut.

6. Platz: Kommando Spezialjäger

in 25:43 min
mit Thomas Hedderich, Felix Gömann, Michael Zagrodnik, Erik Lembke. Das Rathaus-Team aus Wernigerode wird fast zu seinem Finalglück gezwungen, denn den Ausfall ihrer beiden Startläufer kompensieren sie mit Thomas Hedderich und Felix Gömann so leistungsstark, dass sie urplötzlich zu Mitfavoriten werden. Thomas Hedderich übergibt an 3. Stelle auf Felix Gömann, der eigentlich nur unseren Fotografen, Thomas Lempken, begleitet und mit einem Biathlon-Einsatz gar nicht unbedingt gerechnet hat. Doch er kann es natürlich und hat dies in seiner mittlerweile zurückliegenden aktiven Karriere als Sommerbiathlet u.a. als Niedersächsischer Landesmeister auch nachdrücklich bewiesen. Derart ins kalte Wasser geschmissen “schwimmt” sich der Maschinenbau-Ingenieur rasch frei. Das perfekte Schießen sind wir von ihm fast schon gewohnt und tatsächlich legt Felix mit 10 Treffern das perfekte Schießen hin. 4:40 Minuten nach seinem Start übergibt der Holzmindener in Führung liegend an Michael Zagrodnik. Felix schafft damit die zweitbeste Zeit des heutigen Tages hinter Michel Fräsdorf und gewinnt die Reise zum Tourfinale nach Oberhof. Herzlichen Glückwunsch! Letzterer gilt dem gesamten Team, denn Michael Zagrodnik mit 6 Treffern und der großartig kämpfende Hobbyjäger und Umweltbeauftragte im Wernigeroder Rathaus, Erik Lembke, mit 9 Treffern halten die Spezialjäger lange auf Finalkurs. Am Ende reicht es dafür nicht ganz, wohl aber zu einem tollen 6. Platz.

Das Finale der besten 5 Teams

Das Highlight des Biathlontages in der Schierker Feuerstein Arena steht bevor. Die besten 5 Teams der Vorrunde sind, mit schon etwas müden Beinen aus ihren ersten Einsätzen und dennoch voller Motivation bereit für den Kampf um den Titel des Biathlon-Teamchampions. Als Favorit startet auf der Bahn 3 das beste Vorrundenteam, die Blaubären (Startnummer 15), die nur 20:56 Minuten für ihren Sieg im 3. Rennen benötigten. Ihnen am nächsten kamen die Running Gags (in den grünen Trikots) aus Holzminden, die 23:00 Minuten benötigten. Amy Dunkels erst am Vorabend angemeldete “Kaisermania” (im roten Dress) benötigte als Sieger des 1. Rennens 23:45 Minuten und die Power-Rettiche (Startnummer 8) des SV Hasselfelde als Sieger des 2. Rennens 25:25 Minuten. Als schnelle Zweitplatzierte des 1. Rennens qualifizieren sich die Hechte aus dem Karpfenteich (Startnummer 2) bei ihrer 3. Teilnahme erstmals für das Finale. Sie benötigten 24:33 Minuten. Eines dürfen wir vorwegnehmen: Ein Finale mit derart guten Schießergebnissen haben wir in 9 Jahren Biathlon-Tour bisher nicht erlebt.

Mit einem Damen-Quintett geht es in die Startrunde des Finals und wir erleben ein Liegendschießen mit 25 Treffern und 0 Fehlschüssen. Blaubärin Liv Hildebrand und Maja Suttkus von den Hechten aus dem Karpfenteich bleiben auch im Stehendschießen komplett fehlerlos, können aber als Zweite und Dritte nicht verhindern, dass Amy Dunkel trotz eines Schießfehlers die Führung für Kaisermania in die zweite Runde übergibt. Das Duell zwischen Amy und Liv ist dabei eben so spannend wie hochklassig. Die beiden Talente aus dem Niedersächsischen Biathlonkader liegen nur gerade 2 Sekunden auseinander und zeigen in 4:55 und 4:57 Minuten mit dem dritt- und fünftbesten Einzelergebnis des Tages einen tollen Kampf. Maja Suttkus nach 5:53 Minuten auf Platz 3, Magdalena Worth für die Power-Rettiche nach 6:46 Minuten mit 8 Treffern auf Platz 4 und Laura Käse von den Running Gags mit leider 5 Fehlschüssen im Stehendschießen nach 7:57 Minuten auf Platz 5 bilden die Verfolgung.

Das Duell um die führende Position gewinnt der erst 11-jährige Blaubär, Hannes Uhlig gegen die frühere Kaderbiathletin Frances Kaiser aus Sachsen. Beide schießen überragende 10 Treffer, doch Hannes, der beide Schießeinheiten liegend absolviert, ist ein derart flinker Läufer, dass die Lehramtstudentin aus dem Kaisermania-Team alles geben muss, um den Rückstand auf knapp 40 Sekunden zu begrenzen. Hannes Uhlig, der Norddeutsche Landesmeister 2024 im Sommerbiathlon benötigt nur 5:08 Minuten, die siebtbeste Einzelleistung des Tages. Hinter den beiden sorgt gleich die nächste Jüngste für Furore. Die unglaublich talentierte, erst 10-jährige Zoe Weiss vom SV Hasselfelde bringt die Power-Rettiche auf Platz 3 nach vorne. Zoe läuft eher wie ein Windhund, leichtfüßig, elegant und natürlich schnell. 19 ihrer 20 Schüsse finden heute ins Ziel. Der eine Fehlschuss im Finale ärgert sie mehr, als sie sich über die 19 Treffer zuvor freuen konnte. Aber so müssen sie wohl auch sein die SportlerInnen, die weit nach vorne möchten? Zoe Weiss stibitzt Eishockeycrack Maximilian Stadel von den Hechten aus dem Karpfenteich den 3. Platz. 6 Strafrunden sind selbst für Hechte zu viel. Auf Platz 5 kämpft Running Gag Lena Timmermann mit 9 Treffern um den Anschluss. Zunächst bleibt das Holzmindener Team jedoch auf Platz 5.

Nach 29 Schüssen mit 29 Treffern passiert Blaubär Leopold Röthele im Stehendschießen der erste Fehler seines Teams. Mit seinen 5:13 Minuten schafft der Deutsche Schülercup-Sieger von 2022 in Altenberg dennoch die achtbeste Einzelleistung des Tages und übergibt seinem Bruder, Ferdinand, gut 30 Sekunden Vorsprung vor Kaisermania. Dass es “nur” 30 Sekunden sind liegt an der großartigen Leistung des Elbingeroder Feuerwehrmanns, Tobias Ulrich. Wir kennen ihn ja bereits als Meisterschützen, aber seine 5:13 Minuten und 10 Treffer, die ihm Platz 8 in der Einzelwertung bringen, sind noch besser, als seine Leistungen in den Jahren zuvor. Hinter den beiden Führenden macht Steve Trittmacher bei seiner Biathlonpremiere für die Hechte aus dem Karpfenteich ein tolles Rennen und schafft 9 Treffer mit seinen 10 Schüssen. Der Volleyballer der Harzfalken Tanne benötgt 5:42 Minuten, das achtzehntbeste Einzelergebnis des Tages und holt den Hechten Platz 3 zurück knapp vor Power-Rettich Felix Welzel, der mit 7 Treffern und 6:08 Minuten seine Vorlaufleistung deutlich verbessert. Hannes Kuhnt bringt seine Running Gags näher an die Plätze 3 und 4 heran. Mit gut 30 Sekunden Rückstand schickt er Linus Timmermann in die Schlussrunde.

Ein mitreissendes Finale geht in seine letzten Minuten und es fehlt diesen knapp 21 Minuten eigentlich nur Eines: Spannung im Kampf um den Sieg. Denn “zu” gut sind die Blaubären auch mit ihrem Schlussläufer Ferdinand Röthele, dem Junior des Niedersächsischen Biathlonkaders vom SC Buntenbock. Mit 4:55 Minuten legt Ferdinand die viertbeste Einzelleistung des Tages hin. 9 Treffer polieren die Bilanz des Teams auf unglaubliche 38 Treffer mit 40 Schüssen. Jubelnd wird Ferdinand im Ziel von Hannes Uhlig empfangen und gemeinsam bejubeln die beiden eine gute Minute später den Zieleinlauf des 11-jährigen, Oskar Ulrich, der Kaisermania nach 22:13 Minuten auf Platz 2 führt. Amy Dunkels Team verbessert seine Vorlaufleistung in diesem Finale um 92 Sekunden. Spannung bietet das Finale dann mit dem Endspurt um Platz 3 zwischen dem fehlerlos schießenden Valentin Suttkus von den Hechten aus dem Karpfenteich und dem Schritt für Schritt aufholenden Linus Timmermann. Valentin rettet mit letzter Kraft und völlig erschöpft wenige Sekunden Vorsprung ins Ziel und sichert den Hechten das Podium im Karpfenteich. Die Running Gags haben in dem Moment des großen Rückstandes Moral bewiesen und wären fast noch mit einem Podiumsplatz dafür belohnt worden. Die Power-Rettiche mit ihrer Schlussläuferin Larissa Höhn sollten nicht traurig über Platz 5 sein. Sie haben, nach den Harzer Skihexen, schon wieder ein neues starkes Team aufgebaut, dem die Zukunft gehört.

Ehrung und Dank

Mit der Ehrung aller Teams durch Biathlon-Kadertrainer Rico Uhlig endet diese 6. Schierker Biathlon-Teamchallenge. Alle Wettkämpfenden erhalten Erinnerungsmedaillen und die 5 Finalteams stemmen die Biathlonpötte in den Himmel. Michel Fräsdorf verteidigt seinen Titel als Etappensieger und die Reise zum Tourfinale nach Oberhof im Februar 2025 gewinnt der Zweitplatzierte, Felix Gömann.

Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön bei 60 ebenso motivierten wie fairen Wettkämpfenden und deren empathischen Begleitern, die so ausdauernd für Unterstützung und für gute Stimmung gesorgt haben. Herzlichen Dank an die Etappensponsoren, allen voran an die Stadtwerke Wernigerode, aber auch an die Sponsoren der gesamten Biathlon-Tour, Eurorepar Car Service dem Hauptsponsor, Harz-Luxus.de und Marieleworld.com als Ehrenpreis-Sponsoren. Mein persönlicher Dank gilt dem kompletten Team der Biathlon-Tour, das heute mit Fotograph Thomas Lempken und Andreas Timmermann in der Strafrundenkontrolle noch verstärkt wurde. Der abschließende Dank geht an die ebenso leidenschaftliche wie umsichtige Organisatorin und Gastgeberin, Josi Hedderich und das komplette Team der Schierker Feuerstein Arena, die diese “Weltklasse-Location” nicht nur erneut bestens herausgeputzt präsentierten sondern diesem Wintersport-Kraftort auch im Sommer so schöne Eventmomente ermöglichen.

Bilder: Thomas Lempken Technik: Marco Feulner und Siegward Pein Wettkampfbetreuung: Gisela und Luca Feulner, Andreas Timmermann, Social media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel Text und Moderation: Martin Bremer

Der andere Blick auf die Biathlon-Tour: instagram @biathlontour