Talentsuche auf Deutschlands größter Shoppingmeile

Bei blauem Himmel und frühlingshaften Temperaturen startet die Biathlon-Tour kurzärmlig und mit tausenden bestens gelaunten Besuchern im Gewerbepark Mülheim-Kärlich in die Saison 2024. Der Gewerbepark-Biathlon auf Deutschlands größter Shoppingmeile zum Frühlingsfest und verkaufsoffenen Sonntag gehört längst zu den etablierten Etappen der Biathlon-Tour, denn bereits zum 6. Mal dürfen wir hier beweisen, dass Shopping und aktives Biathlonerlebnis gemeinsam eine wunderbare Mischung für den Aufgallopp in den Frühling darstellen. Während also der Biathlon-Weltcupzirkus an diesem ersten März-Wochenende am Holmenkollen in Oslo gastiert, ermöglicht die Biathlon-Tour, eingeladen von der Projektgemeinschaft “Wir in Mülheim-Kärlich” hier im Rheinland, unweit der Landeshauptstadt Koblenz, allen Neugierigen das MItmachen und Wettkämpfen beim beliebtesten TV-Wintersport hierzulande. Es wird ein Tag mit toller Beteiligung der aufgeschlossenenMenschen. Rund 500 Besucher testen ihre Qualitäten an den Infrarot-Biathlongewehren und über 60 Mutige werden zu Wettkämpfenden und locken mit ihrem Sportsgeist weitere hunderte Schaulustige an, die den Aktionsplatz der Gewerbepark-City manches Mal an diesem Tag in eine stimmungsvolle Biathlonarena verwandeln. Dass dabei die Jüngste des Tages gleich dreimal über sich hinauswächst ist eine ebenso bemerkenswerte Geschichte, wie die Premiere eines Inklusionsbiathlons, wie er sympathischer kaum sein könnte. Denn erstmals misst sich mit Jörg Stüdemann ein blinder Sportler “auf Augenhöhe” mit den sehenden Biathleten im Wettkampf und nutzt dafür die akustische Schießanlage, die die Biathlon-Tour in Kooperation mit Josef Riefert und der Inklusionsabteilung des RSV Lövenich seitens des DJK Sportverbandes Köln e.V. dankenswerter Weise gefördert bekam. Der emotionale Applaus für Jörg heute hier im Gewerbepark lässt schon erahnen, dass diese innovative Schießanlage des finnischen Herstellers eco aims in Zukunft viele empathische Inklusionsmomente bei der Biathlon-Tour wird hervorbringen können. Beide Geschichten sind weiter unten Teil dieses Nachberichts.

Volle Tüten, voller Einsatz

Natürlich sind die meisten Besucher in erster Linie zum Shopping hier ins größte Fachmarktzentrum Deutschlands mit mehr als 400 Firmen auf rund 230 ha Fläche gekommen. Doch der Tag macht so spürbar, dass die Menschen nach den kalten Monaten auch erlebnishungrig sind und es als inspierend empfinden ausgerechnet während ihres Einkaufsvergnügens die Chance zum eigenen, aktiven Biathlonerlebnis nutzen zu können. So manche volle Tüte wird am heutigen Tag bei uns abgestellt. Dabei kennt der Wettkampfgeist kaum eine Altersbegrenzung. Von der 14-jährigen Wiebke Sauer bis zu den 70-jährigen, Anita Kirschner und Fritz Lülsdorf trauen sich alle Generationen an die Herausforderung heran. Es gibt Familien- und Freundesduelle und es motiviert natürlich auch der Siegerpreis, die Reise für 2 Personen zum Finale der Biathlon-Tour nach Oberhof, das gerade erst vor einer Woche mit allen Etappensiegern der Tour 2023 stattfand und nun mit dem heutigen Champion den ersten Finalisten der Tour 2024 ermittelt. Sicherlich liegt es auch an diesem besonderen Anreiz der Finalqualifikation, dass einige Motivierte gezielt der Biathlon-Tour wegen in den Gewerbepark gekommen sind und wir dabei nicht Wenige wiedertreffen, die in den Vorjahren bereits Feuer gefangen haben an der Biathlon-Challenge im Gewerbepark. Auch hierzu weiter unten mehr. Eine bemerkenswerte Geschichte schon einmal an dieser Stelle: David Friedrich kommt mit Fahrrad 120 km weit aus Wittlich in den Gewerbepark, um die Biathlonetappe zu gewinnen. David war in der Vorwoche als Begleiter des Finalisten, Tim Lauterbach, beim Tourhighlight in Oberhof dabei und konnte miterleben, wie Tim großartiger Sechster von 32 Tourfinalisten wurde. Nun möchte er als Etappensieger selbst zum Finalisten werden und sucht seine Chance gleich bei dieser 1. Etappe der neuen Saison. Ob zu den 120 km auch ein Biathlon-Happy End hinzukam verrät der Nachbericht ebenfalls weiter unten.

Wie funktioniert Biathlon im Gewerbepark?

Damit die Jederfrau-/mann-Biathlons in den Städten gelingen müssen die Wettkämpfe recht kurz sein. Zum einen möchten die Shoppingbesucher nicht groß ins Schwitzen geraten, zum anderen natürlich auch keine langen Wartezeiten erdulden und natürlich erwarten die Schaulustigen Kurzweiligkeit. In den bisher 8 Saisons der Biathlon-Tour hat sich der Sprint-Biathlon aus 400 m Cardio-Skilanglauf und 5 Schüssen Stehendschießen aus 10 m Entfernung auf Ziele mit 45 mm Durchmesser bewährt. Ein solcher Wettkampf dauert nur ca. 2-4 min, so dass bis zu 100 Wettkämpfe pro Etappentag möglich sind. Das Schießen ist ungefähr halb so schwierig, wie es die Biathlonprofis am gleichen Tag am Holmenkollen bewältigen müssen. Dieser Schwierigkeitsgrad passt für unseren Volksbiathlon bestens. 5 der 61 Wettkämpfenden schaffen das komplett fehlerlose Schießen mit 5 Treffern, 11 schaffen immerhin mindestens 4 Treffer mit den 5 Schüssen. Der Cardio-Skilanglauf ist einigermaßen alternativlos, wenn man auf kleiner Fläche und eben auch das “warme Halbjahr” über Biathlonspektakel inmitten der Städte anbieten möchte. Natürlich bleibt die Biathlon-Tour sehr wachsam auf der Suche nach Innovationen und neuen Entwicklungen für ein inspirierendes Biathlonerlebnis. Aktuell ist der bewährte Modus die beste Option.

Treffsichere Damen

Die Damen machen am frühen Mittag den Anfang in Person von Bettina Ehrkamp aus Kobern (obere Bildzeile, links) und das gleich richtig gut. Im Duell mit Freundin Dunja Schmidt schafft Bettina 4 Treffer mit ihren 5 Schüssen und setzt sich damit zunächst einmal an die Spitze der Tagesrangliste, für die der Modus “Treffer vor Zeit” gilt. Dieser Modus soll ermöglichen, dass durchaus auch Sportbegeisterte älteren Semesters um den Sieg mitkämpfen können, denn denn die ruhige Hand am Biathlongewehr und die nötige Konzentration sind weder eine Frage des Alters noch des Geschlechts. Und so dürfen wir mit großer Freude auch Anita Kirschner (untere Bildzeile, links) unter den Wettkämpferinnen begrüßen. Mit 70 Jahren ist sie die Seniorin des Tages und zeigt sich bei den 400 m Skilanglauf auf dem Thoraxtrainer als beneidenswert fit. Angefeuert von ihrer Enkelin, die Anita nur schlicht die “Biathlon-Oma” nennt, bringt die jung gebliebene Skijägerin die beiden ersten Schüsse in das 10 m entfernte Ziel. Wir reiben uns verwundert die Augen, doch die nächsten drei Schüsse holen die “Biathlon-Oma” aus dem Biathlon-Paradies wieder zurück. Den Respekt aller Schaulustigen hat sich Anita aber zweifellos erarbeitet. Gleiches gilt für Ann-Christin Merfels (obere Bildzeile, rechts). Die Reiterin aus Montabaur hat es auf dem Thoraxtrainer nicht so leicht, kämpft sich aber durch die 400 m-Strecke und schafft danach mit ihren 4 Treffern den 11. Platz unter den 61 Wettkämpfenden. Dass es sogar noch besser geht beweisen heute zwei weitere Wettkämpferinnen.

Talent + Leidenschaft erschafft sportliche “Wunder”

Kann eine 14-Jährige, die in keinem Verein Sport treibt, also auch keinerlei sportliche Wettkampferfahrungen hat, im Wettbewerb mit 60 größtenteils erwachsenen Konkurrenten, 40 davon Männer, um den Sieg mithalten? Diese 14-Jährige heisst Wiebke Sauer (im hellblauen T-Shirt), kommt am Mittag mit ihrem Papa, Werner, aus dem rund 30 Autominuten entfernten Neuhäusel in den Gewerbepark und um die Eingangsfrage gleich zu beantworten: Ja, sie kann. Den ganzen Winter hindurch sitzt sie vor dem TV, wenn Biathlon aus Oberhof, Ruhpolding, Antholz oder Nove Mesto übertragen wird. Noch gestern fieberte die Gymnasiastin mit Benedikt Doll beim Massenstart am Holmenkollen und jubelte am Ende über den tollen 2. Platz. Selbst auf Skiern stand sie erstmals vor wenigen Wochen beim Talentwettbewerb des engagierten DSV-Trainers und Ausbildungsleiter Nordisch im Skiverband Rheinland, Stefan Puderbach. Eine Stunde reichte dem erfahrenen Talentescout seinerzeit aus, um bei Wiebke das Feuer zu entfachen. Und so startet die selbstbewusste junge Dame also im Gewerbepark in den Wettbewerb und muss zunächst mit Rückschlägen zurechtkommen. 3 Fehlschüsse, Niederlage gegen den Papa, der mit 4 Treffern siebtbester des Tages wird. In ihrem 2. Wettkampf wieder 3 Fehlschüsse, Niederlage gegen Ann-Christin Merfels und Selina Strohm, von der noch die Rede sein wird.

9 von 10 Jugendliche wären spätestens nach dem 2. Wettkampf mit “Gegenwind” entmutigt nach Hause gefahren. Wiebke startet, nachdem sie wieder Kräfte gesammelt hat, unverdrossen ins 3. Rennen und da schlägt ihre Stunde. Sie verbessert sich um gleich 40 Sekunden von 4:01 Minuten auf 3:21 Minuten, doch wer steht da am Biathlongewehr? Das ist nicht mehr die Wiebke aus den ersten beiden Wettkämpfen. Da wackelt nichts mehr. Da steht ein Bündel der Entschlossenheit in beeindruckender Stille. Ein Schuss nach dem anderen findet den Weg ins Ziel und mit perfekten 5 Treffern eifert Wiebke ihren Idolen nach und setzt sich an die Spitze der Tageswertung.

Im gleichen Rennen erreicht Selina Strohm (im dunkelblauen T-Shirt) 4 Treffer und 3:24 Minuten und geht mit dieser tollen Leistung unverdienter Weise fast ein wenig unter. Die Tänzerin aus Sachsen, die erst seit 2 Jahren im Rheinland ihre zweite Heimat aufbaut, vollbringt ebenfalls ein kleines “Wunder”, denn wenn es nach ihren Ärzten ginge, dann dürfte die Datenqualitätsbeauftragte in der Logistikbranche wegen eines komplizierten Stoffwechselproblems eigentlich gar kein Sport treiben. Selina übernimmt Verantwortung für sich selbst und hat ihre innere Kraft längst wiedergefunden. Heute geht sie unglaubliche sieben Mal in den Wettkampf, legt also 2800 m auf dem Cardiogerät zurück und erlebt am späten Nachmittag ihr Happy End mit 5 Treffern und 3:41 Minuten wird Selina Drittbeste des Tages. Und Wiebke? Ihre Etappengeschichte ist an dieser Stelle noch nicht zu Ende erzählt.

Blinde und sehende Sportler gemeinsam im Biathlon-Wettkampf

Im ersten Moment hält man es vermutlich für unmöglich. Wie soll ein Blinder beim Biathlon mitmachen können. Zu sehr verbindet man dabei das Schießen mit dem “guten Auge”. Dass eine tolle Innovation der finnischen Firma eco aims das Zielen mittels Gehör ermöglicht wissen vielleicht die Fans der Paralympics, die seinerzeit mit der 12-maligen Paralympics-Siegerin Verena Bentele mitgefiebert haben. Eine solche akustische Schießanlage darf seit diesem Jahr in Kooperation mit Josef Riefert und der Inklusionsabteilung des RSV Lövenich sowie durch die großzügige Förderung des DJK Sportverband Köln e.V. auch die Biathlon-Tour auf ausgewählten Etappen präsentieren. Heute ist Josef Riefert mit seinem Schützling Jörg Stüdemann an der Biathlonarena. Jörg erblindete plötzlich 2018, verlor innerhalb eines Jahres 98% seiner Sehfähigkeit und stürzte verständlicherweise zunächst in eine tiefe Lebenskrise. Der Sport und natürlich Jörg selbst hatten die Kraft, sein nLeben wieder auf den Weg nach oben zu führen. Heute ist der sympathische Mülheim-Kärlicher beeindruckend fit und lebensfroh. Der begeisterte Inlineskater und Läufer sorgt heute für die Premiere einer inspirierend schönen Inklusionsvariante: Die Biathlonchallenge mit Sehenden und Blinden auf “Auenhöhe. Im Dreikampf mit den beiden Sehenden, Andrea Münk und David Friedrich, schafft Jörg Stüdemann die 400 m Skilanglauf in ausgezeichneten 1:36 MInuten ebenso schnell, wie der 40 Jahre jüngere Sportler, David. Während letzterer das Biathlongewehr mit Kimme und Korn ergreift, setzt Jörg zunächst den Kopfhörer auf und lässt sich nun mit dem Gewehr in der Hand vom Ton leiten. Je höher dieser wird desto näher ist er dem Ziel. Bei seiner Premiere bringt Jörg einen seiner 5 Schüsse ins Ziel. Sein Ehrgeiz ist angefixt, bei künftigen Biathlonchallenges seine Treffsicherheit zu verbessern. Einfach ist das akustische Schießen jedenfalls nicht. Heute schaffen unsere 3 Kontrahenten alle jeweils einen Treffer, doch viel wichtiger ist die Freude und das gemeinsame Wettkampferlebnis. Wir freuen uns schon auf den nächsten Inklusionsbiathlon im Rahmen der Biathlon-Tour am 5.5. beim Citybiathlon in Bergheim

Sind die Männer heute chancenlos?

Es sieht zumindest ganz danach aus, als könnte diese 1. Etappe der Saison 2024 heute einen Damensieg hervorbringen und dann auch gleich einen der 3 “jüngsten” Damensiege in 8 Jahren Biathlon-Tour. Wir erinnern uns natürlich an das “legendäre” Tourfinale 2016 auf Schalke, bei dem die damals 14-jährige Jana Harmeling fast 40 starke Männer hinter sich ließ und am Ende nur Andreas Braun den Vortritt lassen musste oder an die 13-jährige Sophie Wink, die im Vorjahr als Finalistin aus der Etappe in Bad Hersfeld hervorging und vor einer Woche beim Finale in Oberhof als 15. von 32 Finalisten beeindruckte.

Einer, der bei diesem Finale in Oberhof ebenfalls dabei war, jedoch “nur” als Begleiter des großartigen Metzgermeisters, Tim Lauterbach, aus Piesport an der Mosel, der bei seiner Finalpremiere starker 6. wurde, ist David Friedrich (untere Bildzeile, links). Nun möchte der Begleiter selbst zum Finalisten werden und wählt dafür gleich die erste Etappe der Saison. So weit, so normal. Weniger normal ist jedoch, was David dafür in kauf zu nehmen bereit ist, denn der sportliche Elektroniker legt die 120 km aus Piesport in den Gewerbepark mit dem Fahrrad zurück. Ziemlich verschwitzt, hungrig und mit wackligen Beinen versucht sich der junge Sportler dreimal im Biathlon-Wettkampf kommt aber heute nicht über 3 Treffer und 2:44 Minuten hinaus, die Platz 17 bedeuten. Doch mit dem heutigen Training als Rückenwind könnte es am 24.03. in Merzig schon viel weiter nach vorne gehen für David.

Einen Lichtblick für die Männer trägt Markus Weiler (obere Bildzeile, rechts) beim Biathlon im Gewerbepark bei. Im Vorjahr hatte er im Familienduell noch das Nachsehen gegen Tochter Leonie und seine Frau Manuela. Heute wird er mit starken 4 Treffern und 3:35 Minuten zumindest Familienchampion. In der Tageswertung reicht es zumindest für Platz 9.

Noch besser macht es Marco Koch (obere Bildzeile, links). Der Vorjahreszweite hier im Gewerbepark ist mit 2:05 Minuten der Zweitschnellste des Tages hinter Marco Feulner, der jedoch als Coach im Team der Biathlon-Tour heute nur ausser Konkurrenz antritt. Es könnte also der Tag von Marco Koch werden, doch der Heizungsbauer von der Mosel, der auch bei der Etappe in Wittlich im Vorjahr schon unter den Besten war, lässt, die Etappenführung vor den Augen, ausgerechnet die letzte “Scheibe stehen” und holt mit 4 Treffern Platz 5.

Markus Lämmerhirt (untere Bildzeile, rechts) zeigt dann, wie es geht und bringt als erster Mann des Tages alle 5 Schüsse im Wettkampf ins Ziel. Doch für die Etappenführung lässt er sich zu viel Zeit. Mit 3:51 Minuten reiht er sich als Vierter hinter unsere beiden treffsicheren Damen ein.

Die spannenden letzten Minuten des Tages

Seit dem Mittag hat Wiebke Sauer zusammen mit ihrem Papa nun nahezu 6 Stunden an der Biathlonarena verbracht und freut sich schon auf die Siegerehrung und den Gutschein zur Finalteilnahme in Oberhof iim März 2025. Die Biathlon-Tour kündigt den letzten Wettkampf des Tages an. Mit dabei ist der 34-jährige Swisstaler, Freddy Knollmann. Wir kennen den starken Dachdecker bereits aus dem Vorjahr, als er in 2:22 Minuten mit 3 Treffern sehr schnell, aber nicht treffsicher genug für den Etappensieg war. Ähnlich ging es dem Familienpapa auch schon an diesem Mittag, als es erneut 3 Treffer für ihn waren. Doch am Ende seines Einkaufstages mit Frau Jenny und den Kindern ist die Kraft und Motivation wieder da, es noch einmal beim Biathlon zu versuchen. Und dieses Mal läuft es für den Agrarwissenschaftler, der seine Elternzeit dazu nutzte, zusätzlich eine Ausbildung zum Dachdecker abzuschließen, perfekt. Alle 5 Schüsse finden den Weg ins Ziel. Jetzt kommt es auf die Zeit an. Konnte Freddy die 3:21 Minuten von Wiebke unterbieten? Die Stoppuhr zeigt 2:37 Minuten. Jubel bei den Knollmanns, Enttäuschung natürlich bei Wiebke. Im letzten Moment dieses Biathlontages wird sie doch noch von Platz 1 verdrängt. Zumindest die Möglichkeit auf eine Revanche bieten wir Wiebke natürlich an, das ist das Mindeste, das wir in dieser Situation für sie tun können. Und was dann passiert, daran werden wir uns noch lange erinnern! Trotz der Enttäuschung und trotz einer für sie kaum schlagbaren Zeit nimmt Wiebke den Kampf an und startet in den letzten Wettkampf des Tages. In der Cardioloipe legt sie mit den sicher bereits von 5 Wettkämpfen zuvor müden Armen ihre mit Abstand schnellste Leistung hin. Wie macht sie das nur? Genau solche Sporttalente gilt es zu entdecken, die mit ihrer Leidenschaft in scheinbar aussichtslosen Momenten die Fähigkeit entwickeln über sich hinauszuwachsen. Völlig ausser Atem wechselt Wiebke in Windeseile aus der Loipe ans Biathlongewehr. So ausser Atem wird sie kaum eine Chance auf Treffer haben. Doch Wiebke riskiert das blitzschnelle Schießen und trifft sogar mit dem 1. Schuss. Glücksache? Vielleicht? Doch sie trifft auch mit dem zweiten, mit dem dritten, mit dem vierten Schuss. Unglaublich. Wo ist sie gerade im Kopf? Ist sie in ihrer Biathlonfanwelt und steht hier im Gewerbepark im Geiste als Benedikt Doll am Biathlongewehr? Wir wissen es nicht. Doch wir werden Zeuge, wie die entfesselte junge Dame auch ihren 5. Schuss ins Ziel bringt und einen Jubelschrei hinterher schickt. Der Blick zur Uhr: 2:44 Minuten. Es reicht nicht ganz für Platz 1. Aber definitiv reicht es, um das Biathlon-Tour-Team davon zu überzeugen, heute 2 Finalteilnahmen im Gewerbepark auszuhändigen. Tief beeindruckt gratulieren wir unseren beiden Besten und laden neben Freddy auch Wiebke zum Tourfinale im März 2025 nach Oberhof ein. Für solche Talente, wie Wiebke und solche Momente lohnt sich alle Mühe in der Ausrichtung der Biathlon-Tour!

Die Biathlon-Tour sagt Dankeschön

Unser herzlicher Dank gilt allen Wettkämpfenden des Tages für ihren Mut, für die Leidenschaft und Motivation, sich während ihres Shoppingtages im Gewerbepark in den Bann der Biathlon-Tour ziehen gelassen zu haben. Genau solche Challenger benötigt unser Event für einen gelungenen Tag. Ein großes Dankeschön gilt auch den zahlreichen Schaulustigen und Begleitern, die mit Empathie und zeitweise lautstark unterstützt haben und dabei für echte Biathlonstimmung im Gewerbepark gesorgt haben. Selten werden die Bildersteller selbst ins Bild gesetzt. Heute bekommen sie auch mal “ein Gesicht”. Dankeschön an Gisi Feulner, die schon seit Monaten zu fast allen Etappen der Biathlon-Tour Bilder beisteuert und darüber hinaus, sozusagen als Tour-Mama für Ordnung und Herzlichkeit am Infopoint sorgt. Schon seit Jahren der “Mann der Bilder” ist Siegward Pein. Aktuell wird der Meisterschütze im Tourteam aber dringender in der Betreuung der Schnupperschützen und Wettkämpfe gebraucht. Gleiches gilt für Marco Feulner. Im vergangenen Jahr war er hier in Mülheim-Kärlich noch Etappensieger, doch mittlerweile ist er fester Bestandteil des Tourteams und gibt seine Biathlonerfahrung an die neugierigen Schnupperschützen und Wettkämpfenden weiter. Beide tragen mit ihrem großen Einsatz maßgeblich zum Gelingen der Etappen bei und haben sich das besondere Dankeschön ebenso mehr als verdient, wie Josef Riefert, der als Partner der Biathlon-Tour für Inklusions-Biathlon heute die Wettkampfpremiere von Jörg Stüdemann an der akustischen Schießanlage betreut und zugleich zahlreiche Bilder für diesen Nachbericht zur Verfügung gestellt hat.

Der abschließende Dank gilt der Projektgemeinschaft Mülheim-Kärlich mit Geschäftsstellenleiterin Gudrun Breitbach und Gewerbepark-Managerin Nicolina Meinjohanns für das langjährige Vertrauen in die Biathlon-Tour und die, wie immer, perfekte Zusammenarbeit in der Organisation dieses Events.

Bilder: Gisi Feulner und Josef Riefert Technik: Siegward Pein Wettkämpferbetreuung: Marco Feulner Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel Text und Moderation: Martin Bremer

Weitere Bilder zum Gewerbepark-Biathlon und die Biathlon-Tour aus anderer Perspektive gibt’s auf instagram @biathlontour

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