Sternstunden der Biathlon-Tour oder wie aus Kontrahenten Freunde werden

Das 8. Finale der Biathlon-Tour seit 2015 ist zugleich das Dritte in Folge im Biathlon-Weltcuport Oberhof, genauer gesagt in der Skisporthalle des dortigen Thüringer Wintersportzentrums. Wir nennen es “das Finale in den Spuren der Stars”, denn tatsächlich hat diese ebenso gigantische wie einmalige Indoor-Loipe mit angeschlossener Biathlon-Schießhalle schon den Allergrößten unserer Sportart als Trainingsstätte gedient, von Ole-Einar Björndalen über Martin Fourcade bis Johannes-Thingnes Bö und Sven Fischer geht als Lokalmatador ohnehin täglich ein und aus. Auch die Biathlon-Tour hat ihren Star und ist wie so oft stolz auf Ebs Rösch, den Biathlon-Olympiasieger von Turin 2006 mit der Deutschen Staffel, denn unseren Star haben die 32 Finalisten/innen leibhaftig an ihrer Seite und zwar von 8 Uhr morgens bei der Einstimmung während des Frühstücks im Ringberg Hotel Suhl, von 12-16 Uhr als Coach, Helfer, Tröster, Edelfan und Motivator mit Kuhglocken im Wettbewerb um den Championstitel der Biathlon-Toursaison 2024, als Ehrer bei der Siegesfeier um 20 Uhr in der Partyzone des Ringberg Hotels und bis tief in die Nacht als Kumpel auf der Tanzfläche. Tatsächlich ist dieses Finalwochenende, also der Siegerpreis für die 32 Besten der Biathlon-Tour 2024, so viel mehr als ein Biathlonwettkampf auf Skiern und am Kleinkalibergewehr, denn diese vielleicht 30 Stunden führen 32 Individualisten und Konkurrenten um den Toursieg zunächst hinein in ein Sporterlebnis aus Herzklopfen, Kampf, Emotionen, Schweiß und gegenseitiger Anfeuerung. Mehr und mehr wird aus den Kontrahenten ein Team, das sich bei so manchem Hinfaller unterstützt, gegenseitig bei Treffern am Kleinkalibergewehr bejubelt und in wunderbarer Weise den so tapfer kämpfenden Schlusslichtern der 8 Vorlaufrennen eine Woge der Empathie bereitet, auf der diese geradezu ins Ziel getragen werden. Es wächst beinahe magisch etwas zusammen und als der Tag der Nacht weicht, da feiern sie alle miteinander in der Partyzone, liegen sich in den Armen, schmeissen den Autor dieser Zeilen einfach in die Luft und Tanzen, als ob es kein Morgen gäbe. All das zusammen macht das Biathlon-Tourfinale aus, bringt unvergessliche Momente hervor und wird in diesem Jahr zu einer Sternstunde des Biathlons als Breitensport. Ebs Rösch hat aus der Sternstunde sozusagen eine “Sternminute” gemacht. Sein Video könnt Ihr HIER genießen!

Das Tourfinale und Thüringen wachsen weiter zusammen

In Oberhof wird an einem Strang gezogen, wenn es darum geht, Biathlon auch als Breitensportevent zu erfinden. Das Thüringer WIntersportzentrum und die OSE GmbH, also die Veranstalter des populären, jährlich ausgetragenen Biathlon-Weltcups in Oberhof sind davon überzeugt, dass Weltklasse- und Breitensport-Biathlon nicht nur gemeinsam nebeneinander Impulse für die Entwicklung unserer Sportart im Thüringer Wald geben können, sondern auch in Verbindung miteinander das Bild der Zukunft des Biathlonparadieses Oberhof prägen soll. Vielleicht kann die Biathlon-Tour mit ihren Finals vor Ort schon eine Idee davon vermitteln, wie lebendig, emotional und sympathisch eine solche Verbindung unserer Sportart frischen Wind, neue Fans und vor allem attraktive Mitmachformate liefern kann? Davon sind jedenfalls auch die 4 Städte des Oberzentrums Südthüringen überzeugt, die am 27. September erneut Ausrichter des Citybiathlons in Oberhof sein werden, der im Rahmen der Biathlon-Tour stattfinden wird. Bereits das heutige Tourfinale erhält Besuch der Bürgermeister, Daniel Fischer aus Oberhof, Alexander Brodführer aus Schleusingen und Torsten Widder aus Zella-Mehlis, die gemeinsam gleich mehrere der Rennen in der -4° Celsius kalten Skihalle verfolgen und dabei in so sympathischer Weise zu anfeuernden Biathlonfans werden, dass auch hier spürbar wird, wie sehr die gesamte Region ihre Biathlonbegeisterung lebt. Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön für diese besondere Geste, für die Gastfreundschaft, die wir hier genießen dürfen und für die angenehme und unkomplizierte Zusammenarbeit bei unseren Akltivitäten in der Region.

Lust auf eine zweite Sternminute? HIER gibt’s die Momente des Tourfinals auf unserem insta-Kanal. Herzlichen Dank, Leni!

Challenge, Emotionen, Schweiss und gaanz viel Spaß

Wie faszinierend Biathlon ist wird nicht nur deutlich, wenn man der Biathlonelite am TV beim Kampf um Weltcuppunkte zuschaut, sondern auch dann, wenn man 32 kaum geübte Skilanglauf-Novizen und Anfänger am Kleinkalibergewehr dabei beobachtet, welche enormen Fortschritte sie in gerade einmal 4 Stunden ihres Trainings und der Biathlonchallenge erzielen. Noch viel faszinierender ist aber sicher, selbst zu diesen 32 “Auserwählten” zu werden. Die gute Nachricht für alle Begeisterungsfähigen: JEDE(R) kann das schaffen. Es sind die Sieger/innen der jährlichen Biathlon-Touretappen, im heutigen Finale die 26 Champions der Citybiathlons 2024 sowie eine gute handvoll weiterer mutiger Biathlon-Neulinge, die zu den Besten der insgesamt rund 2500 Wettkämpfenden des Vorjahres zählten. Wer Biathlon also selbst ausprobieren möchte und seine Finalchallenge als Reise nach Oberhof gewinnen möchte, sollte sich HIER den Termin der Wahl heraussuchen. Wettkampfgeist, Mut und eine Portion Glück sind gute Voraussetzungen auf dem Weg zu einem Etappensieg. Was bei den Citybiathlons auf den Marktplätzen der Städte auf Skilanglauf-Cardiogeräten noch eine zwar kraftraubende, aber unrutschige Angelegenheit ist, wird beim Tourfinale in der Skihalle richtig glatt unter den Füßen. Wir ziehen den Hut vor unseren Finalisten, die sich mutig in diese Challenge trauen, sicher ahnend, dass sie auch mal “Schnee fressen” müssen in diesen Stunden. Die ersten 90 Minuten stehen im Zeichen des Trainings. Neben Ebs Rösch stehen den Finalisten auch Andreas Braun, Angelina Straub und Vorjahressieger Michel Fräsdorf als Skilanglauf-Coaches zur Verfügung. Geübt wird sowohl der klassische Skilanglauf wie auch das Skating. Die Skier, Stöcke und Skischuhe stellt die Germina Skiwelt aus Oberhof zur Verfügung. Alle Finalisten erhalten passendes Material gemäß ihrer Größe, Gewicht und bevorzugten Technik. Weiter geht’s zum Schießtraining. Die Schießleiter, Uwe und Carola Frankenberg erklären, unterstützt von Marco Feulner die Kleinkalibergewehre und geben unterstützende Tipps für das Liegendschießen aus 50 m Entfernung auf die Ziele für Stehendschießen, die 11,5 cm Durchmesser haben. Die Kleinkalibergewehre stellt uns mit dem USK Gifhorn aus Niedersachsen ein Sommerbiathlon-Verein zur Verfügung, mit dem die Biathlon-Tour bereits seit vielen Jahren freundschaftlich zusammenarbeitet.

Nach 90 Minuten Vorbereitung wird es “Ernst”. Die eigene BIathlonchallenge startet mit dem 1. von 8 Rennen und führt die Finalisten über 3 x 400 m durch die Loipe. Nach dem ersten 400 m-Abschnitt geht es für 5 Schüsse Liegendschießen auf die Matten. Von dort aus muss bei Fehlschüssen die Penalty-box angefahren werden, in der 20 Sekunden nervenzehrendes Warten pro Fehlschuss “abgebüsst” werden, bevor es in die zweite 400 m-Schleife geht an deren Ende das zweite Liegendschießen folgt. Bei 5 Treffern geht es dann gleich in die 400 m-Schlussrunde, für Fehlschüsse gibt’s weitere Strafsekunden in der Penalty-box. Zwischen 4:49 Minuten für den Besten des Tages und 14:11 Minuten schaffen alle Finalisten dieses Programm. Für die Sieger der 8 Rennen geht die Challenge weiter, denn im gleichen Modus kämpfen diese Acht in zwei Finalläufen um den Titel des Tourchampions 2024. Alle Ergebnisse des Tages gibt es HIER

Die Ehrung aller Wettkämpfenden findet am Abend feierlich im Athletenhotel statt, das in diesem Jahr erstmals das Ringberg Hotel Suhl ist. Der Abend beginnt mit dem gemeinsamen Championsdinner bevor die legendär lange Siegerehrung den Partyabend einleitet. Mitten in der Nacht ist es noch heiss auf der Tanzfläche und welche Flüssigkeit im Kelch des Championspokal für Abkühlung sorgt dringt nicht heraus aus der Partyzone.

Zu diesem Zeitpunkt liegt der Auftakt des Finalwochenendes schon über 30 Stunden zurück, als Ebs Rösch im Tagungszentrum des Ringberg Hotels die Finalisten, Begleiter und neugierige Biathlonfans aus dem Thüringer Wald zur “Reise durch seine Karriere” einlud und für seinen humorvollen, ebenso intensiven wie emotionalen Vortrag viel Applaus der Zuhörer erhielt.

Das Tourfinale interessiert die lokalen Medien

Als wir sehen, dass Georg Vater, der Leiter der Lokalredaktion Suhl der führenden Tageszeitung der Region, Freies Wort, erneut selbst vor Ort in der Skihalle ist, da ist uns um die Berichterstattung über das Tourfinale überhaupt nicht mehr bange. Sein Bericht vom Vorjahresfinale war so gut recherchiert, wie wir es gar nicht so häufig erleben in den Etappenstädten und zugleich schwingt bei Vater auch tatsächliches Interesse an der Entwicklung des Sports mit, also auch an Ideen und deren Umsetzung, wie sich eingefahrene Strukturen im Sport wieder lebendig und förderlich zum Wohle der sportlichen Entwicklung aufbrechen lassen. Georg Vater war den gesamten Nachmittag über zu Gast in der Skihalle. Sein heutiger Bericht über das Tourfinale im Freien Wort gehört definitiv auf das Siegertreppchen dieses Wochenendes. Wir sagen herzlich Dankeschön für diese ebenso professionelle wie leidenschaftliche Form der Berichterstattung. Unser Dank für Veröffentlichungen gilt ebenso dem MDR Thüringen, der Landeswelle Thüringen, dem Wochenspiegel und inSüdthüringen.

Die 8 Rennen und 32 Finalisten

An dieser Stelle bitten wir um Verständnis, dass über die Finalrennen nicht ganz so ausführlich, wie in den Vorjahren berichtet wird, weil die Biathlon-Tour 2025 bereits in vollem Gange ist und schon am kommenden Sonntag, den 6.4. der Citybiathlon in Schramberg und eine Woche später (13.4.) der Citybiathlon in Merzig vor der Tür stehen, die beide ihre Vorbereitungszeit benötigen. Wir möchten im folgenden natürlich trotzdem einen tollen “Mittelweg” liefern.

Rennen 1: Turbulentes Damen-Rennen

Den Auftakt machen die Damen und dabei qualifiziert sich Lena Timmermann, die bereits im Vorjahresfinale den Einzug in einen der beiden Finalläufe schaffte,, erneut durch ihren Sieg in 7:56 Minuten, bei dem sie nach 7 Treffern für insgesamt 60 Sekunden in der Penaltyzone abwarten musste. Pech hat Jana Harmeling. Die beste Schützin dieses Rennens (8 Treffer) stürzt im Duell um Platz 2 mit der 14-jährigen Sophie Wink unglücklich auf den Kopf und Rücken, so dass sie das Rennen nicht beenden kann. An der Siegerparty konnte Jana zum Glück schon wieder teilnehmen und bekommt dabei zum Trost einen besonders großen Applaus. Trost spendet ihr noch während des Rennens auch bereits die junge Sommerbiathletin, Sophie Wink und bleibt dabei viele Sekunden lang an Janas Seite, wodurch sie eine bessere Zeit und Platzierung als 10:41 Minuten und Platz 22 opfert. Dafür gebührt der Deutschen Vizemeisterin der Schülerinnen im Targetsprint und Sommerbiathlon von 2024 großer Respekt. Auch sie wird bei der Siegerehrung vom Publikum gefeiert. Wiebke Sauer hat in diesem Rennen damit zu kämpfen, dass wir kein Gewehr für Linkshänder anbieten können. Die 15-Jährige, die ein Riesen-Biathlonfan ist, erzielt mit dem ungeeigneten Gewehr 3 Treffer und schlägt sich damit sehr tapfer.

Rennen 2: Ein Schwimmer macht 3 Sommerbiathleten nass

3 Sommerbiathleten und ein Schwimmer kämpfen im 2. Rennen um den Finalplatz und tatsächlich holt der Schwimmer, Nico Stübke vom SV Bieber den Sieg in 8:40 Minuten in einem spektakulären Finish mit Cedric Kostrewa. Der niedersächsische Sommerbiathlet des USK Gifhorn ist vor der letzten Kurve eigentlich recht klar vorne und profitierte dabei von einem Sturz Nico Stübkes, doch das Blatt wendet sich, weil Cedric nicht wendet und statt in die Kurve geradeaus in die Bande fährt. Diese Einladung lässt sich der Sieger des Citybiathlons in Menden nicht entgehen und sichert sich das Finalticket vor Cedric Kostrewa, der entspannt mit seinem Missgeschick umgehen kann und mit schmunzelnder Miene nach 8:52 Minuten als Zweiter dieses Rennens ins Ziel fährt. Zwei weitere Sommerbiathleten kämpfen um Platz 3, dabei hat Tobias Müller vom SV Lindlar, der Sieger der Touretappe in Kierspe 2024, mit 10:42 Minuten die Nase vorn gegenüber Jannis Owsianski von der Schützengilde Golmbach, der mit insgesamt 2 Strafminuten “im Gepäck” 11:30 Minuten benötigt.

Rennen 3: Klare Sache im Mixed-Rennen

Das 3. Rennen wird eine klare Sache für den Sieger des Citybiathlons in der Hansestadt Warburg, Matthias Nolte. Der Betriebswissenschaftler und Lokalpolitiker bringt 9 seiner 10 Schüsse ins Ziel und hat nach exakt 8:00 Minuten sein Finalticket in der Tasche. Hinter ihm erkämpft Kathrin Holtmann aus Bad Oeynhausen mit starken 7 Treffern den 2. Platz in 10:31 Minuten knapp vor dem Sieger des Mayener Citybiathlons, Benjamin Eggen, der 10:40 Minuten benötigt. Die beiden belegen damit die Plätze 20 und 21 in der Gesamt-Rangliste. Den meisten Applaus heimst Selina Strohm ein. Die Tänzerin und gänzlich ungeübte Skilangläuferin ackert sich durch die Loipe, hat dabei Ebs Rösch und Andreas Braun mit aufmunternden Kuhglocken an ihrer Seite und die Unterstützung des Publikums bringt zusätzlichen “Rückenwind”. Vierte zu werden ist gar nicht so schlimm.

Rennen 4: Alle 4 schaffen es in die vordere Hälfte der Rangliste

Tolger Arnold holt nach, was er im Vorjahresfinale knapp verpasste und holt den Sieg des 4. Rennens in 7:48 Minuten, der bisher besten Zeit dieses Finals. Dem Oberkommissar der Gelsenkirchener Polizei reichen dabei 7 Treffer, weil seine Skatingtechnik nach nur wenig Übungszeit schon richtig gut aussieht. Damit lässt Tolger die besser schießenden Felix Gömann und Bundeswehr-Hauptmann Sven Gordner hinter sich, die beide 8 Treffer erzielen und 8:43 Minuten und 9:58 Minuten benötigen. Auf den Plätzen 13 und 15 der Gesamtrangliste sind beide damit in der besseren Ergebnishälfte. Das schafft auch Thomas Willner, der Sieger des Citybiathlons in Beckum 2024, der in 10:00 Minuten den 16. Platz belegt.

Rennen 5: Favoritensieg und schnellste Damenleistung

Der Vorjahresvierte, Linus Timmermann aus Holzminden, dominiert dieses 5. Rennen trotz 4 Fehlschüssen und zieht nach 6:46 Minuten in die Finalläufe ein. Hinter ihm beeindruckt Julia Lempken mit einem komplett fehlerlosen 2. Liegendschießen und reifer Skatingtechnik. Das Finale verpasst die kurzfristig für den erkrankten Sieger des Oberhofer Citybiathlons 2024, Magnus Erdmann, eingesprungene beste Dame des Finals der Tour 2022 zwar, aber mit 7:33 Minuten erzielt die Reitsportlerin die beste Zeit aller Damen dieses Finals. Auch Michel Menne überzeugt mit einem Platz unter den besten 20. Dabei macht es der Sieger des ´Citybiathlons in Brakel seinem Bruder, Mattis, nach, der sich im Vorjahresfinale ebenfalls in die Top20 kämpfte. Pech hat der Sieger des Citybiathlons in Bergheim, Timon Tellenbach. Der junge Fußballer macht auf den Skatingskiern eine sehr gute Figur kommt aber am Kleinkalibergewehr nicht zurecht und muss mit 10 Fehlschüssen insgesamt 3:20 Minuten in der Penaltybox warten. Ein paar Treffer hätten Timon, der 10:16 Minuten benötigt, nahe an die Top10 herangebracht.

Rennen 6: Das kleine Trainingswunder des Tourfinals

Zum Spektakel wird dieses 6. Rennen. Mit Guido Butschkat gewinnt ein “blutiger” Skilanglauf-Anfänger gegen den sauber skatenden Sieger des Citybiathlons in Schramberg, Magnus Weber. Ebs Rösch ist richtig “aus dem Häuschen” über seinen Schützling, dem er in seiner Trainingsgruppe die ersten Schritte auf den Langlaufskiern beibringt. Aber diese Geschichte ist noch ein bisschen verrückter. Guido Butschkat trifft mit 9 seiner 10 Schüsse und vor allem schießt er deutlich schneller als der Skilanglauf-erfahrene Magnus, der mit 7 Treffern ebenfalls recht zielsicher agiert. 10 Minuten vor seinem Rennen bittet Guido Schießleiter Uwe Frankenberg um Rat, weil er beim Probeschießen keinen einzigen Treffer erzielen konnte. Uwe ist ausgebildeter Biathlontrainer und gibt in den wenigen Minuten offensichtlich die richtigen Tipps, die von dem leistungssportlichen Triathleten aus Bad Oeynhausen dann auch nahezu perfekt umgesetzt werden. In der letzten Runde “jagt” Magnus Weber vergeblich hinter dem nun über sich hinauswachsenden Guido Butschkat her, der nach 9:46 Minuten das Finalticket holt. Magnus Weber ist ein fairer Zweiter in 10:07 Minuten vor dem Sieger der Touretappe in Mülheim-Kärlich, Freddy Knollmann und Peter Sauer, dem Sieger des Citybiathlons in Bad Hersfeld.

Rennen 7: Skilanglauf-Power für Genießer

Beeindruckend kraftvollen Skilanglauf erleben die Schaulustigen im 7. Rennen von Titelverteidiger Michel Fräsdorf und dem Thüringer Skilanglaufmeister von 2023, Albert Hyneck. Der Lokalmatador zeigt sich dabei dem amtierenden Tourchampion aus dem Harz ebenbürtig, doch am Schießstand liegen heute Welten zwischen den beiden Skilanglauf-Assen. Während Michel im Stile eines Biathleten im schnellen Schießrhythmus und ohne lange Verschnaufpause 9 seiner 10 Schüsse ins Schwarze bringt, läuft es für den nur wenige Kilometer von der Skihalle beheimateten Benshausener am Kleinkalibergewehr überhaupt nicht rund. 7 Schüsse verfehlen das Ziel. Albert hatte allerdings auch keine Gelegenheit, sich auf das Finale vorzubereiten, denn der Sieger des Oberhofer Citybiathlons von 2023 sprang sehr kurzfristig für Johannes Piermeier, den Sieger des Citybiathlons in Gera, ein. Während Michel Fräsdorf also mit 5:15 Minuten als Schnellster der 8 Rennen in die Finalläufe einzieht erreicht Albert als Zweiter in 8:09 Minuten nur knapp vor dem großartig schießenden Sascha Hoffmann das Ziel. Der Hamburger qualifizierte sich im Mai während seines Urlaubs in Braunlage für das Torfinale und erzielt, wie Michel, 9 Treffer. Mit 8:30 Minuten erreicht der Hochschuldozent für Online-Marketing einen starken 12. Platz in der Gesamtwertung und freut sich darüber ebenso, wie die Holzmindenerin Laura Käse über ihre Finalpremiere in 11:20 Minuten. Laura sprang kurzfristig ein und kämpft sich bei ihrer Skilanglaufpremiere höchst beachtlich durch die Loipe.

Rennen 8: Vom spannenden Duell um den Sieg und einer “Seuche”

Das Duell um den Sieg entscheidet sich erst im 2. Liegendschießen zu Gunsten des Siegers des Dresdener Citybiathlons, Philipp Grunze, der mit Skating dem 7. des Vorjahresfinals, Hannes Kuhnt, leicht überlegen ist. Hannes wählt die klassische Technik und hätte seinen Rückstand durch ein perfektes 2. Schießen noch wenden können, was ihm auch zuzutrauen war, doch 2 Schießfehler werfen ihn vor der Schlussrunde zurück. So holt Philipp mit 7:34 Minuten das letzte Finalticket mit der viertbesten Zeit der 32 Finalisten und Hannes wird mit 8:16 Minuten Elfter. Dritter in diesem Rennen wird der Ilmenauer Bardolf Parthen, der mit 7 Treffern gut schießt, jedoch nicht so perfekt wie im Vorjahr, als er alle 10 Schüsse ins Ziel brachte. Jonas Siegel, der Sieger des Citybiathlons in Rotenburg an der Fulda müht sich redlich auf den Langlaufski und erwischt mit 8 Fehlschüssen einen gebrauchten Tag am Biathlongewehr. Vielleicht ist es die Rotenburger “Seuche”, denn ähnlich ging es im Vorjahr seinem Vereinskollegen, Nils Dippel. Beide haben sich mit ihrer sympathischen Art und wackligen Haltungsnoten jedoch locker in die Herzen der Schaulustigen gelaufen. Vielleicht müssen die Vereinskollegen der beiden Bounty Bows, dem lustigen Verein mit dem kleinen Knall, einfach mal zur Unterstützung mit zum Tourfinale kommen. Dann verfliegt die Rotenburger “Seuche” bestimmt schneller als jeder Pfeil.

Der 1. von 2 Finaldurchgängen

Die Sieger/innen der ersten 4 Rennen machen den Anfang und starten um 15.40 Uhr in den ersten der beiden Finaldurchgänge, deren Schnellste/r zum Tourchampion 2024 wird. Dieses Rennen bringt das beste Schießergebnis des Tages hervor. Es wird von Matthias Nolte erreicht, der als Einziger aller 32 Finalisten zum perfekten Meisterschützen wird und alle 10 Schüsse Liegendschießen aus 50 m Entfernung in den Zielen mit 11,5 cm Durchmesser unterbringt. Zusammen mit seinem Vorlaufrennen hat der Warburger Schützenkönig von 2013-2015 damit 19 seiner 20 Schüsse ins Schwarze gebracht. Gegenüber seiner Vorlaufzeit steigert sich der Sieger des Warburger Citybiathlons um 40 Sekunden auf 7:20 Minuten und gewinnt dieses Rennen gegen den schnelleren Skater, Tolger Arnold. Dass Tolger mit 7:54 Minuten nicht auf Platz 2 einläuft liegt an der furios laufenden und kämpfenden Lena Timmermann, die auf der Schlussrunde die letzten Kräfte mobilisiert, um den näher stürmenden WM-Teilnehmer (AK) im Triathlon 2023 nicht vorbeiziehen zu lassen. Erst ein Sturz Tolgers bringt der bis zur Erschöpfung verausgabten Holzmindenerin diesen phantastischen 2. Platz. Nico Stübke, die positive Überraschung der Vorrunde, schiesst ausgezeichnet und trifft mit 8 Schüssen, doch kann mit seinen 9:06 Minuten nicht mehr ganz in das Duell um die Plätze 2 und 3 eingreifen.

Der 2. der beiden Finaldurchgänge

Im 2. Finaldurchgang herrscht nun also die Gewissheit, dass eine Zeit unter 7:20 Minuten nötig sein wird, um Matthias Nolte von Platz 1 zu verdrängen. Mit Michel Fräsdorf (5:15 Minuten) und Linus Timmermann (6:46 Minuten) waren 2 der folgenden 4 in ihren Vorlauf-Rennen unter dieser Marke geblieben. Start frei und der Titelverteidiger schafft es gleich sich nach vorne abzusetzen. Dahinter formieren sich Linus Timmermann und der Dresdener Philipp Grunze als Verfolger. Im Schießstand unterläuft dem Favoriten ein Schießfehler, der nur deswegen brenzlig wird, weil Linus Timmermann mit einem fehlerlosen Schießen zum äusserst hartnäckigen Verfolger wird. Der scheinbare Vorsprung von Michel täuscht, denn Linus geht wegen eines kurzen Problems am Gewehr mit einer 20-sekündigen Zeitgutschrift in diese 2. Runde. Philipp Grunze verliert mit 2 Schießfehlern zunächst den Anschluss an die führenden Zwei, während der Shootingstar der Vorrunde, Guido Butschkat durch ein Problem am Biathlongewehr satte 4 Minuten zurückgeworfen wird und sein einsames Rennen gegen die Uhr bestreiten muss. Doch zunächst sind alle Blicke auf das entscheidende Duell gerichtet. Es wird eine wahre Meisterprüfung für den Titelverteidiger, der sich als Skilangläufer nicht auf allzuviel Biathlonerfahrung stützen kann. Selbst bei nur einem Fehlschuss würde der Athlet des Skivereins Hasselfelde dem 18-jährigen Holzmindener die Tür zum Championstitel öffnet. In diesem kritischen Moment ist der Vorjahresieger voll da, bleibt beeindruckend cool und besteht die Biathlon-Meisterprüfung komplett fehlerlos. Und da den Meisterschützen aus Holzminden ein Fehlschuss noch etwas weiter zurückwirft, kann Michel Fräsdorf mit einem Lächeln auf den Lippen in die Schlussrunde starten. Eine gute Minute später nimmt er die letzte Kurve und läuft unter den Anfeuerungen aller Schaulustigen seinem verdienten zweiten Biathlon-Tour-Championstitel entgegen. Mit 4:49 Minuten bleibt der Titelverteidiger als Einziger der 32 Finalisten unter der 5-Minuten-Marke vor dem wie ein Champion kämpfenden Linus Timmermann, der in 5:21 Minuten Tourzweiter 2024 wird. Der 3. Podiumsplatz geht an Philipp Grunze. Der Hüne aus Dresden verbessert mit 6:15 Minuten seine Vorlaufleistung um 79 Sekunden. Wahnsinn. Platz 4 holt der Sieger des 1. Finallaufs, Matthias Nolte. Den emotionalen Schlusspunkt des sportlichen Finals setzt Guido Butschkat. Und spätestens in diesen Momenten wächst der Biathlon-Tour-Finaltross zur “Familie” zusammen. Denn statt eines einsamen Rennens wird der um 4 Minuten zurückgeworfene Triathlet von allen seinen Finalkollegen auf den beiden letzten Runden begleitet und von wohl allen Besuchern in der Skihalle über Minuten mit Standing Ovations ins Ziel getragen. Dieser letzte Akt des Tourfinals 2024 wird zum Schlussakkord mit Gänsehaut. Wunderbar!

Ehrung, Dank und Partytime

Alle Wettkämpfenden erhalten aus den Händen Ebs’ Röschs persönliche Erinnerungsmedaillen und seitens Andi Hafner persönlich beschriftete Thermosflaschen, die mit unserem Biathlon-Eisbär, BiTou, auch einen “Fingerabdruck” der Biathlon-Tour enthalten. Diese Sternstunde eines Biathlon-Tour-Finalwochenendes war vor allem EINES: tolles Teamwork, an dem so Viele ihren Anteil haben. Herzlichen Dank an alle Finalisten für ihren Wahnsinns-Einsatz und die unbändige Motivation, im Besonderen auch an unsere beiden zusätzlichen Skitrainer, Angelina Straub und Michel Fräsdorf, die Ihre Schützlinge in Rekordzeit von Minute zu Minute zu besseren Skilangläufern machten. Ein großes Dankeschön an das Publikum, die Begleiter und kleinen Fanclubs, für die empathische und nie ermüdende Unterstützung ALLER Wettkämpfenden. Mein herzlicher Dank geht an 3 besondere Förderer dieses Wochenende, Eurorepar Car Service, Göbel Hotels und Marieleworld.com. Eurorepar Car Service hat seit 7 Jahren nun bereits das 5. Tourfinale durch seine großzügige Unterstützung überhaupt erst ermöglicht. Ende Juni diesen Jahres endet nun eine Ära, denn unser Hauptpartner wird andere Wege einschlagen. Die BIathlon-Tour ist voller Dankbarkeit für so viel Unterstützung und wünscht alles Gute auf dem künftigen Weg. Für die Göbel Hotels ist Anja Daoudi selbst vor Ort und hat zwei Gutscheine für die beiden Besten des Tourfinals mit nach Oberhof gebracht. Es gibt einen Wohlfühl-Aufenthalt für 2 Personen mit 2 Übernachtungen + Halbpension in einem Göbel Hotel der Wahl sowie einen 200EUR-Wertgutschein. Herzlichen Dank für wahrlich tolle Preise für ein Breitensportevent. Ein Tour-Partner mit XXL-Herzlichkeit ist Andi Hafner mit www.marieleworld.com. Er sprüht vor Ideen, bietet der Biathlon-Tour top professionelles aber eben zugleich auch sehr persönliches und individuelles Merchandising und bringt zudem eine Großzügigkeit mit, die mich demütig und beinahe sprachlos macht. Für dieses Tourfinale spendiert unser Partner sämtliche Zusatzpreise für die Finalisten und sämtliche Dankes-Geschenke, die allesamt personalisiert sind und als kleine Thermosflaschen bestimmt von dem einen oder anderen “Wiederholungsfinalisten” im kommenden Jahr mit Heißgetränk in der kalten Skihalle zum Einsatz kommen wird. Sehr herzlichen Dank für Partnerschaft auf diesem besonderen Niveau. Dank gebührt unserem Athletenhotel, dem Ringberg Hotel Suhl. Sarah Bradler als unsere ebenso herzliche wie professionelle Betreuerin hatte alles bestens organisiert. Es gab viel Lob seitens der Teilnehmenden. Ein besonderer Dank gilt unseren ebenso kompetenten wie herzlichen Schießleitern Uwe und Carola Frankenberg, die ihre verantwortungsvolle Aufgabe mit so viel persönlichem Engagement übererfüllen sowie der Germina Sportwelt Oberhof als kompetentem Skiverleih. Sehr gefreut hat mich die freundschaftliche Hilfe des USK Gifhorn. Der Sommerbiathlonverein aus Niedersachsen, mit dem die Biathlon-Tour bereits seit Jahren in so schöner Weise verbunden ist, ermöglichte uns mit großer Bereitwilligkeit die Nutzung seiner Kleinkalibergewehre, ohne die das Tourfinale Vieles, aber kein Biathlon gewesen wäre. Der Dank dafür geht ab in den Norden! Meinen Dank von weiter oben an das Thüringer Wintersportzentrum und seinen Technischen Leiter, Heiko Krause, möchte ich an dieser Stelle nocheinmal aufgreifen. Es ist uns eine große Ehre unser Tourfinale in dieser einzigartigen Skisporthalle durchführen zu dürfen und zu diesem Zweck in so unkomplizierter Art und Weise auf offene Ohren zu stoßen. Dankeschön an Georg Vater und Michael Bauroth von der Zeitung Freies Wort für den tollen Bericht vom Finale. Herzlichen Dank an die zahlreichen Helfer/innen, Silvia Harmeling, Katrin Schliephake, Andreas Timmermann mit seinen Running Gags seien hier genannt, die einfach mit anpacken, wenn sie sehen, dass sie sich einbringen können. Super!. Für phantastische Bilder bedanken wir uns bei unserem Meisterfotografen Thomas Lempken. Ein fettes Dankeschön gilt meiner Familie, Claudia, Lena und Marvin für unzählige große und kleine Momente der Mithilfe. Dies gilt in besonderer Weise auch für mein Kernteam mit Gisi und Marco Feulner und Harry Pien, ohne deren zuverlässige, tatkräftige und persönlich so engagierte Mithilfe keine einzige Etappe und erst recht kein Tourfinale möglich wäre. Dankeschön für ALLES an das Final-Dreamteam, Ebs Rösch und Andreas Braun, die einen wahren Marathon auf Skiern zurückgelegt haben und wirklich jedem Finalisten persönlich zur Seite zu stehen und damit symbolisch stehen für dieses Wahnsinns-Niveau des persönlichen Einsatzes, das von so Vielen für dieses Finalwochenende gegeben wurde. Wir sind alle zusammen eine ECHTE Biathlon-Tour-Final-Familie und hoffentlich werden viele von Euch Ende März 2026 wieder dabei sein, wenn die Biathlon-Tour zum nächsten Finale einlädt!

Es grüßt Euch herzlich und demütig Euer Martin Bremer

Hunderte Momente des Tourfinals in Bildern, reels und Videos gibt’s auf https://www.instagram.com/biathlontour