So ein Tag, der dürfte nie vergehn

“Treffpunkt Thüringer Wald” heisst es für die Besten der Biathlon-Tour 2020-2022 endlich am 25.02.2023. Das Biathlon-Tourfinale findet erstmals in der imponierenden Skisporthalle des WM-Ortes Oberhof statt und die Champions aus den Etappenstädten der zurückliegenden 3 Toursaisons sind nicht nur gekommen, sondern sie sind mit derart viel Energie, Motivation und Feierstimmung hier präsent, dass dieses 2-tägige Finale zum Spektakel mit unvergeßlichen Momenten des Kampfgeistes, der Freude, des Miteinanders wird. Keine 1000 Worte könnten die Stimmung und Emotionen dieser Stunden des Biathlonwettkampfes um den Titel des Tourchampions und der ausgelassenen Party mit Siegerehrung in der Kaminbar des Finalhotels Rodebachmühle in Georgenthal besser rüberbringen, als die 55 genialen Videosekunden unseres Tourstars, Coach, Siegerehrers und mega-geschätzten Mikkl Rösch. Zum Abspielen einfach auf das obere Bild klicken.

Sportlich kämpfen, miteinander feiern, gemeinsam Momente erschaffen, die bleiben.

Fangen wir also den Bericht des Finaltages einmal von hinten an. Nicht von ganz hinten, denn die Party in der gemütlichen Kaminbar ging bis tief in die Nacht, aber wir springen in den späten Abend. Alle Finalisten und Begleiter konnten sich im Gastraum der Rodebachmühle in den beiden zurückliegenden Stunden beim Thüringer Grillbuffet stärken und von einem anstrengenden Nachmittag in der logischerweise eiskalten Skisporthalle in Oberhof erholen, bevor das Team der Biathlon-Tour zur Siegerehrung in die Kaminbar bittet. Wie immer bei der Biathlon-Tour wird die Siegerehrung länger, als bei manch anderem Event die Gesamtdauer ist, weil 31 Finalteilnehmer/innen eine würdige Ehrung ebenso mehr als verdient haben, wie die Wegbereiter, Helfer und Sponsoren des Finals ein herzliches und angemessenes Dankeschön. Wie das dann im Einzelnen ablief zeigt das Video von der Ehrung der besten 3 Tourfinalisten, das Ihr mit einem Klick auf das Bild abspielen könnt. Herzlichen Dank für den Videomitschnitt bei Silvia Harmeling.

Wegbereiter und Förderer

Wenn die Athleten/innen in der Loipe kämpfen, dann ruhen ihre Schriftzüge im Hintergrund, doch auf dem Weg, ein großartiges Finale auf die Beine zu stellen, wurden und werden unsere Partner zu Helden und zeigen mit ihren Unterstützungen zugleich ihre Wertschätzung für die Biathlon-Tour, die mit ihrer Eventserie dem Breitensport eine Bühne voller Emotionen bereiten und den Mitmachgeist in jeder möglichen Variante verführen möchte. Dabei nehmen unsere Helden zum Beispiel die Rolle des Ehrenpreis-Sponsoren ein, namentlich das Team von www.harz-luxus.de, das für alle Finalisten individuell gravierte Medaillen und den sogar Profisport-tauglichen “Pott” für den Tourchampion finanziert, die Göbel Hotels, die für die besten 2 Wettkämpfer großzügige Reisegutscheine für je eines ihrer 15 Urlaubshotels mitten in Deutschland ausloben, die größtenteils in der 4-Sterne-Kategorie angesiedelt und wahre Wohlfühl-Oasen sind, der Branchen-Riese INTERSPORT, der den Vertrag mit der Biathlon-Tour stets zum positiven der Tour und der Sportler/innen torpediert und neben hunderten Shootingstar-T-Shirts eben auch noch Sportrucksäcke für (fast :-)) jeden Finalisten drauflegt und schließlich unser Hauptsponsor EUROREPAR Car Service, dessen Geschäftsführer, Rene Bernard Tchamendje genau genommen der Vater dieser Biathlon-Tourfinals genannt werden darf, denn er war es, der unsere Vision des Tourfinals noch erweiterte und deren Finanzierung mit den Worten absegnete:”Wir brauchen begeisterte Finalisten, wir brauchen Botschafter in jeder einzelnen Etappenstadt!” Mit Partnern, wie diesen Vieren werden wir dieses Ziel erreichen. Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön bei ihren Helden im Hintergrund!

Spuren im Schnee

Wir wussten, dass es nicht einfach wird in der weltweit einzigartigen Skisporthalle in Oberhof, inmitten mehreren leistungssportlich Trainierenden und neben ca. 500 erwarteten Skisportlern während der öffentlichen Öffnungszeiten an diesem vorletzten Tag der Thüringer Winterferien, ideale Voraussetzungen für unsere Finalisten und Begleiter zu schaffen. In der Tat war es nervenaufreibend. Am Abend vor dem Finale bekamen wir Gewissheit, eine 400m-Loipenstrecke für das Tourfinale nutzen zu dürfen, die wir eine Stunde vor Beginn des Tourfinals aufbauen und absperren konnten. Darüber hinaus bekommen wir die Erlaubnis laut zu sein, so dass Andreas Braun seine Soundanlage und Boxen aufbauen kann. Musik und Moderation sind gerettet. Wir wissen, dass es für Hallenleiter Heiko Schacht und sein zuvorkommendes Technikerteam eine Gratwanderung war, die zahlreichen Erwartungen aller Akteure an diesem Tag zu koordinieren. Deshalb möchte sich die Biathlon-Tour an dieser Stelle noch einmal herzlich für das offene Ohr und alle Bemühungen bedanken. Dieser Dank gilt im besonderen Maße auch Uwe Frankenberg und seiner lieben Frau Carola. Die beiden hatten als Schießleiter alles im Griff, coachten alle Finalisten höchst kompetent und gaben viele gute Tipps. Besonders hervorzuheben ist aber ihr Blick auf das gesamte Event. Kurz vor dem Finalstart dürfen wir sogar unsere Begleiter und Zuschauer vom Besucherbalkon in die Halle lotsen, so dass einem Finalspektakel mit Biathlonfans an der Strecke sowie “Hey-” und “Oah-“Rufen hinter den Schützen nichts im Wege steht.Wow! Und am Ende berichtet so mancher Begleiter von seinem eigenen Schießerlebnis, zugelassen von zwei sympathischen Schießleitern, die mit vollem Herzen dem Biathlon und ihrer Heimat dienen. Außerdem gilt unser Dank dem Team von Sport Luck mit Eventmanager Nils Milde.

In 4 Stunden zum Biathlon-Führerschein

90 Minuten haben Chefcoach Michael Rösch und seine Assistenten am Mittag Zeit, um aus manchem ungeübten oder wenig geübten Skilangläufer unter den Finalisten alle verborgenen Talente herauszuholen. Das gelingt höchst respektabel und lässt zugleich Raum für heitere Momente. Doch die B-Noten legen von Minute zu Minute zu.

An dieser Stelle muss nochmal erwähnt werden, dass die Wettkämpfe der Biathlon-Tour in den Etappenstädten auf Skilanglauf-Cardiogeräten oder als “Lauf-Biathlon” durchgeführt werden. Die Cardiogeräte fordern die Kraft und Ausdauer eines Skilangläufers, nicht jedoch die Balance oder die Koordination auf glattem Untergrund. Aus diesem Grund können Etappenchampions der Biathlon-Tour durchaus komplette Anfänger in dieser Sportart aus. Doch auch dieser Reiz befeuert die Biathlon-Tour als spontanes Mitmachevent für alle Neugierigen, denn es geht bei der Tour durch jährlich rund 30 Städte in erster Linie um die Freude am Mitmachen, den Mut zur neuen Herausforderung und das Erleben einer Sportart, die den Meisten nur aus dem TV also der Zuschauerrolle bekannt ist.

Die Herausforderung für das Team der Biathlon-Tour liegt bei diesem Finale auch darin, dass neben den Skilanglauf-Anfängern auch einige Geübte und sogar höchst Geübte unter den Wettkämpfern sind. Alle Finalisten sollen diesen Tag als Erlebnis mitnehmen. Dass dies gelingt, liegt an allen Finalisten, Begleitern, Coaches, liegt an Empathie und großartiger Unterstützung, also einem Miteinander, das magische Momente der Verbundenheit hervorbringt. Es fühlt sich an wie eine große Biathlon-Tour-Familie, die den Biathlon-Führerschein gemeinsam besteht.

8 Rennen + 2 Finals ermitteln den Tourchampion

Ab 13.30 Uhr starten alle 15 Minuten insgesamt 8 Vorlaufrennen mit je 4 Wettkämper/innen, die 3 Skilanglaufabschnitte von je 400 m Länge und ca. 15 m Höhendifferenz zurücklegen. Nach Abschnitt 1 und Abschnitt 2 kommen die Finalisten für jeweils 5 Schüsse Liegendschießen ans Kleinkalibergewehr und schießen aus 50 m Entfernung auf Ziele mit 11,5 cm Durchmesser. Für jeden Fehlschuss gilt es, eine Strafrunde von ca. 50 m Länge zu absolvieren. Die 8 Sieger der Rennen ermitteln in 2 Finaldurchgängen mit je 4 Wettkämpfer/innen den Tourchampion. Los geht’s!

Rennen 1

Den Anfang machen die Damen. Kathrin Holtmann (Startnummer 1), bei der Etappe in Bad Oeynhausen ebenso Teamchampion, wie Julia Lempken (Startnummer 3) mit ihren “All for One” in Schierke 2020. Jana Harmeling (Startnummer 2), die beste Wettkämpferin der Tourrangliste 2022, fehlte seit 2016 bei keinem Finale der Biathlon-Tour und Lena Timmermann, die beste Dame beim Brakeler Citybiathlon und dort auch Zweite im Teamwettbewerb mit ihren “Running Gags” übernimmt kurzfristig einen freigewordenen Finalplatz.

Julia Lempken gewinnt das Rennen in 9:09 Minuten nach 4 bzw. 3 Treffern und zieht ins Finale ein. Hinter ihr holt Jana Harmeling mit 10:00 Minuten den 2. Platz und schafft dabei 10 Treffer mit ihren 10 Schüssen, was neben ihr nur Christoph Götze an diesem Tage schafft. 32 Sekunden zurück erreicht Lena Timmermann als 3. das Ziel. 4 Strafrunden kosten die Holzminderin eine noch bessere Platzierung. Biathlonfan Kathrin Holtmann nimmt ihren 4. Platz in 12:00 Minuten und 6 Strafrunden im Gepäck gelassen. Für sie gilt: Erlebnis vor Ergebnis.

Rennen 2

Der Etappensieger aus Kierspe, Steffen Voß (Startnummer 5) trifft auf zwei Teamchampions des Wolfsburger Citybiathlons 2021, die beiden Gifhorner Sommerbiathleten, Christoph Götze (Startnummer 6) und Christian Strohal (Startnummer 8). Jeff Sloot (Startnummer 7), der Etappensieger aus Rheine-Mesum vervollständigt das Quartett des 2. Rennens.

Christian Strohal gewinnt dank seiner ausgezeichneten Skating-Technik trotz 5 Strafrunden in 8:07 Minuten vor seinem komplett fehlerlos Schießenden Vereinskollegen Christoph Götze, der 8:44 Minuten benötigt und damit am Ende den 10. Platz unter allen Finalisten erreicht. Steffen Voß holt mit 9:51 Minuten nach 6 Strafrunden den 3. Platz dieses Rennens und wird in der Gesamtwertung 13. Jeff Sloot lässt sich von 12:51 Minuten und 6 Strafrunden die Laune nicht verderben, schließlich hat der Moped-Liebhaber und Vorsitzende der Rheiner Zylinderköpfe bis zum Umfallen gekämpft und das Glück meint es am Abend noch gut mit ihm, denn Jeff gewinnt das von Micha Rösch gespendete Salomon-Skilanglauf-Set aus Skiern, Stöcken und Skischuhen. Na also, das sind doch Perspektiven für das Tourfinale im Februar 2023.

Rennen 3

Der Biathlon-Toursieger von 2018, Steffen Hannich (Startnummer 12) trifft auf den Etappensieger von Erfurt, Christian Schwan (Startnummer 9), der seine Kindheit und Jugend wenige Kilometer von Oberhof in Ilmenau verbracht hat und hier als Lokalmatador ins Rennen geht. Robin Jüdt (Startnummer 10) gewann im Dezember den Citybiathlon im sauerländischen Menden, während Dominik Fornal (Startnummer 11) 2021 die Etappe in der Dresdener Centrum-Galerie für sich entschied, damals noch mit Maske vor Mund und Nase. Gut, dass diese Zeit vorüber ist!

Favorit Steffen Hannich gewinnt in 6:53 Minuten und erreicht das Finale trotz 5 Strafrunden vor Dominik Fornal der 8:45 Minuten erreicht und starke 9 Treffer hinlegt. Dominik erreicht Platz 11 in der Gesamtwertung. Christian Schwan kommt mit 6 Strafrunden im Gepäck nach 11:12 Minuten als Dritter mit siegerwürdigem Jubel ins Ziel. Eines von vielen Bildern, das symbolisch für diesen Tag steht. Robin Jüdt kommt als kompletter Skilanglauf-Anfänger zum Finale und geht mit 7 Treffern, 11:54 Minuten, unglaublich schnellen Lernerfolgen und dem Respekt aller Kollegen!

Rennen 4

Im 4. Rennen trifft der Schnellste des vergangenen Tourjahres im Cardio-Biathlon, Marco Feulner (Startnummer 14) auf den 6.-schnellsten, Dirk Harmeling (Startnummer 13). So gerade noch fit geworden nach einer OP ist der Etappensieger aus Wenden, Sportlehrer Peter Niklas (Startnummer 15). Sie versuchen, dem Deutschen Sommerbiathlon-Meister von 2011, Peter Kostrewa (Startnummer 16) Paroli zu bieten, der aber ziemlich routiniert auf den Skiern zu stehen scheint.

Tatsächlich siegt Peter Kostrewa, der Leiter der Sommerbiathlon-Abteilung des USK Gifhorn mit der bis dahin zweitbesten Zeit des Tages von 7:11 Minuten und bringt dabei 9 seiner 10 Schüsse ins Ziel. Marco Feulner, der beim Finale 2018 in Ruhpolding noch den 4. Platz erreichte, wird Zweiter dieses Rennens mit 11:22 Minuten und 7 Treffern. Im Kampf um Platz 3 rückt Peter Niklas mit einem starken Endspurt Dirk Harmeling noch ganz nah “auf den Pelz”, doch Letzterer rettet einen kleinen Vorsprung über die Ziellinie.

Rennen 5

Im 5. Rennen fehlt leider Leo Albrecht. Es ist der einzige Ausfall, den wir nicht mehr kompensiert bekommen, so dass im Finale 31 statt der geplanten 32 Wettkämpfer/innen starten. Mit der selbstgemalten Startnummer 17 geht unser jüngster Finalist, der 14-jährige Quint de Bruin, Etappensieger aus Hohegeiss, ins Rennen. In dem Alter, in dem wir ja selbst froh waren, wenn wir nicht irgendwo den eigenen Kopf vergaßen, sei ihm das Vergessen der Startnummer verziehen. Sommerbiathlet Friedrich Neubauer (Startnummer 20), Teamchampion beim Citybiathlon in Holzminden, ist mit 16 Jahren aus der “Kopf-vergessen-Phase” wohl schon heraus und Hannes Kuhnt (Startnummer 18), der Einzelsieger in Holzminden mit 17 Jahren sowieso.

Im Rennen überzeugen alle 3. Friedrich Neubauer löst das Finalticket mit seiner flüssigen Skatingtechnik und 5 Treffern mit 7:42 Minuten. Hannes Kuhnt, der an einem freien Wochenende Ende Januar zusammen mit seinem Vater von Holzminden nach Oberhof aufbrach, um zumindest einmal vor dem Finale auf Langlaufskiern gestanden zu sein erkämpft sich in 9:21 Minuten mit für ihn ungewöhnlich vielen 4 Schießfehlern den 12. Platz unter den 31 Finalisten und Quint de Bruin kompensiert sogar 8 Schießfehler und schafft es mit 10:30 Minuten als 15. in die bessere Hälfte der Gesamtwertung. Chapeau!

Rennen 6

Arne Holtmann, der Teamchampion aus Bad Oeynhausen, übernimmt kurzfristig die Startnummer 21 des erkrankten Léon Dreiser. Mit Felix Gömann (Startnummer 22) ersetzt ein weiterer Teamchampion (2020 in Schierke mit dem “All for One”-Team) einen erkrankten Etappensieger, nämlich Philipp Krüger, den Sieger aus Velbert, der aber auf dem Weg der Besserung und mit seiner Familie unter den Zuschauern ist. Im Bruderduell fighten Cedric Kostrewa (Startnummer 23), der Sieger des Wolfsburger Citybiathlon 2021 und Raphi Kostrewa (Startnummer 24), Teamchampion des Citybiathlon in Holzminden und dort auch Zweiter der Einzelwertung, um den Finaleinzug und die Familienmeisterschaft zugleich.

Dank sehr ordentlicher Skatingtechnik schafft Cedric Kostrewa also den “Doppelsieg” und zieht mit 9:10 Minuten und 5 Treffern ins Finale ein. Felix Gömann holt als Skilanglaufanfänger restlos alles aus seinem Rennen raus und schiebt sich mit seinen 4 bzw. 5 Treffern gleich zweimal am schnelleren Arne Holtmann vorbei auf Platz 2. Kurz vor dem Ziel wird es dann nochmal eng, als Felix vor der Ziellinie ins Straucheln kommt, sich aber auf dem Hosenboden noch rechtzeitig in 10:49 Minuten ins Ziel windet vor dem leichtfüssigen Arne Holtmann in 10:51 Minuten, den 8 Strafrunden eine bessere Platzierung kostet. Raphi Kostrewa mag da gar nicht mehr hinsehen und fährt im Northug-Stil rückwärts über die Ziellinie. Ob es der Wetteinsatz im Bruderkampf war?

Rennen 7

Auf geht’s ins vorletzte Rennen mit Mayens Etappenzweiten, Levent Celik (Startnummer 25), der seinen Finalplatz von seinem Arbeitskollegen Martin Fox übernahm. Der Etappensieger wurde in dieser Woche Papa. Der Sieger des Bergheimer Citybiathlon, Patryk Nowicki (Startnummer 27) hat mit Frau und Tochter gleich 2 Fans an der Strecke. Sportevent-Veranstalter Klaus Hartwig (Startnummer 28) hat als Etappensieger von Bad Hersfeld wohl die kürzeste Anreise nach Oberhof. Linus Timmermann (Startnummer 26), der Zweite beim Citybiathlon in Brakel, springt kurzfristig für den erkrankten Sieger aus Hofgeismar, Patrick Pöhler, ein.

Kaum zu glauben, dass Linus Timmermann keinerlei Skilanglauferfahrung hat. Der 16-jährige Holzmindener überzeugt mit einer flüssigen Skatingtechnik. Bewegungstalent und seine Alpinski-Erfahrung erklären die starken 7:45 Minuten ansatzweise. 6 Treffer sind leicht erklärbar, denn Linus trainiert seit 3 Jahren einmal in der Woche beim TV Deutsche Eiche Holzminden das Schießen unter Belastung. Dort allerdings mit dem Lasergewehr und nun erstmals am Kleinkalibergewehr. Linus zieht ins Finale ein und lässt Klaus Hartwig hinter sich, der in 11:10 Minuten trotz 9 Strafrunden Zweiter wird. Patryk Nowicki kommt nach 13:01 Minuten und 7 Strafrunden ebenso durch den Biathlon-Tüv, wie Levent Celik mit 13:56 Minuten. Levent stand erstmals auf Langlaufski und hatte dennoch den Kopf frei, um 9 seiner 10 Schüsse ins Ziel zu bringen. Klasse!

Rennen 8

Ein tolles Duell liefern sich in diesem letzten Rennen der Titelverteidiger, Hendrik Berner (Startnummer 29), Vize-Europameister 2013 im Sommerbiathlon und Michel Fräsdorf (Startnummer32) vom Skiverein Hasselfelde im Harz. Der 22-Jährige schaffte es 2020 sogar unter die besten 300 von rund 20.000 Wettkämpfern des Vasaloppet. Mit diesen beiden Cracks im Rennen ist die Aufgabe für die Etappensieger aus Walsrode 2021, Konstantin Burbach und Halberstadt 2022, Ole Köcke natürlich undankbar.

Dieses Rennen bringt die beiden besten Zeiten des Tages und zugleich einen eindrucksvollen Anschauungsunterricht, was auf den schmalen Langlaufskiern tatsächlich möglich ist. Die Entscheidung fällt jedoch am Biathlongewehr. Hendrik Berner schafft 7 Treffer, Michel Fräsdorf 6. Doch der eigentliche Unterschied liegt in der Geschwindigkeit, mit der Hendrik Berner schießbereit ist. Da ist er schneller als Michel Fräsdorf, der wiederum in der Strafrunde mit Bremsmanövern im Stil der Eishockeyspieler glänzt und dadurch Sekunden zurückgewinnt. Am Ende liegt der Titelverteidiger in 5:01 Minuten mit 11 Sekunden Vorsprung vorne, so dass der eine Treffer mehr doch die Entscheidung bringt. Der Modus verhindert ein nochmaliges Duell der beiden im Finale, doch die Biathlon-Tour belohnt Michel Fräsdorfs tolle Leistung mit einer Wildcard für das Tourfinale in einem Jahr an gleicher Stelle. Vielleicht ist das im Augenblick nur ein kleiner Trost, aber er wird in den kommenden Monaten seine Kraft entfalten und dann kommt Michels zweite Chance.

Im Kampf um Platz 3 hat Konstantin Burbach mit 7 Treffern und 10:54 Minuten die Nase vorn. Ole Köcke ruft mit seinen 14:43 Minuten die Biathlon-Tourfamilie auf den Plan und sie ist da, als sie gebraucht wird. Die Zielgerade wird zur Triumphfahrt für Ole, die Unterstützung erreicht ihren Lautstärkezenit. Welch ein packender Moment dieses Tages!

Das 1. von 2 Finalrennen

In 2 Final-Rennen kämpfen die 8 Sieger der Vorläufe um den Titel des Tourchampion. Für die Sieger der Rennen 1-4 wird es in diesem 1. Finale also eben so sehr ein Kampf gegen die Uhr, um starke Zeiten vorzulegen. Schießleiter Uwe Frankenberg ermöglicht den 8 Finalisten, selbst zu entscheiden, ob sie im 2. Schießdurchgang liegend oder stehend Schießen möchten? Da das Stehendschießen auf 11,5 cm-Ziele wesentlich anspruchsvoller als das Liegendschießen auf gleich große Ziele ist, müsste der Reiz der Herausforderung schon die Ratio überwältigen, um sich für das Stehendschießen zu entscheiden. Wir sind gespannt. Steffen Hannich (Startnummer 12) geht mit der zweitstärksten Zeit der 8 Finalisten, mit 6:53 Minuten, als Favorit in dieses Rennen. Doch Zweiter war er schon im Februar 2020 in Ruhpolding. Er wird viel riskieren. Peter Kostrewa (16) erreichte bei seinem Sieg im 3. Vorlauf 7:11 Minuten, Christian Strohal (8) 8:07 Minuten und Julia Lempken 9:09 Minuten. Startschuss! Los geht’s!

Steffen Hannich setzt sich nach vorne und erreicht vor Christian Strohal den Schießstand. Knapp dahinter Peter Kostrewa, dann Julia Lempken. Steffen Hannich mit einer Strafrunde und Christian Strohal mit perfektem Schießen setzen sich nach vorne ab. Auf der zweiten Runde baut Steffen Hannich seinen Vorsprung aus. Christian Strohal kommt als zweiter zum 2. Schießen. Christian Strohal entscheidet sich tatsächlich für Stehendschießen und wird leider so überhaupt nicht belohnt. 5 Fehlschüsse kosten ihn knapp eine Minute und Platz 2. Dennoch war es eine mutige Entscheidung, die Respekt verdient. Den 2. Platz erbt Peter Kostrewa durch 5 Treffer im 2. Schießen. Insgesamt 9 Treffer sorgen für ein fast perfektes Rennen des 60-Jährigen. Das hätte auch Steffen Hannich gebraucht, doch 2 Schießfehler im 2. Liegendschießen kosten Zeit in der Strafrunde. Dennoch geht er klar als Erster in die Schlussrunde. In diese stürmt die furiose Julia Lempken ohne Strafrunde im 2. Schießen und wird am Ende als 4. dieses Finals mit 8:13 Minuten ihre Siegerzeit aus dem Vorlauf um fast eine Minute unterboten haben. Phantastisch! Auch Steffen Hannich kämpft um jede Sekunde und es gelingt ihm ein ähnliches Meisterwerk, wie Julia Lempken, denn Steffen drückt seine 6:53 Minuten aus dem Vorlauf auf 5:44 Minuten und legt damit Hendrik Berner im Kampf um den Titel zumindest einen Stolperstein in den Weg. Ganz stark ist auch die Leistung von Peter Kostrewa, der aus 7:11 Minuten im Vorlauf nun 6:23 Minuten im Finale macht. Er holt Platz 2 in diesem Rennen. Für Christian Strohal (8:03 Minuten) ist das Rennen nach den 5 Fehlschüssen im Stehendschießen natürlich gelaufen, also wartet der sympathische Gifhorner auf Julia Lempken und zieht die bis zum letzten Meter kämpfende Holzmindenerin zur Superzeit. Jetzt sind die abschließenden 4 Finalisten gefordert!

Das 2. Finalrennen

Titelverteidiger Hendrik Berner (Startnummer 29) hat es nun, nach seinen tollen 5:01 Minuten im 8. Vorlauf selbst in der Hand, den Siegerpokal wieder mit nach Hause zu nehmen. Doch Achtung, er geht mit der kürzesten Erholungszeit in das Finale. Sein Vorlauf liegt gerade 20 Minuten zurück. Die beiden 16-Jährigen, Friedrich Neubauer (20) und Linus Timmermann (26) gehen mit 7:42 Minuten und 7:45 Minuten nahezu gleichschnell in dieses Rennen. Wer von den beiden kann noch zulegen? Cedric Kostrewa könnte, ähnlich wie Julia Lempken, mit zwei guten Schießen seine 9:10 Minuten aus dem Vorlauf verbessern, als er 5 Mal daneben schoss.Los geht’s!

Wenn dieses 2. Finale noch Feuer gebraucht hätte, dann bekommt es dieses beim 1. Schießen durch 3 Fehlschüsse des Titelverteidigers. Jetzt wird es ungemütlich für ihn, die Drucksituation ist da. Hinter Hendrik schießen auch Friedrich Neubauer und Cedric Kostrewa 3 Fehler und Linus Timmermann kann mit 3 Treffern etwas profitieren, jedoch Friedrich Neubauer nicht von Platz 2 verdrängen.

Das 2. Schießen geht Hendrik Berner liegend an. Vielleicht hätte er sich bei fehlerfreiem ersten Schießen anders entschieden? Doch auch nach 2/3 des Rennens kann der Favorit keine rechte Ruhe in seinen Wettkampf bringen. Erneute 2 Schießfehler werden ihn bis zum Zielstrich leiden lassen. Hinter ihm nimmt Friedrich Neubauer mit einem perfekten zweiten Schießen Kurs auf Platz 2 und kann Linus Timmermann, der 4 Treffer schießt, etwas weiter distanzieren.

Im Stile eines Sprinters fliegt Hendrik Berner sozusagen dem Ziel entgegen. Jetzt kommt es auf die Physis an und mit dieser Herausforderung fühlt er sich in diesem Finale sichtlich wohler. Schon auf der Gegengeraden wird deutlich, dass es reichen wird zur Titelverteidigung. Trotz 5 Strafrunden heisst der neue Tourchampion wie der alte, Hendrik Berner. 5:16 Minuten reichen ihm zur Titelverteidigung. Der Wanderpokal geht damit in seinen Besitz über und den schönen Wohlfühlurlaub für Zwei in ein Göbel Hotel seiner Wahl, kann er, nach 2020, nun ein weiteres Mal genießen. Herzlichen Glückwunsch! Dieser gilt auch für Friedrich Neubauer. Der Youngster im Team des USK Gifhorn zeigt seine Topleistung als es drauf ankommt und verbessert sich mit 6:37 Minuten um mehr als eine Minute im Vergleich zum Vorlaufsieg. Dass Linus Timmermann, der gerade einen Tag zuvor von seiner Teilnahme an diesem Wettbewerb erfuhr, hier 3. und gesamt 5. wird, ist eine phantastische Leistung, die vom Begleittross des TV Deutsche Eiche Holzminden zurecht gefeiert wird. Welch ein schöner Abschluss des Finals, als Cedric Kostrewa nach 7 Strafrunden in Siegerpose statt zermürbt ins Ziel skatet und ein letztes Mal der Lautstärkepegel durch die Biathlon-Tourfamilie nach oben geregelt wird.

WOW

Die Biathlon-Tour bedankt sich herzlich bei allen Finalisten für die großartigen Finalkämpfe in der Skisporthalle und bei allen Begleitern für jene Spektakelstimmung, die Events der Biathlon-Tour zu etwas ganz Besonderem macht. Herzlichen Dank an die Helden hinter den Kulissen, Gisela Feulner als ausdauernde Strafrunden-Chefin, Claudia für die Betreuung des Infopoints vor der Skihalle und für über 300 Bilder von den Finalrennen, Ivonn für die perfekte Trefferstatistik, Tausendsassa Silvia für tausendundeins Bilder und tausendundzwei MB Videodaten und bestmögliche facebook-Kommunikation, Carola und Uwe Frankenberg für Übersicht und Herzlichkeit in der Ausübung der Schießleitung, Heiko Schacht für besonnenes und kluges Entscheiden als Hallenleiter, Falko für seine unermüdliche und verständnisvolle Betreuung über den gesamten Tag, Sport Luck und Nils Milde für das Eventmanagement im Vorfeld, Yasar Findik und seinem Team des Hotels Rodebachmühle für ebenso herzliche wie gut organisierte Gastlichkeit und leckeres Essen, Andreas Braun für seinen mega-Einsatz vom frühen Morgen bis tief in die Nacht und für seine perfekte Organisation aller Soundfragen, Mikkl Rösch als omnipräsenter Sympathieträger, Coach, Star, kreativer Videoman, Siegerehrer, Preisstifter und Verloser, Daniel als jahrelanger Titelverteidiger im Wettbewerb unverzichtbarster Mann hinter den Kulissen, Harz-Luxus.de für Ehrenpreissponsoring in einer Zeit, in der es wirklich nötig ist, die Göbel Hotels als ebenso treue wie großzügige Sponsoren der beiden Megapreise für die Besten des Finals, INTERSPORT für die phantastische Unterstützung mit Ausrüstung für erfolgreiche Biathlon-Tour-Wettkämpfer/innen und schließlich EUROREPAR Car Service als Partner und Hauptsponsor der Biathlon-Tour und Möglichmacher dieses tollen Finalspektakels!

Auf ein Neues Ihr Lieben! Wir sehen uns zur Biathlon-Tour 2023 Euer Martin

O-Töne

Jeff Sloot, Teilnehmer: Meine Frau und ich möchten uns noch einmal für das tolle Wochenende bedanken. Es war super so tolle Leute .und wahnsinnig gut organisiert. Es war ein Riesen Erlebnis.

Andrè Rolf Krüger, Begleiter: eine sensationelle Veranstaltung! Und ich bleibe dabei, wenn es so reibungslos und mit einem solch tollen Erlebnis für alle Beteiligten abläuft, dann steckt dahinter viel Vorbereitung und sehr viel Professionalität! Vielen Dank für diesen einzigartigen Tag!

Andreas Timmermann, Begleiter: Wir möchten uns nochmal bei dir bedanken, für ein super Eventwochenende in
Oberhof. Wir Alle hatten sehr viel Spaß und freuen uns schon auf die Biathlon Tour 2023.

Kathrin + Arne Holtmann, Teilnehmer: Vielen Dank noch einmal für das überragend schöne Wochenende und Deine 1a Organisation und den sehr lesenswerten Nachbericht. Am liebsten würden wir am nächsten Wochenende das ganze noch einmal erleben.. Wir freuen uns schon jetzt bei der einen oder anderen Veranstaltung im 2023 mit dabei zu sein. Hoffentlich auch in Bad Oeynhausen.

Silke + Steffen Voß, Begleiterin + Teilnehmer: Wir wollen uns auch noch einmal recht herzlich für ein unvergessliches Wochenende bedanken. Also nochmal Danke für all Deine Mühen. Wir sehen uns am 21.5. in Wipperfürth 

Steffen Hannich, Teilnehmer: vielen Dank nochmal für den schönen Tag / das schöne Wochenende. Wie immer hat es sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr und werd mein bestes geben, mich zu qualifizieren.

Hendrik Berner, Sieger: Lieben Dank für das tolle Event und ich freue mich aufs nächste Jahr (hoffentlich, wenn ich mich qualifiziere ;)

Uwe Frankenberg, Schießleiter der Skisporthalle Oberhof: uns hat es riesigen Spass mit Euch gemacht. Es war für uns ein Erlebnis und eine Freude, so viele interessante Menschen zu treffen.

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