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Die Tour hat einen neuen Führenden
Zur 3. Eifeletappe nach Gerolstein (28.06.) und Bad Münstereifel (15.07.) folgt die Biathlon auf Schalke-Tour heute der Einladung der Gemeinde Blankenheim zu einer Etappe während des Römertages an der Römervilla. Unmittelbar auf den Ausgrabungen des antiken Gutsverwalterhauses des vom 1. – 4. Jahrhundert n. Chr. bewirtschafteten Gutshof empfängt die mobile Biathlonarena die Blankenheimer Biathlonfans und, zu unserer Freude, auch zahlreiche Bad Münstereifler, die vor 2 Wochen, auf der Touretappe in Bad Münstereifel, vom Biathlonvirus infiziert wurden.
Bei überwiegend sonnigem Wetter mit wenigen kurzen Schauern erleben alle Teilnehmer eine stimmungsvolle Etappe mit engagierten Wettkämpfern, großartige sportliche Leistungen, zwei spannende Staffelduelle zwischen Blankenheim und Bad Münstereifel und sogar einen Führungswechsel in der Tourgesamtwertung, die seit der 3. Etappe im März in Coesfeld von Triathlet Jens Seggewiß angeführt wurde. Doch der Reihe nach.
Biathlon-Gladiatoren an der Römervilla
Das heute erlebbare Bodendenkmal der Römervilla eröffnete im Juli 2014 120 Jahre nach dem Beginn der archäologischen Ausgrabungen. Der rund 250 x 120 Meter große Gutshof erlebte seine Blütezeit von Ende des 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr., als er durchgehend bewirtschaftet wurde und seinem damaligen Eigentümer durch landwirtschaftliche Nutzung und Erzabbau offenbar erheblichen Wohlstand einbrachte. Die gut erhaltenen Mauern des Hauptgebäudes sind nun für die Öffentlichkeit zugänglich und ermöglichen Rückschlüsse auf das Alltagsleben vor knapp 2000 Jahren. Nur einen Steinwurf entfernt von der Biathlonarena lassen sich die Überreste des wohl ansehnlichen Badetrakts bestaunen, der sogar mit Fußbodenheizung ausgestattet war.
Warm wird es den Besuchern des heutigen Römertages vor allem auf dem Thoraxtrainer. 66 “Biathlon-Gladiatoren” und “Amazonen” wagen sich ins Duell. Zudem erlebt die Etappe einen Ansturm der 7-11-Jährigen, für die wir kurzerhand eine “Römervilla-Variante” des Sommerbiathlons einführen: 100 Meter-Sprint durch den Säulengang der Villa und dann 5 Schüsse mit dem aufliegenden Laserbiathlongewehr. Brot und Spiele also auch für die Jüngsten, dazu Livemusik als Hörgenuss von der Band Roadrunners, Massagestationen nicht nur für geschlauchte Biathlonfans und durchaus römische Gastfreundschaft mit Grillspezialitäten, doch dazu eher Bit statt Met.
Staffelduelle Blankenheim vs Münstereifel
Zum Highlight des Tages werden die beiden Staffelduelle zwischen Blankenheim und Bad Münstereifel, die gegen 15.30 Uhr spontan zustande kommen. Zugpferde dabei sind die schon vor zwei Wochen so engagiert helfenden Bad Münstereifler Schützen. Maggy Spilles und die beiden Vorsitzenden des Schützenkreises Euskirchen, Klaudia und Arno Lingscheid hatten bestimmt ein Dutzend Wettkämpfer der Etappe in Bad Münstereifel motivieren können, in Blankenheim wieder an den Start zu gehen. So ist u.a. auch Etappensieger Alexander Liebing wieder dabei und auch der in Bad Münstereifel so knapp am Etappensieg vorbeigeschrammte Bernhard Franzen ist mit seinem Sohn Jonathan und Frau Claudia wieder dabei und hofft auf sein Happy End.
Da auch die Blankenheimer längst in Biathlon-Stimmung sind, findet der gastronomische Gastgeber, Alexander Mauel, rasch 8 Staffelwettkämpfer, die die Herausforderung annehmen. Der Modus des Staffelwettkampfes ermöglicht, dass jeder Teilnehmer mit seiner Leistung auch im Einzelwettkampf um den Etappensieg gewertet werden kann, wodurch die Staffelduelle gleich doppelt spannend werden. Da die folgenden Minuten zweifellos zum Höhepunkt dieser Etappe werden, vielleicht sogar DAS bisherige sportliche Highlight der Biathlon auf Schalke-Tour 2016 darstellen, drehen wir die Uhr noch einmal zurück und berichten, was an diesem Tag bisher passierte:
Auftakt mit Klasse-Zeiten
Es ist gerade kurz nach 10 Uhr an diesem Sonntagmorgen, da eröffnen Alexander Mauel und sein 19-jähriger Sohn Maximilian die Etappe mit dem 1. Duell des Tages. Erst nach diesem Duell erfahren wir, dass Alexander bei der Bundespolizei arbeitet und auch Maximilian dort in der Ausbildung ist. Mit diesem Wissen hätten wir schon ahnen können, dass der Kampf um den Etappensieg gleich mit dem Startschuss voll entbrennt. Fitnessfreak Maximilian schafft die 400 m-Strecke auf dem Skilanglaufergometer Thoraxtrainer rund 10 Sekunden schneller als Alexander, der wiederum schneller schießt. Am Ende des Duells stehen für beide 4 Treffer. Maximilian schafft 2:18 Minuten und Alexander 2:19 Minuten. Das sind Zeiten, die bei den meisten der bisher 17 Etappen zum Sieg reichten.
Die Stunde der rutschenden Hosen
So manche Hose gerät an diesem Sonntagmorgen auf dem Thoraxtrainer ins Rutschen, was durchaus zur Erheiterung der Zuschauer beiträgt. Der Thoraxtrainer ist dahingehend aber tatsächlich ein gemeiner Entblößer und machte damit auch bereits bei einigen anderen Etappen den Umherstehenden Spaß. Die Mutter des Freilinger Trompeters Daniel Ramers findet dabei ihre ganz eigene Lösung der Verhüllung. Daniel ist übrigens trotz rutschender Hose schnell unterwegs und schafft in 2:42 Minuten mit 2 Treffern den Duellsieg gegen seinen Trompeterkollegen Louis Schnichels (3:37 Minuten / 1 Treffer).
Treffsicherer Bürgermeister
Rolf Hartmann ist bereits seit 12 Jahren Bürgermeister von Blankenheim und über all die Jahre ohne Parteibuch geblieben. Am heutigen Morgen geht er mit Sohn Maurice ins Biathlonduell, nachdem zuvor bereits Tochter Tamara mit Austauschschülerin Morgan aus Texas am Wettbewerb teilnahm. Der Bürgermeister legt eine ganz starke Leistung hin, trifft mit 4 seiner 5 Schüsse und wird mit der sportlichen Zeit von 2:54 Minuten am Ende 16. von 66 Wettkämpfern. Maurice muss als “Linkshänder” schießen, obwohl er eigentlich Rechtshänder ist. Das Offenhalten des rechten Auges bei geschlossenem linken fällt dem 15-Jährigen schwer. Das geht Vielen so. Im Probeschießen trifft er auch als Linkshänder gut, aber nach der Belastung will es mit dem Treffen nicht hinhauen. Sein Vater kann erst seit Kurzem überhaupt wieder sportlich aktiv sein. Rolf Hartmann zog sich 2015 beim Skifahren einen Oberschenkelhalsbruch zu. Ein halbes Jahr lang blieb selbst das Gehen für den Bürgermeister ein Problem, bis dann der Riss im Oberschenkelhals von den Ärzten entdeckt wurde. Die Freude und Erleichterung, wieder obenauf zu sein ist ihm heute anzumerken.
Die beste Wettkämpferin
Mit dem Fahrrad ist Sabrina W. aus Bad Münstereifel hierher zur Römervilla gekommen. Wir kennen die aktive Läuferin schon von der Etappe in Bad Münstereifel. Vor 2 Wochen wurde sie mit 4 Treffern in 2:50 Minuten 9. Heute schafft sie eine weitere Verbesserung. Bei 2 Starts gelingen ihr beide Male 4 Treffer. In diesem Duell mit Arno Lingscheid, dem Landesschützenkönig 2014 im Rheinischen Schützenbund, erreicht sie 2:41 Minuten. Damit wird sie beste Wettkämpferin der Etappe. Dass diese Leistung “nur” zum 13. Etappenplatz reicht, liegt daran, dass diese Etappe aussergewöhnlich viele gute sportliche Leistungen hervorbringt. Arno Lingscheid schafft es in die Top 10 mit 4 Treffer und 2:31 Minuten auf Platz 9. Gemeinsam mit seiner Frau Klaudia führt Arno in Bad Münstereifel eine Praxis für Physiotherapie. Doch die beiden finden noch Zeit, um dem Schützenwesen im Kreis Euskirchen vorzustehen.
Der Senior in den Top 10
Das kann ja lustig werden. Der Vorstand des Blankenheimer Karnevalvereins ist am Start. Dass die Herren Mehrkämpfer sind beweisen sie Jahr für Jahr während der jecken Tage, denn in Blankenheim gibt es nicht nur den obligatorischen Rosenmontagszug, sondern das Karnevalshighlight findet hier schon am Samstagabend statt, wenn der bekannte Blankenheimer Geisterzug die Gemeinde in ein Fackelmeer verwandelt. Tausende Mitmacher, eingehüllt in weisse Bettlaken, vertreiben gut gelaunt die Wintergeister. Hier im Biathlonduell beweisen der 2. Vorsitzende, Herbert Meyer und der ebenfalls im Vorstand aktive Markus Hilgers, dass die Blankenheimer Karnevalisten auch einen Sportsgeist haben. Von dem 21-Jährigen, der zur Zeit eine Ausbildung zum Berufssoldaten in Bayern macht, durften wir einen Angriff auf die Etappenführung ja noch erwarten, aber dass der immerhin schon 62-jährige Herbert Meyer mit 2:20 Minuten und 4 Treffern nur um ganze zwei Sekunden die Etappenführung verpasst und am Ende großartiger 8. wird, davor haben wir größten Respekt! Mit der Etappenführung klappt es aber dennoch für die Karnevalisten, denn Markus Hilgers schafft starke 2:12 Minuten und auch er trifft mit seinen 5 Schüssen vier mal ins Schwarze. Doch der Biathlongeist wird auch ihn schon bald wieder “von der Spitze fegen”, am Ende reicht es für Markus zu Platz 5.
Etappensieg im 2. Anlauf?
Viel Pech hatte Bogenschütze Bernhard Franzen (im Bildvordergrund) bei seinen Duellen vor zwei Wochen in Bad Münstereifel. Gleich dreimal blieb er unter der Siegerzeit und übernahm die Etappenführung nur wegen eines Fehlschusses nicht. In Blankenheim möchte er jetzt einen erneuten Anlauf zum Etappensieg nehmen. Wie seinerzeit tritt er zum Duell mit seinem 14-jährigen Sohn, Jonathan, an und hat heute auch seine Frau Claudia zur Verstärkung mitgebracht. Da es noch kein Ergebnis mit fehlerfreiem Schießen bei dieser Etappe gibt, wählt Bernhard eine andere Taktik als vor zwei Wochen und lässt sich nach dem 400 m-Skilanglauf deutlich mehr Zeit. Zudem wirkt er sehr entschlossen. Es ist beinahe greifbar, dass er das fehlerlose Schießen unbedingt schaffen möchte. Während sich Jonathan, der im Verein Trampolin springt, auf 3 Treffer steigert (vor zwei Wochen reichte es nur zu 2 Treffern) schafft Bernhard mit 4 Schüssen 4 Treffer. Vor zwei Wochen war es der verflixte letzte Schuss, der ihm bei seinem besten Versuch im Wege stand. Und heute? Wie meistert er diese Stresssituation? Schuss…und Treffer. Bernhard bleibt als erster Wettkämpfer heute fehlerlos und übernimmt in 2:40 Minuten die Etappenführung. Doch damit ist das heisse Finish um den Sieg nur gerade eingeläutet.
Zielsicheres Blankenheim
Bürgermeister Rolf Hartmann hatten wir im Biathlonduell mit seinem Sohn Maurice ja bereits kennengelernt. Nun um 13 Uhr führt er das Prominenten-Team Blankenheim in den Wettbewerb Zielsicherste Stadt. Auf dieser 18. Etappe des Wettbewerbs gilt es für die vier Blankenheimer mit ihren jeweils 5 Schüssen in 20 Sekunden die Marke von 183,9 Ringen zu überbieten, die Spitzenreiter Coesfeld seit der 3. Etappe im März hält. Für die folgenden 14 Etappenstädte waren diese 183,9 Ringe eine zu hohe Herausforderung. Geschossen wird bei diesem Wettbewerb auf ein sogenanntes Präzisionsziel, das jeden Schuss präzise zwischen 0 und 10,9 Ringen vermisst. Die Summe der 20 Schüsse geht als Ergebnis für Blankenheim in die Wertung ein.
Unterstützung erhält der Bürgermeister durch Esther Erharter von der Gemeinde Blankenheim, von Friedhelm Elsen aus dem Vorstand des Fördervereins Burg Blankenheim und von Bundespolizist Alexander Mauel, der während der Veranstaltungsreihe Sommer am See und auch heute zum Römertag die Bewirtung zusammen mit seinem Sohn Maximilian verantwortet.
Selbst bei einer Etappe mit so vielen sportlich guten Leistungen kann auch mal was schiefgehen. Es macht den Reiz des Sports aus, dass oft nur Kleinigkeiten zwischen Sieg und Niederlage liegen. Gerade beim Sportschießen entscheiden dabei Millimeter. Friedhelm Elsen und Esther Erharter haben das Pech, dass sie nur 4 ihrer 5 Schüsse in die Wertung bringen können. Ein Spitzenplatz und selbst eine Top 10-Platzierung sind damit nach 2 Schützen für Blankenheim bereits in weite Ferne gerückt. Alexander Mauel mit 40,0 Ringen und Rolf Hartmann mit 43,4 Ringen schaffen gute Resultate, können aber das Ergebnis nicht mehr entscheidend verbessern. 136,8 Ringe reichen für Blankenheim nur zu Platz 17.
Es spricht für die Vier des Teams Blankenheim, dass sie im Pech zusammenstehen und das Resultat locker nehmen. Die Freude, die auf dieser Etappe so spürbar die tragende Säule ist, bleibt ungetrübt und wir werden später sehen, wozu sie noch führen sollte.
Die Staffelrennen
Die jeweils 2. Staffel von Blankenheim und Bad Münstereifel starten ins Duell. Als Startläufer/in gehen Maggy Spilles für Bad Münstereifel (Bild oben, obere Reihe) und Matthias Waber (Blankenheim) ins Rennen. Beiden unterlaufen 4 Fehlschüsse, die 4 x 15 Sekunden Zeitaddition bedeuten. Matthias übergibt ca. 40 Sekunden vor Maggy auf Herbert Meyer. Wir erinnern uns, der 2. Vorsitzende des Karnevalvereins, der so famose 2:20 Minuten schaffte. Maggy schickt ihre Tochter Caro ins Rennen. Beide schaffen 4 Treffer (Bild oben, mittlere Reihe). Blankenheims Vorsprung bei Staffelhälfte beträgt 65 Sekunden. Es folgt für Blankenheim Friedhelm Elsen und für Bad Münstereifel Claudia Franzen, die Frau des Etappenführenden. Claudia schafft 3 Treffer, Friedhelm einen Treffer. Blankenheim wechselt mit 85 Sekunden Vorsprung, hat aber 2 Fehlschüsse mehr, also 30 Sekunden mehr Zeitaddition als Bad Münstereifel. Schlussläufer für Blankenheim wird der 21-jährige Rainer Berlingen sein. Für Bad Münstereifel tritt sozusagen ein Gast an und der ist gewiss kein Schlechter: Patrick Neuhaus, Etappensieger der Tour in Bergheim und mit 2:12 Minuten 6. der Gesamtwertung der Tour. Doch er muss 55 Sekunden aufholen. Da Rainer stark auf dem Thoraxtrainer läuft wird Patrick für Bad Münstereifel nur dann noch eine Siegchance haben, wenn Rainer Fehlschüsse passieren. Doch der Youngster im Blankenheimer Team schießt souverän und bringt alle 5 Schüsse ins Ziel. Mit 2:34 Minuten unterbietet er die bisherige Etappenbestleistung von Bernhard Franzen um 6 Sekunden. Blankenheim gewinnt das erste Staffelduell mit 13:48 Minuten zu 15:02 Minuten.
Die Dramaturgie um den Etappensieg
Die Startläufer der jeweils ersten Staffeln aus Blankenheim und Bad Münstereifel stehen am Start bereit. Tim Klein tritt für den Gastgeber an (Bild oben links), während für Bad Münstereifel der Etappensieger, Alexander Liebing, beginnt. Tim schafft mit 2:18 Minuten eine starke Zeit, bringt jedoch durch 3 Fehlschüsse die Hypothek von 45 Sekunden Zeitaddition für Blankenheim ein, während Alexander in 2:20 Minuten nur 2 Sekunden langsamer ist, jedoch fehlerlos schießt. Er ist damit 14 Sekunden schneller als der Etappenführende Rainer Berlingen, doch für den Gewinn der beiden VIP-Tickets zum Biathlon auf Schalke am 28.12. in der VELTINS-Arena kommt Alexander nicht in Frage, denn die hat er bereits vor 14 Tagen als Sieger in Bad Münstereifel gewonnen. Nahezu zeitgleich gehen nun der zwischenzeitliche Etappenführende Bernhard Franzen für Bad Münstereifel und der bisherige Etappenfünfte, Maximilian Mauel ins Rennen (Bild unten)
Im direkten Duell sind beide hochmotiviert. Bernhard muss jetzt auch volles Tempo gehen, denn seine 2:40 Minuten reichen nicht zum Etappensieg. Doch zunächst zieht Maximilian alle Aufmerksamkeit auf sich, denn er legt auf dem Thoraxtrainer derart kraftvoll los, dass es äusserst schwer für ihn werden dürfte, dieses Tempo über 400 m zu retten. Jetzt zahlt sich das harte Fitnesstraining des Bundespolizisten in Ausbildung aus. Zudem erweist er sich auf den entscheidenden Metern als echter Fighter und bringt diesen Lauf tatsächlich in phantastischen 1:21 Minuten nach Hause. Doch wie treffsicher kann er nach dieser Ausnahmeleistung noch sein? Bernhard riskiert ebenfalls viel bleibt aber rund 15 Sekunden hinter Maximilian zurück. Für ihn ist es die richtige Taktik. Zum 2. Mal an diesem Tag schafft Bernhard ein fehlerloses Schießen und bleibt in 2:16 Minuten sogar 4 Sekunden unter der Zeit von Alexander Liebing und ist 18 Sekunden schneller als Rainer Berlingen. Doch das Spektakel findet unmittelbar neben Bernhard statt, denn Maximilian erzielt im schnellen Rhythmus mit seinen ersten 4 Schüssen 4 Treffer. Vielleicht ist es ein Vorteil des Staffelrennens, dass vor dem 5. Schuss nun nicht die Angst hochkriecht, denn man möchte ja seinen Kollegen rasch ins Rennen schicken. Jedenfalls zögert Maximilian keine Sekunde schießt zum 5. Mal und trifft. Er schickt seinen Vater Alexander mit 17 Sekunden Vorsprung als 3. Blankenheimer Starter auf die Reise und schafft als erster von über 1100 Wettkämpfern der Biathlon auf Schalke-Tour 2016 ein fehlerloses Schießen in der Gesamtzeit von unter 2 Minuten. Maßarbeit, 1:59 Minuten. Damit unterbietet er die bisherige Bestleistung des Triathleten Jens Seggewiß um 3 Sekunden. Doch die Zeit zum feiern ist noch nicht gekommen, denn die Blankenheimer Staffel liegt trotz 17 Sekunden Vorsprung noch 28 Sekunden hinter Bad Münstereifel zurück, weil ja die 45 Sekunden Zeitaddition wegen der Schießfehler hinzukommt. Kann Alexander Mauel nun gegen den jungen Jonathan Franzen, den 14-jährigen Trampolinspringer, Boden gut machen? Es läuft nicht ideal für Alexander. 2 Fehlschüsse bedeuten weitere 30 Sekunden Zeitaddition für Blankenheim. Doch auch Jonathan bleibt nicht fehlerlos, muss gleich 3 Fehlschüsse einstecken. In der Zeitaddition liegt Blankenheim damit 30 Sekunden zurück, während das Gastgeber-Team im Rennen 25 Sekunden Vorsprung hat. Das heisst, der Vorsprung der Bad Münstereifler Staffel beträgt vor den Schlussläufern nur noch 5 Sekunden. Arno Lingscheid für die Gäste und Mike Bruins für Blankenheim müssen nun für die Entscheidung sorgen. Der jüngere Blankenheimer wählt die Flucht nach vorne und legt ein hohes Tempo vor. Arno Lingscheid wählt den kontrollierteren Weg. Mike scheint im Tempo überzogen zu haben, denn 3 Schießfehler könnten am Ende zuviele sein? Jetzt hat es Arno Lingscheid in der Hand. Doch es passiert das, was den Biathlon so faszinierend macht. Bei Arno beginnt die Hand zu zittern und er bringt seine Schüsse nicht ins Ziel. 3 Treffer hätten Bad Münstereifel gereicht, doch es passieren Arno 5 Fehlschüsse und in diesen Sekunden gewinnt Blankenheim auch das 2. Staffelrennen und feiert den neuen Gesamtführenden der Tour und den Sieger der 18. Etappe, Maximilian Mauel. Am 28.12. zum Finale der Tour auf Schalke, da werden Maximilian, Alexander Liebing und Patrick Neuhaus wieder aufeinander treffen. Wir sind schon gespannt, wer dann die richtige Taktik wählt?
Unser Dankeschön
gilt der Gemeinde Blankenheim, insbesondere Anne Kremer und Esther Erharter, die auf die Biathlon auf Schalke-Tour als Attraktion für den Römertag gesetzt und mit viel Pressearbeit im Vorfeld des Events für die Etappe geworben hat. Wir hatten eine ereignisreiche und spannende Etappe hier an der Quelle der Ahr und führen diesen schönen Start für Biathlon in Blankenheim gerne weiter fort.
Bilder: Klaus Kremer Text: Martin Bremer
O-Töne
Anne Kremer, Gastgeberin , Gemeinde Blankenheim:
auch wir möchten uns nochmal ganz herzlich für vergangenen Sonntag bedanken.
Das Biathlonevent war wirklich etwas ganz besonderes und hat allen Teilnehmern sichtlich Spaß gemacht.
Aus Sicht der Tourismusabteilung und der Teilnehmer würden wir uns sehr freuen wenn Blankenheim im nächsten Jahr auch wieder ein Etappenziel wäre.
Viele Grüße aus Blankenheim und vielleicht sieht man sich in diesem Jahr auf einer Etappe noch mal wieder!
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