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Ein Firmenbiathlon zwischen Bestzeit und Hochzeit
Das zweitägige Biathlon-Event auf der Fürther Freiheit im Rahmen der Feierlichkeiten zu 200 Jahren Stadt Fürth erlebte am 1. Tag die 9. Etappe der Biathlon Deutschland-Tour mit Jedermann-Biathlon im gewohnten “Tourformat” auf den Skilanglaufergometern.
An diesem Tag finden wir auch den Etappensieger und zugleich 9. Finalisten für Ruhpolding am 26./27. Januar. Es ist der Triathlet Stefan Zessinger.
Alles weitere zum 1. Eventtag steht im unteren Teil dieses Berichts, denn der erste Teil gehört dem Firmenbiathlon, der am 2. Eventtag mit 36 vierköpfigen Firmenteams als Laufbiathlon stattfand und mit seiner Bandbreite aus hohem Spaßfaktor und zugleich sportlicher Ambition eine neue und durchaus überraschende Form des Sportevents bietet und auch in Fürth so viele begeisternde Momente hervorbrachte.
Gastgeber beider Eventtage ist der Sportservice der Stadt Fürth, dessen “Tage des Sports 2018” ihren Höhepunkt am kommenden Sonntag mit dem Metropolmarathon haben werden, der seit mehr als einem Jahrzehnt tausende Läufer in die Fürther Innenstadt zieht.
Konzept Citybiathlon funktioniert auch als Firmenbiathlon
Für den Firmenbiathlon steht eine rund 300 m Laufrunde auf der Fürther Freiheit zur Verfügung. Sie wird von jedem Wettkämpfer 3 x durchlaufen. Die ersten beiden Runden führen jeweils in den Schießstand, wo stehend beide male 5 Schüsse aus 10 m Entfernung auf Ziele mit 60 mm Durchmesser geschossen wird. Wir wählen bewusst diesen nur knapp halb so hohen Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu offiziellen Biathlonwettkämpfen, weil viele Teilnehmer gänzlich unerfahren in den Wettkampf starten. Diesen Mut möchten wir ja stärken und das funktioniert eher über Erfolge als über Mißerfolge. Jeder Fehlschuss führt zu einer ca. 40 m kurzen Strafrunde, die unser Gastgeber mitten durch das Veranstaltungszelt gelegt hat, eine nette Idee.
Teamwettbewerb
Entscheidendes Kriterium bei unseren City- und Firmenbiathlons ist jedoch der Charakter des Teamevents. Wir bevorzugen die Staffelwettkämpfe, weil das schönste Gesicht des Sports der Teamgeist ist. Das zeigt sich hier in Fürth erneut in besonderer Weise. Viele Teams starten als gemischte Staffeln. Auch das ist gewünscht, jedoch kein Muss.
Würdige Präsentation
Ein Muss hingegen ist eine würdige Präsentation jeder einzelnen Staffel. Dafür rollen wir wörtlich und im übertragenen Sinn den roten Teppich aus, holen viele, viele Infos zu den Teams und ihren Wettkämpfern ein und lassen sie vor ihrem Wettkampf mit Musik und Moderation sozusagen in die Arena einlaufen. Präsentation schafft einen festlichen Rahmen. Etwas Show tut dem Sportevent gut, denn es lässt die Herzen der Wettkämpfer höher schlagen und zieht zugleich so manchen Schaulustigen an. Ein gutes Sportevent lebt zu aller erst von seiner Stimmung. Dafür braucht es gute Sportler, begeisterungsfähige Wettkämpfer und Schaulustige, aber eben auch ein gut durchdachtes Programm, das die Leistungen und die Wettkämpfer-Persönlichkeiten zu nutzen weiss und daraus ein Fest macht. Genau dafür möchten wir mit der Biathlon Deutschland-Tour stehen.
Spaß und Leistung harmonieren miteinander
Starke sportliche Leistungen, wie jene der 4 schnellen Sportlehrer der HBS Fürth machen die schaulustigen neugierig, aber auch eine gute Show, wie jene der beiden kreativen GWH-Teams aus Fürth und Nürnberg, bei denen Letztere sogar als Brautpaare ins Rennen starten und den Brautstrauss als Staffelstab weiterreichen, bereichern das Biathlonfest und sorgen für eine prima Stimmung, welche dann letztlich wieder die Leistungen der Athleten beflügeln. Spaß und sportliche Leistungen gegeneinander ausspielen zu wollen halten wir für eine Einstellung von gestern und sehen uns durch die Sportler bestätigt, die mit viel Motivation und zugleich mit freudigen Emotionen das Miteinander von Sport und Spaß selbst fördern und genießen. Deswegen ehrt unser Gastgeber am heutigen Tage beides. Gleich 10 tolle Präsentkörbe hat der Sportservice der Stadt Fürth vorbereitet. 7 Sind für die Finalteams, also für die 7 besten Teams und 3 gehen an die kreativsten Staffeln, die sich durch Outfit, Fans und Persönlichkeit auszeichnen.
Kurzstreckenbiathlon
Für jeden einzelnen ist der Einsatz eher ein Kurzstreckenbiathlon. Der Schnellste des Tages ist der Art-Direktor Andreas Dorschner in 4:09 Minuten. Seine Strecke: 940 m, denn 9 seiner 10 Schüsse finden den Weg ins Ziel, so dass der schnelle Läufer nur eine Strafrunde laufen muss. Die 4 schnellsten Einzelresultate sind:
Die besten Schießleistungen (10 Treffer mit den 10 Schüssen) erreichen:
Aufgebaut sind 7 Schießbahnen auf 11 m Breite. Bei der Anzahl der Schießbahnen spielt auch die Ökonomie eine Rolle. Ein solcher Eventtag muss auch bezahlbar bleiben und da spielen auch Personalkosten eine Rolle. Wenn 7 Teams gleichzeitig starten sind viele helfende Hände gefragt, ob nun bei der Zeitnahme, der Fehlschuss- und Strafrundenkontrolle, der Musikeinspielung, der Moderation, der Kontrolle der Gewehre und Ziele, Einweisung der Wettkämpfer in die Technik.
Hier gilt der Dank gerade auch dem Gastgeber. Der Sportservice der Stadt Fürth unterstützte das Team der Biathlon Deutschland-Tour durchgehend im Wettkampfzeitraum mit 4 sehr aufmerksamen Helfern. Und, als Autor des Berichtes, möchte ich auch die Gelegenheit nutzen, meine Teamkollegen einmal besonders zu loben. Harry Pien (Aufbau, Abbau, Fotografie, Einweisung und Gewehrkontrolle), Daniel Holtschneider (Aufbau, Abbau, Zeitnahme, Musikeinspielung, Einweisung, Schießstandkontrolle), Sven Sichardt (Aufbau, Abbau, Zeitnahme, Einweisung) sind an solchen Tagen sozusagen die Jongleure, die jeden Ball kurz vorm Boden doch noch auffangen.
36 Teams ermitteln den Firmenbiathlon-Champion
Ab 15 Uhr konnten die 36 Teams auf den 7 Schießbahnen die eco aims Infrarotgewehre kennenlernen und das Schießen auf die 60 mm-Ziele üben. Einige taten das auch bereits am Vortag. Um 16.30 Uhr läuft der Countdown zum 1. von 6. Rennen mit jeweils 6 Teams. Aus jedem Rennen qualifiziert sich der Sieger für das Finale um 21.00 Uhr, zu dem als 7. Team auch das zeitschnellste der 6 Zweitplatzierten einen Startplatz erhält. Am Ende werden zwischen dem schnellsten Team und dem Team, das den “Besenwagen” im Nacken hatte rund 12 Minuten Zeitdifferenz liegen. Doch, und das ist das eigentliche Highlight dieses Tages, den meisten Applaus erhielten auf der Zielgeraden stets die sechstplatzierten der 6 Rennen. Es wird ja oft gesagt, die Sportart Biathlon habe das beste Publikum. Das können wir am heutigen Tag nur bestätigen.
Alle Teams im Porträt
Die Pillendreher: Die aktivste Apotheke der Metropolregion
ChristoKIDS 2: Hut ab vor den Kindergärtnerinnen
Das 4er Magazin: Ein schneller Hahn im Körbchen
GWH Dream Team: Biathlon-Bräute schießen scharf
Quatro pro’s: Schuhmacher werden “aus den Schuhen gelaufen”
The BSH Runtastic’s: Den Schießtrainer im eigenen Team
GWH Rockets: Die Kreativ-Raketen mit Überschall-Fans
ChristoKIDS 1: Fürths aktiver Kindergarten
Das Team der Stadt Fürth: Die sportliche Doppelspitze
Die Sparkasse Fürth: Treffen ist einfach…nicht?
Fantasic Four: Personalmanagement mit hoher Trefferquote
Uvex united: Eine ausgeglichene Teamleistung
Die Geschosse: Ein Traum in rosa
Johnnie Walkers: Das Zielwasser noch optimieren
Die WiWa des TV 1860 Fürth: “Nordischer” Ausflug der Alpinen
Die fantastischen Vier von Ruag: Die 3 treffsicheren 4
Die besten 20 Teams
Ludwig-Erhard-Berufsschule – Sportliche Oberstudienräte
Team für katastrophale Draufgänger: 4 aus dem Ruag-Inventar
Team VERZOLLT 2: Rauni, der Meisterschütze
Team Zündsatz: Der Jäger und die schnellen Läufer
Die Fantastischen Vier von Uvex: Das fitte Facility-Management
Biorunner: Die laufstarken Naturköstler
BSG Sparkasse Fürth Immo: Mit ruhiger Hand weit nach vorne
NMF Untergeschoss: Auf der letzten Runde noch abgefangen
Die Eisenharten: Die sportlichen PersonalerInnnen
Safety Runners: Die lustigen Vier überzeugen auch sportlich
Die Fitten Turnschuhe: Azubis mit Selbstvertrauen
GS – Helden des Bauens: Die Vier mit den ruhigen Händen
Bienenschwarm: Flug bis fast ins Finale
Die 7 Teams im Finale
Im Finale stehen um 21 Uhr die 6 Sieger der Rennen A-F sowie das zeitschnellste Team aller Zweitplatzierten, die Bestien im Business, als Zweite des Rennens A. Das Finale wird in einem verkürzten Modus mit nur einem Schießen pro Wettkämpfer (statt 2) und zwei (statt 3) Laufabschnitten ausgetragen. So geht es vom ersten Meter an im Vollgasmodus zur Sache.
7. Platz im Finale: Team VERZOLLT 1
6. Platz im Finale: Die Bestien im Business
5. Platz im Finale: Ruag Supporters
4. Platz im Finale: NMF Obergeschoss
3. Platz im Finale: BE – Bialthlon Excellence
2. Platz im Finale: Auch namenlos grandios
Firmenbiathlon-Champion 2018: Hans-Böckler-Schule Fürth
Ein großartiger Sporttag endet an diesem lauen Vorsommerabend mit der Siegerehrung in der Dämmerung. Alle Finalisten erhalten liebevoll zusammengestellte Spezialitätenkörbe und Pokale seitens des Gastgebers Sportservice Fürth. Das Team der Biathlon Deutschland-Tour wird diesen Tag und die vielen begeisterten Wettkämpfer noch lange in Erinnerung behalten.
Duell um den Etappensieg im Jedermann-Biathlon
Zum Jedermann-Biathlon-Tag, der bereits am Mittwoch auf der Fürther Freiheit stattfand traten spontan und ohne Voranmeldung rund 60 Wettkämpfer an. Es entwickelte sich ein Duell um den Etappensieg und die Finalteilnahme in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding zwischen dem Fürther Triathleten Stefan Zessinger (im Bild oben, grüne Hose) und dem Bayreuther Krankenpfleger Johannes Porner (im Bild oben violetter Pulli).
Wie bei der Biathlon Deutschland-Tour üblich, ahmen die Wettkämpfer zunächst ein 400 m kurzes Skilanglaufrennen nach. Dafür stehen Thoraxtrainer zur Verfügung in denen die klassische Doppelstocktechnik des Skilanglaufs simuliert wird. Nach dem Rennen folgen für jeden Wettkämpfer 5 Schüsse aus 10 Metern Entfernung auf 45 mm-Ziele. Etappensieger wird der Wettkämpfer mit den meisten Treffern. Bei Treffergleichheit gewinnt der Schnellere. Jeweils zu zweit oder dritt starten den gesamten Tag über die motivierten Mitmacher. Der Siegerpreis, die Reise für 2 Personen inkl. Hotel, Hüttenabend, Trainingskurs bei Olympiasieger Fritz Fischer und Tourfinale in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena hat einen Wert von mehreren hundert Euro und sorgt auch hier in Fürth für ehrgeizige Teilnehmer.
Der erste fehlerlos schießende Wettkämpfer ist der 32-jährige Triathlet Stefan Zessinger. Der Leistungssportler des Laufteams Fürth hat den Ironmen schon in 10:44 Stunden geschafft. Hier beim Sprintbiathlon wirkt es so, als habe er sich für seine 2:48 Minuten und 5 Treffer noch nicht voll verausgabt.
Doch dann kommt einer, der dem sportlichen Fürther auf den Zahn fühlt. Der 29-jährige Krankenpfleger Johannes Porner aus Bayreuth. Der frühere Fußballer, der sich heute vor allem mit Tennis und Fitness fit hält, hat das ruhige Händchen und die Konzentration für jenes fehlerfreie Schießen, das an diesem Tag nur Stefan und Johannes schaffen. Johannes übernimmt in 2:43 Minuten die Führung.
Klarer Fall für Stefan, dass er auf Johannes Bestleistung antworten wird. Doch beim ersten Versuch, die Führung zurückzuholen, schleicht sich ein Schießfehler ein. Doch Ausdauer hat der Triathlet ja und die Kraft reicht zu einem nochmaligen Anlauf. Quasi mit dem Ende der Etappe gelingt ihm im letzten Wettkampf des Tages der
Etappensieg in 2:38 Minuten mit 5 Treffern. StefanZessinger wird am 26./27.01.2019 in Ruhpolding als Fürther Etappensieger im Tourfinale stehen. Wir freuen uns schon auf den ehrgeizigen Triathleten, der schon erste Überlegungen angestrengt hat, wo er vor dem Finale das Skilanglaufen üben kann? Da könnte Bayern ein Standortvorteil sein :-)?
Bilder: Harry Pien Text: Martin Bremer[:]