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Vereins- und Jedermann-Biathleten treffen aufeinander
Bessere Rahmenbedingungen hätte man lange suchen müssen für diese Premiere, an einem Biathlon auf Schalke-Tour-Wochenende geübte Biathleten mit Neulingen dieser Sportart zusammenzuführen. Herrliches Maiwetter begleitet sowohl die “klassische” Biathlon auf Schalke-Touretappe mit den Duellen auf den Thoraxtrainern am Samstag, wie auch die Biathlon Rheinlandmeisterschaft über jeweils 10 x 300 m im Lauf- und Skating Biathlon am Sonntag.
Biathlon im Herzen Remagens
Schauplatz ist das Herz der Stadt Remagen, der von 6 Gastronomiebetrieben umsäumte historische Marktplatz, an dessen Kopfseite das Rathaus mit seiner herrlichen Empore das Tor zur Altstadt bildet. So bieten sich für die Schaulustigen zahlreiche bewirtete Logenplätze, um dem überraschenden “Treiben” an der Laserbiathlonarena beizuwohnen. Insbesondere am Sonntag sind freie Tische ein gesuchtes Gut.
Biathlon komprimiert oder durch die Stadt
Der Umbau der Biathlonarena von Samstag auf Sonntag ist nur ein kleiner. Der übliche Schießtisch weicht den Biathlonmatten, denn bei der Meisterschaft wird stehend und liegend geschossen. Ein weiterer Schießstand wird angebaut, um mit jedem Lauf ein 6-köpfiges Feld ins Rennen schicken zu können. Die üblichen Thoraxtrainer, mit denen die Biathlon auf Schalke-Tour auf kleinster Fläche den Skilanglauf simuliert und die Tageswettbewerbe in Duellform austrägt, werden bei der Biathlon Rheinlandmeisterschaft nicht benötigt, denn der Wettkampf führt auf einer 300 m Runde durch die Remagener Altstadt. Dieser Wechsel “in die Fläche” benötigt deutlich mehr Betreuungspersonal. In Remagen ist dies möglich, weil der Skiclub Remagen mit Leidenschaft und einem großen Ordnerteam Unterstützung anbietet und der Skiverband Rheinland als Mitorganisator Großes leistet.
Aus dem Stand oder in die Fläche? Zwei verschiedene Konzepte, die auch an einem Wochenende zusammengeführt werden können.
Wo Neulinge zu Siegern werden
Am Beispiel der 6 SchülerInnen des Sport-LK’s des Gymnasiums Andernach wird deutlich, dass der Übergang von der Jedermann-Biathlonetappe zur Biathlon Rheinlandmeisterschaft fließend und offen ist. Erst vor zwei Wochen machten die Jugendlichen ihre erste Biathlonerfahrung, als die Biathlon auf Schalke-Tour in Andernach Station machte. Der Funke sprang über und an diesem Sonntag startet die sportliche Gruppe nun bei der Biathlon Rheinlandmeisterschaft und sorgt dabei gleich mehrfach für positive Überraschungen. Doch dazu später mehr.
1. Tag: Die TOP 10 der 8. Touretappe
Mit nur einem Fehlschuss zeigt der junge Remagener Ben Kremser sein Talent und belegt mit 4 Treffern und 3:21 Minuten Platz 10 der Etappe
Eine sehr ruhige Hand beweist Stefan Linder. Sein erster Schuss geht daneben, danach folgen 4 Treffer. Die 400 m Skilanglauf auf dem Thoraxtrainer schafft er in 2:10 Minuten seine Endzeit: 3:10 Minuten
Der 28-jährige Italiener Riccardo Frazzi ist mit der ganzen Familie am Remagener Marktplatz. Für das Biathlonduell ist der Kreisliga-Fußballer schnell zu begeistern. Auf dem Thoraxtrainer schafft Riccardo schnelle 1:45 Minuten, schießt jedoch einen eher langsamen Rhythmus. Dies kommt seiner Treffsicherheit natürlich zugute, er schafft 4 Treffer, doch wäre für den Remagener durchaus auch eine schnellere Zeit als die 2:50 Minuten möglich gewesen.
Norwegische Wurzeln hat Nils Kjerrumgaard (im roten T-Shirt). Vielleicht ist er deswegen so schnell im Ziel des 400 m Skilanglaufes auf dem Thoraxtrainer. Jedenfalls nimmt er seinem Kumpel, Jochen Siegert (im Bild rechts) rund 20 Sekunden ab und schießt auch fast so gut wie Ole Einar Björndalen. Ein winziger Konzentrationsfehler unterläuft ihm dann doch, so dass Nils mit 4 Treffern und 2:45 Minuten Etappensiebter wird.
Zweitschnellster dieser 8. Etappe wird der Düsseldorfer Sebastian Oberlender. Auch er ist Kreisliga-Fußballer. Den Abwehrspieler bremst sein Fehlschuss aus, denn sein Thoraxtrainerlauf hatte das Potential für den Etappensieg.
Nach Leonard und Hendrik geht auch Ilka Pinger ins Biathlonduell. Die Tochter des Remagener Hoteliers wirkt auf dem Thoraxtrainer zunächst etwas kraftlos, aber mit Ihrer erstaunlichen Treffsicherheit schafft sie es mit 5 Treffern und 4:48 Minuten auf Platz 5 und erzielt die beste weibliche Leistung der Etappe.
Aus Walbeck bei Kleve sind die Familien Pasch, Driessen und Wynhoven zum Campingurlaub nach Remagen gekommen. Hans-Peter Pasch (im Bild rechts) und Gerhard Driessen gehen ins Biathlonduell. Hans-Peter nutzt seine Erfahrung als Sportschütze und legt in 3:17 Minuten ein fehlerfreies Schießen hin. Für den 53-jährigen Schreiner reicht das zu Platz 4. Die sympathischen Walbecker bleiben noch lange an einem der Tische auf dem Remagener Marktplatz und unterstützen die nachfolgenden Biathlonduellanten. Als die Gruppe zum Campingplatz zurückkehrt führt Hans-Peter die Etappenrangliste noch an. Schade, Hans-Peter, es hat leider nicht ganz gereicht für Dich. Versuche es doch am 26.06. nochmal, wenn wir während des Klever Stadtfestes an der Herzogbrücke Station machen.
Das Duell des 3. gegen den 2. bleibt ohne jeden Schießfehler. Der Oberhausener Thomas Wolf (im Bild links), macht mit seiner Frau Campingurlaub in Remagen. Beim Biathlonduell lernt er schnell. Am Mittag noch mit 2 Schießfehlern bleibt er im letzten Duell des Tages fehlerfrei und schafft in 2:59 Minuten Platz 3. Etappenzweiter wird Norbert Ritterrath aus der Nachbarstadt Sinzig. Der 48-jährige Schlosser ist Biathlonfan und hat eine erfolgreiche Schützenvereins-Vergangenheit. Sportlich ist der Hobbyfußballer seit 2 Jahren wegen einer Meniskusoperation und Stürzen bei seinem Hobby Motorcrossfahren nur noch sporadisch im Einsatz. Seine 2:37 Minuten mit 5 Treffern sind aber zweifellos eine sehr gute sportliche Leistung, die an diesem Tag dennoch “nur” zu Platz 2 reicht.
Der Etappensieger: Jonas van Schelve
Souveräner Sieger der 8. Etappe und damit Tourfinalist auf Schalke am 28.12.2016 wird der 22-jährige Jonas van Schelve aus Gunderath in der Eifel. Jonas studiert an der FH Remagen im 6. Semester Sportmedizinische Technik und kommt gezielt wegen der Biathlon-Tour zum Marktplatz. Als leistungssportlicher Skilanglangläufer war er bereits mehrfach Teilnehmer bei Deutschen Meisterschaften und erreichte als Jugendlicher eine Deutsche Vizemeisterschaft mit den Rollski. Auch jetzt, während seines Studiums trainiert er täglich und schafft ein Wochenpensum von rund 150 km. Jonas gewinnt die Etappe mit 19 Sekunden Vorsprung in 2:18 Minuten mit 5 Treffern und erzielt damit die siebtbeste Gesamtleistung der bisherigen Tour nach 8 Etappen und 540 Teilnehmern. Auf Schalke trauen wir ihm im Tourfinale gegen die anderen 35 Etappensieger einiges zu, denn Jonas wirkte bei seinem Duell noch nicht ausbelastet. Doch es reicht für ihn ja auch so zum Gewinn der beiden Premiumkarten für den Biathlon auf Schalke und wir freuen uns auf einen “echten” Wintersportler als Finalist am 28.12.
Zielsicheres Remagen
Nach dem Probeschießen der 4 VIP’s des Teams Remagen erscheint es nicht unmöglich, dass hier auf der 8. Etappe ein Führungswechsel erfolgt, denn die durchschnittlichen 46,0 Ringe, die nötig sind, um das Team Coesfeld (183,9 Ringe) von der Spitze der Rangliste zu verdrängen, haben alle 4 mindestens einmal geschafft. Jetzt wird’s ernst. Ortsvorsteher Walter Köbbing, selbst auch bei den St. Sebastianus Schützen aktiv, führt das Team in den Wettkampf. 4 starken Schüssen steht ein schwächerer gegenüber, der die Punktzahl gnadenlos auf 41,9 Ringe nach unten drückt. Volker Thehos, lange Jahre Vorsitzender der Werbegemeinschaft Remagen mag ich und noch heute deren Grafikdesigner, schießt konstant, wie ein Uhrwerk: 45,4 Ringe. Remagens amtierendem Schützenkönig geht es ähnlich, wie seinem Schützenkollegen Walter Köbbing. Er bringt 4 sehr gute Schüsse auf die 10er Ringscheibe, hat aber einen Ausreisser nach unten. 42,0 Ringe sind leider weniger, als er im Probeschießen erreichen konnte. Guido Mombauer, der Vorstand der Kreissparkasse Ahrweiler, die zugleich Sponsor des Frühlingsfestes ist, könnte mit einem idealen Schießergebnis maximal noch Platz 3 für das Team Remagen sichern. Mit 43,1 Ringen schafft er ein sehr ordentliches Ergebnis, bleibt aber leider auch hinter seinem Resultat aus dem Probeschießen zurück. So kommt Remagen auf ein Teamergebnis von 172,4 Ringen und belegt zunächst Rang 6 der Rangliste Zielsicherste Stadt. Wir bedanken uns herzlich bei dem sympathischen Team fürs Mitmachen und für die launige Überbrückung des türkischen Tanz- und Musikfestivals.
2. Tag: Die Biathlon-Rheinlandmeisterschaft
Am Morgen des Muttertags (08.05.) wandelt sich der Remagener Marktplatz rasch zur Biathlonarena und die 300 m Runde durch die Remagener Altstadt zur “Loipe ohne Schnee”. Ab mittags verfolgen zahlreiche Schaulustige die 1. Biathlon Rheinlandmeisterschaft in Remagen, zu der sich rund 50 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer angemeldet hatten. Darunter Vereinsbiathleten aus dem Rheinland, dem Oberbergischen, der Eifel, dem Westerwald und sogar aus dem Münsterland. Der Veranstalter, Skiverband Rheinland, sorgte mit einem Team für die Zeitnahme, die Stadt Remagen (Wirtschaftsförderung) hatte die Runde durch die Altstadt bestens gesichert. Der Skiclub Remagen stellte ein großes Ordnerteam und übernahm die Betreuung der Strecke und der Strafrunde, während das Team der Biathlon auf Schalke-Tour, den Aufbau und die Betreuung der Laser-Schießanlagen und die Moderation leistete. Geschossen wird aus 10 m Entfernung mit Biathlon-Luftgewehren, die mit der IQ-Lasertechnik nachgerüstet wurden. Die Zielgröße beträgt 30 mm Durchmesser und entspricht damit dem original Biathlon. Pünktlich um 12 Uhr startet der erste Lauf. Hier geht’s zur Ergebnisliste
Biathlon-Nachwuchs begeistert
Am Anfang stürmen die Jüngsten los. In der Startklasse Schüler 9/10 gewinnt Nils Bischof (102) vom Schützenverein Lindlar das Rennen über 3 Runden (900 m) und 2 x Liegendschießen vor den Geschwistern Michael (101) und Katharina Koch (100), die beide für den SRC Heimbach-Weis an den Start gehen. Die Klasse Schüler 12 über 1500 m mit je 2 x Liegend- und Stehendschießen gewinnt der Rheinland-Pfalzmeister im Skilanglauf 2015 (S11), Robin Henk (115) vor Renzo Rosellen (116). Rennen, wie dieses in Remagen, braucht es, um die Jüngsten nachhaltig für den Wettkampfsport zu begeistern.
Leistungssportler suchen die Biathlonerfahrung
Für Peter Lyck-Hansen, der hier zusammen mit seiner Frau und Sportmanagerin, Pamela Nina Weil-Hansen, an den Start geht, ist der Biathlon nach eigener Aussage ein geeignetes Training für die Herausforderungen als Volleyball-Bundesligaspieler bei Evivo Düren. Peter geht das Rennen ganz entspannt an und landet schließlich auf dem 13. Gesamtrang, einen Platz vor Victor Koch, für den der Lauf-Biathlon nur ein Aufwärmen für “seine” Disziplin Cross Skating ist. Bei seiner Biathlon-Premiere schlägt sich der Ausdauersportler am Gewehr beachtlich
Der Triathlon-WM-Teilnehmer von 2014 in London, Jens Seggewiß, kam durch die Biathlon auf Schalke-Tour 2015 erstmals mit Biathlon in Berührung. Beim Tourfinale auf Schalke sprang bei ihm der Funke über. In diesem Frühjahr gewann er die Etappe in Coesfeld und nahm kürzlich an seinem ersten Sommerbiathlon in Dortmund teil. In der Gesamtwertung der Biathlon Rheinlandmeisterschaft wird der 23-jährige Coesfelder Dritter.
Sommerbiathletinnen vs Sport-LK
Die Sommerbiathletinnen des Schützenvereins Lindlar sind im Rheinland das Maß der Dinge. Trainerin Betina Brückmann stürmt zunächst voran. In der Gesamtwertung erreicht Ricarda Torba (128) den 2. Platz vor Mona Brückmann (126). Tabea Torba wird Vierte und Kim Brückmann Sechste. Alle 5 glänzen mit guten Schießergebnissen und den Betrachtern wird der Unterschied deutlich, den das gezielte Schießtraining der Lindlarer Sommerbiathletinnen ausmacht.
1. Stehendschießen der Lindlarer Biathletinnen. Mona Brückmann gelingt in diesem Rennen eine furiose Aufholjagd, mit der sie Tabea Torba noch von Platz 2 verdrängt und bis auf eine Sekunde an Ricarda Torba heranläuft, die den knappen Vorsprung so eben ins Ziel rettet.
Goldmedaille für das Publikum
Neugierig wird so mancher Remagener, wie denn der Wintersport Biathlon bei mehr als 20 ° C stattfinden und wie der Marktplatz zur Biathlonarena werden kann? Das Publikum hier am Marktplatz nimmt den Biathlon-Wettkampf emphatisch an und bedenkt die Athleten immer wieder mit warmem Applaus. Besonders angenehm ist, dass die Sportler auf den hinteren Rängen mindestens ebenso lautstark unterstützt werden, wie die Sieger. Diese respektvolle Stimmung trägt entscheidend zu dieser gelungenen Premiere bei.
Andernachs Leistungskurs Sport
Eine Überraschung der sehr positiven Art sind die Schülerinnen und Schüler des Sport-LK’s des Andernacher Gymnasiums. Vor 2 Wochen schnupperten sie erstmals in die Sportart Biathlon hinein, als Hannah Jülich (130), Katrina Helf (132) und Sebastian Wolf (133) bei der Biathlon auf Schalke-Tour starteten. Mutig wagen sie sich nun gleich zu Sechst in ihren ersten “echten” Biathlon und das mit großem Erfolg.
Katrina Helf (im Bild in der Mitte) bringt das “Kunststück” fertig, bei ihrer Biathlonpremiere sämtliche Vereinsbiathletinnen hinter sich zu lassen und Siegerin der Gesamtwertung zu werden. Auch Hannah Jülich landet als 5. noch vor den Sommerbiathletinnen Kim und Betina Brückmann. Beide gleichen dabei mit ihren starken Laufleistungen die vermehrten Strafrunden gegenüber den Sommerbiathletinnen aus.
Sebastian Wolf gewinnt diesen Lauf, lässt dabei sogar den Rheinlandcupsieger Marc Bischof (Sommerbiathlet aus Lindlar) hinter sich und wird in der Gesamtwertung guter 10.
und als es der Kameradin, Daria Koch, wegen allzu vieler Strafrunden, am Ende dieses Rennens in der Remagener Mittagshitze gar nicht mehr gut geht, gehen alle LK’ler noch einmal “in die Loipe” und begleiten Daria (131) auf den schweren letzten Metern. Jenseits des Siegens bezieht der Sport seine Faszination auch durch solche Momente eines spontanen Miteinanders.
Biathlon Rheinlandmeister wird ein Läufer
Souveräner Biathlon Rheinlandmeister wird der starke Langstreckenläufer Robert Schütz von der LG Kreis Ahrweiler (137). Der 21-jährige lief erst kürzlich beim 10 km-Lauf in Leverkusen glänzende 32:02 min und gehört zu den besten Langstrecklern in Rheinland-Pfalz. Bei den Rheinland Biathlonmeisterschaften ist er, trotz verbesserungsfähiger Schießleistung, eine Klasse für sich und siegt mit 32 Sekunden Vorsprung in 14:25 min.
Hinter Robert Schütz versuchen sich die beiden Sommerbiathleten, Uwe Albrecht (SSG Kell, 139) und Philip Landvogt (Sportschützen Greinig, 140) vergeblich, Anschluß zu halten. Mit sehr guten Schießresultaten erkämpft sich Uwe Albrecht jedoch Platz 2 in der Gesamtwertung mit der Zeit von 14:57 min. Philip Landvogt wird Gesamt-6. mit 16:57 min vor Arno Schmitt, dem Etappensieger der Biathlon auf Schalke-Tour in Andernach in 17:13 min. (links im Bild)
Und noch eine Überraschung durch den Sport-LK Andernach. Der 17-jährige Luca Zimmermann (im Bild rechts) läuft auf den 10 Runden durch die Remagener Altstadt derart leichtfüßig, dass auch zahlreiche Strafrunden den jungen Mann nicht davon abhalten können bis auf den 4. Platz der Gesamtwertung vor zu stürmen. In einem spannenden Finish kann Luca (16:43 min) den hartnäckig kämpfenden Paul Wall (links im Bild) erst in der vorletzten Runde entscheidend distanzieren. Paul wird am Ende 5. der Gesamtwertung in 16:54 min.
Fitte Senioren aus dem Westerwald
Hans Joachim Fries aus Emmertshausen im Westerwald ist mit 65 Jahren der Senior des Lauf-Biathlons. Doch seine leistungssportliche Vergangenheit lässt sich rasch erkennen. Vor 24 Jahren holte er den Titel des Deutschen Seniorenmeisters im Skilanglauf und heute läuft er mit starken Schießergebnissen als Gesamt-11. nach 17:37 min noch vor Sommerbiathlet Marc Bischof und Volleyball-Nationalspieler Peter Lyck-Hansen durchs Ziel.
Bester aus der Emmertshauser Trainingsgruppe wird heute Matthias Korth (112), der nur 2 Sekunden nach Tobias Albrecht in 17:16 min als 9. der Gesamtwertung einläuft.
Tobias Albrecht (SSG Kell, vorne im Bild) wird Dritter dieses Laufes und in der Gesamtwertung 8. in 17:14 min. Die Resultate der beiden Albrechts zeigen, dass in der SSG Kell der Sommerbiathlon einen hohen Stellenwert genießt und sich dort eine leistungsstarke Trainingsgruppe auf die Wettkämpfe vorbereitet.
Eine Klasse für sich: Robert Schütz
Start frei zum Cross-Skating Biathlon
Der 10-jährige Michael Koch (links im Bild) läuft mit den Cross-Skates, als sei dies die natürliche Fortbewegung des Menschen. Im 3-Runden-Biathlon lässt er sogar den 12-jährigen Robin Henk (rechts im Bild) hinter sich und wird Rheinlandmeister der Schüler. Auch Katharina Koch läuft ein tolles Rennen. Alle drei gehören zur Trainingsgruppe von Stefan Puderbach in Heimbach-Weis und es wird deutlich, wie gut bereits diese jüngsten Sportler der Gruppe technisch ausgebildet sind.
Eng wirds auf dem Remagener Marktplatz und den Altstadtgassen, als die Hauptklasse in den 3 km Cross-Skating Biathlon startet. Doch die Läufe sorgen noch einmal für schöne Stimmung rund um das Rathaus
Skaten über das Kopfsteinpflaster und alle 2 Runden Liegend- und Stehendschießen: Konzentration, Koordination und Ausdauer sind gleichermaßen hoch gefordert. Hier im Bild Aaron Schmuck vom SRC Heimbach-Weis.
Thomas Weichhaus (Bildmitte) organisiert in Köln Cross-Skating Biathlons. In Remagen sucht er den Vergleich mit den rheinland-pfälzischen Cross Skatern und kommt dabei ganz schön ins Schwitzen. Am 21. Mai startet sein nächster Skating-Biathlon in den Kölner Rheinauen. Interessierte finden die Wettkampfausschreibung auf biathlon-training.de
Der Cross-Skating-Champion: Viktor Koch
Nicht zu schlagen ist an diesem Tag ist Viktor Koch. Dem Bronzemedaillengewinner des Lemming Loppet Skimarathon beim Skaten zuzuschauen macht Freude, denn er beherrscht die Technik wie aus dem Lehrbuch. Auch er trainiert in der Trainingsgruppe von Stefan Puderbach und startet für den SRC Heimbach-Weis.
Veranstalter am Start: Stefan Puderbach
Im letzten Rennen des Tages geht der Veranstalter, Stefan Puderbach, selbst noch ins Rennen und trifft dabei auf seinen Sohn Julian. Stefan Puderbach ist im besten Sinne ein “Wintersport-Verrückter”, der seine Sportler zur Skimarathon-EM in die Spanischen Pyrenäen begleitet oder “mal eben” eine Rheinlandmeisterschaft auf den Schwarzwaldhöhen austrägt, wenn der Winter unseren Breiten die kalte Schulter zeigt. Seine jüngste Idee: Biathlon in der Stadt bei herrlichem Frühlingswetter. Wie gut, dass er starke Partner für seine Ideen hat. Die Stadt Remagen (Wirtschaftsförderung), der Skiclub Remagen, die Werbegemeinschaft Remagen mag ich und die Biathlon auf Schalke-Tour bauen gemeinsam mit dem Skiverband Rheinland an einem nachhaltigen Biathlonkonzept für die Region.
Ebenfalls in diesem Rennen sind Katja Kranz-Noll und ihre Tochter Danica aus Bad Marienberg (Westerwald). Die 14-jährige ist heute die Schnellere.
Nach 2 Runden noch gleichauf sind Vater und Sohn Puderbach im Duell um Platz 1 in diesem Rennen. Julian war 2015 bereits Etappensieger der Biathlon auf Schalke-Tour und als solcher im Tourfinale auf Schalke dabei.
Im Stehendschießen ist Stefan heute der Stärkere, verdrängt Julian auf den zweiten Platz und wird Gesamtzweiter hinter Viktor Koch. Das gesamte Team des Veranstalter, SRC Heimbach-Weis, macht in Remagen beste Werbung für die Sommervariante des Skilanglaufs. Schön, dass es solche engagierten Trainingsgruppen in unseren Breiten noch gibt und damit Talente in der Region gezielt und kompetent gefördert werden können.
Mit der Ehrung der besten Skating-Biathleten endet die Biathlon-Rheinlandmeisterschaft, die im Rahmen der Biathlon auf Schalke-Tour stattfand und auf diese Weise das hochwertige Laserbiathlon-Equipment von IQ-Sport nutzen konnte.
“Staffel-Goldmedaille” für den Skiclub Remagen
Möglich wird ein solches Event im Herzen der Remagener Innenstadt nur durch die Mithilfe zahlreicher Helfer. Die Biathlon Rheinlandmeisterschaft hatte das große Glück, auf die Unterstützung des höchst lebendigen Skiclubs Remagen bauen zu können. Der Vorstand zeigte sich sogleich kooperativ und stellte an beiden Eventtagen ein großes Betreuerteam zur Verfügung, das sich um die Strecken-, Schießstand- und Strafrundenbetreuung kümmerte. Zudem plant der Skiclub Remagen eigene Biathlonaktivitäten für Neugierige. Wir bedanken uns sehr herzlich und stehen sehr gerne für weitere Kooperationen zur Verfügung.
Gastgeber, die auch an morgen denken
Ein großes Dankeschön gilt auch den beiden Gastgebern dieser Meisterschaft, der Werbegemeinschaft Remagen mag ich mit ihrer Vorsitzenden, Petra Pellenz und Volker Thehos, die ebenso überzeugt von der Idee eines Biathlonevents auf dem Marktplatz sind, wie die Stadt Remagen um Wirtschaftsförderer Marc Bors und Günther Balas, die an beiden Tagen von früh bis spät selbst Hand angelegt haben, die Streckenabsperrung perfekt geplant hatten (u.a. mit rund 100 Strohballen zur Streckensicherung) und stets in Rufweite waren. Biathlon in Remagen hat eine Zukunft, auch wegen ihnen.
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Bilder: Dani Schwamenhöferova
Text: Martin Bremer[:]