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Goldener Herbsttag an der jungen Ruhr
Die Biathlon auf Schalke-Tour kommt zurück ins Hochsauerland, nach den stimmungsvollen Etappen 2015 auf dem Briloner Altstadtfest und zum Lichterfest in Willingen ist heute das Tor zum Hochsauerland, der Kneippkurort Olsberg, das Ziel. Passender Weise machen wir auf der Ruhrstraße Station. Wenige Meter weiter fließt die ganz junge Ruhr, die in Olsberg sozusagen erstmals auf ihrem Weg zum Rhein in Berührung mit Menschen kommt. Hier im Ortskern ist sie vielleicht gerade 5 Meter breit, hüpft munter über Steine und glitzert in der strahlenden Herbstsonne, die heute den ganzen Tag über am ungetrübten blauen Himmel wandert.
Herbstfest und verkaufsoffener Sonntag
Trotz der “nur” rund 15.000 Einwohner hat die Stadt Olsberg eine erstaunlich große Anzahl inhabergeführter Fachgeschäfte. Die hiesige Werbegemeinschaft, Fachwelt Olsberg, in der rund 160 Betriebe aus Handel, Handwerk, Tourismus und Gastronomie organisiert sind, richtet den heutigen verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen des Herbstfestes aus. Der 1. Vorsitzende, Helmut Schmücker, lässt es sich nicht nehmen, mit einem Team der Fachwelt die BiathlonStaffel Stadtmeisterschaft zu eröffnen und später auch, gemeinsam mit Vorstandskollegin Tina Mettner und deren Sohn Lars die Sieger des Einzel- und Staffelwettbewerbs zu ehren. (Bild oben).
Zwei starke Teams an unserer Seite
Dem Tourteam zur Seite stehen die Biathlonfreunde Olsberg. Manni, Herbert, nochmal Manni, Volker und Kollegen sorgen nicht nur für die Bewirtung an der Biathlonarena, sondern auch für beste Stimmung. Wenn mal einer der Wettkämpfer in der “Loipe” etwas schwächelt, dann helfen die Biathlonfreunde gleich mit aufmunternder Anfeuerung. Schon seit fast 20 Jahren fährt die sympathische Männerclique Jahr für Jahr zu mindestens einem Biathlonweltcup. Im Dezember geht es wieder los, ins slowenische Pokljuka. Wenn wir uns etwas wünschen dürfen, dann hätten wir gerne bei mehreren Etappen Biathlonfreunde an der Seite, denn dann sind Spaß und Stimmung vorprogrammiert. Herzlichen Dank, Ihr Lieben und viel Spaß in Pokljuka!
Ebenfalls herzlich bedanken möchten wir uns bei den Sportschützen von St. Michael Olsberg. Das Team um Abteilungsleiter Winfried Menke nimmt nicht nur an der BiathlonStaffel Stadtmeisterschaft teil, sondern Jan Löffler, Simon Sabinarz und Johannes Schneider helfen dem Tourteam auch den gesamten Tag über bei der Betreuung der Neugierigen. Dabei entdecken die Vier auch einige Talente und laden sie zum Probetraining in der kommenden Woche ein. Dass die Sportschützen auch selbst bestens mit dem Biathlongewehr umzugehen verstehen, dazu berichten wir weiter unten noch.
Zum Tourteam gehört heute natürlich auch wieder Marina Pick. Heute ist der Anfahrtsweg nicht weit für die ehemalige Biathletin, die in Schmallenberg als Bewegungstherapeutin arbeitet und einige Jahre zu Deutschlands besten Sommerbiathletinnen im Jugend- und Juniorenbereich zählte. In Olsberg bekommt sie Besuch von ihrer Familie. Freund Lukas und Bruder Marvin gehen zusammen ins Biathlonduell und Mutter Silvia testet das Biathlongewehr.
Olsberger Staffel-Stadtmeisterschaft mit 7 Teams
Das Highlight dieses Etappentages ist sicherlich die BiathlonStaffel-Stadtmeisterschaft. Neben dem Team der Fachwelt Olsberg starten die Judoka des Kodokan e.V., die Handballer des TSV Bigge-Olsberg, die Sportschützen St. Michael Olsberg, die Stammtische “Postschnecken” und “Highwaypiraten” sowie eine “Gästestaffel”.
In vier Vorrundenläufen werden die beiden zeitschnellsten Staffelteams ermittelt, die dann im Finale um den Sieg kämpfen. Die Stimmung rund um die Biathlonarena ist von Beginn an lebhaft. Die Wettkämpfer lassen sich anstecken und gehen ihre Biathlonpremiere mit bemerkenswerter Konzentration und Engagement an. Folgerichtig kommt es zu zahlreichen guten Ergebnissen. Die Fachwelt setzte noch einen zusätzlichen Anreiz und schrieb für die drei erstplatzierten Staffeln Einkaufsgutscheine im Wert von 100 / 75 und 50 Euro aus. Jeder Staffelteilnehmer wird mit seiner Leistung im 400 m Skilanglauf und mit seinen 5 Schüssen Stehendschießen aus 10 Metern Entfernung auf die 60 mm-Ziele auch in der Einzelrangliste gewertet.
Los geht es mit dem Duell zwischen dem Vorstandsteam der Fachwelt gegen die Judoka. Obwohl Helmut Schmücker perfekt (5 Treffer) und Ulrike Driller fast perfekt (4 Treffer) schießen können sich die 4 Olsberger Geschäftsleute gegen die Power der jungen Kraftsportler nicht ganz durchsetzen. Drei Landesliga-Kämpfer des Kodokan e.V., dem stärksten Judoteam im Hochsauerland, sind am Start: Der 18-jährige Jonas Hamann, der 16-jährige Kevin Schöller und der 17-jährige Lorenz Müller. Versärkt wird das Team durch einen ehemaligen Judoka, der sich für den Fußball entschieden hat: Erik Drinhaus (15) ist Torwart des TUS Altenbüren. Mit seinen früheren Trainingskollegen ist er nun aber darauf aus, Treffer zu erzielen anstatt sie zu verhindern. Da von den vier Kämpfern noch zu berichten sein wird, belassen wir es hier beim nackten Ergebnis: Die Judoka gewinnen mit 14: 17 Minuten zu 14.43 Minuten gegen die Fachwelt-Staffel. Doch Fachwelt-Schlussläufer Gerd Schlüter, Inhaber des nur wenige Meter von der Biathlonarena entfernten Modehaus Schlüter Eickel, hatte in diesem spannenden Duell durchaus die Chance, den Sieg zu holen. Der schnellste der 4 Fachweltler riskierte auf der 400 m Skilanglaufstrecke viel und musste fast folgerichtig 3 Fehlschüsse zulassen. Für den Sieg waren das heute 2 Fehler zuviel.
2. Duell: Postschnecken vs Highwaypiraten
Die beiden Stammtisch-Teams haben nicht nur erstaunlich zielsichere Schützen, sondern auch das Temperament zum Anfeuern. Als Leni Bagaric für die Postschnecken und Stefan Peters an den Start gehen (Bild oben), wird es richtig laut an der Biathlonarena. Klar ist der kräftige Highwaypirat in der Loipe etwas schneller. Er legt 3 Treffer vor. Doch Leni lässt sich nicht beeindrucken, schafft ebenfalls 3 Treffer. 40 Sekunden Vorsprung für die Highwaypiraten, doch jetzt wächst die Postschnecke Stephanie Grosche (im Bild mit grünem Pulli) über sich hinaus, erreicht nicht nur eine Superzeit mit 2:50 Minuten, sondern bleibt als erst 2. Starterin beim Schießen fehlerfrei und übernimmt die Führung in der Einzelwertung. Highwaypirat Björn Kappe legt 3 Fehlschüsse hin und schon ist das Rennen wieder völlig offen. Im Eheduell zwischen Tina und Ralf Mettner wird hart gekämpft und stark geschossen (nebenstehendes Bild). Highwaypirat Ralf legt 4 Treffer vor und benötigt 2:51 Minuten, Tina kontert mit ebenfalls 4 Treffern in 3:10. Mit gut 20 Sekunden Vorsprung für Highwaypirat Kristof Zerbe geht es in die Schlussrunde gegen Postschnecke Katharina Schmidt. Kristof zeigt ein wenig Nerven, muss 3 Fehlschüsse hinnehmen. Katharina (im Bild oben links) kann nun mit 3 Treffern die Postschnecken zum Sieg führen. 2 Treffer nach 4 Schüssen leuchten auf. Nun wird es einen Moment lang ganz ruhig an der Biathlonarena. Wer macht’s? Katharina schießt und…Fehlschuss. Was für ein Pech. Die Highwaypiraten gewinnen in 14:47 zu 14:57 Minuten gegen die tapferen Postschnecken.
3. Duell: Handballer vs Sportschützen
Mitunter hört man heute an der Biathlonarena die Annahme, es müssten wohl die Sportschützen gewinnen, weil sie ja eine der beiden Biathlondisziplinen regelmäßig trainieren. Diese Annahme basiert auf einer weit verbreiteten Fehleinschätzung über Biathlon, denn das Schießen unter Belastung ist eine weitgehend andere Herausforderung als das Präzisionsschießen, das Sportschützen trainieren. Nicht selten sind Schützen sogar zunächst benachteiligt, weil sie sich antrainiert viel Konzentrationszeit vor jedem Schuss lassen, während es beim Biathlon darum geht, so rasch wie möglich zu treffen. Und dann stellt sich noch die Frage, wie gut die Teams durch die Loipe kommen?
In diesem Duell schafft es der linke Rückraumspieler des TSV Bigge-Olsberg, André Wagener (Bild oben, in rot), deutlich schneller, als der Trainer der Sportschützen, Winfried Menke. Gegen viele Gegner hätte Winfried mit seinen 4 Treffern diesen Rückstand beim Schießen wieder aufgeholt, doch André schafft ebenfalls starke 4 Treffer. Mit 45 Sekunden Vorsprung geht’s für die Handballer in die 2. Runde. Kreisläufer Dominik Motta (Bild oben in rot) läuft noch 3 Sekunden schneller (2:32 Minuten), als André und schießt ebenfalls viermal ins Schwarze. Da hat der treffsichere Jan Löffler keine Chance, seine Staffel wieder näher ranzubringen. Er legt zwar ein fehlerloses Schießen hin und übernimmt damit zunächst Platz 2 in der Einzelrangliste hinter Stephanie Grosche, doch verliert Jan mit seinen 3:09 Minuten mehr Zeit auf Dominik, als er mit der eingesparten Zeitstrafe von 15 Sekunden, wegen des einen mehr erzielten Treffers, herausholt. 70 Sekunden liegen die Handballer nun in Führung, als es zu einem ganz starken Duell kommt. Sportschütze Simon Sabinarz (Bild oben links) kämpft auf dem Thoraxtrainer um jeden Meter, legt mit 2:23 Minuten eine ausgezeichnete Zeit hin und schießt fehlerlos. Mit einem derart starken Ergebnis kann man 70 Sekunden durchaus aufholen, aber nicht gegen den Rechtsaußen des TSV Bigge-Olsberg, Patrick Gwozdz. Der schafft nervenstark ein Schießen mit 4 Treffern in 2:45 Minuten. Immerhin holt Simon damit 37 Sekunden auf. Kann der 15-jährige Sportschütze Johannes Schneider (im Bild oben rechts) nun gegen den kräftigen Jörg Schwarz vom Handballteam die restlichen 33 Sekunden Rückstand wettmachen? Jörg macht das einzig richtige, gibt “Vollgas” in der Loipe und nimmt dem jungen Sportschützen weitere Sekunden ab. Doch dann macht es Jörg am Gewehr selbst nocheinmal spannend, zielt viermal daneben. Doch Johannes kann die Einladung nicht annehmen. Seine 3 Treffer reichen nicht, um dem Duell nochmal Spannung zu verleihen. Die Handballer siegen in 11:59 zu 12:49 Minuten. Es sind die beiden bisher besten Ergebnisse.
Die Suche nach der 8. Staffel
Eigentlich sollten die Biathlonfreunde jene 8. Staffel stellen, die nun den 4. Vorlauf komplett macht. Doch nur Manni Neumann ist an diesem Tag ohne Gebrechen und einsatzbereit. Aber vielleicht verbinden die Biathlonfreunde diesen Sport eben mit Fan-Dasein und möchten deshalb nicht selbst zu Athleten werden? Also springen die jungen Judoka ein. Zweite Trainingseinheit, zweite Chance auf’s Finale. Dafür müssen sie aber besser schießen, als in ihrem 1. Vorlauf. Bei der “Gästestaffel” beginnt die 14-jährige Überraschungssiegerin der Biathlon auf Schalke-Touretappe in Warendorf, Jana Harmeling (im Bild oben links). Der 18-jährige Jonas Hamann (im Bild oben rechts) tut gut daran, die junge Ruderin und Handballerin nicht zu unterschätzen. Jonas verbessert seine Zeit aus dem 1. Vorlauf um gleich 30 Sekunden und schießt mit 4 Treffern auch einen mehr als bei seinem vorherigen Einsatz. Damit holt er 35 Sekunden Vorsprung für die Judokas heraus. Der 16-jährige Kämpfer Kevin Schöller (nebenstehendes Bild, in rot) verliert gegen den Touretappensieger von Marl, Dirk Harmeling, nur 15 Sekunden in der Loipe. Beide erlauben sich 2 Fehlschüsse. 20 Sekunden Vorsprung nimmt Erik Drinhaus für die Judoka mit in die 3. Runde. Sein Gegner ist der 14-jährige Ostwiger Fußballer, Fabian Schmoranzer. Fußballtorwart Erik Drinhaus (nebenstehendes Bild, im schwarzen Pulli) macht ein furioses Rennen, schafft ausgezeichnete 4 Treffer. Der 15-Jährige kann in 2:56 Minuten weitere 49 Sekunden für die Judoka gutmachen und übergibt auf Lorenz Müller (Bild unten, in rot), während der 15-jährige Olsberger Fußballer Franz Müller für die Gästestaffel nun schon 70 Sekunden aufholen müsste. Der junge Fußballer macht es glänzend, läuft in 2:11 Minuten die viertschnellste Zeit aller 61 Wettkämpfer und beweist mit 4 Treffern Treffsicherheit. Doch der Rückstand auf die Judoka wird sogar noch größer, weil Franz Müller, der einen Tag später seinen 17. Geburtstag feiert, mit einem phantastischen Lauf in 2:02 Minuten und mit 5 Treffern das bis dahin beste Einzelergebnis hinlegt, das zudem das sechstbeste Ergebnis aller 1900 Wettkämpfer der diesjährigen Tour ist. Später erzählt uns Lorenz, dass er Hobbyjäger ist. Im Finale werden nun die Judoka die gejagten sein, denn mit 10:56 Minuten legen sie die deutlich schnellste Vorlaufzeit hin. Der Finalgegner, die Handballer schafften 11:59 Minuten. Die Gästestaffel erreicht in 12:33 Minuten Platz 3 vor den Sportschützen in 12:49 Minuten
Das Finale: Handballer gegen Judoka
Haben die Judoka bei ihrem 3. Einsatz innerhalb von 90 Minuten nochmals die Kraft und Konzentration, um gegen den stärksten Gegner, die Handballer des TSV Bigge-Olsberg, siegreich zu bleiben?
Gleich das erste Duell macht richtig Spaß. Judoka Jonas Hamann hatte sich in seinem 2. Duell schon von 2:56 auf 2:26 Minuten verbessert. Nun legt der Kämpfer im Finale sogar 2:12 Minuten hin und trifft wieder stark: 4 Treffer. Rückraumspieler André Wagener kann in der Loipe nicht ganz mithalten, bleibt aber beim Schießen von Jonas’ gutem Ergebnis unbeeindruckt und schafft ebenfalls 4 Treffer. Die Judoka führen nach der 1. Runde mit 23 Sekunden.
Es wird noch spannender, denn nach gleichschnellem Lauf zwischen Kreisläufer Dominik Motta (Bild oben, links) und Grüngurt Kevin Schöller holt der Handballer durch 3:2 Treffer 15 Sekunden auf.
Erik Drinhaus (im nebenstehenden Bild in schwarz) geht mit 8 Sekunden Vorsprung für die Judoka in die 3. Runde, doch trifft er hier auf den starken Patrick Gwozdz. Auch Patrick steigert sich enorm, von 2:45 auf 2:23 Minuten. Erik liegt mit 2:58 Minuten im Bereich seiner Vorlaufleistung, doch schafft er jetzt im Finale nur einen Treffer, während Patrick dreimal trifft. Die Handballer haben das Finale gedreht, führen vor den Schlussläufern mit 60 Sekunden Vorsprung. Was können die jungen Kämpfer nun noch entgegensetzen?
Lorenz Müller wählt die Flucht nach vorne und läuft los, als gäbe es kein morgen. Kann der Braungurt und Straßenbau-Azubi nochmals eine so famose Leistung wie im vorherigen Lauf zeigen? Doch auch Jörg Schwarz ist schnell, schafft starke 2:28 Minuten. Da kann selbst Lorenz nur vielleicht 25 Sekunden schneller laufen, doch dann fehlen den Judokas immer noch 35 Sekunden. Jörg Schwarz schafft 2 Treffer für die Handballer. Damit ist die Situation klar. Lorenz muss nach seinem fulminanten Lauf nun fehlerlos und schnell schießen, um den Handballern den Sieg noch zu entreissen. Und der knapp 17-jährige macht in dieser schwierigen Situation alles richtig! Unglaublich, wie er sich erneut keinen kleinsten Konzentrationsfehler leistet und bei ihm offenbar auch eine innere Uhr mittickt. Erneut 2:02 Minuten, erneut 5 Treffer, erneut siegen die Judokas und sind die 1. BiathlonStaffel-Stadtmeister von Olsberg. Herzlichen Glückwunsch ihr 4 Kämpfer. Es hat riesig Spaß gemacht, Euch zu zu sehen. Aber ein eben solcher Glückwunsch gilt den Handballern, die bis zum letzten Schuss einen tollen Fight geliefert haben!
StaffelRangliste: 1. Kodokan e.V. 2. Handballer des TSV Bigge-Olsberg 3. Gästestaffel Borken/Olsberg 4. Sportschützen St. Michael Olsberg 5. Fachwelt Olsberg 6. Highwaypiraten 7. Postschnecken
Und wer holt den Etappensieg?
Es wäre eine schlüssige Dramaturgie dieser Etappe: Lorenz Müller schafft die sechstbeste Leistung aller 1900 Wettkämpfer der bisher 28 Etappen der Biathlon auf Schalke-Tour und wiederholt diese Leistung im Finale sogar noch einmal, macht seine Judoka-Staffel zum Stadtmeister und holt sich selbst den Etappensieg. Doch noch bleiben den Olsbergern 3 Stunden Etappenzeit, um den jungen Hobbyjäger zu jagen.
Richtig gut macht das Jens Köster. Der 43-jährige Libero der TSV Bigge-Olsberg-Fußballer geht mit Kollege Gregor Müller an den Start. Während Gregor in der Loipe noch für den einen oder anderen Flachs zu haben ist, steht der kräftige Elektroinstallateur Jens mächtig unter Strom. Für die 400 m Skilanglauf braucht Jens nur 7 Sekunden länger als Lorenz Müller und auch das Schießen macht einen souveränen Eindruck. Er bleibt fehlerlos. Und die Zeit? 2:19 Minuten. Das bedeutet Platz 2. Im Vergleich zu Lorenz hat sich Jens vor dem 1. Schuß mehr Zeit gelassen. Bei einem Bierchen und im Plausch mit den Biathlonfreunden bereitet er sich auf einen zweiten Versuch vor. Inzwischen haben wir auch erfahren, dass Jens Schießmeister des Schützenvereins St. Michael Olsberg ist. Kurz vor Etappenende will er nochmal angreifen. Gregor stellt sich wieder als Sparringspartner zur Verfügung. Mittlerweile ist die Sonne untergegangen und es ist kalt geworden im fast 400 m hoch gelegenen Olsberg. Gleich nach dem Start wird deutlich, dass Jens bestens motiviert ist. Die Überraschung ist Gregor. Er geht das Tempo von Jens nicht nur mit, sondern liegt rund 10 m vorne. Diesen knappen Vorsprung hält er rund 230 m weit, dann nimmt er das Tempo raus und feuert Jens an, der mit viel Krafteinsatz durchhält. Nach der 400 m Strecke ist er tatsächlich rund 5 Sekunden schneller, als Lorenz am Nachmittag. Jens riskiert viel, schießt ohne zu verschnaufen los und trifft. Im schnellen Rhythmus geht es weiter, er trifft, trifft, trifft, bleibt fehlerlos. Doch was sagt die Uhr? 1:56 Minuten. Die Etappe erlebt ihren Führungswechsel mit dem letzten Duell. Große Freude bei Jens und ausgelassene Stimmung unter den letzten Zuschauergrüppchen, die bis zum Ende ausharrten. Jens Köster steht als Etappensieger und bisher drittbester Wettkämpfer der Tour 2016 im Tourfinale auf Schalke am 28.12. und gewinnt die beiden Premium-Tickets für die Biathlon-WTC am gleichen Tag in der VELTINS-Arena. Helmut Schmücker ehrt den Sieger und die Biathlonfreunde sagen zu, “ihren Mann” am 28.12. auf Schalke zu unterstützen.
Der abschließende herzliche Dank geht an die Fachwelt Olsberg, an Helmut Schmücker, Anica Dickel und Tina Mettner für die gute Organisation, die Mithilfe bei der Pressearbeit und der Vorbereitung der Staffelmeisterschaft und natürlich auch an den 9-jährigen Lars Mettner, unseren fleißigen und klugen Abbauhelfer!
Bilder: Klaus Kremer Text: Martin Bremer
O-Töne:
Herbert Pracz: Hallo Martin, das war eine ganz tolle Veranstaltung die nach Wiederholung schreit. Wir, die Biathlonfreunde Olsberg, bedanken uns herzlich für diesen schönen Tag.