Finale der besten 4

(Die Stadt hinter dem jeweiligen Namen ist der Ort des Etappengewinns. Bilder zu allen Finalwettkämpfen stehen hier unter den Ergebnissen)

  1. Platz     Andreas Braun, Eupen          1:53 Minuten     5 Treffer
  2. Platz     Jana Harmeling, Warendorf 2:40 Minuten     5 Treffer
  3. Platz     Markus Heine, Dinslaken      1:56 Minuten     4 Treffer
  4. Platz     Patrick Neuhaus, Bergheim  2:27 Minuten     3 Treffer

Die 4 Halbfinals

Halbfinale 1

  1. Platz     Patrick Neuhaus, Bergheim          2:49 Minuten     5 Treffer
  2. Platz     Jens Seggewiß, Coesfeld                1:58 Minuten     4 Treffer  (Platz 6)
  3. Platz     Arno Schmitt, Andernach             2:03 Minuten     2 Treffer  (Platz 12)

Halbfinale 2

  1. Platz     Jana Harmeling, Warendorf         2:40 Minuten     5 Treffer
  2. Platz     Safa Ergin, Rodenkirchen             2:09 Minuten     4 Treffer  (Platz 9)
  3. Platz     Alex Liebing, Bad Münstereifel   2:19 Minuten      4 Treffer  (Platz 10)

Halbfinale 3

  1. Platz     Markus Heine, Dinslaken            1:57 Minuten       4 Treffer
  2. Platz     Marvin Nett, Mayen                    2:02 Minuten      4 Treffer  (Platz 7)
  3. Platz     Manuel Göbel, Kassel                   1:52 Minuten      2 Treffer  (Platz 11)

Halbfinale 4

  1. Platz     Andreas Braun, Eupen                   1:55 Minuten       4 Treffer
  2. Platz     Jens Köster, Olsberg                      1:56 Minuten       4 Treffer  (Platz 5)
  3. Platz     Timo Schwarzenbart, Wolfsburg  2:04 Minuten      4 Treffer  (Platz 8)

Vorrunde

13. Platz     Thaddeus Froncek, Marburg                    2:08 Minuten      5 Treffer

14. Platz     Sven Lappeneit, Moers                              1:55 Minuten       4 Treffer

15. Platz     Manuel Steffen, Herne                               1:56 Minuten       4 Treffer

16. Platz     Léon Doerenkamp, Jülich                          2:01 Minuten       4 Treffer

16. Platz     Kai Wilhelmi (Titelverteidiger, Moers)   2:01 Minuten       4 Treffer

18. Platz     Dirk Harmeling, Marl                                 2:02 Minuten      4 Treffer

19. Platz     Victor Urbanek                                            2:04 Minuten      4 Treffer

20. Platz     Jonas van Schelve, Remagen                    2:05 Minuten      4 Treffer

21. Platz     Kai Kukielka, Rhede                                    2:07 Minuten      4 Treffer

22. Platz     Maik Nguyen-Quok, Darmstadt               2:08 Minuten       4 Treffer

22. Platz     Michael Berhorst, Paderborn                    2:08 Minuten       4 Treffer

24. Platz     Tolger Arnold                                               2:11 Minuten       4 Treffer

25. Platz     Jürgen Wolf, Wittlich                                  2:17 Minuten       4 Treffer

26. Platz     Irina Bychkova, Gersthofen                      2:24 Minuten       4 Treffer

26. Platz     Alexander Mauel, Blankenheim               2:24 Minuten       4 Treffer

28. Platz     Sylvia Brauckmann, Duisburg                   2:55 Minuten       4 Treffer

29. Platz     Julian Puderbach                                         1:58 Minuten       3 Treffer

30. Platz     Helmut Lintzen, Kleve                                2:04 Minuten       3 Treffer

31. Platz     Andreas Terwey, Borken                           2:21 Minuten       3 Treffer

32. Platz     Carsten Stadtmann, Monheim                   2:23 Minuten       3 Treffer

33. Platz     René Radek, Ahaus                                      1:59 Minuten       2 Treffer

34. Platz     Herbert Hans, Emmerich                            2:00 Minuten      2 Treffer

35. Platz     Marc Schlüter, Beckum                               2:15 Minuten       2 Treffer

36. Platz     Ernst Janhsen, Xanten                                2:16 Minuten        2 Treffer

37. Platz     Hans-Peter Böffgen, Gerolstein                 2:26 Minuten       1 Treffer

38. Platz      Andreas Kehren, Roermond                      2:16 Minuten        0 Treffer

Das Tour-Finale als Fest mit Freunden

Welch ein schöner und stimmungsvoller Abschluss der Biathlon auf Schalke-Tour 2016. 38 von 39 Finalisten sind mit ihren Liebsten zur VELTINS-Arena gekommen, begeistern mit ihren Wettkämpfen hunderte Schaulustiger und feiern gemeinsam ein großes Fest.

Vor ziemlich genau einem Jahr fragten wir uns nach einem großartigen Tour-Finale 2015, wie wir diese familiäre, gönnende Verbindung der Etappensieger und Finalisten untereinander und den auf die Zuschauer so häufig überspringenden Funken während der Wettkämpfe auch im nächsten Tour-Finale gezielt fördern können? Letztendlich können wir vom Tourteam nur den bestmöglichen Rahmen schaffen und auf Finalisten hoffen, die den Raum mit Freude, Leidenschaft und Herzlichkeit füllen. Soviel darf ich vorwegnehmen: Wir hatten begeisterte und begeisternde Finalisten und höchst lebendige und unterstützende Begleiter und Zuschauer. Es wurde ein Tag der Emotionen und viele Beteiligte gaben uns schon während und kurz nach dem Finale das Feedback, dass sie diesen Tag gerne und lange in Erinnerung halten werden.

Eine besonders schöne Gewissheit erhalten wir bereits vor dem ersten von 12 Finalvorläufen. 38 von 39 Finalisten sind mit ihren Liebsten unserer Einladung gefolgt und sehen hier, unterhalb der VELTINS-Arena im Winterdorf erwartungsfroh und mit gesunder Unruhe im Bauch ihrem Start entgegen. Einzig unser Etappensieger aus Hochneukirch, Frank Doerenkamp, muss krankheitsbedingt absagen und ist dabei so enttäuscht, dass aus dieser Energie sein Antrieb entbrennt, 2017 erneut Etappensieger werden zu wollen. Wir wünschen ihm auf diesem Wege gute Besserung und freuen uns schon auf das Wiedersehen in alter Stärke.

Im folgenden lassen wir die 12 Finalvorläufe, 4 Halbfinals und das Finale der besten 4 Revue passieren.

Rennen 1

Pünktlich um 12.30 Uhr geht’s los und für die Etappensieger wird es gleich spannend, denn nur jeweils der Sieger der 12 Rennen schafft den Sprung ins Halbfinale. Erster Vorrundensieger wird heute Jens Seggewiß (im gelben Pulli). Der Etappensieger aus Coesfeld setzt sich mit einem fehlerlosen Schießen gegen den Triathleten Tolger Arnold (im schwarzen Dress) und den Xantener Etappensieger, Ernst Janhsen, durch.

Rennen 2

Vielleicht etwas überraschend setzt sich im 2. Rennen der Etappensieger von Bergheim und Trainer der Sportschützen Kenten, Patrick Neuhaus (rotes Dress) durch. Ihm reichen 4 Treffer, denn die schafft am heutigen Tag der schnellere Andreas Terwey (dunkles Dress) nicht. Der Etappensieger von Borken geht als zweitbester der 2850 Tour-Wettkämpfer 2016 in dieses Rennen, doch heute läuft es nicht rund für den Coesfelder. 3 Treffer bringen ihn auf Platz 2 vor dem Etappensieger von Monheim, Carsten Stadtmann (gelbes Dress), der ebenfalls 3 Treffer erzielt.

Rennen 3

Sehr eng geht es im 3. Rennen zu, doch letztlich siegt der Andernacher Etappensieger, Arno Schmitt (in der schwarzen Weste), souverän, denn er ist in 1:56 Minuten der Schnellste der drei und schießt auch am besten: 5 Treffer. Der Extremsportler (24-Stunden-Mountainbiker) setzt sich gegen den Tourchampion von 2015, Kai Wilhelmi (im hellgrauen Pullover) aus Moers durch, der so gerne seine Titel verteidigt hätte. Kai wird mit 2:01 und 4 Treffern zweiter dieses Rennens. Dritter dann Jonas van Schelve, der Sieger von Remagen, in 2:05 Minuten mit 4 Treffern. Jonas hatte 11 Tage zuvor beim Eifelfinale in Mayen das Duell gegen Arno noch knapp für sich entschieden. Beim Biathlon entscheiden Winzigkeiten, da ist die Tagesform von besonderer Bedeutung.

Rennen 4

In mehreren Reihen Spalier stehen die Zuschauer rund um die mobile Biathlonarena, als unsere 3 Etappensiegerinnen miteinander ins Rennen gehen. Die aus dem bayerischen Gersthofen angereiste Irina Bychkova läuft auf dem Thoraxtrainer ein furioses Rennen. Mit 2:24 Minuten schafft sie die zweitbeste Zeit aller Teilnehmerinnen der Tour 2016 (nur Biathletin Catherina Freitag war in 2:21 Minuten noch schneller, konnte damit aber nicht Etappensiegerin werden). Irina legt 4 Treffer vor und lässt damit den beiden Mitstreiterinnen noch einen Spalt weit die Tür zum Sieg auf. Der zielsicheren Etappensiegerin aus Duisburg, Sylvia Brauckmann, gelingen ebenfalls 4 Treffer, doch damit kommt sie nicht an Irina vorbei. Unglaublich konzentriert und nervenstark schiesst aber die erst 14-jährige Jana Harmeling aus Borken. Wo nimmt dieses große Sporttalent nur diese innere Meisterschaft her. Jeder hätte volles Verständnis dafür gehabt, wenn unsere mit Abstand jüngste Etappensiegerin mit dieser beeindruckenden Kulisse und besonderen Atmosphäre auf Schalke bei ihrem ersten Start hier nicht optimal zurecht gekommen wäre, doch sie macht es perfekt, nutzt Irinas winzige Schwäche und zieht mit fehlerlosem Schießen in 2:49 Minuten ins Halbfinale ein. WOW. Die Stimmung an der Biathlonarena schwappt über und durch Janas Ventil dringen ein paar Tränchen. Da ist nun erstmal Mama Silvia gefragt.

Rennen 5

Auch im 5. Rennen hat der Youngster die Nase vorne. Sportschütze Safa Ergin aus Niederaussem, Schützling von Halbfinalist Patrick Neuhaus, gewann im Juli die Etappe in Köln-Rodenkirchen. Hier ist der 19-Jährige nicht nur der Schnellste im Wettkampf mit Kleves Etappensieger und Brudermeister der Donsbrügger Schützen, Helmut Lintzen (in der grünen Jacke) und dem Viersener Andreas Kehren, der die Etappe in Roermond gewann, sondern macht mit kompromisslosen 5 Treffern auch gleich den Deckel drauf. Das ist hart für seine beiden erfahreneren Kontrahenten. Andreas, der mit einem 2. Platz bei der Schlussetappe in Moers nochmal seine Form testete, legt das Gewehr ohne einen Schuss gemacht zu haben zur Seite und Helmut kommt mit 2:04 Minuten bis auf 4 Sekunden an Safa heran, legt jedoch beim schnellen Schießen 2 Fehlschüsse hin. In Kleve hatte ihn Bürgermeisterin Sonja Northing mit einer Pressekonferenz nach Schalke verabschiedet. Helmut diktierte der WAZ ins Notizbuch, er habe sich einige Wochen auf dem Ergometer für das Finale fit gemacht. Seine Etappensiegerzeit aus Kleve hat Helmut um 30 Sekunden verbessert. Das ist alle Ehren wert und vielleicht ein kleiner Trost für den heimatverbundenen Klever.

Rennen 6

Im Rennen dreier Eifelaner macht der Bad Münstereifler Etappensieger, Alexander Liebing (auf dem mittleren Thoraxtrainer) alles richtig, besinnt sich auf seine Stärke beim Schießen und entreisst dem Polizisten Alexander Mauel (am Gewehr im Vordergrund) noch den Halbfinalplatz. Letzterer ist in 2:24 Minuten 4 Sekunden schneller, doch schafft Alexander Liebing mit dem letzten Schuss den 5:4 Sieg nach Treffern. Alexander Mauel war für seinen Sohn Maximilian eingesprungen, der die Etappe in Blankenheim Ende Juli gewann und als erster Wettkämpfer der Tour 2016 in 1:58 Minuten unter der 2-Minuten-Marke blieb.  Hans-Peter Böffgen aus Gerolstein kann seinen 3. Platz in diesem Rennen locker wegstecken. Als Schalke-Fan fühlt er sich an diesem Ort einfach wohl, auch wenn es mit dem eigenen Schießen dieses mal nicht so laufen sollte.

Rennen 7

Gleich 4 Etappensieger kämpfen im 7. Rennen um den einen Halbfinalplatz. Die ersten 3 kommen dabei innerhalb zweier Sekunden ins Ziel. Deutlich schneller, als bei seinem Etappensieg in Emmerich, ist heute Herbert Hans (auf den Fotos auf dem entferntesten Thoraxtrainer im schwarzen Trainingsanzug). Genau genommen wurde der Senior unter unseren Etappensiegern (mit 54 Jahren) ja Zweiter in Emmerich hinter Jana Harmeling. Doch Jana startete als Etappensiegerin von Warendorf sozusagen außer Konkurrenz. Herbert braucht für seine 400 m und 5 Schüsse nur 2:00 Minuten. In Emmerich waren es noch 2:40 Minuten. Leider erfährt er auch die Schattenseite des schnellen Tempos. Es reicht nur zu zwei Treffern, weil er den Atem nicht so schnell unter Kontrolle bekommt. Besser macht es Léon Doerenkamp. Der Etappensieger von Jülich, der so oft in diesem Jahr als Helfer das Tourteam bei den Etappen unterstützt hat, benötigt 2:01 Minuten und steht mit seinen 4 Treffern einen kurzen Moment lang im Halbfinale, bis Markus Heine, der Etappensieger von Dinslaken,  in 2:02 Minuten auch seinen letzten Schuss ins Ziel bringt und mit 5 Treffern dieses spannende Rennen gewinnt. Pech hat Marc Schlüter, der bei der Etappe in Beckum als einziger Wettkämpfer 5  Treffer schaffte. Heute tritt er als erster Starter auf Schießbahn 4 an und trifft dort auf eine Treffererkennung mit technischem Defekt. Leider erfassten wir bei ihm nicht schnell genug den Defekt und trugen 0 Treffer für ihn ein. Wir bitten Marc vielmals um Entschuldigung und bedanken uns für seine faire Haltung. Er schafft die Zeit von 2:15 Minuten und gratuliert Sieger Markus Heine, dem er selbst mit 5 Treffern den Halbfinalplatz nicht mehr hätte nehmen können.

Rennen 8

Auch das 8. Rennen findet mit 4 Etappensiegern statt. Auf der Schießbahn mit der defekten Treffererkennung startet der Etappensieger von Rhede, der Coesfelder Kai Kukielka (am Gewehr im Vordergrund). Zum Glück bemerkt Klaus Kremer den Fehler der großen LED-Trefferanzeige und richtet seinen Blick rechtzeitig auf die kleinen Trefferlämpchen am Ziel. 4 von 5 blinken auf. Diese 4 Treffer und die Zeit von 2:07 Minuten reichen Kai jedoch nur zu Platz 3, kurz vor dem Etappensieger aus Paderborn, Michael Berhorst (am hintersten Gewehr) in 2:08 Minuten mit 4 Treffern. Auch Dirk Harmeling (Startnummer 25), der Vater der jungen Halbfinalistin und Etappensieger aus Marl, schafft 4 Treffer. In 2:02 Minuten wird er 2. dieses Rennens, das in Manuel Göbel seinen beeindruckenden Sieger findet. In 1:50 Minuten mit 5 Treffern schafft der Etappensieger von Kassel das bis hierher beste Ergebnis aller Finalisten und erreicht das Halbfinale.

Rennen 9

Das einzige Rennen, in dem 5 Treffer nicht für den Einzug ins Halbfinale reichen, ist jener 9. Vorlauf. Leidtragender ist der Etappensieger aus Marburg, Thaddeus Froncek (im Bild oben, oben links). Er schafft mit fehlerlosem Schießen die Zeit von 2:08 Minuten und wird noch von dem starken Olsberger Etappensieger, Jens Köster (Startnummer 28), übertroffen, der mit 1:56 Minuten und 5 Treffern ins Halbfinale einzieht. Victor Urbanek wird in 2:04 Minuten mit 4 Treffern Dritter.

Rennen 10

Die Etappensieger von Lüdenscheid, Timo Schwarzenbart (im roten Pulli), von Darmstadt, Maik Nguyen-Quok (Startnummer 31) und von Herne, Manuel Steffen liefern sich ein besonders interessantes Rennen. Timo Schwarzenbart erfasst am mittleren Gewehr, dass seine beiden Kontrahenten jeweils mit dem 1. Schuss das Ziel verfehlen und nimmt sofort das Tempo aus seiner Schussfolge heraus. Maik schafft 4 Treffer in 2:08 Minuten, Manuel 4 Treffer in 1:56 Minuten und Timo konzentriert sich ganz auf ein fehlerfreies Schießen. In 2:35 Minuten bringt er alle 5 Schüsse ins Ziel und schnappt den beiden schnelleren den Halbfinalplatz noch weg.

Rennen 11

Im 11. Rennen tritt der einzige Etappensieger an, der als Biathlet schon Erfahrungen bei einem Weltcuprennen vorweisen kann. Andreas Braun (im weissen Pullover) aus dem belgischen Eupen ging 2008 in Antholz und Ruhpolding mit den besten dieser Sportart zusammen an den Start. Hier im Vorlauf des Tour-Finals ist er nun der Beste. Man könnte sagen: “selbstverständlich ist er der Beste.” Doch damit würde man seiner Leistung und der Anforderung nicht gerecht. Die 5 Treffer nach körperlicher Belastung sind stets auf’s neue eine Herausforderung, bei der man sich nicht den kleinsten Wackler erlauben darf. Zudem ist Andreas nie Profisportler und nicht auch nur semiprofessioneller Sportler gewesen. Während seiner gesamten Biathlonkarriere arbeitete er ganztags als Schreiner in Eupen. In diesem 11. Rennen lässt Andreas keine Spannung aufkommen und siegt in 1:50 Minuten mit 5 Treffern. Dahinter schafft Julian Puderbach, der Skilangläufer aus Neuwied, der im erfolgreichen Team seines Vaters, Stefan Puderbach, dem Ausbildungsleiter für Nordischen Skisport des Skiverbandes Rheinland, mitwirkt, starke 1:58 Minuten doch unterlaufen ihm 2 Schießfehler. Die nutzt der Etappensieger von Wittlich, Jürgen Wolf, um sich mit 4 Treffern in 2:17 Minuten noch auf Platz 2 dieses Rennens zu schieben.

Rennen 12

Im 12. und letzten Vorlauf tritt der Wettkämpfer mit dem besten Resultat aller 2850 Wettkämpfer der Tour 2016 an. Der Mayener Etappensieger Marvin Nett (auf dem mittleren Thoraxtrainer) schaffte dort 1:47 Minuten und 5 Treffer. Er bekommt es mit zwei starken Kontrahenten zu tun. Vorjahresfinalist René Radek (im schwarz-weiss gestreiften Pulli) ging im Finale 2015 als Schnellster aller Etappen ins Finale. In diesem Jahr gewann er die Etappe in Ahaus. Sven Lappeneit siegte bei der letzten Etappe diesen Jahres am 18.12. in Moers. Es wird das einzige Rennen, bei dem alle Wettkämpfer unter der 2-Minuten-Marke bleiben. Marvin Nett bestätigt seine Schnelligkeit und erzielt auch hier im Finale auf Schalke in 1:49 Minuten die schnellste Zeit. 4 Treffer reichen dem 20-Jährigen zum Einzug ins Halbfinale, weil Sven Lappeneit in 1:55 Minuten ebenfalls ein Fehlschuss unterläuft und René mit 2 Treffern an diesem Tag unter seinen Möglichkeiten bleibt.

Die 4 Halbfinals der besten 12 Etappensieger

Alle 12 Halbfinalisten haben sich mit ihren Siegen in der Vorrunde jeweils 2 Gänsehaut-Tickets für die VELTINS-Arena sichern können. Mit diesen besten und exklusiven Karten erleben sie später den Biathlon auf Schalke zusammen mit den Biathlonprofis und TV-Moderatoren aus dem Innenraum der Arena und genießen zudem den VIP- und Cateringservice im LaOla-Bereich. Alle anderen Finalisten erhalten bei der Siegerehrung je 2 Premiumkarten, die zweitbeste Kartenkategorie. Mit diesen Tickets sitzen unsere Etappensieger vor der Tribüne und sind ganz nah am Geschehen dran.

Die Halbfinalisten stehen nun also zum zweiten mal innerhalb gut einer Stunde am Start. Um so mehr sind nun Ausdauer und Konzentrationsvermögen gefordert.

Halbfinale 1:

Jens Seggewiß – Arno Schmitt – Patrick Neuhaus

Interessant ist, das nur 2 der 12 Halbfinalisten ein fehlerloses Schießen schaffen. Einmal mehr wird daran die komplexe Anforderung dieser Sportart deutlich. Patrick Neuhaus, der Trainer der Sportschützen des TSV Kenten ist einer der beiden “Fehlerlosen”. Er profitiert dabei sozusagen von seinem Rückstand auf dem Thoraxtrainer. Denn während sich die beiden schnelleren, Jens Seggewiß und Arno Schmitt schon am Biathlongewehr scheinbar um den Sieg duellieren, kann Patrick von beiden einen Fehlschuss registrieren und holt einige male länger tief Luft, als er es vielleicht unter Zeitdruck getan hätte. Er weiss, dass ihm 5 Treffer zum Finalzug reichen und die schafft er dann auch in 2:49 Minuten, während Jens Seggewiß durch einen Fehlschuss in 1:58 Minuten das Finale haarscharf verpasst. Arno Schmitt kam mit 2 Treffern und 2:03 Minuten in dieses Halbfinale nicht so richtig rein.

Halbfinale 2:

Alex Liebing – Jana Harmeling – Safa Ergin

Man könnte nahtlos an die Beschreibung von Jana Harmelings Vorlaufsieg anknüpfen. Wie verständlich wäre es gewesen, wenn die 14-jährige Ruderin, Handballerin und Turnerin bei diesem 2. Einsatz innerhalb einer Stunde die Konzentration nicht hätte hochhalten können. Tatsächlich jedoch ist sie es, die als einzige, neben Patrick Neuhaus, das fehlerfreie Schießen im Halbfinale schafft. Dabei verbessert Jana sogar noch ihre Vorlaufzeit um 9 Sekunden und schafft mit 2:40 Minuten und 5 Treffern das beste Halbfinalergebnis. Spätestens diese Halbfinalmomente machen das junge Energiebündel zum gefeierten Star des Tages an der mobilen Biathlonarena. Jana entfacht Begeisterung bei den zahlreichen Schaulustigen, die ein feines Gespür für die Situation haben und auch ihre beiden Halbfinalkontrahenten, Safa Ergin und Alex Liebing können sich völlig neidlos mit ihr freuen.

Halbfinale 3:

Manuel Göbel – Marvin Nett – Markus Heine

Drei ganz Schnelle treffen im 3. Halbfinale aufeinander. Manuel Göbel hatte seine Finalambitionen mit den 1:50 Minuten und 5 Treffern im Vorlauf klar angedeutet. Er schafft in diesem Rennen in 1:52 Minuten auch die schnellste Zeit, doch 3 Fehlschüsse nehmen ihm jede Siegchance. Ganz spannend machen es Markus Heine und Marvin Nett. Markus beendet seinen Wettkampf nach 1:57 Minuten mit 4 Treffern. Zu diesem Zeitpunkt hat auch Marvin bereits den 4. Treffer erzielt. Doch der Mayener hat noch seinen 5. Schuss und steht schon mit einem Bein im Finale. Den Sieg vor Augen fängt die Hand vielleicht doch etwas an zu zittern, jedenfalls wird der letzte Schuss für den 20-Jährigen zum verflixten Schuss.  2:02 Minuten und 4 Treffer reichen nicht für’s Finale, in das, nach langen 5 Sekunden des Wartens, Markus Heine einzieht.

Halbfinale 4:

Jens Köster – Andreas Braun – Timo Schwarzenbart

Knapper als bei diesem 4. Halbfinale kann die Entscheidung um den Sieg nicht ausfallen. Andreas Braun zeigt einen kurzen Moment der Schwäche, es unterläuft ihm ein Fehlschuss und er braucht vielleicht 3-4 Sekunden um seinen Rhythmus wiederzufinden. Jens Köster erkennt seine Chance, schießt extrem schnell im Risikomodus und trifft. Am Ende geht alles sehr schnell. Andreas Braun trifft mit dem letzten Schuss und beendet seinen Wettkampf nach 1:55 Minuten mit 4 Treffern. Nur eine Winzigkeit danach verfehlt Jens Köster mit seinem letzten Schuss das Ziel. Auch er kommt also auf 4 Treffer. Timo Schwarzenbart kann in die Entscheidung nicht mehr eingreifen und erreicht in 2:04 mit 4 Treffern Platz 3 dieses Halbfinals.

Das Finale der besten 4

Andreas Braun – Jana Harmeling – Markus Heine – Patrick Neuhaus

4 der 38 Besten dieser Tour haben es geschafft. Für sie öffnet sich ein letztes Mal der Tourvorhang 2016. Die 4 Kämpfer ziehen ins letzte Gefecht. Wer wird “das Gesicht der Tour”? Wer wird Tour-Champion 2016 und tritt in die Fußstapfen des Moersers Kai Wilhelmi? Für die 4 Matadoren wird es nun  in erster Linie ein Kampf mit sich selbst, mit den eigenen Reserven. Wer selbst schon Langsprints über rund 90 Sekunden – so lang dauert für die Besten die 400 m Strecke auf dem Thoraxtrainer – gemacht hat, dem sind die Tücken solcher Belastungen bekannt. Die Intensität ist so hoch, da kann innerhalb weniger Sekunden der “Ofen” komplett ausgehen. Unsere Vier gehen in den 3. Wettkampf. Für Andreas Braun liegen zwischen Halbfinale und Finale gerade 10 Minuten, für Markus Heine 15 Minuten. Und was macht der junge Tour-Stern, der heute schon zweimal so hell gestrahlt hat, dass man Sorge haben muss, er könne in seinem eigenen Feuer verglühen?

Start frei! Ein letztes Mal nimmt diese Tour 2016 Anlauf um abzuheben. Markus, Jana, Andreas und Patrick sind ganz in ihrer eigenen Welt und darin ohne Umweg in Richtung ihrer Belastungsgrenzen unterwegs. Es bilden sich zwei Pärchen. Markus lässt Andreas kaum einen Meter ziehen und gönnt dem belgischen Favoriten keinen Moment der Erholung. Wird sich diese schnelle Jagd auf beider Treffsicherheit auswirken? Darin liegt die Chance für die beiden fehlerlos schießenden Halbfinalisten Jana und Patrick.

Nach 82 Sekunden wechselt Andreas Braun ans Biathlongewehr, drei Sekunden danach Markus Heine. Alle Achtung! Die beiden sind heute nicht klein zu kriegen und legen eine Trefferserie hin, bei der Andreas stets knapp in Führung bleibt. Markus setzt ihn maximal unter Druck, doch Andreas bleibt bis zur Entscheidung fehlerlos: 5 Treffer in 1:53 Minuten. Der Favorit gibt sich erneut keine Blöße. Markus zahlt mit einem Fehlschuss einen kleinen Tribut an die verwegene Hetzjagd.

Haben Jana oder Patrick noch die Konzentration, um Markus Platz 2 streitig zu machen? Patrick muss schnell den Rückschlag eines Fehlschusses hinnehmen. Und was macht Jana? Für diese letzten 5 Schüsse der Tour 2016 braucht man keine Treffererkennung, um das Ergebnis wahrzunehmen. Viermal brandet ein vielkehliges “Heeey” auf und beim fünften mal ein Gemisch aus “Heeey” und ausgelassenem Jubel. Janas Sternenfahrt endet auf dem silbernen Planet und fast ist man erleichtert, dass da noch ein Stern verbleibt, der ihren Blick nach oben zieht. Tour-Champion 2016 ist Andreas Braun. Der Tour-Pokal wandert vom Schreiner aus Moers zum Schreiner aus Eupen und beim nächsten Etappensieg eines Schreiners rollen wir schon einmal den roten Teppich aus.

Die Champions:

Andreas Braun – Jana Harmeling                                      und die zielsicherste Stadt: Coesfeld

Die Siegerin der Herzen, Jana Harmeling, erhält von der besten Teilnehmerin des Vorjahres, Marina Pick (die frühere Sommerbiathletin wurde 2015 Sechste im Finale) die Medaille für ihren grandiosen 2. Platz.

Den Wanderpokal des Tourchampions und die Reise für 2 Personen ins Dorint Hotel & Sportressort Winterberg holt sich der souveräne Sieger, Andreas Braun aus Eupen, der im Halbfinale gegen den starken Olsberger Jens Köster allerdings Nervenstärke zeigen musste und mit nur einer Sekunde Vorsprung ins Finale einzog. Andreas wird damit Nachfolger des Tourchampions von 2015, Kai Wilhelmi aus Moers.

Den Städtevergleich Zielsicherste Stadt hatte Coesfeld im Wettbewerb mit weiteren 30 Tourstädten bereits vor dem Finale gewonnen. Seit der 3. Etappe im März führte Coesfeld den Wettbewerb mit 183,9 Ringen an. Am nahesten an sie heran kam das Team Warendorf mit 182,8 Ringen. Für Coesfeld trafen ins Schwarze: Bürgermeister Heinz Öhmann, Silke Herbstmann, Jörg Segbert und Jens Seggewiß. Auf Schalke nahmen die vier den Wanderpokal entgegen und genossen danach das Spektakel in der VELTINS-Arena auf Premiumplätzen.

Bildquellen:

von links: Lena Bremer, Ulf Quooß und Kai Kukielka

Text: Martin Bremer

Medienberichte zum Tour-Finale

Allgemeine Zeitung
Grenzecho
WAZ
Rheinische Post