[:de]Verschwitzt, mit Fahrradhelm und roter Wetterjacke steht er am späten Vormittag da, ganz wie eine Woche zuvor in Meschede, als die Biathlon auf Schalke-Tour auf dem dortigen Bürgerfest gastierte: Erich Bönner. An seine Duelle erinnern wir uns noch gut. Gegen seinen Sohn zog er mit 3:4 Treffern den Kürzeren, aber gegen den jungen Tino Schulte legte er dann bereits 4 Treffer hin und wurde 9. der Etappe.
Am heutigen Vormittag setzte sich der Hobbyradler in Meschede auf sein Rennrad und fährt mal eben die 30 km nach Schmallenberg, um sich seinen Wunsch auf dem Umweg zu erfüllen: Die Gänsehaut-Tickets für den Biathlon auf Schalke. Dafür gibt’s nur eine Marschroute: Etappensieg!
In seinem ersten Duell gegen Johann Krämer (Bild oben links) knüpft Erich gleich an seine 4 Treffer in Meschede an und holt sich mit 2:12 Min. die Etappenführung. Doch aus der Vorwoche weiß der langjährige Sportschütze noch, dass 4 Treffer kaum zum Tagessieg reichen werden. Also startet er ein zweites Mal. Und jetzt passt alles: 5 Treffer und 2:02 Min. Grandios! Die Koordination des 58-Jährigen zwischen Atemkontrolle und dem idealen Moment des Abziehens könnte für einen Lehrfilm dienen. Mit dem Ausatmen senkt er das Gewehr in die Trefferfläche. Dabei wählt er einen risikoreichen schnellen Schießrhythmus. Der Plan geht auf. Als er am frühen Nachmittag den Etappenort mit seinem Fahrrad verlässt und die 30 km zurück nach Meschede in Angriff nimmt, da tut er dies in der berechtigten Hoffnung, dass seine aussergewöhnliche Leistung bis zum Tagesende unerreicht bleibt. Und tatsächlich wird der sympathische Mescheder für seinen Aufwand mit dem Etappensieg belohnt und bildet als bisheriger Senior des Finalfeldes den gegenpol zu unserem jüngsten Etappensieger, Alexander Nölke (11), der in der Vorwoche in Meschede gewann. Wenn Du am 28.12. zur Veltinsarena mit dem Fahrrad kommst, dann organisieren wir eine LaOla für Dich, Erich. Versprochen![:]