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Coesfeld sagt mit Biathlon dem Winter ade
während auf dem Holmenkollen in Oslo an diesem Sonntag begeisternde Biathlon Weltmeisterschaften mit den Massenstarts der Damen und Herren zu Ende gehen, zeigt auch die Stadt Coesfeld Begeisterung für diesen Wintersport, der im Rahmen der 3. Biathlon auf Schalke-Touretappe in der Fußgängerzone allen Neugierigen das eigene, kleine Biathlonrennen ermöglicht.
Coesfeld in Biathlon-Stimmung
Im Fernsehen präsentiert sich der tief verschneite Holmenkollen noch fest in des Winters Hand, während Coesfeld bei ungetrübten Sonnenschein sein Frühlingsfest feiert. Die Menschen haben Zeit mitgebracht. Die Biathlonduelle ziehen zwischen 11 und 18 Uhr immer wieder zahlreiche Zuschauer an, die dann nicht selten selbst angesteckt werden vom Biathlonvirus und ihre Treffsicherheit an den originalen Biathlongewehren testen. Besonders angenehm fällt hier im westlichen Münsterland die Beteiligung der Besucher auf, die mit viel Interesse Spalier stehen und mit Applaus für die Wettkämpfer nicht sparen
Nur cm zwischen zuschauen und mitmachen
Gerade noch Betrachter und dann schon selbst mittendrin und plötzlich ein Biathlongewehr in den eigenen Händen haltend. Dass dies in Minutenschnelle und – pausenlos – den gesamten Tag über mit kompetenter Einweisung in die Technik funktioniert, dafür bedankt sich das Tour-Team bei den engagierten Abiturienten des Coesfelder Gymnasiums, hier rechts im oberen Bild Marvin Petrikowski, Aaron Enste und Leon Hullerum sowie im nebenstehenden Bild Carl Wigger (in grüner Jacke). Trotz des zeitweiligen enormen Andrangs dürfte heute wohl jeder, der mitmachen wollte, ohne lange Wartezeit zu seinem Biathlonerlebnis gekommen sein.
Wie in Oslo: Die Damen überzeugen
In Oslo holt Laura Dahlmeier allein 5 der 7 Medaillen für die Deutsche Mannschaft. Und auch in Coesfeld überzeugen die Damen. “Nur” 6 der 56 Wettkämpfer schaffen ein fehlerloses Schießen mit 5 Treffern, darunter – als beste Starterinnen – Ina Teigeler als 5. (Bild oben rechts) und Theresa Dingwerth als 6. (Bild oben links). Darüber hinaus steuert Silke Herbstmann, die Sportschützin der SGR St. Antonius Coesfeld (Bild oben mitte) für das Coesfelder VIP-Team im Rahmen des Wettkampfes Zielsicherste Stadt (Bericht folgt weiter unten) überragende 48,4 Ringe bei und erzielt damit das beste Einzelergebnis der 4 VIP’s. Treffsicherheit bewiesen auch die Coesfelder Turnerinnen: Andrea Wiesner, Nicola Kemmerling und Pia Hölscher schafften als 26, 27 und 29 jeweils 3 Treffer und hatten viel Spaß beim Ausflug in den Wintersport.
Das VIP-Team Coesfeld ist zielsicher!
Coesfelds Bürgermeister Heinz Öhmann (im grauen Jackett und weißem Haar) dreht ab und erhält seinen verdienten Applaus. Vorangegangen war der gelungene Auftakt für das VIP-Team Coesfeld im Wettbewerb Zielsicherste Stadt. Im “Fernduell” mit 35 anderen Städten tritt das Coesfelder VIP-Team mit den Sportschützen Silke Herbstmann, Jörg Segbert und dem Triathleten Jens Seggewiß, angeführt vom Bürgermeister persönlich in den Wettbewerb um die Zielsicherste Stadt und misst sich an den starken 182,5 Ringen, die das VIP-Team Xanten als bisheriger Spitzenreiter vorgelegt hatte. 5 Schüsse in nur 20 Sekunden in die Wertung zu bringen lautet die Herausforderung, der sich der Bürgermeister als erster stellt. Heinz Öhmann erzielt höchst beachtliche 45,0 Ringe und damit das beste “Politiker-Ergebnis im bisherigen Wettbewerb. Wie es den 3 Teamkollegen des Bürgermeisters erging und ob sie in den Kampf um die Spitzenposition eingreifen konnten, erfahren Sie im Nachbericht zielsicheres Coesfeld
Biathlon vereint Generation
Als Sensation feiern die internationalen Medien die 4 WM-Medaillen des 42-jährigen norwegischen “Biathlon-Urgesteins” Ole Einar Björndalen. Was im Spitzensport sicherlich eine Ausnahmeerscheinung ist offenbart sich bei der Biathlon auf Schalke-Tour bei vielen Etappen und nun auch wieder in Coesfeld: Biathlon fasziniert alle Generationen. Die 7-jährigen lassen sich nicht einreden, das Biathlongewehr noch nicht ruhig halten zu können und die 70-jährigen lassen sich nicht ausreden, sich im Biathlon-Duell mit den Jüngeren zu messen. Gut so! Die Biathlon auf Schalke-Tour wäre um Vieles ärmer ohne den lebendigen Generation-Mix und den Charakter des Familienevents.
Im Bild oben trifft der 16-jährige Henrik Teichen auf den 69-jährigen, ehemaligen Langstreckenläufer, Alois Teigeler. Der Senior gewinnt das Duell mit 3:1 Treffern, obwohl Henrik den 400 m langen Skilanglauf auf dem Thoraxtrainer schneller bewältigen konnte. Der Modus der Biathlon auf Schalke-Tour lässt allen Altersgruppen eine Siegchance: Wer mehr Treffer erzielt, der gewinnt. Nur bei Treffergleichheit zählt die schnellere Zeit.
Wer holt den Etappensieg in Coesfeld
so, wie es den Deutschen Biathlon-Herren in Oslo mehrfach und auch wieder an diesem Sonntag erging, nämlich knapp an den Medaillenplätzen vorbei zu laufen, so lief es in Coesfeld für Daniel König (Bild links). Daniel schaffte in 2:12 Minuten eine starke Zeit und hatte nach 4 Schüssen im Stehendschießen alles richtig gemacht, doch der verflixte 5. Schuss…so reicht es mit 4 Treffern “nur” zu Platz 8
Die 3 auf dem Podium
Lange Zeit sah Uli Pölling, der Hobbyjäger aus Billerbeck, wie der sichere Etappensieger aus. Schon am Mittag hatte der 42-jährige Vermessungstechniker, der mit seinen beiden Söhnen zum Biathlon nach Coesfeld gekommen war, einen sportlichen 400 m Skilanglauf auf dem Thoraxtrainer hingelegt und blieb beim Schießen fehlerlos. Mit seiner Zeit von 2:18 Minuten hatte er die Messlatte gleich recht hoch gelegt. Dass es am Ende für Uli doch nur zu “Bronze” reicht, dafür sorgt…
Andreas Terwey. Der 40-jährige Fliesenlegermeister aus Coesfeld geht mit Stefan Büter in ein flottes Duell. Andreas, der von seiner Frau und den beiden Töchtern angefeuert wird, setzt seine Kraft auf dem Thoraxtrainer ideal in Tempo um und schafft mit jedem Doppelstockschub 6 bis 7 Meter. Am Schießstand hat er den Mut zu einem sehr schnellen Schießrhythmus und leistet damit Maßarbeit: 5 Treffer und 2:17 Minuten. Der “Jäger aus Billerbeck” hat um eine Sekunde das Nachsehen und Andreas erklimmt die Etappenspitze. Doch auch 2:17 Minuten sollten heute nicht zum Sieg reichen.
Der Etappensieg mit Ansage
Die “Biathlon-Geschichte” des Etappensiegers Jens Seggewiß beginnt bereits am 18.12. des vergangenen Jahres bei der Biathlon auf Schalke-Touretappe in Ahaus. Damals erschien der 23-jährige Triathlet der LG Coesfeld an der Biathlonarena auf dem Weihnachtsmarkt und wollte unbedingt Etappensieger werden, um für seinen Vater und sich die Gänsehauttickets für den Biathlon auf Schalke in der VELTINS-Arena zu gewinnen. Dreimal ging er seinerzeit an den Start und schaffte es tatsächlich an die Etappenspitze. Doch später am Tag kam der 17-jährige Léon Doerenkamp und entriss Jens noch den Etappensieg und die Gänsehaut-Tickets. Jens und Léon sahen sich dann beim Finale auf Schalke dennoch wieder und beide hatten auch ihre Väter dabei, denn das Tourteam konnte Jens den Finalstart noch ermöglichen, weil der Etappensieger aus München seinerzeit absagen musste. Am Tag des großen Finales auf Schalke versprach uns Jens Seggewiß, seinen Etappensieg in diesem Jahr nachzuholen. Er hat Wort gehalten…und wie!
In Coesfeld tritt Jens nicht gegen irgendwen zum Biathlonduell an, sondern….genau…gegen Léon Doerenkamp. Léon war mit dem Tourteam als Betreuer mit nach Coesfeld gereist. Etappensieger darf er deswegen nicht werden, aber das Duell mit Jens will er sich nicht nehmen lassen. Wie erhofft wird es hoch spannend. Seite an Seite auf den Thoraxtrainern sprinten die beiden tatsächlich 300 m lang Kopf an Kopf, bis Jens auf den letzten 100 m noch rund 20 Meter davonziehen kann. Den Vorsprung nutzt Jens für eine kurze Verschnaufpause vor dem ersten Schuss, während Léon ganz ohne Verschnaufpause extrem schnell schießt. Zunächst scheint sich sein Mut auszuzahlen er legt 3 Treffer mit den ersten 3 Schüssen vor. Doch während Jens ebenfalls zum dritten mal trifft passiert Léon ein Fehlschuss. Dann geht alles blitzschnell, Jens trifft mit dem 4. und dem 5. Schuss und siegt in glänzenden 2:02 Minuten unterbietet damit die bisherige Tourbestleistung von Patrick Kissling (2:04 Minuten). Auch Leon bleibt in 2:03 Minuten unter der bisherigen Bestleistung, doch der eine Fehlschuss bremst den Mönchengladbacher Abiturienten dieses mal noch aus. Bei einer der nächsten Etappen möchte es Léon so machen, wie heute Jens und wir sind schon gespannt, ob wir zum Finale auf Schalke am 28.12.2016 dann beide wiedersehen werden?
Der Weltmeister aus Oslo
Um ein letztes Mal den Bogen nach Oslo, zu den Biathlon Weltmeisterschaften zu spannen. Der Weltmeister am heutigen Sonntag im Massenstart der Herren, Johannes Thingnes Boe, war noch vor 2 Jahren bei unserer IQ-Laserbiathlon-Tour aktiv. Und so endet ein toller Etappentag auf dem Coesfelder Frühlingsfest auch ein kleines bisschen weltmeisterlich.
Herzlich bedanken möchten wir uns beim Stadtmarketing Coesfeld für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, die personelle Unterstützung und für die effektive Mithilfe bei der Medienkommunikation.
O-Töne
Jens Seggewiß: verfolge eure Biathlon Tour und finde eure Veranstaltung klasse, aus dem Schnupper-Faktor heraus habe ich letztens ebenfalls an einem Sommerbiathlon teilgenommen. Und fande es super.
Daher würde ich gerne auch nach Remagen kommen und starten.
Schreibt uns Eure Meinung: https://www.facebook.com/BiathlonTour/
Bilder: Klaus Kremer
Text: Martin Bremer[:]