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Ein aussergewöhnlicher Tour-Moment
Es treffen die beiden schnellsten Skilangläufer des Tages aufeinander. Leider ist die Spannung bereits raus, zu weit ist der Vorsprung für Feuerwehrmann Philipp Sonnen, der hier auf der Gerolsteiner Hauptstraße sozusagen ein Heimspiel genießt, denn die mobile Biathlonarena liegt heute direkt gegenüber seines Bestattungsunternehmens. Der sportliche 25-jährige wechselte am frühen Abend vom Anzug ins Sportdress und was er in diesem Moment auf dem Thoraxtrainer leistet, gehört schon zu den ganz aussergewöhnlichen Ereignissen der Biathlon-Tour. In nur 80 Sekunden schiebt sich der bei der SG Kylltal aktive Fußballer derart kräftig durch die Thoraxtrainerloipe, wie wir es bei mittlerweile rund 4000 Wettkämpfern nur vielleicht 1o mal gesehen haben.
Da verblasst beinahe die ebenfalls phantastische Leistung des seit vielen Jahren erfolgreichen Langstreckenläufer, Yannick Duppich, der in 91 Sekunden seine 400 m-Strecke bewältigt, einer Leistung, mit der man bei vielen Etappen den Sieg holen könnte. Sind die beiden Schnellsten auch zielsicher am Biathlongewehr? Häufig sind die schnellsten Skilangläufer so sehr ausser Atem, dass sie den ersten Schuss nicht ins Ziel bringen. Doch Philipp trifft, obwohl er sich kaum eine Verschnaufpause lässt. Und er hält den sehr schnellen Schießrhythmus bei. Trifft mit dem 2., dem 3., dem 4. Schuss. Das sieht beinahe zu einfach aus, wie er durch diesen Wettkampf kommt. Nun steht er kurz vor der Etappenführung und nimmt Kurs auf eine phantastische Zeit. Kommt ihm auf diesen letzten Sekunden doch noch das Denken in die Quere, wie wir es so oft beim letzten Schuss sehen? Philipp schießt und …trifft. 5 Treffer und die Zeit von 1:50 Minuten bedeuten die drittbeste Leistung aller bisher rund 900 Wettkämpfer dieses Jahres und natürlich wird der sympathische Unternehmer damit Gerolsteins Etappensieger und Tourfinalist am 28.12. auf Schalke. Mit seinen Feuerwehrkollegen erreicht er in 10:15 Minuten das Finale um die Staffel-Stadtmeisterschaft.[:]