Großartige SportlerInnen, begeisternde Leistungen

Nach Braunlage in den Harz zu reisen heisst für die Biathlon-Tour immer auch echtem Wintersportflair entgegen zu fahren. Denn den erlebt man hier am Fuße des Wurmbergs auch jetzt, wenige Wochen vor dem Sommeranfang. Wo sonst in Deutschland, ausser vielleicht im tiefsten Bayern, gibt es Orte mit mehr Eishockey- als Fußballspielern? Wo sonst erleben wir so viele Urlaubsgäste, die den Ort vor allem durch ihre Winterurlaube kennen und unsere Biathlon-Tour selbstverständlich für eine Harzer Erfindung halten? Natürlich stehen uns auch heute wieder die beiden lokalen Wintersport-Traditionsvereine zur Seite, der WSV Braunlage und der Ski Club St. Andreasberg, die schon zum Ende des 19. Jahrhunderts organisierten Schneesport anboten und damit zu den ältesten Wintersportvereinen in Deutschland gehören und völlig klar, dass die ungeschlagenen Biathlon-Teamchampions, die Eishockeycracks “Braunlage Ü17”, beim 4. Braunlager Citybiathlon auch zum 4. Mal die Siegertrophäe in den Harzer Himmel recken möchten.

Doch dieser 4. Citybiathlon bietet auch etwas ganz Neues und ist spürbar anders, als die 3 bisherigen Veranstaltungen hier auf der Neuen Mitte. Das hat unmittelbar mit “unserer” Sportart, Biathlon, zu tun und natürlich ist es eine Ehre für die Biathlon-Tour, heute die besten niedersächsischen Biathleten in Braunlage präsentieren zu dürfen. Rico Uhlig, der Trainer des Niedersächsischen Biathlonkaders mit Stützpunkt unweit von Braunlage in Clausthal-Zellerfeld, hatte die Biathlon-Tour vor 2 Jahren in Hohegeiß kennengelernt. Der Trainer des Jahres des Deutschen Skiverbandes von 2019, der u.a. die Harzer Eigengewächse Danilo Riethmüller zum Junioren-Weltmeister und Albert Engelmann zum Jugend-Vizeweltmeister mitformte, ist eben nicht nur Talentförderer, sondern sieht seine Aufgabe auch darin, den Nachwuchs zunächst einmal für “seine” Sportart zu gewinnen. Dafür ist der Braunlager Citybiathlon eine passende Bühne. Dass der sympathische Sportlehrer gleich seinen gesamten 12-köpfigen Kader nach Braunlage mitbringt ist großartig und schafft uns das schönste aller Probleme: Wie schaffen wir angesichts eines enormen Leistungsspektrums mit Wettkämpfenden ab 10 Jahren, einigen Biathlon-Greenhorns und andererseits Biathlon-Leistungssportlern bis hin zu Deutschen Meistern und Deutschland-Pokalsiegern ihrer Altersklasse einen begeisternden Wettbewerb auf Augenhöhe? Unmöglich? Die Teamchallenge dieses 4. Citybiathlon beweist zumindest, dass es eben nicht unmöglich ist und, dass tolle Leistungen auch Begeisterung wecken. Das Event wird zu einer tollen Werbung für den Biathlonsport und dafür braucht es viele passende “Mosaiksteinchen”. Dieser Nachbericht schaut sich die Steinchen genauer an.

Der Rahmen: Sport & Spektakel kommen zusammen

Statische Fotos, wie hier im Nachbericht, geben das Erlebnis gelungener Biathlonetappen immer nur teilweise wieder. Mit einem Klick auf das darüberstehende Bild gelangt Ihr zum Braunlage-reel auf dem instagram-Kanal #biathlontour. Darin werden die Bilder schneller, der Takt passt und plötzlich lernen sie zu laufen bzw. zu tanzen..die Bilder, doch damit stehen sie zugleich sinnbildlich für die Entwicklung einer tollen Touretappe. Begeisterung, Spektakel entstehen, wenn Vieles passt und stets ist es vielmehr Kür als Pflicht und bricht sich Bahn in Momenten, wenn plötzlich der Funke überspringt. Dankeschön @Lena Bremer, für dieses erneut tolle reel!

Kampfgeist und Teamgeist sind die unersetzlichen player auf dem Weg zum Spektakel. Davon erleben wir heute Extraportionen mit Nachschlag. Das Finale der Teamchallenge bringt so viele Momente hervor, die mitten in die Gänsehaut führen, Emotionen, die zum Mitfiebern einladen und das Publikum immer mehr hineinziehen bis Kampf und Anfeuerung zu EINEM werden. Genau dann ist es Spektakel. Großartige sportliche Leistungen, wie heute, helfen natürlich dabei, noch wichtiger ist allerdings Spannung, wenn die Realität des Rennens kaum vorhersehbar ist und manche plötzliche Wendung frischen Jubel aber auch Enttäuschungen mitbringt. All das passt bei diesem Finale ideal zusammen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet DJ Goodfellas aus Wernigerode, der die Stimmung anfacht, die Emotionen auf Temperatur hält, den Takt vorgibt. Und natürlich auch die Moderation der Biathlon-Tour, denn die Wettkämpfe bekommen ihre Seele durch die Geschichten, die sie erzählen, doch sie müssen eben auch erzählt werden.

Um die Neue Mitte in eine brodelnde Biathlonarena zu verwandeln ist natürlich auch ein Gastgeber nötig mit einer konkreten Vorstellung, in welchem Rahmen dies funktionieren kann? Hier kommt die Braunlage Tourismus Marketing GmbH ins Spiel. Geschäftsführerin Cathleen Hensel und ihre Mitarbeiterin, Nicole Vaupel, sind schon Wochen vor dem Event mit der Organisation beschäftigt, gewinnen den WSV Braunlage für die Bewirtung und die Familie Maas vom Hotel Achtermann für die Verpflegung, planen von den Biertischgarnituren über die Siegerpreise bis zum Marketing vor Ort den 4. Citybiathlon vor, geben zusätzliches Budget für den DJ frei und bemühen sich um jede(n) Netzwerker/in, die/der dabei hilft in Braunlage das Biathlonfieber zu schüren. Letzteres gelingt nur teilweise und enttäuscht unsere leidenschaftlichen Gastgeberinnen verständlicherweise. Vor dem Eventtag ist deshalb ausgemacht, dass die Biathlon-Tour 2025 ein Jahr aussetzt in Braunlage und erst 2026 auf die Neue Mitte zurückkehrt. Zum Glück sorgt der 4. Citybiathlon jedoch auch im Bereich der Netzwerker und Leistungsträger für neue Begeisterung, so dass die Biathlon-Tour zusammen mit Braunlage Tourismus Marketing und hoffentlich vielen Unterstützern den 5. Citybiathlon nun doch bereits für 2025 plant.

Sportasse, denen man gerne zuschaut

Erfolgreiche SportlerInnen wecken natürlich auch besondere Neugier beim Publikum und sorgen im Idealfall für zusätzliche Zuschauer. Hier können wir uns in der Kommunikation vor dem Event sicher noch verbessern. Denn wir hätten ja reichlich “Futter” für die Medien gehabt: Etwa den Deutschlandpokalsieger 2023 der Jugend II, Adrian Franz (im Bild oben rechts) oder den Deutschen Meister 2023 der AK 16, Noah Seidel (im Bild oben links). Ebenfalls unter den besten Deutschen in ihrer Altersklasse schnitten im letzten Winter Aaron Jacobs bei den 16-Jährigen, Amy Dunkel bei den Juniorinnen oder Klara Hertel bei den Schülerinnen ab. Sie alle sind erst weiter unten im Bild. Auch bereits an den Top10 der 15-Jährigen sind Liv Hildebrand, Emma Busche und Emily Hoppe (im Bild, links) dran. Die 3 wachsen als Team “Die taffen Giraffen” heute durchaus über sich hinaus. Dazu weiter unten mehr.

Doch es sind nicht nur erfolgreiche BiathletInnen dabei, sondern auch Asse aus anderen Sportarten. Nando Riemann, die Harzer Skisprunghoffnung (im Bild oben Mitte) ist hier zuerst zu nennen. Der frühere Deutsche Schülermeister und Deutsche Vizemeister der Jugend kämpft im Team des WSV Braunlage. Hendrik Lohde, Stürmer des Regionalliga Nord-Meisters, Harzer Falken, und Dustin Kocakara, Stürmer der U20 des EHC Wolfsburg sind hier stellvertretend genannt für die sportliche Power des Braunlager Eishockeys vom 1. Citybiathlon an. Als ehemaliger Zweitligaspieler und Braunlager Eishockey-Urgestein muss hier auch Stefan Deppe erwähnt werden, der heute allerdings mit der Braunlager Schützengesellschaft und den erfolgreichen Kreismeistern mit der Sportpistole seines Vereines gegen die Eishockeycracks um die Finalqualifikation kämpfen wird. Und der Jüngste im Wettkämpferfeld, der 10-jährige Henri Dill vom Ski Club St. Andreasberg, ist als Tour de Harz-Champion seiner Altersklasse auch auf dem Weg ein toller Sportler zu werden.

Und wie wird daraus jetzt ein spannender Wettbewerb? In Absprache mit Trainer Rico Uhlig muten wir seinen Biathletinnen 400 m statt 300 m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten zu und damit die gleiche Distanz, wie den Männern. Als sichtbar wird, dass dieses Handicap nicht ausreicht, verkleinern wir die Zielgröße für die 12 Biathlonasse von 45 auf 30 mm. Was auf den ersten Blick vielleicht nicht viel aussieht bewirkt eine Zielflächenverkleinerung von über 50%. Und vor dem Finale stellen wir der Skilanglaufpower von Ferdinand Röthele, Aaron Jacobs und Noah Seidel eine von 400m auf 500 m verlängerte Strecke entgegen. Beeindruckend ist dabei die Bescheidenheit der Kaderathleten, die alle Handicaps komplett klaglos akzeptieren und voller Motivation um den Sieg kämpfen. Wir hatten “Mosaiksteinchen” zum Gelingen des Events angesprochen. Dieser ist ein wesentlicher.

Spontanes Mitmachen für alle Neugierigen

Vor und nach der Teamchallenge findet von 11-13 Uhr und von 16-17.30 Uhr das Mitmachen für alle Neugierigen statt. Urlaubsgäste und Einheimische können in dieser Zeit die Infrarot-Biathlongewehre kennenlernen, ihre eigene Treffsicherheit beim Schießen aus 10 m Entfernung auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser testen und den Sportlichen unter ihnen steht auch der Biathlon-Wettkampf offen, bei dem in den Cardio-Loipen auf virtuellen 400 m mittels der klassischen Doppelstocktechnik neben der Meterzahl auch der Puls der Wettkämpfenden nach oben getrieben wird. Ziemlich ausser Atem begegnen unsere Biathlon-Novizen dann dem magischen Moment des Biathlons, denn am Gewehr wird ihnen schlagartig die “Unmöglichkeit” dieser Sportart bewusst. Der schnappende Atem verhindert jegliche Ruhe und der ganze Körper ist sozusagen “auf 180”. Erst diese kleine Anstrengung bringt das echte Biathlonerlebnis, denn intuitiv versuchen unsere Neugierigen alles das umzusetzen, was die Niedersächsischen Kaderathleten nahezu täglich trainieren und optimieren. Durch tiefe Atemzüge Kontrolle in die Atmung zu bringen und einen Rhythmus aus Zielen, Schießen und Atmung zu finden. Die Bedeutung von Konzentration, Fokussierung, Reaktion und einer maximal stabilen Schießhaltung bleibt nicht weiter Theorie, sondern wird mittendrin erlebbar. Einer, der intuitiv Vieles davon in seinem Wettkampf gleich ausgezeichnet umsetzt ist Sascha Hoffmann aus Hamburg. Sascha macht mit der Familie in Braunlage Urlaub und vor der Wanderung auf den Wurmberg drängen seine Söhne, Henry und Jan den Papa zur Biathlonchallenge. Während Sascha mit 400 m “das volle Programm” absolviert, gehen Tenniscrack Henry die 200 m-Strecke und Eishockeycrack Jan eine 100 m-Strecke an. Nahezu zeitgleich wechselt die Familie Hoffmann ans Biathlongewehr, wo Sascha stehend ohne Auflage, Henry und Jan jedoch mit aufliegendem Gewehr schießen. Sascha, der gerade im Winter häufig zum Skilanglauf von Hamburg nach Braunlage kommt ist ein echter Biathlonfan. Schießerfahrung hat er nur ein bisschen von der Kirmes, doch der Hochschuldozent für Online-Marketing ist im Moment seiner 5 Schüsse “voll da”. Und so bekommt dieser 4. Citybiathlon bereits vor dem Mittag einen fehlerlos schießenden Wettkämpfer, dessen Ergebnis von 2:37 Minuten und 5 Treffer sogar besser ist, als die Leistung der beiden letztjährigen Besten, Stefan Deppe (2:42 Minuten / 5 Treffer) und Quint de Bruin (2:45 Minuten / 5 Treffer). Neben den Shootingstar-Medaillen und der Shootingstar-Cap darf Sascha mit seiner Leistung nun berechtigte Hoffnungen auf den Siegerpreis, die Reise zum Tourfinale nach Oberhof am 8./9. Februar 2025, haben. Doch dafür muss er am Abend um 17.30 Uhr noch immer der Beste aller Wettkämpfenden sein und dabei auch sämtliche Wettkämpfenden der Teamchallenge hinter sich lassen, die mit ihren Leistungen ebenfalls in der Einzelrangliste gewertet werden. Henry und Jan steuern zusammen 3 Treffer zur Biathlonbilanz der Familie Hoffmann bei und für alle 3 heisst es nun hoffen, dass der Name “Hoffmann” auch um 17.30 Uhr noch ganz oben in der Rangliste steht.

Die Teamchallenge

In 3 Vorläufen kämpfen 7 vierköpfige Teams um die 3 Finalplätze, die jeweils an die Siegerteams der Rennen vergeben werden. Regeln sind nur so gut, wie sie funktionieren, deswegen ändern wir sie im Verlauf der Vorläufe, bauen eine zusätzliche vierte Wettkampfbahn auf und ermöglichen einem vierten Team die Finalteilnahme. Dazu weiter unten mehr. Zunächst eröffnen BTMG-Geschäftsführerin Cathleen Hensel und Braunlages Bürgermeister, Wolfgang Langer, mit launigen Worten diese 4. Braunlager Teamchallenge, die gleich mit dem Kampf zweier Lokalmatadoren beginnt, denn die Titelverteidiger und dreifachen Teamchampions, die Eishockeycracks “Braunlage Ü17” treffen auf die Braunlager Schützengesellschaft und kämpfen in einer Neuauflage des letztjährigen Finales und den ersten Finalplatz 2024.

Das Team der Braunlager Schützengesellschaft

in 13:35 min
mit Stefan Deppe, Nils Deppe, Andre Niemeyer, Volkan Altiok. Gemeinsam erzielt das Quartett der Schützengesellschaft 12 Treffer mit seinen 20 Schüssen. Je 4 Treffer schaffen Schützenkönig Stefan Deppe und Volkan Altiok, der mit 2:50 Minuten als 18. der Einzelwertung heute der Beste des Teams ist. Der Vorjahresbeste, Stefan Deppe folgt auf Platz 20 mit 2:55 Minuten und 4 Treffern. Anfangs läuft es nach Plan, denn Stefan Deppe bringt die Schützengesellschaft im Kampf um die Finalqualifikation gegen Braunlage Ü17-Startläufer, Dustin Kocakara in Führung. Doch bereits Nils Deppe muss seinen Kontrahenten, Johannes Dietz, wieder passieren lassen und auch Andre Niemeyer kann den Rückstand von ca. 45 Sekunden gegen Hendrik Lohde nicht aufholen. Volkan Altiok macht als Schlussläufer seines Teams dann Vieles richtig, doch im direkten Duell mit Max Klaeden, der alle 5 Schüsse ins Ziel bringt, kann er die Schützengesellschaft nicht mehr zum Sieg führen. Die Schützen verpassen das Finale und holen den 3. Platz der Braunlager Stadtmeisterschaft.

Der Titelverteidiger: Braunlage Ü17

in 12:44 min
mit Dustin Kocakara, Johannes Dietz, Hendrik Lohde, Max Klaeden. Etwas Anlaufschwierigkeiten zeigt der Titelverteidiger, als der treffsichere Stürmer, Dustin Kocakara am Biathlongewehr mit 4 Fehlschüssen patzt. Doch Johannes Dietz springt für den Kollegen in die Bresche und holt die Führung mit 4 Treffern zurück, die dann von Hendrik Lohde, dem Etappensieger des 2. Citybiathlons 2022, mit 3 Treffern verteidigt wird, bevor Max Klaeden mit 5 Treffern und 2:52 Minuten ein Topergebnis hinlegt (es ist am Ende Platz 6 in der Einzelwertung) und die Braunlage Ü17 erneut ins Finale führt.

Team Ski Club St. Andreasberg

in 15:27 min
mit Johannes Paetzold, Henri Dill, Anna Dill, Marlon Hiekel. Johannes Paetzold leistet ausgezeichnete Vorarbeit und schafft als Startläufer mit 4 Treffern und 2:30 Minuten den 15. Platz in der Einzelwertung. Für den Jüngsten des Tages, den 10-Jährigen Henri Dill wird die auf 300 m verkürzte Skilanglaufstrecke zur echten Herausforderung. Der junge Tour de Harz-Champion verliert etwas Zeit auf die Taffen Giraffen und den WSV Braunlage doch gewinnt die Herzen des Publikums, das ihm für 3 Treffer im aufliegenden Schießen viel Applaus spendet. Henri ist mit seinen 3 Treffern aber weniger glücklich und wollte die 5 Treffer aus dem Vorjahr wiederholen. Doch Biathlon ist ein Kampf mit Millimetern. Schon der kleinste Wackler wird zum “Spielverderber”. Das muss auch seine Mama, Anna, erfahren, die fünfmal wackelt und 75 Strafsekunden ansammelt. So kann Marlon Hiekel auch mit seinen 2 Treffern nicht mehr verhindern, dass es für den Ski Club St. Andreasberg heute nur zum undankbaren 4. Platz der Braunlager Stadtmeisterschaft reicht.

Team Wintersportverein Braunlage

in12:05 min
mit Marc Winkel, Anika Rüscher, Nando Riemann, Carl Fleischhacker. 10 Treffer erzielt das Skispringer-Team des WSV Braunlage, doch zunächst ist die Enttäuschung groß, weil es im Kampf mit dem Kaderteam, “Die taffen Giraffen”, nicht zum Sieg und zur Finalqualifikation reicht, trotz starker 12:05 Minuten und damit einer schnelleren Zeit, als die Titelverteidiger, Braunlage Ü17, als Sieger des 1. Vorlaufes (12:45 Minuten) erzielten. Wir entscheiden rasch, bauen eine 4 Wettkampfbahn auf und vergeben einen zusätzlichen Finalplatz für das WSV-Quartett. Marc Winkel ist in diesem Rennen ihr Bester. Der ehemalige Skispringer schafft 4 Treffer und 2:19 Minuten, wird 12.-bester der Einzelwertung. Die 3 Teamkollegen werden im Finale allesamt ihr Vorlaufergebnis verbessern und rechtfertigen dieses zusätzliche Finalticket damit gleich doppelt.

Die taffen Giraffen

in 10:43 min
mit Ferdinand Röthele, Liv Hildebrand, Emma Busche, Emily Hoppe. Welch eine souveräne Vorstellung der jungen Damen, die vor wenigen Wochen noch beim Deutschen Schüler-Cup um Top10-Plätze im bundesweiten Teilnehmerinnen-Feld kämpften. Gemeinsam mit Junior, Ferdinand Röthele, erzielen die taffen Giraffen 16 Treffer mit ihren 20 Schüssen. Liv Hildebrand, die wir als Meisterschützin schon von 5 Etappen in der Schierker Feuerstein Arena kennen ist mit 5 Treffern und 2:21 Minuten nicht nur die Beste ihres Teams, sondern auch die neue Führende der Einzelwertung. Doch der bisher Führende, Sascha Hoffmann, hat Glück, denn Liv wird zum Termin des Tourfinals in Oberhof am 8./9. Februar 2025 mitten in ihrer Deutschland-Pokal-Saison stehen. Damit bleibt der Siegerpreis vorerst weiter bei Sascha Hoffmann. Die taffen Giraffen werden wir als Sieger dieses 2. Vorlaufes und zweitschnellstes Team der Vorrunde gleich im Finale wiedersehen.

Die Zapfenknacker

in 12:25 min
mit Adrian Franz, Julia Otto, Klara Hertel, Leopold Röthele. Die starke Leistung ihrer kaderkolleginnen, “Die taffen Giraffen”, wird zur Schwierigkeit für die nächsten beiden Teams des Niedersächsischen Landeskader, die nun direkt aufeinandertreffen und um den Platz im Finale kämpfen. Denn von nun an schiessen die SpezialistInnen auf Ziele mit nur noch 30 mm statt bisher 45 mm Durchmesser. Vor diesem Hintergrund sind die 5 Treffer von Klara Hertel, der viertbesten der Gesamtwertung des Deutschen Schüler-Cups, ganz besonders hervorzuheben. Zusammen mit ihren 2:58 Minuten ist es der 7. Platz in der heutigen Einzelwertung. Durch den Tour-Modus, Treffer vor Zeit, ist sie sogar einen Platz vor Adrian Franz, den Sieger der Deutschland-Pokal-Gesamtwertung 2023 in der Jugend. Doch seinem Wettkampf in 1:44 Minuten mit 4 Treffern macht es ganz viel Spaß zuzuschauen. Die Power beim Doppelstockschub mit einer Laufzeit von 75 Sekunden (der zweitschnellste des Tages) und dann benötigt er für den Wechsel ans Biathlongewehr, Schießvorbereitung und seine 5 Schüsse nur gerade 29 Sekunden. Dabei bringt er 4 seiner 5 Schüsse in die 30 mm-Miniziele. Das Bild von seinem Schießen (oben links) vermittelt einen Eindruck von dem Maß an Konzentration, das in diesen Sekunden realisiert werden kann. Julia Otto und Leopold Röthele mit jeweils 3 Fehlschüssen zeigen, dass die Miniziele selbst für geübte Biathleten tatsächlich eine Grenze des Machbaren darstellen. Die Zapfenkracher verpassen gegen ihre Kaderkollegen den Einzug ins Finale, haben aber mit diesem Duell gegen die Harzer Supersprinter eine großartige Biathlon-Demonstration geboten!

Die Harzer Supersprinter

in 10:18 min
mit Amy Dunkel, Aaron Jacobs, Ruben Heinrich, Noah Seidel. Das muss man wirklich miterlebt haben. Da verkleinern wir die Ziele schon auf winzige 30 mm und trotzdem erreichen die Harzer Supersprinter das beste Ergebnis aller 7 Teams und benötigen nur 10:18 Minuten. Der Deutsche Meister von 2023 bei den 16-Jährigen, Noah Seidel (im Bild beim Skilanglauf mit der Nummer 4_8) bringt alle 5 Schüsse ins Schwarze und benötigt für die 400 m und 5 Schüsse nur 1:56 Minuten. Das ist natürlich die Etappenführung, doch Sascha Hoffmann darf erneut aufatmen, denn Noah wird zum Zeitpunkt des Tourfinals im Februar 2025 vermutlich um einen Startplatz bei der Jugend-Biathlon WM in Oestersund kämpfen. So weit ist Ruben Heinrich noch nicht, doch der 15-Jährige erzielt starke 4 Treffer. Amy Dunkel, die wir als Meisterschützin und Etappensiegerin 2022 in der Schierker Feuerstein Arena kennen, bleibt zwar heute mit 3 Treffern nicht fehlerlos, aber erreicht mit einer Zeit von 2:05 Minuten eine Zeit, die wir sonst nur von nur von den sportlichsten Männern kennen. In 9 Jahren BIathlon-Tour war nur Jana Harmeling noch schneller als Amy heute. Für die große Harzer BIathlonhoffnung, Aaron Jacobs, (im Bild oben rechts) läuft es am Biathlongewehr mit 3 Fehlschüssen nicht ganz rund, doch die Supersprinter schaffen die Finalteilnahme trotzdem locker.

Das Finale der Teamchallenge

Nach kurzer Verschaufpause für die Sieger des letzten Vorlaufes, die “Harzer Supersprinter”, folgt das Highlight des 4. Braunlager Citybiathlons, das Finale der Teamchallenge mit 2 Braunlager Teams, den Titelverteigern der “Braunlage Ü17” in grün/weiss und dem in der Vorrunde etwas schnelleren WSV Braunlage (rote Trikots). Die beiden schnellsten Teams der Vorrunde werden von den SportlerInnen des Niedersächsischen Biathlonkaders gebildet, die “taffen Giraffen” (Startnummer 6) und das schnellste Vorrunden-Team, die Harzer Supersprinter (Startnummer 8). Jetzt werden die Karten neu gemischt. Auf geht’s.

Jetzt ist richtig Stimmung auf der Neuen Mitte. Die 4 Startläufer werden von ihren TeamkollegInnen und dem Publikum so durch die Loipe gepusht, dass man sein eigenes Wort kaum mehr verstehen kann und, obwohl er 100 m mehr laufen muss, kommt Kaderathlet Ferdinand Röthele für seine “taffen Giraffen” als erster ans Biathlongewehr und legt dort auf die 30 mm-Ziele ebenso 3 Treffer vor, wie Dustin Kocakara und Marc Winkel für die beiden Lokalmatadoren, Braunlage Ü17 und WSV Braunlage auf die 45 mm-Ziele. Doch Ferdinand schiesst beeindruckend schnell und kann so 17 Sekunden Vorsprung herausholen auf die ebenfalls blitzschnell schießende “Harzer Supersprinterin” Amy Dunkel. Die Braunlager Teams sind weitere 15 Sekunden dahinter noch dicht an den Kaderteams dran.

An der Spitze baut Liv Hildebrand den Vorsprung der “taffen Giraffen” weiter aus, weil sie schnell und zielsicher zugleich ist und nach 5 Treffern in der Vorrunde nun mit 4 Treffern auf die 30 mm-Ziele erneut eine Ausnahmeleistung hinlegt und für ihren Wettkampf nur 2:07 Minuten benötigt. Am ehesten, aber doch bereits mit einer guten Minute Rückstand, kann Eishockeycrack Johannes Dietz für Braunlage Ü17 mithalten und überholt mit seinen 4 Treffern den Harzer Supersprinter Aaron Jacobs, der allerdings auch 500 m zurücklegen muss. Welch eine schwierige Aufgabe in dieser 2. Finalrunde für die Skispringerin, Anika Rüscher vom WSV Braunlage. Die Biathlon-Novizin erzielt einen Treffer und schickt Nando Riemann mit rund 20 Sekunden Rückstand auf die Harzer Supersprinter und 40 Sekunden Rückstand auf die Braunlage Ü17 auf Platz 4 ins Rennen.

Starke Ergebniss liefert diese vorletzte Finalrunde. Emma Busche macht für die “taffen Giraffen” fast alles richtig, trifft mit 4 von 5 Schüssen auf die 30 mm-Ziele und dennoch verringert sich der Vorsprung. Das liegt an dem starken Wettkampf von Hendrik Lohde. Der Stürmer der Harzer Falken und Etappensieger von 2022 ist genau in dem Augenblick “voll da”, wo er so richtig gebraucht wird, erzielt ebenfalls 4 Treffer und schickt Max Klaeden mit 45 Sekunden Rückstand auf die taffe Giraffe, Emily Hoppe, in die Schlussrunde. Geht da noch was für den ungeschlagenen dreifachen Teamchampion des Braunlager Citybiathlons? Eine Minute hinter den Eishockeycracks führt Skisprung-Meister Nando Riemann den WSV Braunlage mit starken 4 Treffern und 2:23 Minuten vor auf Platz 3 und schafft dabei selbst den 13. Platz in der Einzelwertung. Für den Harzer Supersprinter Ruben Heinrich ist es keine gute Runde. Mit 5 Fehlschüssen schickt er den besten Biathleten des Tages erst eine Minute hinter dem WSV auf Platz 4 ins Rennen.

Jetzt muss sie wirklich eine taffe Giraffe sein, Emily Hoppe, denn sie hat mit Max Klaeden den Meisterschützen der Eishockeycracks im Nacken sitzen. Schnell und treffsicher ist die 15-Jährige, das hat sie in der Vorrunde mit 2:47 Minuten und 4 Treffern gezeigt. Aber wie sieht es mit ihrer Nervenstärke aus? Und dann sind da ja auch noch die kleinen 30 mm-Ziele. Der erste Teil gelingt Emily sehr gut, sie kann rund 25 der 45 Sekunden Vorsprung mit ans Biathlongewehr nehmen. Während Max Klaeden auf die letzten 100 m geht erzielt Emily mit dem 2. Schuss ihren ersten Treffer. Sie zeigt definitiv Nervenstärke und bringt den nächsten so wichtigen Schuss ins Ziel, dann wieder Fehlschuss. Max Klaeden kommt unter dem Jubel des Braunlager Publikums ans Biathlongewehr. Genau in diesem Moment erzielt Emily mit ihrem 5. Schuss den 3. Treffer. 30 Sekunden Strafzeit laufen und für Max Klaeden beginnt die Mission Impossible. Er benötigt in nun noch 25 Sekunden ein komplett fehlerloses Schießen. Ein einziger Fehlschuss würde das Finale zugunsten der “taffen Giraffen” entscheiden. Geht Max das Risiko und schiesst mitten hinein in seine Phase der Atemnot? Er riskiert es und trifft. 5 Sekunden später 2. Schuss…2. Treffer. Wenige Sekunden später: 3. Schuss….3. Treffer. wow, für Momente wie diesen muss man Biathlon einfach lieben. Nun hängt der Sieg für beide Teams am seidenen Faden. 4. Schuss…Fehlschuss. Es ist die Sekunde, in der das Foto oben rechts entsteht. Max Klaeden verpasst die Mission Impossible um Millimeter, schickt nur Sekunden später seinen 4. Treffer hinterher und tatsächlich hätten 5 Treffer für die Braunlage Ü17 gereicht, denn der Rückstand auf die taffen Giraffen beträgt am Ende 10 Sekunden. Die “taffen Giraffen” des Niedersächsischen Biathlonkader sind die Teamchampions des 4. Braunlager Citybiathlons, doch die Braunlage Ü17 gewinnt auch die 4. Braunlager Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft vor dem Team des WSV Braunlage, für die Carl Fleischhacker mit 1:58 Minuten und 4 Treffern das zehntbeste Einzelresultat des Tages erreicht. Der Beste des Tages, Noah Seidel, setzt den Schlusspunkt und legt beinahe unmögliche 1:42 Minuten für 500 m Skilanglauf und seine 5 Schüsse hin. Das wäre für unseren Standardwettkampf mit 400 m und 5 Schüsse ca. 1:22 oder 1:23 Minuten. Eine solche Zeit haben wir in 9 Jahren bisher nicht erlebt. Ebs Rösch schaffte 2023 in Oberhof 1:28 Minuten. Leider fehlte Noah auf die 30 mm-Ziele die konstante Treffsicherheit aus der Vorrunde. Er schafft 2 Treffer. Dennoch ein tolles Ende dieses Teamfinals.

Ehrung und Dank

Mit der Ehrung aller Teams endet diese stimmungsvolle Staffelchallenge. Den 3 Kaderteams überreicht BTMG-Geschäftsführerin, Cathleen Hensel, neben Medaillen, Sekt und Biathlon-Tour-Caps, einen Gutschein für das Braunlager Cafe “Die kleine Zauberwelt”, direkt gegenüber der Neuen Mitte, damit die 12 sympathischen LeistungssportlerInnen und ihr Trainer, Rico Uhlig, diesen Braunlager Biathlontag in gemeinsamer Runde ausklingen lassen können. Wir wünschen ihnen für ihre kommende Saison Motivation in Giraffengröße, das Tempo von Supersprintern und das Rekordebrechen im Zapfenknacker-Style.

Die Braunlage Ü17 holt beim 4. Citybiathlon den 4. Staffel-Stadtmeistertitel, doch immerhin haben wir erlebt, dass sie schlagbar sind. Das darf auch dem WSV Braunlage als zweitplatziertem und der Braunlager Schützengesellschaft als drittplatziertem Team Mut machen. Der Ski Club St. Andreasberg darf darauf hoffen, dass sein Nachwuchstalent, Henri Dill noch einige Leistungssprünge vor sich hat und vielleicht können sie ihre Vereinskollegin, Julia Otto, ja im kommenden Jahr für ihr Team gewinnen?

Sascha Hoffmann gelingt das Kunststück, als Drittbester des Tages zum Gewinner der Finalreise am 8./9. Februar 2025 nach Oberhof zu werden und dort als Hamburger den Wintersportort Braunlage zu vertreten. Wir sagen herzlichen Glückwunsch und freuen uns schon auf das Wiedersehen!

Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön bei allen Wettkämpfenden des Tages für Ihre Motivation und den sportlichen Einsatz. Dankeschön an das Publikum, das die Neue Mitte mit Empathie und viel Applaus in manchen Momenten in eine echte Biathlonarena verwandelte. Ein besonderer Dank gilt dem WSV Braunlage und der Familie Maas vom Hotel Achtermann, die vor Ort die Bewirtung und Verpflegung übernahmen. Mein persönlicher Dank gilt meinem Biathlon-Tourteam, Harry, Marco, Gisi auf die in jeder Hinsicht Verlass ist und, von zu Hause aus, Lena und Marvin, für instagram-Supersprinterqualitäten. Der abschließende Dank gilt dem Gastgeber des Citybiathlons, der Braunlage Tourismus Marketing Gesellschaft, Cathleen Hensel und Nicole Vaupel, für das Vertrauen in die Biathlon-Tour und einmal mehr ausgezeichnete Organisation und so angenehme Zusammenarbeit.

Bilder: Siegward Pein und Gisela Feulner Wettkampfbetreuung und Technik: Siegward Pein und Marco Feulner, Social Media-Betreuung: Lena Bremer und Marvin Meisel, Text und Moderation: Martin Bremer

Der andere Blick auf die Biathlon-Tour: instagram @biathlontour