Ein Bilderbuch-Biathlon feiert kleines Jubiläum

Nun feiert er also bereits sein erstes kleines Jubiläum, der Citybiathlon in Holzminden.Von seiner Premiere in 2017 an bis zur heutigen 5. Auflage erleben wir diesen Bilderbuch-Biathlon als den Diamanten der Biathlon-Tour. Alle, die sich fragen, zu welch einem stimmungsvollen Fest ein Jederfrau/-mann-Sportevent inmitten der Innenstadt gedeihen kann, sollten den Holzmindener Marktplatz einmal besuchen, wenn dort im September oder Oktober die 15-20 vierköpfigen Teams um den Titel kämpfen, auf einer 200 m-Runde für 7 Stunden das Herz der Holzmindener Innenstadt in Besitz nehmen und dabei fünfmal in die Biathlonarena mit ihren so wunderbar begeisterungsfähigen Zuschauern auf der “Nordtribüne” einbiegen, um sich ihre Extraportion Anfeuerung abzuholen. Hier passt einfach ALLES! Und so hat sich dieser 1. Citybiathlon Niedersachsens längst zum Pionier dafür entwickelt, wie wir uns die ideale Etappe auf unserer Reise durch jährlich rund 30 Städte vorstellen. In diesem Nachbericht können wir im Folgenden nur einen kleinen Einblick davon vermitteln, wie viele hunderte Momente der Emotionen, des Teamgeistes, der überspringenden Begeisterung zwischen Publikum und Athleten und wieder zurück hier wie eine Welle immer wieder über den Holzmindener Marktplatz schwappt und in uns den Traum anfacht, dass sich alle Etappen der Biathlon-Tour so lebendig und ganz individuell zu Diamanten entwickeln mögen.

Auf dem Marktplatz pocht das Herz

Wo soll man anfangen, um diesem Event in Wort und Bild gerecht zu werden? Bei den großartigen Teams, teils geübte Sommerbiathleten, größeren Teils mutige Biathlon-Neulinge sowie “alte” Bekannte, die genau einmal im Jahr zu Biathleten/innen werden, wenn in Holzminden das Citybiathlonfieber grassiert? Oder doch bei dem Publikum, dessen “harter Kern” von der Tribüne aus als Epizentrum die Biathlonparty schmeisst ohne dazu aufgefordert werden zu müssen? Oder doch bei einem Detail, als die Geschäftsführein des Stadtmarketings, Inga Schaper, spontan und begeistert von der tollen Atmosphäre auf dem Marktplatz mit Getränkegutscheinen ein kleines Dankeschön an die Zuschauer verteilt, die von Wettkämpfer Stefan Ostermann und seinem Unternehmen Ostermann Fahrzeugteile GmbH kurzerhand gesponsort werden. Dieses Detail spiegelt so viel dessen, was diesen Tag ausmacht, hier pocht das Herz auf dem Marktplatz, es pocht nicht nur bei den motivierten Biathleten/innen oder dem begeisterungsfähigen Publikum,

sondern sicher nicht weniger bei den Organisatoren des Stadtmarketings um Inga Schaper und Tanja Schulz, sowie den beiden beratenden “Urgesteinen”, Jochen Droste und Hermann Meyer, die mit ihrer Erfahrung als Vorsitzende der Schützengilde Golmbach und des MTV Altendorf sportliche Kompetenz und zahlreiche helfende Hände beisteuern. Die beiden gehören ebenso seit der ersten Stunde des Holzmindener Citybiathlons dazu, wie DJ Sonoro, der Musicman, der den Rhythmus auf den Marktplatz bringt und seinen Teil zur Biathlonparty beiträgt. Auch die Holzmindener Unternehmen sind mit dem Herzen beim Citybiathlon dabei. Die Premiumsponsoren, Braunschweigische Landessparkasse, die Symrise AG und das Kaufhaus Schwager sind seit der Premiere ununterbrochen Förderer dieses Events und das gilt ebenso für zahlreiche weitere unterstützende Firmen, deren Engagement dieses herrliche Spektakel erst ermöglichen. Und schließlich ist da noch das Herzblut der Biathlon-Tour, na klar, wir lieben unser Vorzeige-Event und kommen nicht nur mit dem aus unserer Sicht bestmöglichen Biathlon-Equipment auf den Holzmindener Marktplatz, sondern auch mit hunderten Infos über die Wettkämpfenden und einer konkreten Idee, dem Biathlon-Diamanten über 7 Stunden an diesem verkaufsoffenen Sonntag seinen Glanz zu entlocken.

Der Modus lädt zum Drama ein

Der Modus des Citybiathlons hat sich längst bewährt. Vierköpfige Teams starten im Stile eines typischen Staffelevents und schicken sich nacheinander ins Rennen. Für jeden Wettkämpfenden stehen relativ kurze Laufabschnitte von 400 / 400 und 200 m auf dem Programm, während die beiden Schießeinheiten mit jeweils 5 Schüssen dadurch eine Übergewichtung erhalten, zumal die “Strafrunde” pro Fehlschuss mit 50 m auf den vor der Tribüne aufgebauten Skilanglauf-Ergometern recht lang sind im Verhältnis zur Laufstrecke. Geschossen wird nach 400 m zuerst liegend und nach 800 m dann stehend. Dieser Modus sorgt dafür, dass jeder Schießdurchgang erheblichen Einfluss auf die Platzierungen der Teams nimmt. Eine zwischenzeitliche Führung ist dann mitunter schnell wieder verloren, aber es lohnt sich eben auch der Kampfgeist im Falle eines Rückstandes, denn schon ein einziger guter Schießdurchgang kann neue Hoffnung schüren. Auch der heutige 5. Citybiathlon verdankt diesem Modus eine Dramaturgie, die in dieser Kurzweiligkeit so manchem Weltcup-Rennen mit TV-Liveübertragung zu wünschen wäre. Die 16 Staffeln starten zu jeweils 4 Teams gegeneinander in 4 Rennen. Die 4 Sieger ziehen ebenso in das große Finale ein, wie das beste der 4 zweitplatzierten Teams. Die sechst- bis neuntbesten Teams erreichen das kleine Finale und kämpfen um ein Teamevent, das vom Kletterpark Holzminden ausgelobt wurde. Den Auftakt in den Biathlontag macht hier in Holzminden schon traditionell, nach den Eröffnungsworten des Holzmindener Bürgermeisters, Christian Belke, der Prolog der Lokalprominenz. Auf geht’s!

Damenwahl beim Aperitif

Den spaßigen Auftakt übernehmen traditionell 4 lokale Größen. Holzmindens Bankdirektor von der Braunschweigischen Landessparkasse, Oliver A. Fuchs (unverkennbar im roten Dress) trifft dabei auf den Geschäftsführer des Kreissportbundes Holzminden, Steve Sander (im blauen T-Shirt) und den Pressewart des Werbekreises Holzminden, Benjamin Beineke (im gelben T-Shirt), der mutig spontan und kurzfristig einspringt. Sportlich wird es durch Lena Timmermann vom TV Deutsche Eiche Holzminden, die zusammen mit ihrem Team der Running Gags in diesem Jahr auch bereits Biathlon-Teamsiege in Walsrode und Brakel feiern konnte.

Lena zeigt den Herren spätestens mit ihrem schnellen Liegendschießen und 4 Treffern, dass sie ernst machen wird im Kampf um den ersten weiblichen Auftakterfolg in Holzminden. Oliver Fuchs hält mit fehlerlosen 5 Treffern dagegen und bleibt Lena auf den Fersen. Auch Steve Sander könnte da mitmischen, wenn er seinen einen Schießfehler nicht mit drei Strafrunden kompensieren würde. Mit hundert zuviel gelaufenen Strafrundenmetern macht er sich auf die Verfolgung, doch wir sollen noch Gelegenheit bekommen, ihm die zuviel gelaufenen Meter verrechnen zu können. So leistet Steve Aufbauhilfe für Benjamin Beineke und begleitet ihn auf dessen 3 Strafrunden.

Fast gleichzeitig kommen Lena Timmermann und Oliver Fuchs zum Stehendschießen und setzen hier auf gänzlich unterschiedliche Taktiken. Lena entscheidet sich für für einen schnellen Schießrhythmus während sich Oliver Fuchs deutlich mehr Zeit für seine 5 Schüsse lässt. Am Ende erzielen beide starke 4 Treffer. Für den Bankdirektor sind 9 Treffer mit 10 Schüssen ein Ergebnis, das ihm an der Biathlonarena höchsten Respekt einbringt. Dass Biathlonsiege gerade bei den kurzen Laufabschnitten auch jenseits der Lauf- und Schießleistung aufgrund des schnellen Schießens errungen werden können, zeigt Lena Timmermann eindrucksvoll. Locker und leicht läuft die junge Holzminderin, die in diesem Jahr ihr Abitur am Campe-Gymnasium ablegte, mit 25 Sekunden Vorsprung durch den Zielbogen, während Steve Sander nun von den eingesparten zwei Strafrunden profitieren kann und mit Laufstärke den Meisterschützen Oliver Fuchs so gerade noch im Kampf um Platz 2 abfangen kann. Benjamin Beineke erlebt bei seiner Biathlonpremiere als Erster an diesem Tag die Wohltat durch das empathische Holzmindener Publikum, das ihn mit einem prasselnden Applaus wie einen Sieger empfängt. Die Zutaten des Holzmindener Biathlonfest’ entfalten sich bereits zum Aperitif und machen Lust auf mehr.

Die besten Teams des Tages

Wir springen mit unserer Berichterstattung hinein in die beiden Finals, für die sich 9 der 15 Teams in den spannenden Vorrunden-Rennen qualifizieren. Das kleine Finale erreicht als sechstbestes Team der Vorrunde die Polizei Holzminden mit 22.05 Minuten. Die 4 Kommissare starten auf der Bahn 1. Neben ihnen geht es für das Überraschungsteam der Vorrunde, die Beveraner Jumpers, darum, die siebtbeste Vorrundenleistung nun im Finale nochmals abrufen zu können. Für das Quartett des Reitvereins Beveraner Land ist es die Citybiathlon-Premiere, um so beachtlicher ist ihr Durchmarsch in das kleine Finale. Die beiden ohnehin bereits dezimierten Teams des Westerstadtwerke-Service, die Energetischen 4 und die Energiebünden müssen hart kämpfen, um in der Vorrunde die Plätze 8 und 9 zu erreichen. Im kleinen Finale bilden sie aus der noch verbliebenen Energie ein Team Weserstadtwerke-Service. Als viertes Team erreichen Beinekes Asphaltjäger bei ihrer Premiere den Sprung in die Top10 und ins kleine Finale. Das junge Team des Mercedes Autohauses Beineke musste sich ebenfalls mit nur 3 Wettkämpfern durch die Vorrunde kämpfen, weil einer der ihren kurzfristig ausfiel. Nun geht es für diese 4 Teams im erstmals ausgetragenen kleinen Finale darum, mit schon etwas Müdigkeit aus der Vorrunde die Motivation, den Willen und die Kraft zu bündeln, um im Entscheidungsrennen nochmal angreifen zu können.

Platz 4 im kleinen Finale: Der Weserstadtwerke-Service

in 18:09 min (VL: 23:57 min)

mit Janina Müller, Matthias Bieler, Kevin Nagel, Torben Brandt. Janina Müller schafft als Startläuferin ihres Teams 6 Treffer mit ihren 10 Schüssen und verbessert sich damit im Vergleich mit dem Vorjahr um 50%. Erstmals dabei ist Matthias Bieler. Der Geschäftsführer des Weserstadtwerkeservice legt im Vorlauf gleich 6 Treffer und im kleinen Finale sogar 7 Treffer hin. Schneller als der Chef, der 6:10 Minuten für seine Biathlonpremiere benötigt ist Kevin Nagel, der wegen der krankheitsbedingten Ausfälle zweier Teamkollegen die Vorrunden in beiden Teams bestreitet. Der Mann aus dem Rechnungswesen der Weserstadtwerke empfiehlt sich für höhere Aufgaben, denn er wird mit jedem seiner Rennen besser. In 5:02 Minuten erreicht Kevin den 17. Platz in der Einzelwertung. Besser ist im Team des Weserstadtwerke-Service nur der Netzmeister für Gas und Wasser, Torben Brandt. Auch er leistet den Doppeleinsatz in beiden Teams und erreicht den 11. Platz in der Einzelwertung mit starken 4:40 MInuten und 8 Treffern. In der Vorrunde halfen auch der treffsichere Vertriebsleiter Stefan Borgolte, der 5 seiner 8 Treffer im Stehendschießen schaffte und Fußballer Tim Seydler, dem die Kollegen noch ein paar Schießtipps mitgeben können, bevor sie im kommenden wieder angreifen, um den 9. Platz in der Teamwertung weiter zu verbessern.

Platz 3 im kleinen Finale: Die Beveraner Jumpers

in 16:52 min (VL: 23:24 min)

Mit Marcel L’huonneux, Stefan Ostermann, Inga Dormeyer, Mattis Harling. Bei ihrer Biathlonpremiere schaffen die 4 Springreiter tatsächlich einen großen Sprung, denn als siebtbestes Team der Vorrunde qualifiziert sich das sportliche Quartett auf Anhieb für das kleine Finale. In diesem schafft Marcel L’huonneux mit 6 Treffern einen guten Start für sein Team. In der Vorrunde musste der gute Läufer noch mit nur 2 Treffern achtmal in die Strafrunde. Eine tolle Verbesserung. Stefan Ostermann erreicht als bester Biathlet der Springreiter den 13. Platz in der Einzelwertung. Dabei erzielt Stefan in der Vorrunde 7 Treffer. Im Finale werden es 6. Inga Dormeyer kann ihre 6 Treffer aus der Vorrunde nicht ganz ins Finale rüberretten. Da werden es 4. Und auch Matthis Harling bestätigt sein tolles Vorrunden-Ergebnis mit Platz 16 in der Einzelwertung dann im Finale nicht ganz, so dass die Beveraner Jumpers mit Platz 3 aus dem kleinen Finale hervorgehen und den 8. Gesamtrang erreichen. Aus unserer Sicht sind sie damit das Überraschungsteam des Tages.

Platz 2 im kleinen Finale: Beinekes Asphaltjäger

in 16:13 min (VL: 25:16 min)

mit Niklas Hartmann, Léon Hollerieth, Louis Teffahi, Niklas Hartmann. Im kleinen Finale zeigen Beinekes Asphaltjäger eine tolle Moral und schaffen als dezimiertes Team im Trio eine deutliche Verbesserung ihrer Vorrundenleistung. Als zehntbestes Team so eben noch in diese Endrunde hineingerutscht, lässt das Trio die Beveraner Jumpers und das Team des Weserstadtwerke-Service nun hinter sich. Louis Teffahi ist dabei mit 8 Treffern im Finale der Meisterschütze im Team und verbessert damit seine Vorrundenleistung um 2 Treffer. Schnellster Asphaltjäger, also sozusagen der Lewis Hamilton des Mercedes Autohauses Beineke, wird Niklas Hartmann. Der Jüngste im Team trägt die Last des Doppelstarters und legt insgesamt 4 Rennen in Vorrunde und kleinem Finale zurück. Sein bestes führt ihn bis auf Rang 23 der Einzelwertung nach vorne. Léon Hollerieth zeigt besondere Lernfähigkeit. Nach nur 2 Treffern in der Vorrunde setzt er im kleinen Finale gleich 6 Schüsse ins Schwarze und trägt damit erheblich zur Verbesserung der Asphaltjäger bei.

Sieger des kleinen Finals: Die Polizei Holzminden

in 15:47 min (VL: 22:05 min)

mit Renè Rehfeldt, Stefan Potthoff, Mara Streicher, Christian Beverungen. Das sechstbeste Team der Vorrunde bestätigt seine Favoritenrolle in diesem kleinen Finale und siegt mit deutlichen 26 Sekunden Vorsprung vor Beinekes Asphaltjägern. Alle Achtung, die Kommissare präsentieren sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert an den Biathlongewehren. Mara Streicher gehört zu den 3 Wettkämpfenden, die fabelhafte 10 Treffer mit ihren 10 Schüssen schaffen. Sie belegt in der Einzelwertung als drittbeste Wettkämpferin den 25. Platz. Christian Beverungen steht ihr mit 9 Treffern kaum nach und erreicht als “fliegender Kommissar” als bester des Quartetts in 4:29 Minuten den 8. Platz in der Einzelwertung. Unter den Top 10 ist Christian, zusammen mit Andrei Fergert der Einzige, der nicht regelmäßig die Sportart Sommerbiathlon betreibt. Ganz stark! Aber auch René Rehfeldt auf Platz 27 der Einzelwertung mit fehlerlosem Liegendschießen und Stefan Potthoff als 37. tragen zu dieser starken Mannschaftsleistung bei. Herzlichen Glückwunsch.

Das große Finale der besten 5 Teams

Das sind sie, die besten Teams des Tages. Im schwarzen Dress, dezimiert durch den Ausfall von Maeva Kostrewa und dennoch als bestes Team der Vorrunde startet das Gifhorner Team “Alles für Tarek” als Vorjahressieger ganz leicht favorisiert auf der Bahn 1 in dieses Finale. Neben ihnen werden sich die Teamchampions von 2017 und 2019, die Körperformen Holzminden (weisses Dress) sicher einiges vorgenommen haben, um das viertbeste Vorrundenergebnis nun im Finale zu verbessern. Auf der Bahn 3 startet das jüngste Finalquartett und zweitbestes Vorrunden-Team, die Lokalmatadoren des TV Deutsche Eiche, die Running Gags (im grünen Dress). Das mit Jörg Kostrewa verstärkte Team “Gilde & Friends” der Schützengilde Golmbach (in den rot/schwarzen Trikots) gewann den 4. Vorlauf und versucht, als fünftbestes Team der Vorrunde, seine Aussenseiterchance zu nutzen. Besonders beachtenswert ist das Team der SymSporties 1 (in rot), die als einziges nicht regelmäßig Sommerbiathlon trainierendes Team dieses Finale mit der drittbesten Vorrunden-Leistung erreichten. Auf dem Bild fehlt ihr Bester, Andrei Fergert, doch der wird als Doppelstarter für das dezimierte Trio gleich noch mehrfach ins Bild rücken. Die Spannung steigt. Alle an der Biathlonarena erwarten ein heisses Finale und der Ausgang ist so schwierig vorherzusagen, wie selten bei einem Finale der Biathlon-Touretappen. Los geht’s

Mit dem Vorjahreszweiten, Raphael Kostrewa (schwarzes Dress), dem Vorjahresvierten, Felix Gömann (im weissen T-Shirt, Team Körperformen) sowie SymSportie und Vorjahresneunter, Andrei Fergert, sind gleich 3 Top10er von 2022 in dieser Startrunde des Finals vertreten. Sie bringen ihre Teams auch in diesem Jahr in eine gute Ausgangsposition. Am besten macht das Felix Gömann, der die Körperformen Holzminden mit 9 Treffern und 4:39 Minuten in Führung bringt und selbst erneut eine Top10-Platzierung schafft. 20 Sekunden dahinter schickt Andrei Fergert auf Platz 2 liegend SymSportie Sascha Körtner ins Rennen, während 5 Sekunden dahinter Raphael an seinen Bruder Cedric Kostrewa übergibt. Raphael kann seine starke Vorrundenleistung, die viertbeste des Tages mit 9 Treffern und 4:17 Minuten in diesem Finale nicht wieder erreichen. Kann Cedric das beste Vorrundenteam zurück auf Platz 1 führen? Hinter den 3 führenden Teams halten Timon Balke für Gilde and Friends als Vierter in 5:22 Minuten und Laura Käse mit 5:28 Minuten noch gut Anschluss. Laura erzielt 18 Treffer mit ihren 20 Schüssen und schafft mit ihren 4:56 Minuten aus dem Vorlauf, gleichauf mit ihrer Teamkollegin Lena Timmermann die beste Leistung aller Wettkämpferinnen.

Zum Glück für die Running Gags schafft Lena Timmermann die oben angesprochenen 4:56 Minuten mit 9 Treffern in diesem Finale. Damit stellt das Quartett des TV Deutsche Eiche Holzminden den Kontakt nach vorne einigermaßen wieder her und liegt zur Final-Halbzeit auf Platz 3. Das Gifhorner Team “Alles für Tarek” scheint durch die starke Leistung von Cedric Kostrewa schon leicht enteilt und startet mit 35 Sekunden Vorsprung in die 3. Runde vor den starken SymSporties, die mit Sascha Körtner Platz 2 halten können. Von Platz 1 auf Platz 4 rutschen die Körperformen etwas nach hinten. Es verdeutlicht die Qualität aller Finalteams, dass drei kleine Wackler im Stehendschießen von Marlene Scholz das Team der Körperformen gleich 3 Plätze kosten. Gilde and Friends liegen rund 20 Sekunden hinter den Körperformen auf Platz 5, obwohl Jörg Kostrewa mit perfekten 5 Treffern im Stehendschießen maximale Schadensbegrenzung betreibt.

Die dritte Finalrunde wird zum Triumpf des Vorjahressiegers. Hannes Kuhnt stürmt für die Running Gags von Platz 3 in die führende Position. Dabei helfen dem Abiturient des Campe-Gymnasiums starke 9 Treffer. In der Einzelwertung kann Hannes seinen Titel nicht verteidigen, schafft aber erneut als Siebter eine Top10-Platzierung und leistet perfekte Arbeit für seine Running Gags, die mit 33 Sekunden Vorsprung auf das Team Körperformen Holzminden in die Schlussrunde starten. Nico Tiegel, der Trainer des EMS-Fitnessstudios Körperformen, zeigt bei seiner Biathlon-Premiere eine ganz starke Leistung , holt in 4:50 Minuten den 12. Platz in der Einzelwertung und damit sein Team wieder auf die erste Verfolgerposition vor. Platz 3 verteidigt Dirk Urban für die SymSporties, während “Alles für Tarek” von Platz 1 auf Platz 5 abrutscht. Marc Neugebauer nutzt für Gilde and Friends die Gelegenheit erstmals in diesem Finale auf Platz 4 vorzulaufen. Mehr Spannung und Platzierungswechsel in solch kurzer Zeit sind kaum möglich.

Kann Linus Timmermann die 33 Sekunden Vorsprung für seine Running Gags ins Ziel bringen? Mit Jan Fischer sitzt ihm der Sieger des 1. Citybiathlons im Nacken und wir erinnern uns an das Finale des Brakeler Citybiathlons von 2022, als die beiden Teams ebenfalls um den Sieg kämpften und Jan Fischer aus einem nahezu unaufholbaren Rückstand noch den Sieg für das Team Körperformen holte, seinerzeit im Duell mit Lena Timmermann. Rasch wird klar, dass der Sieg nur noch zwischen den Running Gags oder dem Team Körperformen entschieden wird. Linus Timmermann bringt rund 20 Sekunden Vorsprung zum Liegendschießen und schafft souverän, schnell und präzise ein perfektes Schießergebnis. Einen Moment lang scheint es so, als sei das Finale damit entschieden, doch Jan Fischer legt in der gleichen Manier nach und nimmt mit großer Entschlossenheit und druckvollem Lauftempo die Verfolgung wieder auf. Was nun folgt ist die perfekte Dramaturgie eines Biathlonkrimis. Der 16-jährige Führende, beeindruckend cool und selbstbewusst, setzt voll auf ein perfektes Stehendschießen und nimmt sogar etwas Tempo aus seinem Lauf heraus, während Jan Fischer läuferisch alles riskiert und auf den 400 m bis zum entscheidenden Stehendschießen den gesamten Rückstand wieder zu läuft. Gleichzeitig erreichen die beiden Matadoren das Biathlongewehr. Jetzt kocht die Biathlonarena und das vielstündige Biathlonfest erlebt seine Zuspitzung auf die Sekunden der Entscheidung. Welche Chance hat Jan Fischer, stark ausser Atem, gegen den nun ausgeruhter wirkenden Youngster der Running Gags? Und wer von den beiden kann aus diesem Moment des Show downs Energie ziehen? Linus Timmermann legt mit Treffer vor, Jan Fischer geht das schnelle Schießtempo mit und trifft ebenfalls. Fehlschuss danach bei Linus Timmermann, Treffer bei Jan Fischer. Linus erhöht das Schießtempo nochmals, trifft mit dem 3. und 4. Schuss. Doch Jan Fischer lässt sich nicht beirren, legt den 3. Treffer nach und, als hätte dieser Treffer auch seinen Kontrahenten entmutigt, muss Linus mit dem letzten Schuss den 2. Fehlschuss hinnehmen. Enttäuschung scheint den Körper des schon so häufig so großartig agierenden Running Gags-Schlussläufer zu lähmen, man sieht förmlich, wie weh ihm der Weg in die Strafrunde tut. Auf der anderen Seite geht das Tor zum Sieg sperrangelweit auf und Jan Fischer ist Siegertyp genug, um sich diese Chance nicht mehr nehmen zu lassen. Mit zwei weiteren Treffern lässt er die Strafrunde links liegen und biegt unter dem Jubel des Publikums in die Schlussrunde ab, an deren Ende der Champion jubelnd durch den Zielbogen läuft und in unglaublichen 3:22 Minuten mit 43 Sekunden Vorsprung auch bester Einzelbiathlet des Tages wird. Linus Timmermann darf, nein er muss sogar enttäuscht sein dürfen, aber auch schnell wieder den Glauben daran zurückgewinnen, dass er alle Qualitäten bereits zur Verfügung hat, ein solches furioses Finish auch für sich und sein Team entscheiden zu können. Hinter den beiden erreicht Doppelstarter Andrei Fergert einen tollen 3. Platz für die SymSporties 1 und fängt damit noch Cedric Kostrewa von “Alles für Tarek” und Colin Hartmann von Gilde and Friends ab. Wow, was für ein großartiges Finale!

Ehrung und Dank

Mit der Ehrung aller Teams findet dieser 5. Holzmindener Citybiathlon seinen würdigen Schlusspunkt. Neben Erinnerungsmedaillen erhalten die besten Teams die Siegertrophäen und weitere Sachpreise des Stadtmarketings Holzminden aus den Händen der Geschäftsführerin, Inga Schaper, und ihres Teams. Die Biathlon-Tour sagt herzlich Dankeschön bei den Wettkämpfenden der 15 Teams, die mit ihrem Kampfgeist und tollen sportlichen Leistungen diesen Tag geprägt haben. Wir müssten eigentlich weit über 100 zusätzliche Medaillen verteilen an das großartige Holzmindener Publikum, das mit so viel Freude, Begeisterung und Empathie dabei ist und diesen Tag geradezu spielend leicht in ein wahres Biathlonfest verwandelt. Eingroßer Dank gilt den Sponsoren des Citybiathlons, allen voran der Braunschweigischen Landessparkasse, der Symrise AG und dem Kaufhaus Schwager, dessen ehemaliger Chef, Ralf Schwager, als Vater dieses Citybiathlons, sicher viel Freude an diesem kleinem Jubiläumstag gehabt hätte. Lieben Dank an DJ Sonoro, der mit seiner Musikauswahl und der professionellen Arbeit vom 1. Citybiathlon an ein Erfolgsfaktor dieses Events ist. Zwei große Dankeschöns möchte ich an den Fotografen Thomas Lempken für die riesige Zahl an tollen Fotos richten, die wir für diesen Nachbericht verwenden dürfen und an das Team der Biathlon-Tour, Gisela Feulner, Yvonne Konarko, Daniel Holtschneider und Marco Feulner für stundenlange konzentrierte und schnelle Arbeit in der Organisation sowie im Auf- und Abbau. Der abschließende Dank gilt dem Gastgeberteam des Stadtmarketings Holzminden um Geschäftsführerin Inga Schaper und Organisatorin Tanja Schulz für den hohen Anspruch an die eigene Organisation und die vielen, vielen Stunden der Vorbereitung, sowie an Hermann Meyer und Jochen Droste für die ehrenamtliche und stets kompetente Unterstützung und Beratung. Wir zählen schon die Tage bis zum Wiedersehen!

Bilder: Thomas Lempken und Yvonne Konarko, Technik: Daniel Holtschneider, Wettkampfbetreuung Marco und Gisela Feulner, Social Media: Lena Bremer und Marvin Meisel, Moderation und Text: Martin Bremer

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