Schritt für Schritt kehrt Lebendigkeit zurück

Die Biathlon-Tour ist wieder da! Rund 16 Monate nach dem letzten City-Event in der Wolfsburger Fußgängerzone erleben wir auch das Comeback nach den endlos erscheinenden Pandemiewellen in Niedersachsen, auf dem Rathausplatz in Walsrode. Vor zwei Jahren feierte die Tour hier in der Vogelpark-Stadt am Rande der Lüneburger Heide ihre Premiere und lernte die Norddeutschen als viel begeisterungsfähiger kennen, als ihnen mitunter nachgesagt wird. Jedenfalls riss danach der Kontakt zum Walsroder Stadtmarketing nie ab und am heutigen ersten Juli-Samstag nutzen wir sozusagen die erste “Event-Insel”, die das zurückgedrängte Coronavirus freigibt, um in der virusfreien Innenstadt die Seele zu wecken, Menschen zusammen zu führen, die sich an der Herausforderung testen und die sich mit Leichtigkeit einfach den Impulsen von Freude und Begeisterung hingeben und so miteinander ein sportliches Fest erleben. Sie muss der Walsroder Seele einfach gut tun, die mit der Biathlon-Team-Challenge Einzug haltende Lebendigkeit, denn sie erfasst ja auch jeden Einzelnen, entspannt die Gesichtszüge, hebt die Stimmung, führt Zueinander ohne die Abstandsregeln grob zu missachten. Es gab Zeiten, da erschien diese Lebendigkeit selbstverständlich, doch dieser Neustart bringt uns mit Gefühlen in Berührung, die wir viele Monate lang kaum ausleben konnten. Es wird wirklich Zeit, die Sonnenseite wieder zu entdecken und zu erleben.

Corona steckt die Grenzen ab

Wer die Biathlon-Tour schon kennt, dem fallen kleine Veränderungen vermutlich rasch auf. Die Plexiglas-Trennwände zwischen den einzelnen Schießplätzen sind ebenso Teil des Hygienekonzeptes, wie die Verbreiterung der Biathlonarena von 6 auf 8 m, um die Abstandsregeln auch am Gewehr einhalten zu können. Bodenmarkierungen erinnern mitunter ans Abstand halten und im Bereich der Schießplätze sind nur die 4 Schützen und maximal 4 Betreuer erlaubt. Die Kontaktdatenerfassung gilt für Mitmacher und Zuschauer gleichermaßen und ist damit an sich schon ein Faktor dafür, dass allzu große Enge ausbleibt. Man kann das schade finden, doch aus unserer Sicht sind wir in einer Phase, in der die Events beweisen müssen, dass ihr Hygienekonzept funktioniert und sie nicht zum Auslöser einer 4. Welle werden. Ja, ein voller Walsroder Rathausplatz könnte das sportliche Fest zum Spektakel machen, doch aktuell ist dafür die Zeit noch nicht reif. Vielleicht kann das im nächsten Jahr das Ziel dieser Veranstaltung werden?

Das Mitmachen steht im Vordergrund

Den Mitmachern rollt die Biathlon-Tour mehr denn je den roten Teppich aus. Sich der Herausforderung stellen, das Selbstvertrauen aufbauen und an die Stärke des Teams glauben. Diese mentalen Faktoren sind trainierbar und rasche erste Erfolge schaffen neue Motivation zu Veränderungen im eigenen Alltag. Sich dem Wettkampf zu stellen bringt die Psyche auf Trab und schafft wertvolle Momente, in denen das eigene Tun eben nicht egal ist, sondern zum Erfolg des Teams beitragen können. Gerade die Biathlon-Neulinge sind herzlich willkommen bei der Biathlon-Tour, denn wir schätzen den Mut, Neues zu wagen und dabei dem Wettkampf nicht aus dem Wege zu gehen. Jede(r) bekommt also so viel Übungszeit und Tipps wie gewünscht und es ist toll zu sehen, wie rasch manche Verbesserung realisiert wird. Heute sind 6 vierköpfige Teams am Start, die in 2 Vorläufen die 3 Finalteams ermitteln. Mittelfristig hat dieses Event sicherlich das Potenzial für mehr Teams. 15 Teams würden Spektakel versprechen und könnten als Herausforderung für eine Neuauflage 2022 die Kräfte in Walsrode bündeln.

Der Wert der Anstrengung

Den Wert der Anstrengung erkennt man mitunter erst, wenn man sich ihr gestellt hat. Die Sorge, der eigenen oder anderer Erwartungshaltung nicht gerecht zu werden, die Zweifel vielleicht von der eigenen Bequemlichkeit eingeholt zu werden oder die Angst, der Belastung möglicherweise nicht gewachsen zu sein entladen sich in einem tollen Gefühl der Freiheit, wenn man sich eingelassen hat und langsam die Gewissheit entsteht, die Situation meistern zu können. Bei der Biathlon-Tour fordern die Doppelstockschübe auf dem Skilanglauf-Ergometer, Thoraxtrainer, definitiv Kraft, Ausdauer und Willensstärke. Die virtuelle 300 m-Strecke (Damen) und 400 m-Strecke (Herren) dauert zumeist zwischen 90 bis 150 Sekunden und stellt insbesondere für den Oberkörper die Belastung eines Langsprints da, der die Muskulatur bereits innerhalb der ersten Minute in die Übersäuerung treibt. Die meisten Wettkämpfer stossen dabei an ihre Grenze und müssen im Inneren die eigene Bewältigungsstrategie finden, weil die Oberkörpermuskulatur zumeist nicht auf Belastungen von einer Minute oder länger vorbereitet ist. In die Sauerstoffschuld und damit in die deutlich erhöhte Atmung bringt dieser Abschnitt jede(n) heutige(n) Wettkämpfer/in, und damit sind wir schon mittendrin in der Magie des Biathlons.

Wie kontrolliere ich jetzt den eigenen Körper?

Mit dem Auf und Ab des Atems wippt natürlich auch die Gewehrspitze auf und ab. Wie lässt sich in dieser Situation eine 45 mm kleine Scheibe in 10 m Entfernung treffen? Zeit? Hat man nicht, es muss möglichst sofort funktionieren. Vielleicht hilft die Reaktionsfähigkeit, um den Abzug genau in jener Millisekunde auszulösen, wenn das Auge im Ringkorn das Ziel erspäht? Der richtige Moment ist natürlich entscheidend, doch ebenso wichtig ist es, diesen Moment so lang wie möglich werden zu lassen. Bei den Biathlonprofis im Fernsehen sieht man häufig, wie sie mit einem ganz tiefen Einatmen den Körper zur Ruhe bringen und ihren Schuss dann in der Atempause ins Ziel bringen. Der Prozess ist das Ergebnis jahrelangen Übens. Ungeübt eine Strategie zu finden, die funktioniert ist die eigentliche, komplexe Herausforderung für unsere Biathlon-Novizen. Das Schöne ist: Auch heute wieder sind einige dabei, denen das phantastisch gelingt. In diesen Momenten springt der Funke sichtbar und hörbar über und die Faszination des Wintersports Biathlon entfaltet sich mitten im Sommer und mitten in der Stadt. Großartig!

Teamgeist als Brücke über die Krise

Nicht nur die glanzvollen Ereignisse besonderer Treffsicherheit erzeugen emotionale Momente, sondern gerade auch kleine Krisen bringen berührende Augenblicke gelebten Teamgeists hervor. Anfeuerung, Aufmunterung, Zusammenhalt, gemeinsam finden sich immer Wege. Genau hier schlägt das Herz der Biathlon-Tour als Jederfrau/-mann-Event und schafft seelisch nährende Momente.

Die Protagonisten des Tages

3. Platz im 2. Vorlauf: Das DRK-Walsrode-Team

in 15:55 Minuten
mit Sabrina Cordes, Daniela Schlüter, Najbir Alderbas, Shady Sadeh. Die 4 Biathlon-Neulinge halten sich glänzend und jeder steuert 2 Treffer zum Gesamtergebnis bei. Damit gelingen dem Quartett mehr Treffer, als den 4 Schützen des SV Südkampen. Es ist eine starke Premiere und wir sind sicher, dass noch einiges Steigerungspotenzial im DRK-Team schlummert, ähnlich wie es in diesem Jahr das Team des Stadtmarketings vorgemacht hat. Schnellste im ausgeglichenen DRK-Team ist die Leiterin der Buchhaltung, Sabrina Cordes mit 3:13 Minuten.

2. Platz im 2. Vorlauf: Die Kämper Shooters

in 15:21 Minuten
mit Thomas Bosse, Jörg Langrehr, Hendrik von Wille, Dennis Koopmann. Für die sympathischen Vier des SV Südkampen ist heute einfach ein gebrauchter Tag. Das fängt schon damit an, dass ihr Vorsitzender und Startläufer, Thomas Bosse seine vermutlich guten Schüsse auf die falsche Scheibe abfeuert. 0 Treffer und 75 Sekunden Strafzeit sind natürlich nicht gerade Zusatzmotivation. Luftgewehrschütze Jörg Langrehr aus dem Bezirksliga-Team macht es nicht schlecht, trifft zweimal, aber das bringt die Kämper Shooters ebenso wenig entscheidend voran, wie die 2 Treffer vom Junioren-Kreismeister von 2017 mit dem Luftgewehr, Hendrik von Wille. Jetzt bräuchte es eine Leistung, wie 2019 vom damaligen Etappensieger und Kämper Shooter, Jannes Bosse, der seinerzeit die 5 Schüsse in zehn Sekunden zu 5 Treffern machte. Landesliga-Schütze Dennis Koopmann kann das auch so ähnlich, das hatte er als Dritter 2019 schon bestätigt, aber es bleibt dabei: heute ist es ein gebrauchter Tag für die Kämper Shooters. 1 Treffer von Dennis reicht nicht zur Finalqualifikation. Während an anderen Etappenorten manches im Vorlauf ausgeschiedene Team dem Finale und der Siegerehrung nicht mehr beiwohnt, bleibt der Trupp des SV Südkampen bis zum Ende der Veranstaltung unterstützend und gut gelaunt an der Biathlonarena. Auch das sind Faktoren eines gelungenen Sportfestes. Und sportlich planen die Kämper Shooters schon das Biathlon Trainingslager 2022. Das riecht nach Revanche.

3. Platz im 1. Vorlauf: Team “Anders”

in 14:59 Minuten
mit Benjamin Herrmann, Doreen Garn, Thomas Hastedt, Laura Firnbach. Mit dieser Zeit wird das Quartett des Tagungshotels Anders viertschnellstes Team des Tages. Zusammen erzielen sie 6 Treffer mit ihren 20 Schüssen. 3 Treffer steuert alleine Startläufer Benjamin Herrmann bei und holt damit in der Einzelwertung den 14. Platz. Dass Biathlon mitunter eine Sache von Millimetern ist, muss Thomas Hastedt erfahren, der 2019 noch mit 4 Treffern 4. der Einzelwertung wurde und heute mit 2 Treffern zufrieden sein muss. Reservierungsleiterin Doreen Garn und Hotelmeisterin Laura Firnbach wissen natürlich schon aus beruflicher Erfahrung, dass noch keine Meisterin vom Himmel gefallen ist und werfen die Flinte hoffentlich nicht so schnell ins Korn, auch wenn das Ding heute nicht so getroffen hat, wie die beiden es sich sicher gewünscht haben.

Das Finale der besten 3 Teams

Da sind sie, die 3 besten Teams der beiden Vorläufe. Das B-Team in den blauen T-Shirts als schnellstes Vorlaufteam mit 12:39 Minuten sind favorisiert gegen die 4 Damen des siegreichen Stadtmarketings aus Vorlauf 1 in 13:46 Minuten und dem schnelleren der beiden zweitplatzierten Teams, PTRaining im schwarzen Dress. Die Zuschauer zählen den Countdown 5,4,3,2,1 los geht’s.

B-Team-Startläufer Eugen Burbach schafft seine 400 m-Strecke schneller als Dorothee von Wieding und Margarete Lölkes ihre 300 m-Strecken. Die 85 Sekunden, die Eugen für die 400 m benötigt sind aber auch die schnellste Langlaufzeit des Tages. Wird es also ein Durchmarsch des B-Teams? Von wegen! Mit 4 Fehlschüsse schwächelt Eugen unerwartet und Stadtmarketing-Mitarbeiterin Margarete Lölkes nutzt die Chance blitzschnell mit 3 Treffern und gewinnt diese erste Runde mit rund 30 Sekunden Vorsprung. Dabei hat sich Margarete nach 1 Treffer (2019), 2 Treffern im Vorlauf nun kontinuierlich verbessert. Dorothee von Wieding schafft einen Treffer, verbessert ihre Vorlaufleistung um 25 Sekunden und hält ihr Team auf Platz 3 gut im Rennen.

Da hatte sie vermutlich nicht mit gerechnet, Birgit Broocks, die Regionalleiterin der Volksbank Lüneburger Heide und Schatzmeisterin des Stadtmarketings, dass sie mit einigem Vorsprung auf Sergej Burbach vom B-Team und Timo Krüger von PTRaining ins Rennen gehen würde. Leidenschaftlich unterstützt von ihren Teamkolleginnen und Zuschauern rettet sie ein paar Sekunden Vorsprung mit ans Biathlongewehr. Dort sorgt keiner der 3 für Angst und Schrecken. Birgit und Sergej bleiben ohne Treffer und Timo bringt immerhin einen Schuss ins Ziel. Zur Halbzeit des Finals führt damit weiterhin das Stadtmarketing-Team knapp vor dem B-Team und ca. 30 Sekunden zurück PTRaining

An der Spitze kommt es also zum Burbach-Duell zwischen Kristina, der Hauptorganisatorin des heutigen Events vom Stadtmarketing und dem 16-jährigen Abiturienten, Michael, der aus Lilienthal der Einladung seiner Tante zum Mitmachen gefolgt war. Es wird eine starke Runde, in der auch die drittplatzierte, Juliane Schwolow, ihre Vorlaufleistung bestätigt und 3 Treffer erzielt. Dass es trotzdem der 3. Platz für PTRaining bleibt liegt an der Klasseleistung von Kristina Burbach, die mit einigen Sekunden Vorsprung auf Michael ans Biathlongewehr kommt und dort, wie 2019, 3 Treffer schafft. Doch der Youngster, als Kickboxer das Kämpfen gewöhnt, macht noch einen Treffer mehr und bringt sein B-Team erstmals in diesem Finale auf Platz 1.

Jetzt kommt es auf die 3 Schlussläufer an. Konstantin Burbach schaffte für sein B-Team im Vorlauf 4 Treffer. Aber auch Christina Kühner, die Schlussläuferin des Stadtmarketings, kann 4 Treffer, wie sie 2019 bewies. Personaltrainer Torben Riebesehl schaffte im Vorlauf eines der schnellsten Ergebnisse mit immerhin 3 Treffern. Als erster der 3 kommt Konstantin Burbach ans Biathlongewehr. Und der Diplom-Ingenieur für Elektro- und Gebäudetechnik denkt gar nicht daran, den beiden Kontrahenten noch eine Extraportion guten Mutes durch Fehlschüsse mitzugeben. Er trifft gleich mit den ersten beiden Schüssen. Nun ist auch Christina Kühner am Biathlongewehr und trifft ebenfalls mit dem ersten Schuss. Der kraftvoll in der “Loipe” aufholende Torben Riebesehl muss auf Fehlschüsse der beiden Führenden hoffen, doch die tun ihm zunächst diesen Gefallen nicht. Konstantin, angefeuert von seinen 4 Kids, die alle mit nach Walsrode kamen, bleibt konzentriert und legt die Treffer 3 und 4 nach. Sollte er nun das bisher beste Einzelergebnis von Volker Renken verbessern, der noch vor der Staffelmeisterschaft als bisher einziger Wettkämpfer das fehlerfreie Schießen mit 5 Treffern schaffte? Christina Kühner unterlaufen bei der Jagd um Platz 1 nun doch 2 Fehlschüsse und als Torben Riebesehl gerade zum Biathlongewehr eilt, setzt Konstantin seinen letzten Schuss knapp daneben. Die 15 Strafsekunden ändern jedoch nichts mehr. das B-Team der Burbach-family wird bei seiner Premiere gleich Biathlonstaffel-Stadtmeister in Walsrode mit 12:28 Minuten und Christina Kühner sichert dem Gastgeber, Stadtmarketing Walsrode, einen ebenso unerwarteten wie starken 2. Platz. 13:12 Minuten sind eine nochmalige Verbesserung nach 13:46 Minuten im Vorlauf. Torben Riebesehl hätte seine Aufholjagd mit 5 Treffern krönen müssen, um noch Platz 2 zu erreichen und bringt sein Team mit 2 Treffern in 13:53 Minuten auf Platz 3.

Die Ehrung der Teams

Reinhard Plötz, der Vorsitzende des Walsroder Stadtmarketings gratuliert den Wettkämpfern zu ihrem Mut und ehrt alle Teams mit Erinnerungsmedaillen. Den 3 Finalteams übergibt er zusätzlich Biathlon-Tour-T-Shirts und zeichnet sie mit Pokalen aus. Als besondere Überraschung hatte das Stadtmarketing Sonderpreise für die besten Teams organisiert. So gehen die 4 x 15 Euro-Gutscheine des von Jan Rickenberg geführten “Tisch & Trend” an das Team PTRaining. Die 4 Wettkämpferinnen des Stadtmarketings verdienten sich die 4 x 25 Euro-Gutscheine des Modewerks, das mit je einem Geschäft für Damen- und einem Geschäft für Herrenausstattung in Walsrode vertreten ist. Die Champions des B-Teams wählten den gekühlten Kasten Schnuckenbräu, dem Bier der Heidelandschaft und den 60 Euro-Wertgutschein von Schnuckenbräu-Inhaber Bernd Meyer. Dass die Sieger nicht sofort miteinander anstoßen hat einen Grund, der im Folgenden erklärt wird.

Welcher Wettkämpfer wird Etappensieger?

Die Entscheidung im Einzelwettkampf steht noch aus und geht nach der Staffelmeisterschaft in die letzte Stunde. Kein Staffelwettkämpfer schaffte ein fehlerloses Schießen, das die Voraussetzung für den Etappensieg weil dies vor dem Staffelwettbewerb dem Kükenmoorer Luftgewehrschützen, Volker Renken, (im blauen Hemd) mit einer Zeit von 3:53 Minuten gelang. Sein Name steht auf Platz 1 der Einzelwertung, weil die phantastischen 2:08 Minuten und 5 Treffer der 18-jährigen Ruderin und Handballerin, Jana Harmeling (im weissen T-Shirt) ausser Konkurrenz gewertet werden. Die vielmalige Etappensiegerin bringt sich in Walsrode für noch folgende Touretappen in Form und ist mittlerweile so gut, dass wir sie im Wettkampf mit Biathlon-Neulingen nicht mehr werten können.

Staffelwettkämpfer mit Lust auf mehr

Gleich 3 Starter des siegreichen B-Teams und auch Torben Riebesehl haben noch Kraft und Motivation für einen Angriff auf die Etappenspitze. Doch aus Erfahrung wissen wir, wie selten die Jagd nach dem fehlerlosen Schießen tatsächlich erfolgreich ist. Im ersten Rennen versuchen es Eugen Burbach und Torben Riebesehl (obere Bildreihe). Die beiden hatten in der Staffel mit den schnellsten Zeiten auf dem Thoraxtrainer geglänzt. Nun taktieren sie und lassen das Rennen ruhiger beginnen, weil nur die 3:53 Minuten von Volker Renken unterboten werden müssen. Torben kommt knapp vor Eugen ans Biathlongewehr, doch letzterer schießt den etwas schnelleren Rhythmus. Und tatsächlich schießen die beiden Walsroder zunächst fehlerfrei. Diplom-Ingenieur Eugen immer ein paar Sekunden eher als Hobby-Motocrosser Torben. Beide meinen es ernst, sind hoch konzentriert und verwandeln ihre ersten vier Schüsse zu Treffern. Wer jetzt beginnt nachzudenken, der verliert. Das Problem des “anspringenden” Kopfes kennt wohl jeder Biathlet. Doch Eugen macht es besser, setzt den 5. Treffer nach 3:18 Minuten und holt sich unter dem Applaus der Zuschauer die Etappenführung. 7 Sekunden danach schafft auch Torben dieses Kunststück und belegt den 2. Platz. Wow, gleich zwei fehlerlos schießende Wettkämpfer in einem Rennen sehen wir nicht so oft.

Für Konstantin und Michael Burbach ist diese Leistung Motivation, es ebenfalls zu versuchen. Eugen geht mit seinen Teamkollegen nochmal mit ins Rennen. Doch während Eugen dieses Mal nicht fehlerlos durch die 5 Schüsse kommt, halten sich Konstantin und Michael lange schadlos. Hobbyläufer Konstantin, der kürzlich seinen ersten Halbmarathon finishte ist ein paar Sekunden vor seinem Neffen, der hier von Runde zu Runde bessere Schießresultate erzielt. Konstantin trifft auch mit dem letzten Schuss und die Uhr hält bei 2:53 Minuten an. Damit erbt ein Burbach von einem Burbach die Etappenführung und wenige Sekunden später kommt mit Michael ein weiterer fehlerfreie Burbach mit 3:03 Minuten auf Platz 2 hinzu.

Etappensieger, Bemerkenswertes und ein herzliches Dankeschön

Konstantin Burbach heisst also der der erste Etappensieger der Biathlon-Tour 2021. Neben den 4 Siegern der Etappen 2020 gewinnt er die Reise zum Finale der Biathlon-Tour im Februar 2022 nach Oberhof und wird dort in der Biathlon-Skihalle, dann tatsächlich auf Skiern und am Kleinkalibergewehr von Biathlon-Olympiasieger Michael Rösch trainiert und gegen die Etappensieger aus 2020 und 2021 im Finale um den Toursieg kämpfen. Konstantin gewinnt den Preis für sich und eine Begleitperson seiner Wahl inklusive Hotelübernachtung und dem Partyabend nach dem Finale.

Bei den letzten beiden Finals der Biathlon-Tour (2018 und 2019) war Marco Feulner (im Bild rechts im hellblauen T-Shirt) bereits dabei. Heute besucht er uns in Walsrode nach rund 700 km Autofahrt zusammen mit seinen Eltern. Eine solche Verbundenheit mit der Biathlon-Tour macht uns einfach stolz und glücklich.

Unser abschließender Dank gilt allen Athleten des Tages für ihre Motivation und das sportliche Engagement. Die Biathlon-Tour bedankt sich mit Stolz bei ihren Sponsoren, dem Hauptsponsor Euro Repar Car Service, dem Sporthandelsriesen Intersport und der Göbel Hotelkette für das Vertrauen in uns während der schwierigen Zeit in den vergangenen Monaten. Für die Sonderpreise sagen wir dankeschön bei Jan Rickenberg, Volker Behrend, Johannes Becker und Bernd Meyer. Vielen Dank an das Rote Kreuz für die durchgehende medizinische Betreuung des Events und herzlichen Dank an das Walsroder Stadtmarketing für die tolle Organisationsarbeit und nicht zuletzt auch für den Mut, so rasch nach der 3. Coronawelle mit uns dieses Event zu realisieren.

Bilder: Silvia Harmeling Technik: Daniel Holtschneider und Hartmut Wächter Text: Martin Bremer

O-Töne

Nachbericht der Walsroder Zeitung
Nachbericht des Walsroder Markt