Unübertroffenes Biathlon-Spektakel im kleinsten Etappenort 2019
Als sich vor einem Jahr die Kaufleute des Rheiner Stadtteils, Mesum, um eine Touretappe 2019 bewarben, da empfahlen wir noch, die Team-Challenge “Rheiner Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft” zu nennen, damit der an Einwohnern kleinste Etappenort 2019 (8660 EW) in einem größeren Umfeld Staffeln gewinnen könne. Diesem Vorschlag erteilten die Mesumer Kaufleute selbstbewusst eine Absage und schlugen stattdessen die Wette vor, dass ihr Örtchen über 30 vierköpfige Teams an den Start bringen und damit zur größten Biathlonstaffel-Challenge aller 5 Tourjahre zu werden. Die Wette nahmen wir an und unser Einsatz war ein zweiter Startplatz für Mesum beim Finale der Biathlon Deutschland-Tour am 8./9. Februar 2020 in Ruhpolding. Dass Mesum diese Wette gewinnt wissen wir ja nun schon seit rund 2 Wochen, aber was für ein fröhliches, stimmungsvolles und sportlich spannendes Biathlonfest dieses heimatverbundene Dorf im Landkreis Steinfurt heute feiern würde, hat und dennoch nochmals positiv überrascht, ja auch begeistert. 33 Teams, die mit Leidenschaft dabei sind, ein wunderbar lebendiges Publikum den ganzen langen Tag über, ein Wettbewerb um den Titel “Kreativstes Team”, bei dem gleich mehrere Teams tolle Ideen realisieren und ein sich zuspitzender Kampf um den Sieg, für den die 5 besten Teams gleich dreimal in den Wettkampf ziehen mussten.
Spannende Teams, tolle Menschen
Die Mesumer Kaufleute, Gastgeber dieses Dorffestes, haben das Biathlonfieber mit zahlreichen Aktionen über Monate immer wieder entfacht. An der Spitze die Vorsitzende, Marlen Achterkamp und Dominik Exler, die als Biathlon-Duo im Lokalradio punkteten oder Schärfegrad-Fotografin Steffi Pleimann, die schon vor einem Jahr die Biathlon-Tour in Lingen erlebte und sich seitdem für einen Mesum-Biathlon stark machte. Klar, dass die Kaufleute gleich mit zwei Teams in den Biathlonwettbewerb ziehen. Involviert sind jedoch fast alle Kaufleute des Ortes, was sich auch an den speziell für diesen Tag entwickelten Schaufensterdekorationen zeigt, die im Gewinnspiel der Münsterländer Volkszeitung prämiert werden oder an Mesums Ortswappen, der Meise, die am Ortseingang die Einheimischen und Gäste mit Skiern empfängt.
Mit diesen und weiteren Aktionen gelang es den Kaufleuten, die Mesumer mit dem Biathlon-Virus zu infizieren und dann gelingt es sogar, den heimischen Pastor der Gemeinde St.Johannes der Täufer, Thomas Hüwe, als “Skijäger zu gewinnen, der als Captain des Pfarreirates dabei ist oder die Kirchenchöre aus Mesum und Hauenhorst, die ebenso zu einer wunderbaren Stimmung beitragen, wie das Team der Mesumer CDU um ihren Vorsitzenden, Dieter Simon und die Mesumer Landtagsabgeordnete, Andrea Stullich, die im schönsten Sinne auf Augenhöhe mit ihren Wählern agieren. Teamgeist lässt sich an diesem Tag in so vielfältiger Weise immer wieder erleben, ob im gemeinsamen Jubel, in den leidenschaftlichen Anfeuerungen, im Mitleiden, doch auch das “Team Mesum” als Ganzes funktioniert, wenn den Schlusslichtern der Rennen der größte Applaus, die herzlichste Unterstützung entgegengebracht wird.
Die Kreativen
Es gehört einfach zur Biathlon-Tour, dass sie ein gemeinsames Event für die ambitionierten UND die Fun-Teams ist und Kids-Teams mit junggebliebenden Seniorenteams zusammenführt. Und heute lässt sich eines vom anderen auch gar nicht so recht unterscheiden. Da kommen 4 kerngesunde Rinder zum Biathlon, was durchaus verrückt ist. Der Name BSE hat also seine Berechtigung, steht aber für Biathlon Schulten Equipe. Das schöne ist, das Quartett ist kreativ und erfolgreich zugleich, kämpfen mit ihren Hitzestau-fördernden Kuhköpfen als zweitbestes Team des 5. Vorlaufes bis zuletzt um den 10. Halbfinalplatz und erreichen am Ende den starken 11. Platz unter 33 Teams. Noch erfolgreicher ist der TV Mesum Zirkus. Die 4 sportlichen Damen, die mit ihrer Einrichtung die Übermittagbetreuung der Kids berufstätiger Eltern übernehmen, hatten vor dem Wettkampf die Sorge, vielleicht Letzte zu werden und setzten deshalb auf die “Karte” Kreativität. In besonderer Weise steht dieses Team symbolisch für den ganzen Tag. Ja, der Biathlon-Zirkus hat in Mesum halt gemacht, doch das Team bietet so viel mehr, als oberflächliche Verkleidung, denn darunter schlagen die sportllichen Herzen, reift Ehrgeiz, entsteht Teamgeist und am Ende reisst es sie mit und sie landen inmitten der 10 besten Teams im Halbfinale. Diese Entwicklung mitzuerleben macht den Reiz dieses Tages aus.
Die Wettkämpfe
Es ist das ständige Bestreben der Biathlon-Tour, ALLEN Wettkämpfern einer Etappe in den Nachberichten eine Plattform zu bereiten, sie ins Bild zu setzen und ihre leistungen zu würdigen. Dass dies ausgerechnet bei diesem gelungenen Event in Mesum nun zumindest kurzfristig für uns nicht möglich ist, lässt unser “Tour-Herz” bluten, doch gleich 3 Etappen am kommenden Wochenende in der alljährlichen “Hochsaison September” lässt uns gerade keine andere Wahl. Deshalb müssen wir uns bei den Porträts auf die 10 Halbfinalisten beschränken.
10 aus 33
Die 33 vierköpfigen Teams treten in 7 Vorläufen an. Die Sieger jedes Vorlaufes erreichen ebenso die beiden Halbfinals am Nachmittag, wie die 3 besten Zweitplatzierten der 7 Rennen. Zuvor muss jede(r) Wettkämpfer/in auf dem Skilanglauf-Cardiogerät, Thoraxtrainer, in der Doppelstocktechnik 300 m (Frauen) oder 400 m (Männer) zurücklegen und danach bei 5 Schüssen Stehendschießen aus 10 m Entfernung auf 45 mm-Ziele Treffsicherheit beweisen. Jeder Fehlschuss wird mit einer “Zeitstrafe von 15 Sekunden “abgebrummt”. 4 perfekte, fehlerlos schießende Wettkämpfer/innen wird diese Etappe am Ende hervorgebracht haben. Alle Staffelwettkämpfenden werden vom Tour-Team auch mit ihren Einzelleistungen herausgestoppt. Alle Ergebnisse des Tages sind HIER aufbereitet. Nach den 7 packenden Vorläufen geht es jetzt mit den 10 besten Teams in zwei Halbfinals weiter.
10 Platz: Alle ins Gold
in 16:32 min (VL: 13:37) Mit Daniel Jürgens, Stephan Wierling, Roland Behnen, Jakob Achterkamp. Die Bogenschützen des TV Mesum haben in ihrem 2. Halbfinale das Pech, dass ihr Bester aus dem Vorlauf, Vielstarter Roland Behnen, im gleichen Rennen für den Mesumer Männerchor kämpfen musste. Schnell können sie Jakob Achterkamp als zusätzlichen Mitmacher gewinnen, doch der muss dann ohne große Übung gleich als Start- und Schlussläufer ran, weil Teamcaptain Daniel Jürgens nach dieser Doppelbelastung im Vorlauf schon etwas angeschlagen ist. So kommt das neue Trio zu keiner Zeit in diesem Rennen richtig in Fluss. Bogen-Kreismeister und Übungsleiter Stephan Wierling schafft nach 3 Treffern im vorlauf nun im Halbfinale nur einen und auch Daniel Jürgens, der Team-Landesmeister mit dem Bogen, kann seine 3 Treffer aus dem Vorlauf nicht wiederholen und muss 4 Fehlschüsse einstecken. Die 2 Treffer von Jakob Achterkamp als Schlussläufer ändern nichts mehr daran, dass “Alle ins Gold” ein “gebrauchtes Halbfinale” erwischten und sich mit Platz 10 begnügen müssen | |
9. Platz: Flamingo Ladies
in 14:05 min (VL: 13:15) | |
mit Andreas Lindemann, Anja Eilers, Jessica Kipp, Daniel Eilers, Vera Nienaber. Was draufsteht ist nicht immer drin. So auch bei den Flamingo Ladies, die sich männlichen Beistand holten. Als Flamingo-Mixed gab’s mit 9 Treffern den Sieg im 1. Vorlauf in 13:15 Minuten. Dass es im Halbfinale in 14:05 Minuten etwas schlechter lief, liegt sicher auch an den nur 5 Treffern. Die fehlenden 4 Treffer im Vergleich zum Vorlauf macht schon alleine eine Strafminute aus. Im Halbfinale ersetzt Tennisspielerin Jessica Kipp die angeschlagene Anja Eilers, doch nur Daniel Eilers findet mit 3 Treffern seine Form. Doch was heisst schon “nur”? Es ist der 9 Platz unter 33 Teams und das ist ein schöner Erfolg. |
8. Platz: Alexander v. Humbold Sekundarschule
in 14:03 min (VL: 13:32) | |
mit Raphael Drente, Patrick Kramer, Thomas Eßlage, Jens Leusder.Der 4. Platz im 1. Halbfinale reicht für die 4 Lehrer nicht zum Finaleinzug. Startläufer Raphael Drente erreicht in beiden Rennen des Teams die beste Einzelleistung und wird mit 4 Treffern und 2:49 Minuten 18. der Einzelrangliste. Der Stellvertretende Schulleiter, Thomas Eßlage, steigert sich von 2 Treffern im Vorlauf auf 4 Treffer im Finale und wird 22. der Einzelwertung. Für eine noch bessere Teamplatzierung fehlte ein bisschen Speed in der Loipe. |
7. Platz: TV Mesum Zirkus
in 13:10 min (VL: 13:05) | |
mit Kirsten Göbeler, Lena Wewering, Stephanie Werner, Julia Machnitzke. Das mit Abstand beste reine Damen-Team des Tages zeigt nach dem Sieg im 7. Vorlauf auch ein starkes Halbfinale. Clown und Startläuferin Kirsten Göbeler verbessert sich dort um einen, Judoka Lena Wewering sogar um 2 Treffer. Schlussläuferin Julia Machnitzke wird mit 2:29 Minuten schnellste Wettkämpferin des Tages. In der Einzelrangliste, in der die Trefferzahl Priorität hat, bildet sich ihre starke Leistung wegen zweier Fehlschüsse nicht so deutlich ab. Am Ende fehlen dem TVM-Zirkus lediglich 25 Sekunden zum Einzug ins Finale. Nun könnte man überlegen, wie viel Leistung die dicken, viel zu warmen Kostüme gekostet haben. Doch am Ende werden die Vier als kreativstes Team gekürt und die 4 Biathlon-Tour-Hoodies erinnern sie an ihre tolle Teamleistung. |
6. Platz: Tennis mit Damen
in 12:55 min (VL: 12:41) | |
mit Susanne Brink, Stefan Brink, Inge Leusmann, Manni Leusmann. Mit Treffsicherheit holte das Quartett den Sieg im 3. Vorlauf. 13 Treffer mit 20 Schüssen bedeuteten das beste Staffelschießergebnis des Tages. Die gleiche Anzahl Treffer erzielten sonst nur die Feldschützen (im Finale) und der Mesumer Männerchor (im Halbfinale. Und für Tennis mit Damen geht es im Halbfinale perfekt los. Im Kampf mit 4 Männern holt Susanne Brink mit einem von nur 4 fehlerlosen Stehendschießen an diesem Tag unter lautem Jubel des Publikums die Führung und übergibt an ihren Mann, Stefan. Susanne wird beste Wettkämpferin des Tages und Dritte der Einzelrangliste. Klasse. Stefan Brink ist der Schnellste der Vier in 2:11 Minuten, doch die Stärke des Teams liegt darin, dass kein Einzelergebnis nach unten abfällt. Als Dritte des 1. Halbfinals verpasst “Tennis mit Damen” das Finale nur um 9 Sekunden, also nur um einen einzigen Treffer. |
Die 5 Finalteams
Sie haben es geschafft, sind durch Vorläufe und Halbfinale bis ins Finale gelangt und kämpfen in ihrem (mindestens) dritten Wettkampf an diesem Tag mit bereits etwas müden Armen um den Titel des 1. Mesumer Biathlonstaffelmeisters. Als schnellstes Halbfinalteam startet der Mesumer Männerchor (11:38 Minuten) auf Bahn 2, ist aber ebenso dezimiert, wie das zweitschnellste Team, RoFlo gegen den Rest (11:48 Minuten auf Bahn 1. Beide Teams gehen mit nur 2 Startern ins Rennen, die also jeweils zweimal an den Start gehen werden. Schnellstes vollständiges Team waren im Halbfinale Die Schlickrutscher (11:48 min, in pink auf Bahn 3). Die Feldschützen (12:38 Minuten auf Bahn4) und KCB (12:46 Minuten auf Bahn 5) sind mit ihren Zeiten dicht an den schnelleren Teams und könnten für eine Überraschung sorgen. Rund um die Biathlonarena freuen sich zahlreiche Zuschauer auf die folgenden Minuten der Entscheidung zwischen den besten “Skijägern” des Tages. Die Stimmung ist klasse, es kann losgehen.
Beim Schießen der 5 Startläufer sind alle Teams noch dicht beisammen, doch schon Sekunden später, mit den ersten Schießergebnissen, schreibt dieses Finale seine eigene Geschichte. Schlickrutscher Olaf Beckmann legt das schnellste Rennen aller heutigen Wettkämpfer hin und bleibt als Einziger bei Laufen inklusive Schießen unter der 2-Minuten-Marke. Nach 1:54 Minuten setzt er seinen 5. Schuss und übergibt auch nach Ablauf der 30 Strafsekunden noch knapp in Führung liegend an Stephan Bruning, jedoch nur eine gute Sekunde vor den Feldschützen, bei denen Tim Achterkamp 4 Treffer erzielt und Marco Heinecke ins Rennen schickt. Ebenfalls starke 4 Treffer erzielt KCB-Startläufer Tobias Rapien, der 25 Sekunden hinter den beiden führenden Teams an dritter Stelle liegend an Timo Steggemann übergibt. Weniger gut läuft es für die beiden schnellsten Halbfinalteams. Der Ro vom RoFlo-Team, Roland Behnen, unglaublicher Vielstarter mit 10 Einsätzen für 3 Teams an diesem Tag, hat seine Treffsicherheit ausgerechnet jetzt im Finale für einen Moment verloren und muss 60 Strafsekunden abwarten. Noch ärger erwischt es den bisher Besten in der Einzelwertung, Sascha Wiese. Der Neuling im Mesumer Männerchor, der zuvor mit fehlerlosem Schießen in 2:46 Minuten geglänzt hatte, muss nun 5 Fehlschüsse hinnehmen und wird dabei als Linksausleger, ein wenig zum Opfer der dichtstehenden 5 Startläufer. Einige Berührungen durch den Betreuer der Schlickrutscher bringen ihn aus dem Konzept. Heissblütige Momente bringen im Eifer des Gefechts leider auch mitunter Situationen hervor, die sich niemand wünscht. Saschas Enttäuschung ist greifbar, doch er schafft es, sich wieder auf das Sportliche zu konzentrieren. Alle Achtung!
Welch eine Dramaturgie. Ausgerechnet der Führende, Schlickrutscher Stephan Bruning, muss am Biathlongewehr einen Nuller hinnehmen. Nur, weil er zu den Schnellsten in der Loipe gehört, kann er so eben noch Platz 2 verteidigen, eine Sekunde vor dem starken KCB-Team, bei denen Timo Steggemann seine Treffsicherheit für genau diesen Moment aufgesparte. Nach zwei glücklosen Schießen im Vorlauf und Halbfinale hält er sein Team mit gleich 4 Treffern im Rennen um den Sieg. Das gilt umso mehr für die Feldschützen, die durch “Einspringer” Marco Heinecke nun bei Finalhalbzeit sogar knapp in Führung liegen. Doch dahinter geht es ganz eng zu. Die beiden bisher zurückliegenden Teams, RoFlo gegen den Rest und Mesumer Männerchor, kommen durch je 4 Treffer von Florian Westkamp und Andreas Zagorski auf 20 Sekunden an das Führungstrio heran.
Die Ereignisse überschlagen sich. Dem Feldschützen Hendrik Ebbingmann schiebt die Skistöcke mit soviel Wucht an die hintere Begrenzung des Thoraxtrainers, dass das Zugseil aus der Spule springt. Extrem schnelle Reparatur unseres Technikers, Daniel, der eigentlich Zeit stoppt und Treffer zählt. Nach rund 30 Sekunden gehts für Hendrik weiter und wir reduzieren für ihn entsprechend den Langlaufabschnitt. Hendrik behält kühlen Kopf, erzielt trotz der Hektik 3 Treffer und hält seine Feldschützen vor der Schlussrunde auf Platz 2. Doch vor ihm macht Schlickrutscher Bernd Osterbrink ein ganz starkes Rennen. Der zweitschnellste Wettkämpfer des Tages benötigt nur 2:01 Minuten für seine 400 m-Strecke inkl. seiner 5 Schüsse, von denen 4 im Ziel landen. Nach nur 15 Strafsekunden schickt Bernd seinen Teamkollegen Christian Grothues mit 40 Sekunden Vorsprung in die Schlussrunde. Im Kampf um Platz 3 liegen KCB, bei denen Stephan Brüning 3 Treffer erzielt, mit 9:13 Minuten etwas aussichtsreicher im Rennen, als der Mesumer Männerchor (9:38 Minuten) für die Sascha Wiese mit 4 Treffern seine Treffsicherheit so schnell wiedergefunden hat und dem RoFlo-Team (9:57 Minuten), bei dem Roland Behnen nach 3 Fehlschüssen auf Florian Westkamp übergibt.
Die Schlussrunde des Finals
Welch ein Finish. Der Führende, Schlickrutscher Christian Grothues, macht das einzig Richtige und verteidigt seinen Vorsprung mit “Vollgas” in der Loipe und blitzschnellem Schießen. Dabei erreicht er in 2:01 Minuten exakt jene starke Zeit, wie zuvor Bernd Osterbrink, doch 3 Fehlschüsse schaffen noch 45 zusätzliche Sekunden der Spannung. Feldschützen-Schlussläufer Sebastian Bülter müsste aber fast Unmögliches schaffen, um den Schlickrutschern diesen Sieg noch streitig zu machen und so bricht der Jubel der Schlickrutscher aus, noch bevor Sebastian sein Schießen beendet hat. In 10:55 Minuten sind die 4 Kämpfer in rosa das einzige Team unter der 11-Minuten-Marke, rufen im genau richtigen Moment ihre Topleistungen ab und sind völlig verdient 1. Mesumer Biathlonstaffel-Meister.
Doch hinter den Schlickrutschern tobt der Kampf um die Plätze auf dem Stockerl und da muss Sebastian Bülter schon starke 4 Treffer hinlegen, um seinen Feldschützen in 11:30 Minuten so gerade noch 3 Sekunden Vorsprung zu retten auf den entfesselten RoFlo-Kämpfer, Florian Westkamp. Es ist Florians fünfter Start an diesem Tag. Schon vor dem Finale gibt er Einblick in seine körperliche Verfassung und meint, dass von “fit” keine Rede mehr sein könne. Um so bemerkenswerter, dass der erfolgreiche Bogenschütze, Kreismeister mit seinem Team des TV Mesums, in diesem letzten seiner 5 Rennen sein bestes Resultat erzielt. Als wäre da gar nicht die Atemnot aus dem harten 400 m-Skilanglauf, schnappt er sich ein letztes Mal das Biathlongewehr und schießt ohne lange Verschnaufpause einen Treffer nach dem nächsten. Jubel bricht aus nach seinem 5. Schuss und für den Personalcontroller bei Tece in Emsdetten spielt sich das fast in Trance ab. Sein RoFlo-Team bringt er von Platz 5 noch auf Platz 3 und selbst erzielt er die beste Leistung des Tages und qualifiziert sich als Mesums Etappensieger für das Finale der Biathlon Deutschland-Tour am 8./9. Februar 2020 in Ruhpolding gegen die 38 Etappensieger der anderen Tourorte 2019.
Hinter dem RoFlo-Team hat Michaela Bäcker, die Schlussläuferin des KCB-Teams etwas Pech und kann ihre tollen 4 Treffer aus dem Halbfinale nicht wiederholen. Mit einem Treffer muss KCB mit dem 4. Platz zufrieden sein. Andreas Zagorski erzielt für den Mesumer Männerchor noch einmal starke 4 Treffer, kann den 5. Platz jedoch nicht mehr verbessern. Wow, das Finale bot nicht nur große Spannung sondern zugleich eine Vielzahl starker sportlicher Leistungen. Welch ein würdiger Wettkampf-Abschluss dieses tollen Biathlontages.
Siegerehrung und abschließender Dank
Die Schlickrutscher sind Staffelchampions und grüßen mit Schampus von ganz oben auf dem Treppchen. Zudem fahren die 4 gemeinsam zum Biathlon-Tourfinale nach Ruhpolding, wo einer der ihren am 8./9. Februar 2020 im Finale um den Titel des Toursiegers kämpfen wird. Damit hat Mesum zwei Finalisten im Tourfinale. Wettschulden sind eben Ehrenschulden und diese Ausnahme haben sich die Organisatoren dieses Events, die Mesumer Kaufleute, mehr als verdient. Pokale und Shootingstar-T-Shirts erhalten auch die zweit- und drittplatzierten Teams. Jede(r) Wettkämpfer/in des Tages wird mit einer Erinnerungsmedaille ausgezeichnet, womit wir bereits bei den ersten beiden Dankeschöns angekommen sind, nämlich jenem an alle Wettkämpfer für ihren Einsatz, ihre Motivation und die sichtbare Freude, mit der sie kämpften. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Dominik Exler, dem Inhaber von Ando Wohndesign und der Cocktailbar “Nachtschicht”, dem es ein Anliegen war, dass alle Wettkämpfenden mit einer Erinnerung aus diesem 1. Mesumer Biathlontag herausgehen. Er übernahm die Kosten für die 130 Medaillen.
Mein persönlicher Dank gilt meinem Tour-Team, Sandra, Daniel, Silvia, Jana und Dirk, die bei dieser wuseligen Etappe pausenlos gefordert waren und in jeder Phase die Übersicht behielten. Ein herzliches Dankeschön geht an das Publikum, das mit seiner Lebendigkeit und Unterstützung dafür sorgte, das Mesum künftig das “Ruhpolding an der Ems” genannt werden könnte. Und der abschließende Dank gilt noch einmal dem gesamten Team der Mesumer Kaufleute um die Vorsitzende, Marlen Achterkamp, die das Herz am richtigen Fleck haben und für ihren kleinen Ort Großes leisten.
Bilder: Sandra Blömeke Technik: Daniel Holtschneider Text: Martin Bremer