Stürmisch mitreißende Premiere in einer wahrhaft traditionsreichen Wintersportregion

Die Vorfreude ist groß beim Team der Biathlon-Tour, denn nach Sauerland, Eifel und Wittgenstein geht es heute in eine weitere Mittelgebirgsregion mit ganz spezieller Wintersport-Tradition. Im Harz, so sind sich die Skihistoriker nahezu einig, erlebten im späten 19. Jahrhundert jene Bretter ihre Geburtsstunde in Deutschland, die bis in unsere Gegenwart den Siegeszug des Wintersport-Tourismus entfachen sollten.

Skipionier Arthur Ullrichs (oben links) begründete den WSV Braunlage 1892. Der heutige Vereinsvorsitzende, Jens Koch (unten links) ist erfolgreicher Skispringer und startet mit 2 WSV-Teams aus Springern, Snowboardern und Skeleton-Rodlern in die Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft

Diese Pioniertat spielte sich genau in jenem Wintersportstädtchen ab, das heute Gastgeber der Premiere der Biathlon-Tour sein wird. Im außergewöhnlich schneereichen Winter 1883 war es der Braunlager Oberförster, Arthur Ullrichs, der sich, getrieben von der Sorge angesichts enormer Schneebruchschäden, Schneeschuhe aus vollem Holz sägen ließ. Offenbar war er mit seinen Gleitversuchen erfolgreich, denn nur 9 Jahre später begeisterte das neue Wintervergnügen schon derart viele Oberharzer, dass sich Deutschlands wohl erster Wintersportverein, der WSV Braunlage, organísierte. Sorgfältig aufbereitet werden diese und weitere Geschichten der Wintersporthistorie im FIS-Skimuseum, das nur wenige 100 m entfernt von unserem heutigen Etappenstandort, Braunlages Neuer Mitte, seine Pforten öffnet.

Wie schön passt es da, dass unser heutiger Gastgeber, Braunlage Tourismus & Marketing GmbH, genau jenen Traditionsverein, WSV Braunlage, gewinnen konnte, die Bewirtung mit kühlen Getränken, Imbiss, Kaffee und Kuchen während dieses Jederfrau-/mann-Biathlonevents zu übernehmen. Und klar, stellt der auch heute ambitionierte Verein 2 Teams zur Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft, die am Nachmittag auf dem Programm steht.

Daniel Böhm: Biathlon-Weltmeister als Ehrengast

Die Wintersportregion Harz zeichnet sich freilich nicht nur durch Tradition aus, sondern auch durch erfolgreiche Sportler. Einer der Harzer Sporthelden ist sogar heute Ehrengast der Etappe: Daniel Böhm, Biathlon-Weltmeister 2015 und Vize-Olympiasieger 2014 in Sotchi mit der Deutschen Staffel, ist dem Ruf der Geschäftsführerin der Braunlage Tourismus Marketing GmbH, Cathleen Hensel, gefolgt und sich von seiner Wahlheimat, Rosenheim, aus auf den Weg gemacht, um “seiner” Sportart und dem Harz etwas zurückzugeben. Sympathisch und volksnah plaudert der Bundespolizist von seinen Anfangsjahren beim SC Buntenbrock, von der Nervosität vor großen Rennen oder verwachsten Skiern. Den Sport empfindet der 5-fache Europameister als Riesen-Glücksfall in seinem Leben und macht dem Nachwuchs Mut, die Freude am Sport in Energie und Leistung umzuwandeln. Dass Daniel Böhm seit seinem Karriere-Ende 2016 kein Biathlongewehr mehr in der Hand hatte, merkt man dem guten Freund des noch aktiven Harzer Olympiasiegers, Arndt Peiffer, bei seinem Biathlonduell, nur in einem winzigen Moment an, als er nach 4 Treffern mit 4 Schüssen mit seinem letzten Schuss das 45 mm-Ziel knapp verfehlt. Doch gleiches ist vor einem Monat in Sundern (Sauerland) auch Olympiasieger Sven Fischer an unseren Biathlongewehren passiert und zeigt lediglich, dass Biathlonstars eben Menschen und keine Maschinen sind. Und der Mensch, Daniel Böhm, hat die Biathlonfans hier in Braunlage zweifellos gewonnen und das Event für Jederfrau/mann um eine leistungssportliche Komponente bereichert. Die Biathlon-Tour sagt dafür herzlich Dankeschön.

Um den “wintersportlichen Kreis” als Rahmen dieser 1. Harz-Etappe zu schließen, seien an dieser Stelle auch bereits die 8 Eishockey-Junioren des EC Harzer Falken erwähnt, die ab 14 Uhr mit zwei Teams nicht nur die Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft aufmischen, sondern diesem Tag mit ihren Leistungen, ihrer Freude, Leidenschaft und Feierlaune unentwegt Stromstöße in Sachen Stimmung verliehen haben. Genial, Jungs!

Voll auf die “Karte” Biathlon gesetzt

Die Biathlon-Touretappen, die von den Gastgebern als “stand alone-Event” ganz in den Mittelpunkt des Tages gerückt werden, sind natürlich die besonderen Herausforderungen für das Tour-Team. Das ursprüngliche Tourkonzept war anfangs ganz darauf abgestimmt, als spontanes Mitmachevent bei verkaufsoffenen Sonntagen, Stadtfesten oder in Shopping Centern das “Laufpublikum” mit einer attraktiven Aktivität zu erfreuen. Von Jahr zu Jahr entwickelt sich das Konzept zweigleisig, also auch zum “stand alone-Event” weiter und Etappen 2019 wie in Bergheim, Kierspe oder heute in Braunlage zeigen, dass die Mitmach-Events das Potenzial zur stimmungsvollen Sportparty haben, die mit den Attributen Spannung, Leidenschaft, Teamgeist, Empathie Ihren ganz eigenen Charakter entwickelt.

Doch es bedarf zum Gelingen des immerhin 7 Stunden langen “stand alone-Events” auch eines engagierten Gastgebers. An zahlreichen Aspekten lässt sich festmachen, dass die Braunlage Tourismus Marketing GmbH diesbezüglich einen tollen Job machte. Der Event-Standort “Neue Mitte” liegt so zentral, wie er klingt. Die Bewirtung durch den WSV Braunlage ist bestens organisiert und es stehen auch ausreichend Tische und Bänke zur Verfügung. Daniel Böhm als Stargast wertet das Event ebenso auf, wie die Musikauswahl des kooperativen und professionellen DJ Mick, alias Michael Gerlach. Im Ort hängen reichlich Banner und Plakate, die auf den Biathlon-Tag hinweisen. Für die Premiere der Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft gewinnt der Gastgeber immerhin 6 Teams und natürlich ist auch etwas Glück dabei, dass die Wettkämpfer wunderbar inspiriert und inspirierend ans Werk gehen. Zusätzliche Sachpreise für die besten Teams durch den Gastgeber werten das Event ebenso auf, wie die durchgehende Präsenz des Gastgebers mit seiner Führungsriege während des gesamten Eventtages. Braunlage Tourismus & Marketing GmbH startet nicht nur mit einem eigenen Team, in dem der Aufsichtsratsvorsitzende, Wolfgang Langer, als Teamcaptain Sportsgeist vorlebt, auch die Geschäftsführerin, Cathleen Hensel und Organisatorin, Loreen Gottlebe, verpassen keine Minute des Events, was ähnlich auch für den Vorsitzenden des Marketingbeirats, Joachim Klaeden, gilt. Und zu guter Letzt profitiert das Event auch davon, dass Braunlage an diesem Pfingstsamstag nicht über zu wenige Gäste klagen muss.

Spontane Mitmacher werden zu Wettkämpfern

Von 11-14 Uhr ist jeder Neugierige eingeladen, die Biathlongewehre und die eigene Treffsicherheit zu testen. Das Team der Biathlon-Tour betreut dabei bis zum Ende des Tages einige hundert Schnupperschützen. Die Mutigen und Bewegungsfreudigen unter ihnen entscheiden sich für die Teilnahme am Wettkampf, der stets dann gestartet wird, wenn zwei oder drei Mitmacher gefunden sind. 80 Wettkampfergebnisse bilden am Tagesende die Etappen-Rangliste

Zu Beginn nutzen insbesondere die Urlaubsgäste das Wettkampfangebot. Dabei geht es über 400m auf den Skilanglauf-Cardiogeräten sozusagen durch die Loipe, bevor 5 Schüsse Stehendschießen das Resultat erbringen. Gewinner wird, wer die meisten Treffer erzielt. Bei Treffergleichheit entscheidet die Schnelligkeit. Auf den Tagesbesten wartet als Siegerpreis die Finalreise nach Ruhpolding inkl. Hotelübernachtung und Hüttenparty für 2 Personen sowie dem Finale aller Etappensieger in der bekannten Chiemgau-Arena auf Skiern und am Kleinkalibergewehr. Die ersten Mutigen sind die sympathischen Handballer aus Hamburg (obere Bildreihe rechts). Sie schaffen zu Dritt mit ihren 15 Schüssen schonmal die 5 Treffer, die am Ende für den heutigen Etappensieg nötig sein werden. Besser macht es die einzige Dame der Hamburger Clique, Darja Philipps (untere Bildreihe, rechts) mit 4 Treffern und 2:31 Minuten legt sie die Messlatte für den Etappensieg schon deutlich höher. Urlaubsgäste aus Berlin, Lüneburg, Bonn, Walsrode oder Wolfsburg können ihr Ergebnis nicht verbessern, auch nicht die beiden großen Biathlonfans aus dem Emsland, Martina Hanekamp und Julia Göhrs (mittlere Bildreihe, links). Das Ergebnis tritt für die beiden aber auch hinter das Erlebnis zurück, ihrer Lieblingssportart einmal aus der Perspektive der Athletin begegnen zu können. Ambitionierter ist der junge Sportschütze aus Hannover, Luk Othmer (obere Bildreihe, links). Mit 4 Treffern legt er sich zunächst auf Platz 2, wird kurze Zeit später jedoch von der ehemaligen Eishockeydame, Maike Switzer (untere Bildreihe, mitte) auf Platz 3 verdrängt. Maike erzielt mit ihren 5 Schüssen 4 Treffer und benötigt vom Start bis zum letzten Schuss 3:46 Minuten. Wie schnell das Biathlonduell geschafft werden kann zeigt Daniel Böhm, der nach exakt 2:00 Minuten den 5 Schuss setzt und nur mit diesem letzten Schuss das Ziel verfehlt

1. Braunlager Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft

Um 14 Uhr beginnt mit dem Einlauf der 6 vierköpfigen Teams über den roten Teppich und intoniert von DJ Mick die Biathlonstaffel Stadtmeisterschaft. In zwei Halbfinals mit jeweils 3 Teams erreichen die beiden siegreichen Halbfinalteams sowie das schnellere der beiden zweitplatzierten Teams das im Anschluss stattfindende Finale. Alle Staffelwettkämpfer/innen werden mit ihren Leistungen vom Tourteam auch einzeln herausgestoppt und können somit auch Etappensieger werden und die Reise nach Ruhpolding gewinnen.

3. Platz im 1. Staffel-Halbfinale: Team Braunlage Tourismus Marketing


in 15:51 Minuten
Wolfgang Langer, Andreas Bartels, Bianca Ullrich, Olivia Langa. Klasse, dass der Gastgeber des Tages mit einem eigenen Team dabei ist. Und zunächst sieht es nach einem Durchmarsch ins Finale aus, denn Aufsichtsrats-Vorsitzender, Wolfgang Langer erreicht mit 2:38 Minuten und 4 Treffern die 5.-beste Einzelleistung des Tages. Andreas Bartels, Chef der Braunlager Tourist-Information, kann mit 3 Treffern Schritt halten mit der sportlich starken Konkurrenz der Teams des WSV Braunlage und den Harzer Falken. Viel Anerkennung findet auch der Mut von Praktikantin Olivia Langa und Azubi Bianca Ullrich, sich diesem Wettkampf zu stellen. Und Letztere wird an der Geschichte des Tages noch weiter mitschreiben


2. Platz im 1. Staffel-Halbfinale und Finaleinzug: WSV Braunlage Team 2


in 11:46 Minuten
mit Rüdiger Fleischhacker, Chris Kane, Nadine Klinkert, Cedrik Langer. 12 Treffer erzielen die 4 Wintersportler mit den 20 Schüssen und alle 4 tragen 3 Treffer bei. Als schnelleres zweitplatziertes Team belohnt sich das WSV-Team mit dem Einzug ins Finale. Die beste Einzelplatzierung des Quartetts schafft Skisprung-Papi, Rüdiger Fleischhacker, mit 2:22 Minuten und 3 Treffern auf Platz 15


Sieger im 1. Staffel-Halbfinale und Finaleinzug: EC Harzer Falken Junioren 1


in 10:22 Minuten
mit Justus Korn, Joshi Heister, Tobias Pietsch, Benjamin Blank. Mit dieser Zeit hätten die 4 Kraftpakete des Braunlager Eishockey Clubs auch schon manche andere Staffel-Stadtmeisterschaft der Biathlon-Tour gewonnen. Dabei fällt vor allem die starke Leistung auf dem Skilanglauf-Cardiogerät auf. Allen voran Falken-Verteidiger Justus Korn (im Bild oben links). Der 17-Jährige, der schon auf dem Sprung in die 1. Mannschaft der Falken steht, schafft den 400m-Abschnitt in phantastischen 75 Sekunden und platziert sich damit unter den 20 Schnellsten der bisher rund 9000 Wettkämpfern der Biathlon-Tour seit 2015. Nach seinen 4 Treffern stehen 1:57 Minuten für ihn zu Buche. Damit ist er sogar 3 Sekunden schneller als Biathlon-Staffelweltmeister Daniel Böhm und übernimmt vorerst die Führung in der Einzelwertung. Ähnlich überragend macht es Falken-Schlussläufer Benjamin Blank, der im entscheidenden Moment mit 4 Treffern den Halbfinalsieg nach hause bringt und mit 2:07 Minuten den 3. Platz der Einzelwertung erreicht. Auch Joshi Heister holt sich mit 4 Treffern einen Top10-Platz in der Einzelrangliste.


3. Platz im 2. Staffel-Halbfinale: WSV Braunlage Team 1

in 13:47 Minuten
mit Jens Koch, Simon Zapf, Annika Rüscher, Ben Rees. Der Vereinsvorsitzende, Jens Koch, ist mit 3 Treffern und 2:41 Minuten der Beste des WSV-Quartetts. Snowboarder, Ben Rees, und die niedersächsische Skisprungmeisterin von 2016, Annika Rüscher tragen je 2 Treffer bei und kämpfen zusammen mit dem Hildesheimer Skispringer und Aida-Animateur, Simon Zapf um den Anschluss an das Team 2 der Harzer Falken im spannenden Duell um Platz 2 im 2. Halbfinale


2. Platz im 2. Staffel-Halbfinale: EC Harzer Falken Junioren 2

in 13:17 Minuten
mit Hendrik Lohde, Maxi Deisting, Max Klaeden, Max Stadel. Mit der besten Leistung des Quartetts bringt Falken-Rechtsaußen und Staffel-Schlussläufer, Maxi Stadel mit 3 Treffern und 2:10 Minuten noch auf Platz 2 in diesem Rennen vor. Für die Finalquali fehlt ein Quäntchen Treffsicherheit bei den Stürmern, Hendrik Lohde und Maxi Deisting und etwas Oberkörperkraft für den Skilanglauf bei Max Klaeden. Am 15.06. könnte es für die Vier beim Laufbiathlon in der Schierker Feuerstein Arena aber bereits klappen mit der Finalquali.


Sieger im 2. Staffel-Halbfinale und Finaleinzug: Schützengesellschaft Braunlage

in 12:32 Minuten
mit Sophie Atzenhofer, Daniel Beyer, Bianca Ullrich, Jona Simiyu. Die 4 wachsen sichtbar über sich hinaus und machen dem Publikum einen Riesenspaß. Klasse bereits, wie sich Teamcaptain und Startläuferin, Sophie Atzenhofer mit ihren 3 Treffern die Führung gegen ihre beiden sportlichen Widersacher erkämpft. Daniel Beyer kann die Führung so eben verteidigen und dann muss die arme Azubine, Bianca Ullrich, nach dem Einsatz in der BTM-Staffel, zum 2. Mal in dieser Staffelmeisterschaft ran. Für “ihre” Schützen leistet sie dabei Großes. Es ist beinahe greifbar, wie sich ihr Kampfgeist in zusätzliche Kraft umwandelt und am Biathlongewehr bringt Bianca Braunlages Neues Mitte so richtig ins Kochen. Unter dem Jubel der Zuschauer setzt sie mit ihren ersten 4 Schüssen 4 Treffer. Wohlbemerkt, 20 Minuten zuvor musste sich Bianca noch mit einem Treffer begnügen. Nun fehlt ihr nur noch dieser eine Treffer um Platz 1 in der Einzelwertung zu übernehmen. Momente, wie dieser durch Bianca, sind es, die in Erinnerung bleiben und die Biathlon-Touretappen zu einem Fest werden lassen. Bianca verfehlt mit ihrem letzten Schuss das Ziel, doch Publikumsliebling ist sie da schon längst. Schlussläufer Jona Simiyu macht den Finaleinzug für die Schützengesellschaft perfekt.

Das Finale der Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft

Weiter geht’s nach kurzer Verschnaufpause mit dem Finale, in dem das beste Halbfinalteam, die EC Harzer Falken Junioren 1 (in rot) auf das zweitschnellste Halbfinalteam, WSV Braunlage 2 (in blau) und die Sieger des 2. Halbfinals, Schützengesellschaft Braunlage (in orange) treffen. Die drei Teams laufen in der gleichen Reihenfolge, wie zuvor, jedoch muss Jona Simiyu passen. Für ihn tritt Noah Riemann als Schlussläufer der Schützengesellschaft an. Kraft setzt sich durch im Dreikampf der Startläufer/innen. Justus Korn kann sein Tempo aus dem Halbfinale erneut abrufen, so dass selbst 45 Strafsekunden für seine 3 Fehlschüsse nichts an seiner Führung ändern. Rund 30 Sekunden vor Rüdiger Fleischhacker und Sophie Atzenhofer übergibt er an seinen Teamkollegen Joshi Heister.

Skispringer Chris Kane und Schütze Daniel Beyer jagen dem Falken hinterher und Chris verkürzt dabei mit 3 Treffern den Rückstand des WSV gegenüber den Falken um 11 Sekunden. Joshi Heister trifft ebenfalls dreimal und übergibt noch knapp 20 Sekunden Vorsprung an Falken-Goalie Tobias Pietsch. Daniel Beyer übergibt nach 2 Treffern bei den Schützen an Halbfinalstar Bianca Ullrich.

Das Finale geht in seine entscheidende Phase und die Falken wirken erstmals an diesem Tag verwundbar und plötzlich ist das WSV-Team der Führung ganz nahe. Während Tobias Pietsch mit seinen 4 Fehlschüssen seinen Falken eine lange Strafminute einbrockt, wächst Skisprung-Mami Nadine Klinkert im Angesicht dieser Chance über sich hinaus und legt 4 Treffer hin. Mit lediglich 5 Sekunden Vorsprung geht Falke Sebastian Blank vor Skeleton-Rodler Cedrik Langer in die Schlussrunde. Bianca Ullrich rockt nach nur rund 15 Minuten Verschnaufpause auch ihr drittes Rennen innerhalb einer Stunde, erzielt 2 Treffer und übergibt an Schlussläufer Noah Riemann.

Rund 15 Sekunden Vorsprung erläuft sich der 3. der Einzelrangliste, Falke Sebastian Blank, gegen den WSV-Schlussläufer Cedrik Langer und lässt sich beim Schießen auch von dieser schwierigen Situation nicht aus der Ruhe bringen. 3 Treffer des Falken lassen dem erfolgreichen Skeleton-Pilot im WSV-Team, Cedrik Langer, noch eine kleine Chance, mit einem perfekten Schießen den Sieg zu holen. Cedrik riskiert das schnelle Schießen und erhöht dadurch natürlich die Wahrscheinlichkeit für Ungenauigkeit. Nach seinem 2 Fehlschuss mit dem 4. Schuss ist der Biathlonstaffel-Stadtmeistertitel den EC Harzer Falken Junioren 1 nicht mehr zu nehmen. Cedrik Langer sichert mit 2 Treffern für das WSV-Team Platz 2 und Noah Riemann beendet das Finale für die Schützengesellschaft Braunlage mit 2 Treffern und dem 3. Platz.

Alle 6 Teams werden mit Shootingstar-Medaillen geehrt. Cathleen Hensel, Wolfgang Langer und Joachim Klaeden würdigen die besten 3 Teams zudem mit Pokalen. Das WSV-Team erhält als Zweitplatzierte Staffel einen 50EUR-Gutschein für das Restaurant Falkenhorst und die Champions können mit dem Preisgeld von 100EUR ihre Siegerparty planen. Die Intersport-Shootingstar-T-Shirts machen die Eishockeycracks dann vollends zu Biathleten.

Der Endspurt um den Einzelsieg

Sehr erfreulich ist, dass die abschließenden gut 90 Minuten als spontanes Mitmachevent noch einmal von zahlreichen Besuchern genutzt werden und schließlich bekommt diese Etappe auch noch den dramaturgisch perfekten Schlußakkord. Dafür sorgt zunächst die Damenringmeisterin der Schützengesellschaft Braunlage, Sophie Atzenhofer. Zwei Staffelrennen haben ihr die Energie noch nicht geraubt und in ihren Augen funkelt auch noch der Ehrgeiz, vielleicht mit dem ersten fehlerlosen Schießen die Etappenführung holen zu können. Es ist schon beeindruckend, wie Sophie nach ihrem immerhin dritten Skilanglaufabschnitt an diesem Tag und nach den Emotionen des Staffelwettkampfes noch einmal zur vollen Konzentration findet, alles ausblenden kann und das Kunststück des fehlerlosen Schießens ca. 1 Stunde vor dem Etappenende nach 2:58 Minuten perfekt macht. Während sich die neue Führende der Einzelwertung das Shootingstar-T-Shirt überstreift ist die Feierlaune bei dem entthronten Falken, Justus Korn, zunächst mal dahin. Manches schon genossene Gläschen Zielwasser könnte nun möglicherweise hinderlich sein, doch voller Überzeugung steht der junge Fachabiturient zu seinem 4. Start bereit, um sich die Etappenführung zurückzuholen. Seine Teamkollegen, Joshi Heister und Max Stadel geben die Sparringspartner und wirklich daran glauben, dass Justus in seinem Zustand nun ein besseres Schießen hinlegt, als bei seinen 3 vorherigen Wettkämpfen, tut vielleicht nur er selbst? Doch es ist unglaublich und passt zu diesem Tag voller Leidenschaft. Der bullige Falke “biegt das Ding”, verwandelt alle seine 5 Schüsse in Treffer und holt sich nach 2:13 Minuten in Jubelpose den Etappenthron zurück. Erste Gratulantin ist dabei Sophie Atzenhofer.

Mit dem Beuteflug des Falken endet die Harz-Premiere der Biathlon Deutschland-Tour in Braunlage. Justus werden wir am letzten Januar-Wochenende 2020 in Ruhpolding zum Finale der Etappensieger wiedersehen und vielleicht kommen die Jung-Falken ja tatsächlich alle miteinander in die Chiemgau-Arena und lassen dort die Lässigkeit dieses tollen Biathlontages neu aufleben?

Unser abschließender Dank gilt allen Wettkämpfern für ihren Einsatz und den vielen Schaulustigen für die empathische Unterstützung der Wettkämpfer. Ein großes Dankeschön an den WSV Braunlage für perfekte Bewirtung an einem für den Verein “engen” Wochenende. Ein besonderes Dankeschön auch an dieser Stelle nochmal an den Harzer Biathlonstar Daniel Böhm für seine engagierte Begleitung dieser Etappe und an DJ Mick, der den Biathlon-Tag im Rhythmus hielt. Mein persönlicher Dank gilt dem Tour-Team, Daniel, Siegward und Jochen, die auch bei z.T. stürmischem Wind alles im Griff behielten (bis auf das stürzende TV) und die abschließenden Dankesworte hat sich zweifellos das Team der Braunlage Tourismus Marketing GmbH verdient, für die weiter oben beschriebene, nahezu perfekte Organisation und so angenehme Zusammenarbeit.

Bilder: Siegward Pein Text: Martin Bremer Technik: Daniel Holtschneider

O-Töne zur Etappe

Nachbericht Goslarsche Zeitung