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Fröhlich entspannter Marktplatz-Biathlon

Zum dritten Mal nach 2017 und 2018 ist die Biathlon-Tour an diesem freundlichen ersten April-Samstag während des Spezialitäten-Marktes zu Gast auf dem Dülmener Marktplatz. Erstmals werden wir dabei von gutem Wetter begrüßt, nach einem reichlich verregneten Event zum Frühlingsmarkt 2017 und arktischer Kälte zum Frühlingsmarkt 2018. Aber wir geben gerne zu,  dass wir seinerzeit zu Dülmen-Fans geworden sind, als im Regen 2017 die Staffelmeisterschaft mit 14 trotzdem bestens gelaunten Teams ein zusammenschweißendes Erlebnis war.

 

Spontanes Mitmachevent und Staffelmeisterschaft

Die ersten Stunden dieses Biathlon-Tages gehören ab 9.30 Uhr den spontanen Mitmachern, die unangemeldet einfach kommen und kostenlos ihre Treffsicherheit testen können. Das Team der Biathlon-Tour erklärt nicht nur die Technik der Infrarotschießanlage, des Gewehres mit Abzugs- und Repetiereinheit, sondern möchte den Neugierigen auch etwas mitgeben. Wir möchten Biathlon für unsere Mitmacher und Fans dieser Sportart tatsächlich lebendig werden lassen. Deswegen freuen wir uns über jeden geweckten Wettkampfgeist. Besonders schön ist, dass heute mancher Wettkämpfer zwei- oder dreimal an den Start geht, einige sogar bis zu siebenmal. Da ist der Funke übergesprungen und genau das möchten wir erreichen.

Gastgeber des Tages ist hier auf dem Marktplatz das Team von Dülmen Marketing. Geschäftsführer Tim Weyer ist selbst vor Ort. Natürlich würden wir ihn gerne davon überzeugen, das Biathlon-Event hier auf dem Marktplatz mittelfristig zu einer der Top-Etappen der Biathlon-Tour zu machen, etwa so, wie den Citybiathlon in Bergheim, der einen Tag nach der Etappe in Dülmen stattfindet. Doch wir respektieren auch das Konzept von Dülmen Marketing, das Biathlonevent als spontanes Mitmachevent und aktiven appetizer für eine Marktveranstaltung einzusetzen und auf kleiner Fläche stattfinden zu lassen. Beide Eventvarianten haben ihre eigenen Reize. Das Team der Biathlon Deutschland-Tour versucht die eine wie die andere Variante mit Leben zu füllen und zur Herausforderung für die Mitmacher werden zu lassen. Das Potenzial für einen größeren Jedermann-Citybiathlon wäre in Dülmen aber vorhanden. Mit dem BMW Autohaus AHAG Dülmen hat die Biathlon-Etappe hier einen engagierten Förderer, der auch mit seinem eigenen Team bei der heutigen kleinen Biathlonstaffel-Challenge Begeisterungsfähigkeit und Motivation ausstrahlt.

 

Der Kampf um den Etappensieg

Der Wettkampf des Tages um die Teilnahme beim Biathlon-Tourfinale in Ruhpolding am 25./26. Januar 2019 startet am Morgen gleich mit einem Paukenschlag, denn AHAG-Mitarbeiter und Verkaufsberater Justus Meier testet mit einem Wettkampf für die Staffelmeisterschaft am frühen Nachmittag und bleibt dabei mit seinen 5 Schüssen auf die Ziele mit 45 mm Durchmesser gleich komplett fehlerfrei. Da Justus auch die 400m-Strecke auf dem Skilanglauf-Cardiogerät, Thoraxtrainer, sehr sportlich angeht und zu Ende bringt, steht für ihn eine Zeit von 2:17 Minuten und 5 Treffer. Mit dieser Leistung übernimmt er nicht nur die Etappenführung, sondern belegt gleich auch den 7. Platz der Tour-Rangliste 2019, die bisher 210 Wettkämpfer aus 4 Etappenorten führt.

 

Starke Konkurrenz für den Etappenführenden

Mit Andreas Terwey aus Coesfeld (am mittleren Gewehr im grauen T-Shirt) und Rene Radek aus Herne (am linken Gewehr im grünen T-Shirt) sind zwei mehrfache Tour-Etappensieger nach Dülmen gekommen, um hier auf der 4. Etappe bereits ihr Finalticket für Ruhpolding lösen zu können. Andreas war im Januar zusammen mit seiner Frau Svenja beim Tourfinale in der Chiemgau-Arena und bei der Championsparty in der Zirmbergalm dabei. Qualifiziert hatte sich der ambitionierte Bogenschütze dafür im März 2018 bei der Etappe hier in Dülmen. Ein gutes Pflaster also, für den kräftigen Fliesenleger, der kein Tourfinale seit 2016 verpasst hat und stets unter den 5 Besten des Tour-Rankings zu finden war. Im Wettkampf mit Rene Radek, der ebenfalls bereits dreimal Tourfinalist war und Bernd Kleinhölting überspringen die drei die Hürde des fehlerlosen Schießens noch nicht und es wird deutlich, wie gut die Wettkampfpremiere von Justus Meier ist. Schneller als der Etappenführende sind mit 2:10 Minuten Ingo Kabra (nebenstehendes Bild am mittleren Gewehr) und der Münsteraner Physikstudent, Tobias Reiker, (nebenstehendes Bild im weissen T-Shirt). Doch das schnelle Tempo auf dem Skilanglaufsimulator geht häufig zu Lasten der Schusspräzision. So auch in diesem Duell. 2 Treffern stehen jeweils drei Fehlschüsse gegenüber. Den Etappensieg bei der Biathlon-Tour holt sich jedoch der Wettkämpfer mit der höchsten Trefferzahl. Nur bei Treffergleichheit gewinnt der Schnellere.  Wer Justus von der Etappenspitze verdrängen möchte, benötigt also ein fehlerloses Schießresultat und eine Gesamtzeit für die 400 m-Strecke und die 5 Schüsse von höchstens 2:16 Minuten. Justus’ Ergebnis wird dann tatsächlich geknackt. Die 16-jährige Handballerin Jana Harmeling aus Borken erreicht 2:07 Minuten und 5 Treffer. Doch Jana hat bereits die Finalteilnahme sicher durch ihren Etappensieg im März im sauerländischen Meschede und macht hier in Dülmen nur ausser Konkurrenz beim Einzelwettkampf mit. Eine Attraktion für die Schaulustigen ist die hochtalentierte Schützin mit ihrem unglaublichen Schießtempo natürlich dennoch. Wenn alles passt, setzt sie ihre 5 Treffer in 7 Sekunden und hat zuvor gerade zweimal tief Luft geholt. In dieser Zeit haben viele Wettkämpfer den ersten Schuss noch nicht gesetzt.

Doch kurze Zeit später ist die Etappenführung des jungen Kevelaerers dann tatsächlich kassiert. Andreas Terwey hat sich eingeschossen und schließt seinen dritten Wettkampf nach 2 Minuten mit 5 Treffern ab.

 

Die Biathlonstaffel-Challenge

Ab 13.30 Uhr startet mit 6 vierköpfigen Teams die Biathlonstaffel-Challenge. In zwei Halbfinals und dem Finale geht es nicht nur um Pokale, Medaillen und Tour-T-Shirts, sondern zugleich um Teamgeist und richtige Entscheidungen im Sekundenbruchteil. Alle 24 Staffelstarter werden zudem mit ihren Einzelleistungen gewertet und können den Etappenführenden, Andreas Terwey noch von Platz 1 verdrängen.

 

TSG-Oldies leisten Knochenarbeit

6. Platz Die krachenden Knochen der TSG Dülmen in 15:01 min  
Helmut Höltker, Thomas Heier, Martin Borgmann, Uli Behre

Der beste krachende Knochen ist Läufer Martin Borgmann, der 2 Treffer erzielt und 2:38 Minuten für die 400 m und seine 5 Schüsse unterwegs ist. Das bringt ihm den 21. Platz in der Einzelwertung. In der Teamwertung wiegen die insgesamt 13 Fehlschüsse schwer. Das sind alleine 3:15 Minuten Zeitstrafe. Ohne eine solche schafft ihr es locker ins Finale. Also, schießt Euren Lieben auf der nächsten Dülmener Kirmes mal ein paar Rosen. Das hebt die Stimmung und trainiert Euch für einen krachenden Biathlontriumph 2020.

 

Die Laufmaschen 1 der TSG Dülmen bleiben im Vorlauf hängen

5. Platz Die Laufmaschen 1 der TSG Dülmen in 13:33 min  
Karl Breitkopf, Maria Gerdes, Vanessa Vogelsang, Marc Dolkemeyer

Lehrerin Vanessa Vogelsang ist die Beste des Laufmaschen1-Teams mit 3 Treffern und 3:10 Minuten auf Platz 14 der Einzelwertung. Marc Dolkemeyer gibt als Schlussläufer alles und hätte 3 statt seiner 2 Treffer gebraucht, um sein Team noch ins Finale zu führen. Floristin Maria Gerdes legt eine gute Biathlonpremiere hin und bringt ordentlich Kraft auf die Skistöcke. Auch ihre 2 Treffer können sich wahrlich sehen lassen. Da bleibt nur eine Frage offen: Wie teuer wird die Runde für sein Team für den Übungsleiter?

 

Mrs. Sporty: 3 Sekunden fehlen zum Finaleinzug

4. Platz Mrs. Sporty in 13:22 min  
Wilma Tüns, Martina Legler, Gabriele Liemann, Marlies Dieminger

18 Fehlschüssen stehen 2 Treffer gegenüber. Das sind 4:30 Minuten Strafzeit und dennoch schaffen es die 4 sportlichen Damen um ein Haar bis ins Finale. Das spricht für ihr Skilanglauf-Tempo. Mrs-Sporty-Trainerin Wilma Tüns ist DAS Biathlongesicht in Dülmen. Das muss man erst einmal schaffen ohne einen Treffer mit dem Biathlongewehr zu setzen. Die sympathische Startläuferin des Mrs Sporty-Teams ziert mit der markanten rosa Kappe seit 2 Jahren die Plakate, die in Dülmen für die Biathlonetappe werben. Und auch heute gibt sie wieder die perfekte Biathlonfigur ab. Nur die schnöde Trefferzahl gibt in dieser Dramaturgie den Spielverderber.   Macht nichts, solange die Dülmenerinnen nicht zum Schießtraining ins Mrs. Sporty gehen. Wir hoffen, dass diese Biathlongeschichte noch nicht zu Ende geschrieben ist.

 

AHAG-Team bei Premiere im Finale

3. Platz BMW Autohaus AHAG Dülmen in 12:43 min  
Florian Rock, Vera Malkemper, Oliver Steens, Justus Meier

Am Ende wäre für das junge Team des Sponsors BMW Autohaus AHAG Dülmen sogar Platz 2 möglich gewesen, wenn Justus Meier sein großartiges Schießen vom Vormittag nocheinmal hätte abrufen können. Vera Malkemper hat auch etwas Pech, dass sie rund 10 Sekunden auf die Reparatur der Loipe warten muss. Im Finale ist Oliver Steens mit 3 Treffern und 2:40 Minuten der Beste des Quartetts, nachdem er im Vorlauf noch ohne Treffer geblieben war. Florian Rock und Justus Meier tragen in 2:16 und 2:19 Minuten starke Skilanglaufleistungen bei. Mit ein bisschen Übung ist für die Vier einiges mehr drin.

 

Die Überraschung: Team 2 der TSG-Laufmaschen

2. Platz Die Laufmaschen 2 der TSG Dülmen in 12:20 Minuten  
Lisa Breitkopf, Julia Meis, Christina Döpper, Mechthild Kramer, Vanessa Vogelsang

Schon der Einzug ins Finale gegen das Team von Mrs Sporty und die eigenen Teamkollegen in 13:22 Minuten ist ein toller Erfolg. Doch dass die Laufmaschen 2 im Finale nochmals derart zulegen können und sich mit 12:20 Minuten um weitere 62 Sekunden verbessern ist wohl die Erfolgsgeschichte dieses Tages. Überragend dabei ist die Reitsportlerin Lisa Breitkopf. Die Tochter von Übungsleiter Karl lässt ihren 3 Treffern aus dem Vorlauf nun 4 im Finale folgen und erreicht mit 2:36 Minuten und 4 Treffern den 4. Platz in der Einzelwertung. Chapeau! Beim Einzug ins Finale leistete Mechthild Kramer als Schlussläuferin mit 2 Treffern und schnellem Skilanglauf einen tollen Beitrag. Für das Finale kurz darauf spürt Mechthild nicht genügend Kraftreserven, so dass Teamkollegin Vanessa Vogelsang einspringt und als Schlussläuferin nervenstark und schnell zugleich mit 3 Treffern und 2:52 Minuten den Etappenzweiten und AHAG-Schlussläufer Justus Meier auf Distanz hält und unter dem Jubel der Kolleginnen und dem TSG Dülmen-Fanclub die Laufmaschen zum Vizechampion macht. Herzlichen Glückwunsch.

 

Titelhattrick in Dülmen für die Coesfelder Ossenköppe

1. Platz Coesfelder Ossenköppe in 9:41 min  
Andreas Terwey, Bernd Kleinhölting, Jana Harmeling, Dirk Harmeling

Die Coesfelder Ossenköppe sind beim Biathlon in Dülmen das, was die Bayern in der Fußball-Bundesliga sind: Souverän, treffsicher und kaum zu schlagen. Einerseits fasziniert die Zuschauer und selbst die Gegner der Ossenköppe etwa die Präzision nach höchstem Tempo von Andreas Terwey, der seine Tagesbestleistung im Staffelwettkampf nochmals auf 1:56 Minuten und 5 Treffer drückt oder das unerhört schnelle Schießen der jungen Jana Harmeling. Wie macht sie das nur? Doch andererseits schwappt die Stimmung natürlich genau dann über, wenn einzelne Wettkämpfer mit dem übermächtigen Gegner mithalten können. Nahe dran sind heute Lisa Breitkopf und auch Vanessa Vogelsang, sowie Justus Meier und beim Tempo auch Florian Rock. Doch am Ende sind 9:41 Minuten einfach auch extrem gut und wären auch in fast allen anderen Etappenstädten das Spitzenergebnis. Die Ossenköppe gewinnen damit zum dritten Mal eine Dülmener Biathlonstaffel-Challenge, die trotz nur 6 angemeldeter Teams fröhlich und stimmungsvoll für Lebendigkeit auf dem Marktplatz sorgte. Wie gerne würden wir hier bei ordentlichem Wetter mit 15 oder mehr Teams einmal ein Biathlonfet feiern. Nach 140 Etappen in fast 5 Jahren Biathlon-Tour können wir recht gut einschätzen, dass Dülmen das Potenzial für ein solches Biathlonfest hat.

 

Siegerehrung, Etappensieger und ein Dankeschön

Andreas Terwey holt den Etappensieg in Dülmen und steigert sich bis auf 1:56 Minuten und 5 Treffer. Es ist nach 5 Etappen der 2. Platz in der Tour-Rangliste 2019 und zugleich die 4. Finalqualifikation in Folge für den Bogenschützen aus Coesfeld. Wir freuen uns schon auf Andreas und Svenja Terwey beim high noon in Ruhpolding und vielleicht dauert es nicht mehr lange, bis auch Tochter Emily Finalambitionen entwickelt. Ähnlich, wie seinerzeit die 13-jährige Jana Harmeling, so verblüfft heute die 12-jährige Emily mit 2:36 Minuten und 3 Treffern. Wir sind schon gespannt auf den nächsten Wettkampf der jungen Reiterin.

Unser Dank gilt allen Wettkämpfern des heutigen Tages für ihre Motivation und ihren Einsatz, er gilt dem Förderer dieser Etappe, dem BMW Autohaus AHAG Dülmen, sowie Karl Breitkopf, dem Übungsleiter der TSG Dülmen für seine Unterstützung in der Staffelakquise und ganz besonders Tim Weyer, dem Geschäftsführer von Dülmen Marketing für die vertrauensvolle, beständige und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Bilder: Sandra Blömeke und Silvia Harmeling   Text: Martin Bremer

 

 

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