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Lokale Sportprominenz misst sich beim Biathlon
Das Bergische Wochenende der Biathlon Deutschland-Tour führt uns bei Kaiserwetter in die älteste Stadt des Bergischen Landes. 2017 feierte die Kleinstadt im Städtedreieck Remscheid, Bergisch-Gladbach, Gummersbach 800-jähriges Jubiläum und an diesem 1. Wochenende im Mai versteht sie auch die 1. Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft zu einem Fest zu machen.
Gastgeber der beiden Tage ist die Wirtschaftsförderung Wipperfürth. Citymanagerin Mery Kausemann gewann mit der Kreissparkasse Köln und ihrem Regionalleiter, Helmut Wagner, einen starken Partner, der viel mehr als ein Geldgeber war und sich entscheidend dafür einsetzte, dass die besten Wipperfürther Sportvereine dieses Kräftemessen in der ungewohnten Sportart annahmen. So erleben alle Beteiligten und Schaulustigen auf dem Hausmannsplatz eine Staffel-Stadtmeisterschaft mit allem, was den Sport auszeichnet, spannende Wettkämpfe, großen Kampfgeist, beeindruckende Athletik auf den Skilanglauf-Simulatoren, höchst faire Wettkämpfer und ein emphatisches Publikum, das mit Anfeuerung und Applaus für eine tolle Stimmung sorgt.
11 Staffelteams und 100 Einzelstarter
Das zweitägige Biathlonevent findet zeitgleich mit der Wipperfürther Wirtschaftsmesse statt, die in der alten Drahtzieherei rund 40 wirtschaftliche Leistungsträger der Region präsentiert und nur durch die Wipper von der Biathlonarena getrennt ist. Der Samstag gehört von 11-18 Uhr komplett den Einzelwettkämpfern. Ohne Voranmeldung kann jeder, ob spontan oder geplant, mitmachen und ohne lange Wartezeit in den Wettkampf um den Etappensieg gehen. Auch am Sonntag steht zunächst, von 11-13.30 Uhr noch der Einzelwettkampf im Vordergrund, bevor die Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft mit 11 vierköpfigen Teams zum Highlight der Etappe wird.
Die Wettkämpfe der Einzel- und Staffelstarter bestehen aus einem simulierten 400 m Skilanglauf auf Thoraxtrainern. Diese in Skandinavien entwickelten Cardiogeräte ermöglichen eine 96 % Übereinstimmung mit dem klassischen Skilanglauf (Studie der Universität Umea). Es folgen 5 Schüsse Stehendschießen aus 10 m Entfernung auf Infrarotziele mit 45 mm Durchmesser. Etappensieger wird der oder die Schnellste unter den Treffsichersten. In der Staffel hingegen führt jeder Fehlschuss zu einer 15 sekündigen Pause. Jeder Staffelstarter geht mit seinem Ergebnis auch in die Einzelwertung ein, kann also auch Etappensieger werden und das Finalwochenende in Ruhpolding am 26./27. Januar 2019 gewinnen, bei dem alle Etappensieger der Tour bei Olympiasieger Fritz Fischer auf Langlaufski und am Kleinkalibergewehr trainiert werden, um danach beim Tourfinale in der bekannten Chiemgau-Arena um den Toursieg zu kämpfen.
Die Besten des Samstags
35 Wettkämpfer lassen den Samstag zu einem noch recht gemächlichen Aufgalopp für den Sonntag werden. Manch einer kommt im feinen Zwirn von der Wirtschaftsmesse rüber, erfreut sich am herrlichen Wetter und an der Abwechselung beim Biathlonschießen. Klasse, dass einige auch im feinen Oberhemd in den Biathlonwettkampf gehen, wie etwa der Wipperfürther Klimaschutzmanager Jan Strebel (Bild rechts im weissen Hemd).
Einige angemeldete Teams der Staffel-Stadtmeisterschaft nutzen den Tag zum üben. Etwa das jüngste Team, die Sportklasse 6b der Wipperfürther Realschule mit Swea Gerke, Hannah Michalk und Dominik Jäkel, die über Stunden an ihrer Schusstechnik feilen und auch die beiden Staffeln des gerade aufgestiegenen Volleyball-Oberligisten SV Wipperfürth haben viel Spaß und Zeit mitgebracht. Und einer der ihren ist auch der Beste zur Etappenhalbzeit. Felix Bosbach (nebenstehendes Bild im weissen T-Shirt), Jugendwart beim SVW und neben dem Volleyball auch Artist Jumper auf dem Trampolin, bringt 4 von 5 Schüsse ins Ziel und schafft die 400 m-Strecke und seine Treffer in der Gesamtzeit von 2:00 Minuten in einer sehr sportlichen Zeit.
Ebenfalls 4 Treffer schafft im 2. Anlauf Oliver Bleikertz aus Bechen. Zusammen mit seiner Frau Stefanie kommt er mit dem Liegerad-Tandem 20 km aus Bechen durchs wahrlich bergische Land, um bei der Biathlon-Tour mitzumachen. Trotz der Radkilometer haben beide noch Kraft für das Biathlonduell, das Stefanie mit 2:1 Treffern gewinnt. Während Stefanie mit Freude ihre Siegerurkunde auf der Wirtschaftsmesse am Stand der Kreissparkasse Köln in Empfang nimmt, stärkt sich Oliver mit einem Eis und vor der Rückfahrt nach bechen will er es an der Biathlon-Arena nochmal wissen. Und er hat schnell gelernt. Etwas langsamerer Start, mehr Kontrolle bei der Belastung, noch mehr Konzentration beim Schießen und am Ende stehen 2:33 Minuten und 4 Treffer. Für dieses Ergebnis lohnt sich dann auch der nochmalige Gang zur Urkundenausstellung.
Ebenfalls ein Eheduell in 2 Akten liefern sich Julia und Holger Ginsberg. Die beiden Wintersportfans sind aktive Skilangläufer und werden genau zu jener Zeit, wenn am 26. Januar 2019 das Tourfinale in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding stattfinden wird, selbst nur wenige Kilometer entfernt im Urlaub in Reit im Winkl. Da wäre es doch passend, als Etappensieger von Wipperfürth gleich selbst das Finalticket zu lösen. Polizist Holger hat auch die Treffsicherheit und nur ein winziger Moment der Unachtsamkeit trennt ihn von der Etappenführung. Es werden 3:14 Minuten und 4 Treffer. Julia und Holger versuchen es eine Stunde später nocheinmal und dabei zeigt Julia die bessere Treffsicherheit. Auch ihr gelingen 4 Treffer und die sportliche Zeit von 3:21 Minuten. Damit wird sie beste Wettkämpferin des 1. Tages. Zum Finalticket reicht es für die sympathischen Ginsbergs nicht ganz, aber hätte die Biathlon-Tour die Kategorie “Ehepaar-Teamwertung”…da wären sie mit 8 Treffern nur schwer zu schlagen.
Der Sonntag bringt Wettkampf-Atmosphäre
Der Sonntag bringt nun jenes Puzzlestück zur Biathlonarena auf den Hausmannsplatz, das am Vortag noch fehlte: Prickelnde Wettkampf-Atmosphäre. Das liegt in erster Linie an den Wettkämpfern. Fast alle sind schon zwischen 11 und 12 Uhr vor Ort. Es wird konzentriert geübt. Vielen sieht man ihre Motivation an. 11 vierköpfige Teams ermitteln in 4 Rennen die 3 Finalstaffeln.
Mancher sportinteressierte Wipperfürther schaut sich das Spektakel an und da ist auch die Neugier, wie die lokalen Sporthelden mit der ungewohnten Sportart zurechtkommen. Etwa der Deutsche Badmintonmeister im Herrendoppel, Jones Jansen (Bild oben im Interview) oder Mark Lamsfuß, der Dritte der Badminton-EM im Mixed. Das Bundesligateam des BCW trifft im letzten Rennen auf die gerade aufgestiegenen Oberliga-Volleyballer des SV Wipperfürth.
Im gleichen Rennen startet die LG Wipperfürth mit ihren Stabhochsprung-Hoffnungen Michael Enns und Eric Frielingsdorf. Wettkampferprobte Sportler/innen kommen in den beiden Teams der Kreissparkasse Köln zum Einsatz und die beiden Teams der Schützengesellschaft Wipperfürth können möglicherweise davon profitieren, dass sie “die ruhige Hand” regelmäßig trainieren. Für die besondere Herausforderung sorgt jedoch der Gastgeber selbst.
Mit Niklas Berger arbeitet ein wettkampferfahrener Sommerbiathlet im Wipperfürther Rathaus. Mit seinen Teamkollegen der Lindlarer Sommerbiathleten treten für die Hansestadt Wipperfürth also 4 Spezialisten an. Wobei man anmerken muss, dass die Sommerbiathleten Läufer sind und damit für den Oberkörper-intensiven Thoraxtrainerlauf keinerlei Trainingsvorteil mitbringen.
Das 1. Staffel-Rennen
Das Publikum zählt runter, 5, 4, 3, 2, 1, 0 und schickt die ersten 3 Teams ins Rennen. In blau auf Bahn 1 die favorisierten Sommerbiathleten, die die Hansestadt Wipperfürth vertreten, mit Startläufer Niklas Berger. In rot daneben das Team 1 der Kreissparkasse Köln mit Jannik Biesenbach, dem Fahnenträger der Jungschützen St. Hubertus Hämmern und in Loipe 3 die Staffel 1 der Schützengesellschaft Wipperfürth mit ihrem Präsidenten, Dr. Markus Braun.
Die Schützengesellschaft Wipperfürth
Dass es für Wipperfürths Traditionsverein “nur” zum 3. Platz in diesem Eröffnungsrennen reicht ist der formale Aspekt dieses Rennens. Doch gerade die Schützengesellschaft sammelt an diesem Tag Sympathiepunkte, weil sie den Wettstreit mit den teilweise sehr fitten Sportlern annimmt und so sichtbar bis zum letzten Meter das Beste gibt. Respekt und Anerkennung für Dr. Markus Braun (4:04 Minuten und 1 Treffer) sowie an an den amtierenden Schützenkönig, Ulrich Hödtke, der mit 3 Treffern und 2:33 Minuten als 26. die beste Einzelwertung des Quartetts erreicht, an Stefan Wasserfuhr (2:35 Minuten und 2 Treffer) und Maggy Roeloffs (3:05 Minuten und 2 Treffer). Gesamtzeit: 15:36 Minuten, 8 Treffer mit 20 Schüssen
2. Platz im 1. Rennen: Team 1 der Kreissparkasse
Lange Zeit hält das Team der Kreissparkasse Köln famos mit den favorisierten Sommerbiathleten mit. Der geübte Schütze, Jannik Biesenbach von St. Hubertus Hämmern, holt mit 4 Treffern in 2:59 Minuten zunächst sogar die Führung und ist mit Platz 14 in der Einzelwertung der Beste des Teams. Bemerkenswert aber auch die Leistung der Frielingsdorfer Fußballerin Alina Langen, die mit 4 Treffern und 3:06 Minuten die zweitbeste Wettkämpferin der Staffelmeisterschaft ist (knapp hinter ihrer Sparkassenkollegin Jessica Effmert in 3:02 Minuten und 4 Treffern). Oberfeuerwehrmann Andree Schumacher ist der Schnellste des Quartetts in 2:37 Minuten, doch 45 Sekunden Zeitstrafe wegen dreier Fehlschüsse verschaffen den Sommerbiathleten erstmals etwas Luft in diesem spannenden Zweikampf. Als Schlußläufer versucht der Filialdirektor der KSK Marienheide, Jochen Lorenz mit einem schnellen Schießen nochmal näher an die Führenden heranzukommen, riskiert dabei aber 4 Fehlschüsse. Zusammen erreicht das KSK Team 1 die Zeit von 13:23 Minuten, bringt 11 von 20 Schüssen ins Ziel und belegt Platz 8 in der Endwertung.
1. Platz im 1. Rennen: Hansestadt Wipperfürth
Mit der schnellsten Zeit aller 11 Teams qualifiziert sich das Team der Hansestadt Wipperfürth souverän für das Finale der schnellsten 3 Teams. Die 4 geübten Biathleten, die für den erfolgreichsten Sommerbiathlon-Verein des Rheinischen Schützenbundes, den SV Lindlar, starten, überzeugen bei ihren 20 Schüssen mit 17 Treffern. Marc Bischof, Niklas Berger und Benjamin Klee erzielen je 4 Treffer und belegen mit ihren schnellen Endzeiten die Plätze 8, 10 und 12 der Einzelwertung.
Etappensieger in Wipperfürth: Timo Zinn
Überragender Wettkämpfer – nicht nur dieser Staffelmeisterschaft, sondern beider Biathlontage hier in Wipperfürth – ist jedoch der 20-jährige Timo Zinn. Schon bei seinem 400 m-Skilanglauf macht es Spaß dem athletischen Sportler zuzuschauen. Mit hohem Krafteinsatz schafft er mit fast jedem Stockschub 7 Meter Vortrieb, was an diesem Tag sonst nur die beiden Stabhochspringer Eric Frielingsdorf und Michael Enns von der LG Wipperfürth schaffen. Imponierend dann natürlich die Schießleistung des jungen Lindlarers, der schon 4. der Deutschen Sommerbiathlon-Meisterschaften war und vor Wochenfrist mit der Staffel seines Clubs den Landesmeistertitel gewann. Zwei, drei tiefe Atemzüge, einnehmen der stabilen Schießhaltung und ein deutlich sichtbarer Konzentrationsaufbau. Es folgt das perfekte Schießen auf die 45 mm-Ziele. 5 Treffer und die Klassezeit von 1:55 Minuten für die 400 m-Strecke UND seine 5 Treffer. Damit holt sich der sympathische Biathlet, der im Rathaus seiner Heimatstadt zur Zeit seinen Bundesfreiwilligendienst leistet, nicht nur die Etappenführung, sondern auch den Titel des Etappensiegers mit der drittbesten Leistung aller bisherigen Wettkämpfer der Biathlon Deutschland-Tour. Dass der Etappensieg am Ende doch noch sehr umkämpft war ist ein eigenes Kapitel weiter unten wert.
Das 2. Staffel-Rennen
Im 2. Rennen bedauern wir das Fehlen der angemeldeten Sportklasse 7b der Hermann-Voss-Realschule. So wird der sportliche Dreikampf zu einem spannenden Duell der “Flinten-Uschis” (in gelb) mit dem Trainerteam des 1. Badminton-Club Wipperfeld.
2. Platz im 2. Rennen: Die Flinten-Uschis
Lange hatten sie geübt am Vortag und schienen schon nahe dran an der Schützenmeisterschaft. Im Staffelwettkampf lief es aber nur für einen aus dem Team ideal. Matthias Loyda ist, nach Timo Zinn, der einzige, dem während der Staffelmeisterschaft ein fehlerfreies Schießen gelingt. Auch die Zeit des Volleyballers ist aller Ehren wert: 2:14 Minuten. Mit dieser Leistung wurden schon häufig Etappen bei der Biathlon-Tour gewonnen. Heute reicht sie zu Platz 3 in der Einzelwertung. Bei Fußballer Jonas Höhfeld und dem am Vortag so starken Volley- und Handballer Tobias Wurth läuft es mit je 3 Fehlschüssen nicht optimal und auch Geowissenschaftler Benjamin Bosbach hat mit 4 Fehlschüssen einen eher gebrauchten Tag erwischt. So fehlen dem sympathischen Quartett am Ende rund 30 Sekunden zum Einzug ins Finale und im dichten Verfolgerfeld reichen die 12:43 Minuten zu Platz 6.
1.Platz im 2. Rennen: BCW Trainer
Biathlon ist nicht Badminton. Diese simple Tatsache erklärt, warum das BCW-Trainerteam am Ende sogar 22 Sekunden vor ihrem Bundesliga-Quartett liegt und in 12:38 Minuten Platz 5 holt. Das Duell mit den Flinten-Uschis gewinnt das BCW-Team hauchdünn mit 5 Sekunden Vorsprung. Es ist der eine Treffer mehr (11:10) der den Ausschlag gibt. Bester des Quartetts ist Roland Mücke mit 2:14 Minuten und 3 Treffern. Ebenfalls 3 Treffer schaffen der polnische Vereinstrainer, Andrzej Gasz (2:57 Minuten) und Felix Frommershausen (2:43 Minuten) als Schlußläufer. Mit der ganzen Familie ist der Indonesier Hendy Mardhiono aus Leverkusen nach Wipperfürth gekommen. Der langjährige Leistungsträger des BCW, der an einigen Aufstiegen von der Kreisliga in die Bundesliga in den vergangenen 11 Jahren aktiv beteiligt war, erzielt 2 Treffer und die Zeit von 2:37 Minuten. Wintersport? Schnee? In Indonesien sind immer über 30 ° Celsius erzählt uns Hendys Frau. Zumindest an diesen beiden Tagen verliert Wipperfürth das Wetterduell mit Indonesien nicht.
Das 3. Staffel-Rennen
Das jüngste Team des Wettkampfes, die Sportklasse 6b der Hermann-Voss-Realschule versucht sich gegen die jeweils 2. Teams der Kreissparkasse Köln und der Schützengesellschaft Wipperfürth zu behaupten. Dabei dürfen die 12-Jährigen aufliegend schießen. Einen Titel haben die Jüngsten bereits während des Rennens sicher: Sie erhalten die lauteste Unterstützung und sind das Team der Herzen.
3. Platz im 3. Rennen: Sportklasse 6b
Wir haben sie schon liebgewonnen, die ehrgeizigen Youngster der Sportklasse 6b. Am Samstag trainierten Swea, Hannah und Dominik über Stunden an den Biathlongewehren und was anfangs noch gar nicht klappen wollte schafften die 3 am Vorabend der Staffelmeisterschaft schon nahezu perfekt. Ihre Shootingstar-T-Shirts hatten sie sich jedenfalls redlich verdient. Und auch im Staffelrennen bringen sie die übermächtig erscheinenden gegnerischen Team an den Rand einer Niederlage. Die junge Kunstturnerin Swea Gerke mit 3 Treffern, die famos laufende Schwimmerin Hannah Michalk mit sogar 4 Treffern und der auf der 400 m-Strecke tapfer kämpfende Fußballer Dominik Jäkel mit ebenfalls 4 Treffern. Möglicherweise hätte es sogar zur Finalteilnahme gereicht, wenn auch Fußballerin Lenya Meierding am Vortag Zeit zum Üben gefunden hätte? So bedeuten die 4 Fehlschüsse im entscheidenden Moment des Rennens den Rückschlag auf Platz 3. Klar sind die 4 enttäuscht, doch sie können wahrlich stolz auf ihre Leistung sein.
2. Platz im 3. Rennen: Schützengesellschaft 2
Ein begeisterndes Rennen liefert die 2. Mannschaft der Schützengesellschaft. Startläuferin Antonia Schnippering legt 3 Treffer vor und auch Schülerprinz Artur Besruk zeigt mit 3 Treffern sein Schützentalent. Respekt vor Maggy Roeloffs, die nach ihrem Einsatz im Team 1 der Schützengesellschaft nun auch im Team 2 aushilft und Schützenprinz Jannik Heinrich ersetzt. Mit 2 Treffern und 3:05 Minuten geht sie dabei sichtbar bis an ihre Grenze. Ebenfalls doppelt starten wollte eigentlich Schützenpräsident Dr. Markus Braun. Doch der erste Wettkampf hatte ihn deutlich mehr “mitgenommen” als gedacht, also sucht er nach Ersatz und wird dabei ideal fündig: Mit Jana Harmeling springt die jüngste Etappensiegerin der Biathlon-Tour ein. Die 15-jährige Handballerin aus Borken gewann schon als 13-Jährige die Touretappe in Warendorf und wurde mit 14 Jahren im Finale der Biathlon-Tour 2016 Zweite. Hier in Wipperfürth sichert sie im Endspurt mit 3 Treffern Platz 2 für die Schützengesellschaft und einen tollen 4. Platz in der Gesamtwertung in 12:29 Minuten.
Der 1. Platz im 3. Rennen: Kreissparkasse Team 2
Aufgrund der starken Konkurrenz vielleicht überraschend, schafft das 2. Team der KSK Köln den Finaleinzug als Sieger des 3. Rennens. Schlussläuferin Jessica Effmert ist dabei mit 4 Treffern die Beste der 4 “Roten”. Die 3 Teamkollegen zeichnen sich vor allem durch sehr sportliche Skilanglaufzeiten aus. Allen voran Carlos Gomez in 2:05 Minuten mit 2 Treffern. Die Handballerin des VFL Gummersbach, Marilu Halbe gleicht mit ganz starken 2:41 Minuten ihr nicht ideales Schießen (1 Treffer) einigermaßen aus und Fußballer Tristan Stroese trifft mit 3 Schüssen und schafft 2:45 Minuten. 12:16 Minuten bringen das Team als drittschnellstes ins Finale.
Das 4. Staffel-Rennen
Aus sportlicher Sicht ist dieses 4. Rennen das Highlight der 4 Vorläufe. Die Oberliga-Volleyballer des SV Wipperfürth (Teamname: “Martin, bitte zur Turnierleitung”) treffen auf die starken Leichtathleten der LG Wipperfürth und die Bundesligaspieler des 1. Badminton-Club Wipperfeld. Ein spannendes Messen der erfolgreichen Wipperfürther Sportvereine.
3. Platz im 4. Rennen: Martin, bitte zur Turnierleitung
Nur 27 Sekunden fehlen den Volleyballern am Ende auf das Badminton-Bundesliga-Quartett und die Zahlen liefern den Grund eindeutig: Nur 5 Treffer mit den 20 Schüssen verhindern eine mögliche, deutlich bessere Platzierung. Allein Felix Bosbach hatte als Führender des 1. Etappentages am Samstag 4 Treffer erzielt. Als Staffelschlussläufer muss er 5 Fehlschüsse hinnehmen. Doch so ist Biathlon. Selbst Olympiasieger Arnd Peiffer erlebte in Südkorea sein Staffeldebakel, als er auch mit 8 Schüssen nicht über 4 Treffer hinauskam.
Schon bei Startläufer Cornelius von Rekowski läuft es nicht rund. 4 Fehlschüsse. Zum Glück ist er schnell unterwegs, so dass der Rückstand nicht unaufholbar ist. Florian Schmeier kämpft um den Anschluss, holt mit starken 2:15 Minuten Platz 2 wieder zurück, doch 3 Fehlschüsse werfen erneut zurück. Auch Lars Lachmann verpasst mit 3 Fehlschüssen die Chance, nochmal Anschluss an die führende LG Wipperfürth herzustellen. So bleibt mit 13:24 Minuten Platz 9. Doch die SVW-Volleyballer haben ja bewiesen, dass sie einen langen Atem beim Erreichen ihrer Ziele haben. Wir sehen uns also hoffentlich 2019 wieder!
2. Platz im 4. Rennen: BCW Buli
Die erfolgreichsten Sportler der Hansestadt sind aktuell die Badmintonspieler des BC Wipperfeld. Im Frühjahr holte sich Jones Jansen den Deutschen Meistertitel im Herrendoppel. Im April gewann Mark Lamsfuß im Mixed die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft und erst vor wenigen Wochen sicherte das Bundesligateam den Klassenerhalt im ersten Jahr in der höchsten nationalen Spielklasse. Für die Biathlon-Deutschland-Tour ist es eine große Ehre, dass Andreas-Peter Lamsfuß, der 1. Vorsitzende des BCW seine Topathleten als Team gemeldet hat. 4 höchst sympathische Hochleistungssportler, die, wie Mark Lamsfuß erzählt, zumeist zweimal täglich trainieren. Der jüngste des Bundesligateams, der 19-jährige Samuel Hsiao, Deutscher Jugendmeister und laut Andreas-Peter Lamsfuß noch weiter formbares Talent, kommt an diesem Tag aus Mülheim an der Ruhr zum Biathlon nach Wipperfürth. Wow! Wir lernen tolle Sportler kennen, die so ganz und gar allürenfrei geblieben sind. Auch das ist ein tolles Erlebnis. Im Wettkampf ist Mark Lamsfuß auf dem Weg zu einem fehlerlosen Schießen, doch der letzte wird für ihn zum verflixten Schuss. 4 Treffer und starke 1:54 Minuten bedeuten Platz 6 in der Einzelwertung oder anders gesagt: Wenige mm am Etappensieg vorbei. Marks 4 Treffer schaffen Diana und ihr Mann Jones Jansen auch, aber leider nur zusammen. Beide müssen also 45 Sekunden “Zeitstrafe” abbrummen und nun müsste bei Samuel Hsiao schon alles passen, damit der BCW die enteilten LGW-Leichtathleten noch einholen kann. Samuel schießt als Rechtshänder mit der linken Hand, weil das rechte Auge bei geschlossenem linken nicht so recht aufbleiben will. Ohne sportliche Belastung klappte das im Einschießen schon recht gut. Doch nun nach den 400 m Skilanglauf reicht es nur zu einem Treffer und in 13:00 Minuten zu Platz 7. Ihren Spaß lassen sie sich dadurch aber längst nicht nehmen, zumal der Vorsitzende zum Eis eingeladen hat.
Der 1. Platz im 4. Rennen: LG Wipperfürth
Was die beiden Stabhochspringer Eric Frielingsdorf und Michael Enns auf dem Thoraxtrainer abliefern, das ist schon Sonderklasse. Eric, dessen Bestleistung mit dem Stab bei 4,60 m liegt und von dem Trainer Bernhard Wald sagt, dass er den Mut zu höheren Sprüngen in diesem Jahr erwartet, bringt beinahe Bärenkräfte auf die Skistöcke, während Kollege Michael Enns die Geschwindigkeit vor allem über die Dynamik erreicht. Michael hat beim Stabhochsprung die 5-Meter-Grenze bereits überwunden und schaffte damit auch die Quali zur Deutschen Meisterschaft. Beide werden am Ende dieses Tages mit der Zeit von 1:41 Minuten die Schnellsten der insgesamt 100 Wettkämpfer sein. Zum Etappensieg fehlt ihnen die Treffsicherheit, doch als Staffelteam schaffen sie, gemeinsam mit Louisa Lutze und Charline Hilger als zweitbestes Team in 11:26 Minuten den Finaleinzug.
Das Finale der Staffel-Stadtmeisterschaft
Welches Team hat die nötigen Kraftreserven und kann die Konzentration nocheinmal bündeln? Schaffen es die favorisierten Sommerbiathleten oder gelingt den schnellkräftigen Leichtathleten der LGW durch überragende Skilanglaufzeiten der Sieg? Kann das Überraschungsteam der Kreissparkasse erneut überraschen? Nach 20 Minuten Pause zählen die erwartungsfrohen Zuschauer runter: 5,4,3,2,1,0 und Startfrei zum Finale der Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaft.
Schon die ersten 70 Sekunden des Finals zeigen, dass es kein Durchmarsch für die Sommerbiathleten geben wird. Trotz der kürzesten Erholungszeit der 3 Finalstaffeln legt Eric Frielingsdorf für die LGW ein phantastisches Tempo vor und verbessert seine eigene Vorlaufleistung um nochmals 10 Sekunden auf 1:41 Minuten. Trotz 4 Fehlschüssen und einer Minute Strafzeit bringt er seinen Kollegen Michael Enns zur exakt gleichen Zeit ins Rennen, wie Sommerbiathlet Niklas Berger, der für einen Fehlschuss 15 Strafsekunden verbüsst, Timo Zinn ins Rennen schickt. In Lauerstellung nur 8 Sekunden zurück die Kreissparkasse Köln 2 bei der Tristan Stroese an Carlos Lopez übergibt.
Kopf an Kopf-Rennen zwischen Sommerbiathlet Timo Zinn und Stabhochspringer Michael Enns. Zunächst sorgt der Stabhochspringer für Furore, der sogar schneller als der Etappensieger läuft und ebenfalls 1:41 Minuten schafft. Auch seine 3 Treffer sind eine Kampfansage an die Sommerbiathleten, doch Timo Zinn bleibt cool, schafft 4 Treffer und verwandelt den kleinen Rückstand in eine knappe Führung. Die Kreissparkasse hat zum Glück den schnellen Carlos Lopez in der Loipe, der auf die beiden Kraftpakete neben ihm nur rund eine halbe Minute einbüßt.
Auf der 3. Runde sieht es so aus, als könnten die Sommerbiathleten bereits die Entscheidung herbeiführen. Der 16-jährige Marc Bischof steigert sich zum zweiten mal an diesem Tage und erreicht 2:05 Minuten und 4 Treffer. Die erschöpft wirkende Leichtathletin Louisa Lutze kann mit 4 Fehlschüssen den Anschluß nicht halten, sondern es rückt ihr Marilu Halbe, die Handballerin des KSK Köln-Teams wieder ganz dicht auf den Pelz, weil sie 3 Treffer hinlegt. Vorneweg also die Sommerbiathleten und Kampf um Platz 2 zwischen der LG Wipperfürth und der Kreissparkasse Köln.
Leider liegen uns zu den furiosen beiden Schlussminuten des Finals keine Bilder vor. Da dachte man, die Entscheidung sei gefallen? Sommerbiathlet Benjamin Klee müsste nur ein solides Schießen hinlegen, um den Sieg perfekt zu machen. Doch im letzten Schießen unterlaufen ihm 4 Fehlschüsse. Und schon ist sie da, die Chance auf den Sieg für die LG Wipperfürth und auch für die Kreissparkasse Köln. Zunächst für Charline Hilger von der LGW. 45 Sekunden verbleiben ihr für ihre 5 Schüsse, doch spätestens nach 3 Fehlschüssen ist klar, dass die Leichtathleten die Chance auf den Sieg nicht nutzen können. Doch was macht Jessica Effmert vom Kreissparkassen-Team? Ihr bleiben 20 Sekunden für die 5 Schüsse. Das ist natürlich eine Herkulesaufgabe mit einem ganz schnellen Schießen 5 Treffer hinzulegen, aber immerhin traf sie in der Vorrunde mit 4 ihrer 5 Schüsse. Jessica riskiert es und schiesst ohne lange Verschnaufpause. Fehlschuss. Die spaltweit offene Tür zum Sieg schließt sich und die Sommerbiathleten machen die Hansestadt Wipperfürth zum 1. Biathlonstaffel-Stadtmeister in 10:32 Minuten vor dem Team der LG Wipperfürth in 11:00 Minuten und dem Team der KSK Köln 2 in 11:51 Minuten.
KSK-Regionalleiter Helmut Wagner und Citymanagerin Mery Kausemann bitten zur Siegerehrung und alle Teams sind noch vor Ort. Auch das ist aussergewöhnlich und ein Highlight dieses Tages. Alle Wettkämpfer erhalten Erinnerungsmedaillen und Urkunden und für die drei Finalteams auf dem Stockerl gibt’s Pokale. Mit den Klängen der Nationalhymne endet eine aufregende Stadtmeisterschaft.
Der Einzel-Wettkampf geht noch 90 Minuten weiter und nachzutragen sind die großartigen Leistungen der Sommerbiathletin Ricarda Torba, die in 2:58 Minuten mit 5 Treffern den 4. Platz belegt und von dem großen Schützentalent, der 15-jährigen Jana Harmeling aus dem münsterländischen Borken, die im Duell mit dem nun entgültigen Etappensieger, Timo Zinn, verblüffende 1:57 Minuten und 5 Treffer erzielt und nur 2 Sekunden hinter Timo Platz 2 belegt. Unglaublich ist dabei, dass Jana ihre 5 Treffer in gerade 6 Sekunden erzielt. Man kann das nicht glauben, wenn man es nicht selbst gesehen hat.
Mit diesem tollen Schlußpunkt endet die zweitägige Etappe und der Dank gilt allen Wettkämpfern beider Tage für ihre Motivation und Fairness. Herzlichen Dank auch an den engagierten Sponsor, Kreissparkasse Köln, die dieses großartige Teilnehmerfeld organisierte, eigene Urkunden für das Event entwarf, selbst mit 2 Teams am Start war und den ganzen Tag über durch den Regionalleiter, Helmut Wagner, an der Biathlon-Arena Präsenz zeigte. Der abschließende Dank gilt Gastgeberin Mery Kausemann, die für die Idee eines Biathlons in der Hansestadt erfolgreich die Werbetrommel rührte und sich am Ende dieser 2 Tage bestätigt fühlen durfte.
Bilder: Harry Pien Text: Martin Bremer
O-Töne
Mery Kausemann, Citymanagerin: ich möchte mich ganz herzlich bedanken. Es war ein tolles Event und hervorragend von Ihnen organisiert und begleitet.
Ich würde mich auch freuen, wenn wir eine Folgeveranstaltung hin bekämen.
Andreas-Peter Lamsfuß, 1. Vorsitzender des 1. Badminton-Club Wipperfeld: Vielen Dank für die gute Organisation. Ein tolles Event und wir wollen das
nächste Mal wieder dabei sein.
Nachberichte in den Medien:
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