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Der Marktplatz wird zum Biathlonstadion
Dort, wo sonst die Markttreibenden ihre frische Ware anbieten, ist an diesem Stadtfest-Samstag im Wallfahrtsort Kevelaer Biathlon-Staffel-Stadtmeisterschaft mit 23 vierköpfigen Teams aus Unternehmen, Sportvereinen und Freunden.
In Kooperation mit der Schießsport-Gemeinschaft Kevelaer bietet diese 19. Etappe der Biathlon auf Schalke-Tour eine Besonderheit: Der Marktplatz am Rathaus wird kurzerhand zum Biathlonstadion mit 400 m Laufkurs. Ähnlich, wie bei der Mai-Etappe in Remagen, breitet sich diese Etappe mit ihrem Parcour also im Herzen der Stadt aus und bietet 92 Staffelwettkämpfern einen Sommerbiathlon mit 2 Laufabschnitten über je ca. 400 m mit jeweils 5 Schüssen Liegend- und Stehendschießen sowie einer Strafrunde von ca. 60 m Länge, die pro Fehlschuss einmal durchlaufen werden muss.
Laserschießen aus 20 m Entfernung
Erstmals bei der Biathlon auf Schalke-Tour wird hier in Kevelaer aus 20 m Distanz geschossen. Dafür setzt das Tourteam Laserziele ein, deren Trefferbereich von 11 cm Durchmesser exakt dem originalen Biathlon entsprechen. Die Biathlonprofis schießen auf diese Zielgröße aus 50 m Entfernung. Für diesen Spaßbiathlon ist die Entfernung von 20 m jedoch richtig gewählt, um die Ballance zwischen Herausforderung und Erfolgserlebnis zu wahren.
Die Klappscheibentechnik, bei der sich weisse Scheiben nach einem Treffer über die dunklen Zielflächen schieben, sorgt bei Wettkämpfern wie Zuschauern noch zusätzlich für Biathlonfeeling. “Das ist ja fast, wie beim Biathlon im Fernsehen” hören wir häufig an diesem Tag und es ist natürlich das schönste Lob, das wir bekommen können. 150 Quadratmeter Plane als “weisse Pracht” und Laserbiathlongewehre, die sogar mit einem Schussknall aufwarten, tragen ebenfalls zum echten Biathlonambiente bei.
Biathlon für alle mit toller Atmosphäre
Dieser Biathlontag enthält Vieles von dem, wie wir uns Etappen der Biathlon auf Schalke-Tour vorstellen. 92 motivierte Wettkämpfer können diesen Sport, den die meisten nur aus dem Fernsehen kennen, authentisch selbst erleben und begeistern wiederum mit ihrem Teamgeist und Kampfeswillen zahlreiche Zuschauer, die an dem spannenden Wettbewerb mitten auf dem Stadtfest sichtlich Vergnügen haben. Diese Freude der Schaulustigen wirkt als motivierende Atmosphäre wiederum auf die Wettkämpfer/innen ein und es entsteht ein Fest des Breitensports, das mit seiner “Frische” wohl für jedes Stadtfest eine Bereicherung darstellt und zugleich die schönsten Seiten des Sports mitten in der Stadt zur Entfaltung bringt.
Dankeschön
Eine solche Etappe kann nur möglich werden, wenn die Gastgeber mit Eigeninitiative die Werbetrommel für die Veranstaltung rühren. Unser Dank gilt hierfür im Besonderen der Schießsport-Gemeinschaft Kevelaer mit ihrem rührigen Organisator, Georg Joosten, der, mit 23, die höchste Anzahl an Staffeln motivieren konnte, die bisher bei einer Touretappe an den Start gingen. Doch unser Dank gilt auch dem Wirtschaftsförderer der Stadt Kevelaer, Hans-Josef Bruns, der alle Akteure an einen Tisch holte. Hierzu zählt auch der Verein Inside Kevelaer, der sich gründete, um erstmals seit 1992 wieder ein Stadtfest in Kevelaer auf die Beine zu stellen.
5 Vorläufe und das große Finale
In 5 Vorläufen kämpfen die 23 Staffeln um die 5 Finalplätze. Jeweils die Vorlaufsieger qualifizieren sich und treten um den Stadtmeistertitel an. Die Siegerstaffel gewinnt 4 Tribünenkarten für den Biathlon auf Schalke am 28.12. in der VELTINS-Arena und kann einen der Ihren zum Tourfinalisten ernennen, der auf Schalke gegen die Sieger der 40 anderen Etappenstädte um den Titel des Tourchampions antreten wird. Die zweitbeste Staffel des heutigen Tages gewinnt 4 Ski-Erlebnisse in der Skihalle Neuss und für die dritt-, viert- und fünftplatzierte Staffel lobt die Schießsportgemeinschaft jeweils 4 Eintrittskarten für das Kevelaerer Oktoberfest aus.
Vor dem Finalbericht stehen im Folgenden die Porträts der 18 Teams, für die das Dabeisein alles war.
Die watschelnden Enten der DLRG Kevelaer
Die 2. Mannschaft der DeBeKa
Die 3 schnellen 4 vom Lauftreff Kevelaer
Die Fußballerinnen von Viktoria Winnekendonk 2
19. Platz: “Treffer und versunken”, Lauftreff Kevelaer
18. Platz: Die vorbeischießenden Einhörner
17. Platz: Die Fußballerinnen von Viktoria Winnekendonk 4
16. Platz: Die 1. Mannschaft der DeBeKa
15. Platz: SSG Kids Tigers
14. Platz: Die Fußballerinnen von Viktoria Winnekendonk 3
13. Platz Running 4 Gag
12.Platz: Das Katastrophenkommando
11. Platz: Die Kevelaer Kings
10. Platz: Sara u.a.
9. Platz: “Mein persönlicher Favorit”
8. Platz: Jana’s Runners
7. Platz: “Schießen – Laufen – Saufen”
6. Platz: God squad
Das Finale der 5 Vorlaufsieger
Los geht’s ins Highlight des heutigen Biathlontages. Mit der kürzesten Pause, als Sieger des 5. Vorlaufes, müssen die blaugekleideten “Bierathleten” auf Bahn 4 nach nur rund 15 Minuten Pause mit diesem kleinen Nachteil in das Finale starten, das sie als zweitschnellstes Vorlaufteam (20:40 Minuten) erreichten. Noch schneller war im 3. Vorlauf das Team der Schießfreunde Freischütz Tell St. Tönis in 20:09 Minuten, für die nun Waldemar Rogalski auf der Bahn 3 im grün-weissen T-Shirt als Startläufer gleich die Führung herausläuft und schießt. Auf Bahn 1 und Bahn 2 starten die beiden traditionell starken Niersexpresse, die Läufer des TSV Weeze, die seit 2010 beim Biathlon in Kevelaer ungeschlagen sind. Für Niersexpress 1 startet der Haudegen, Hans-Wilhem Kühnen, beim Niersexpress 2 springt “Gastläufer” Paul Michels vom “Mein persönlicher Favorit” ein, weil Guido Janssen ausfällt. Auf Bahn 5 startet, lautstark angefeuert von 2 Dutzend Fußballerinnen der Viktoria Winnekendonk, Brigit Lohmann.
Ein Dreikampf beim 1. Stehendschießen zwischen Schießfreunden St. Tönis und den beiden Niersexpress-Teams. Auf Platz 4 folgt Bierathlet Marc Ophey vor Brigit Lohmann.
In Runde 2 werden die beiden Niersexpresse zu Lokomotiven. Karsten Janssen für Team 1 und Reinhard Krebber für Team 2 führen beim Liegendschießen knapp vor Marvin Flüs von den Schießfreunden St. Tönis und Janik Janhsen von den Bierathleten. Für die Fußballerinnen ist Marei knapp dahinter auf Platz 5. Beim 2. Stehendschießen sind die 4 Teams wieder nahezu gleichauf.
Der stärkste Biathlet dieses Finals, Mirko Novak (im Bild oben im blauen T-Shirt), bringt die Bierathleten dann bereits auf der Laufstrecke in Führung und schafft ein fehlerloses Liegendschießen. Um Platz 2 kämpfen die beiden Niersexpresse mit Heinz van Dongen (im gelben Trikot) und Jan Broekmann, sowie Natalja Lizunova von den Schießfreunden St. Tönis. Tabi, die Fußballerin der Viktoria Winnekendonk hält sich auf Platz 5 knapp dahinter sehr gut.
Vor dem letzten Wechsel liegt Mirko Novak von den Bierathleten nun schon rund 100 m vorne. Nur Heinz van Dongen vom Niersexpress 1 kann noch Anschluss halten, während Natalja und Jan etwas zurückgefallen sind.
Die Schlußläufer
Das Finale wird auf dieser vorletzten Laufrunde entgültig zum Zweikampf. Erik Kühnen, der Zehnkämpfer des Niersexpress 1 (im roten Trikot), versucht im Sprinttempo die Lücke zu den Bierathleten zu schließen. Doch Bierathlet Marcel Thyssen ist selbst ein schneller Läufer und lässt sich zunächst kaum beeindrucken. Beide Führenden schießen im Liegen fehlerlos. Erik, der zu Nordrhein-Westfalens besten Zehnkämpfern gehört und die 400 m in 52 Sekunden laufen kann, riskiert beim Liegendschießen viel und schießt extrem schnell. Dadurch holt er einige Sekunden auf Marcel auf. Doch die Sekunden büßt er auf der 2. Laufrunde wieder ein. Marcel scheint etwas mehr Kraftreserven zu haben und kommt mit rund 80 m Vorsprung zum letzten Stehendschießen dieses Finals.
Marcel behält die Nerven und schafft trotz der extremen Atembelastung 3 Treffer. Als er zur ersten seiner beiden Strafrunden aufbricht hat auch Erik bereits 2 Treffer erzielt. Wenn er 4 Treffer schaffen sollte, dann wird es ein Kopf an Kopf-Duell auf der letzten Strafrunde. Doch auch Erik muss zweimal in die Strafrunde und so werden die letzten Meter von Marcel zum Triumpflauf der Bierathleten. Die Volleyballer des Kevelaerer SV werden Biathlonstaffel-Stadtmeister in 19:13 Minuten vor dem großartig kämpfenden Niersexpress 1 in 19:15 Minuten.
Platz 3 sichert Nikolai Lukovizn für das beste Vorlaufteam, die Schießfreunde St. Tönis (21:28 Minuten) vor Manfred Schax vom Niersexpress 2 (22:40 Minuten) . Der 5. Platz geht an Viktoria Winnekendonk in 23:11 Minuten. Damit haben sich die Fußballerinnen im Vergleich zum Vorlauf um 2:32 Minuten verbessert. Das sind wahre Kämpferqualitäten. Hut ab vor den 4 Sportlerinnen, die von ihren Kolleginnen großartig unterstützt wurden.
Das Team der Biathlon auf Schalke-Tour sagt herzlich Dankeschön an alle Wettkämpfer, die mit Motivation, Fairness und guter Laune die Protagonisten dieses tollen Biathlontages waren. Der Dank gilt auch dem emphatischen Publikum und der großartig organisierenden SSG Kevelaer, die hier ein Event veranstaltet hat, das sehr viel Freude gemacht hat. Mein persönlicher Dank gilt auch dem Tourteam, Techniker Daniel Holtschneider, der für jedes Problem beim Aufbau eine Lösung findet, Sandra Blömeke, die keinen einzigen Wettkämpfer unfotografiert ließ und Triathlet Jens Seggewiß, der die Betreuung der Lasergewehre locker im Griff hatte.
Bilder: Sandra Blömeke Text: Martin Bremer
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