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Tour-Pilger endlich am Ziel?
Ein wahrer Biathlon-Tour-Pilger ist Timo Schwarzenbart. Der Wolfsburger entdeckte die Tour auf ihrer 11. Etappe in Roermond und legte dort einen scheinbar erfolglosen Start hin. Nach 150 m verließen ihn seinerzeit die Kräfte auf dem Thoraxtrainer. Nach zwei Verschnaufpausen und nur knapp vor dem „Besenwagen“ schaffte er es zum Biathlongewehr, mit dem er einen Treffer erzielte. Mit dieser Leistung wird er derzeit auf Platz 1888 geführt. Doch Geburtsstunden haben ihre innere Schönheit. Timo kündigte an, nun zu trainieren und in diesem Jahr noch Etappensieger werden zu wollen. Einige Wochen lang erinnern Timos Biathlonversuche an Don Quichottes Kämpfe mit Weinschläuchen oder gegen die Windmühlen. Doch nach und nach steigert er sich und auf der 22. Etappe in Beckum wird er als Schnellster mit 4 Treffern erst in der letzten Etappenstunde noch von Marc Schlüter auf Platz 2 verdrängt. Ein fehlerloses Schießen gelang Timo bis zu dieser 33. Etappe in Lüdenscheid nicht. Nun führt er im Stern-Center im Duell mit Martin Braun seinen nächsten ritterlichen Kampf. Und näher heran ans happy end kam er nie. 2:15 Minuten und 5 Treffer bringen ihm das ersehnte fehlerlose Schießen und die Etappenführung mit 3 Sekunden vor Patrick Greitemann.
Der Endspurt um den Etappensieg
Gestärkt und frohen Mutes kommen Romina und René Radek tatsächlich noch einmal zur Biathlonarena zurück und René ist bereit für einen letzten Anlauf zur Etappenführung. Auf der ersten Hälfte seines 400 m-Skilanglaufs wirkt er etwas müde. Oder kontrolliert er nur das Tempo, um sich bestmögliche Bedingungen für das Schießen zu schaffen? Nach 1:44 Minuten wechselt René ans Biathlongewehr und schießt in dem schnellen Rhythmus, der ihm am Mittag keinen Erfolg brachte. Nun jedoch macht er alles richtig und trifft 5 mal. Und die Zeit? 2:10 Minuten. Etappenführung. Auch darin liegt der Reiz der Biathlon-Tour. Zwischen Jubel und Enttäuschung verläuft nur ein schmaler Grat.
Kann „Don“ Timo nochmal kontern?
Die Macht der Zahlen ließ einen Etappensieg von Timo als durchaus logisch erscheinen. 11. Etappe: erstes Biathlonduell. 22. Etappe: Lange auf Platz 1 doch am Ende noch auf Platz 2 verdrängt. 33. Etappe: ?
Timo scheint bereit für einen erneuten Angriff auf die Etappenführung und tritt zum Duell mit Michael Meyer an. Der IT-Kaufmann überrascht mit einem schnellen Start und holt rasch rund 20 m Vorsprung auf Timo heraus. Diesen Vorsprung hält er über die gesamte Strecke, die er in 87 Sekunden 4 Sekunden vor Timo schafft. Michael beginnt mit einem Schießfehler, doch Timo trifft und trifft und trifft. Im schnellen Rhythmus schafft er 4 Treffer. Doch wie oft schon hat er mit dem 5. Schuss gepatzt, von dem Evi Sachenbacher-Stehle meint, es sei der gefährlichste Schuss, weil man im Geiste schon wieder auf der Strecke sei. Doch auf dieser 33. Etappe gibt es für Timo kein Patzen. Der Hobby-Tischtennisspieler verwandelt seinen Matchball, holt sich in 2:03 Minuten die Etappenführung von René Radek zurück und gibt sie auch nicht mehr her. Timo wird am 28.12. auf Schalke im Finale stehen. Eigentlich schade für ihn, dass das Finale die 41. und nicht die 44. Etappe sein wird.[:]