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Überraschungssieg in der Pferdestadt
Nach den lebendigen Etappen in Coesfeld und Borken kommen wir gerne wieder ins Münsterland. Dieses mal ins östlich von Münster gelegene Warendorf. Das Städtchen an der Ems ist besonders Pferdefreunden ein Begriff. Hier haben die Deutsche Reiterliche Vereinigung und das Deutsche Olympische Komitee für Reiterei ebenso ihren Sitz, wie das nordrhein-westfälische Landesgestüt. Uns erwartet aber kein Championat, sondern die Sommerzone, die alljährlich von der Warendorfer Kaufmannschaft in der schönen Altstadt veranstaltet wird. Livemusik und Nachtflohmarkt werden in diesem Jahr durch unsere Jedermann-Biathlon-Challenge ergänzt.
Biathlon in historischem Ambiente
Die 2-tägige Biathlonetappe findet direkt gegenüber von Intersport Kuschinski auf Warendorfs Einkaufsmeile, Münsterstraße, statt. Die Spitze des ca. 800 Jahre alten gotischen Turmes der Marienkirche erhöht den Altersschnitt der stillen Etappenzeugen. Nur eine Gehminute weiter liegt der malerische Marktplatz mit historischem Rathaus, Laurentiuskirche und zahlreichen Gebäuden aus verschiedenen Stilepochen. Warendorf gefällt uns. Und wie gefällt den Warendorfern die Biathlon-Tour?
Zielsicheres Warendorf
Wir starten am Freitag um 14 Uhr zunächst mit dem Wettbewerb Zielsicherste Stadt, bei dem ein vierköpfiges Warendorfer VIP-Team in den Wettkampf mit den 35 Städten der Biathlon auf Schalke-Tour 2016 tritt. Die 4 Schützen eines Teams haben jeweils 5 Schüsse und müssen mit diesen in 20 Sekunden eine möglichst hohe Ringzahl erschießen. Die Stadt mit der höchstenPunktzahl gewinnt 8 Premium-Tickets für den Biathlon auf Schalke am 28.12. in der VELTINS-Arena.
Der Wettkampf hat noch gar nicht begonnen, da hat das VIP-Team Warendorf den ersten Titel bereits sicher: „Zielsicherste Einschieß-Stadt“. Wenngleich es für diesen Titel noch nicht die 8 Premium-Tickets zum Biathlon auf Schalke zu gewinnen gibt, wird doch deutlich, dass heute die schon so lange verteidigte Bestleistung der Stadt Coesfeld auf Herz und Nieren getestet werden wird. Treibende Kraft dabei ist der Chefarzt für Orthopädie, Dr. Timm Schlummer, der im Probedurchgang sogar mehr als 50 Ringe schießt. Durchschnittlich 46,0 Ringe würden reichen, um die 183,9 des Teams Coesfeld zu verbessern.
Die lokalen Tageszeitungen, „Die Glocke“ und die Westfälischen Nachrichten begleiten den Wettbewerb mit Redakteuren und Fotografen. Sie sehen einen ausgezeichneten Auftakt durch Rolf Möllmann, den langjährigen Vorsitzenden der Warendorfer Kaufmannschaft, der 47,1 Ringe vorlegt. Rainer Kuschinski, Inhaber des Warendorfer Intersport-Geschäftes, legt 43,9 Ringe hin. 91 Ringe nach zwei Schützen. Noch ist alles drin für das Team Warendorf, zumal die beiden mutmaßlich besten Schützen erst jetzt eingreifen werden. Oberstleutnant Heiko Wömpener erzielt 43,6 Ringe und ist selbst etwas enttäuscht, weil er im Probeschießen ein deutlich stärkeres Ergebnis erzielen konnte. 134,6 Ringe, nun müsste Dr. Timm Schlummer schon 49,4 Ringe schaffen, um Warendorf zur Führung zu verhelfen. Aber das hat er ja im Probeschießen bereits noch besser hinbekommen. Interessantes Detail: Jens Seggewiß, der seinerzeit als 4. Schütze des führenden Teams Coesfeld 47,6 Ringe schoss, ist heute in Warendorf als Betreuer im Tourteam dabei und schaut nun mit besonderer Aufmerksamkeit zu, ob das seit 10 Etappen ungeschlagende Team Coesfeld auch den Angriff aus Warendorf wird abwehren können? Dr. Timm Schlummer schafft das beste Resultat der 4 Warendorfer, doch unter Wettkampfbedingungen reicht es nicht ganz zu seiner Topleistung aus dem Probeschießen. 48,2 Ringe sind ganz stark, bedeuten jedoch für das Team Warendorf „nur“ Platz 2 mit 182,8 Ringe, knapp vor dem Team Xanten, das als 3. die Gesamtpunktzahl von 182,5 Ringen schaffte.
Start frei zum Jedermann-Biathlon
Immer wieder in Wellen lockt die Biathlonarena rund 700 Mitmacher an den beiden Etappentagen an. 90 Wettkämpfer gehen zudem beim Biathlonduell an den Start. Es sollte ein höchst spannender und unerwarteter Kampf um den Etappensieg werden
Sportschützen betreuen die Biathlonfans
Unterstützung erfährt das Tourteam von den Sportschützen Hinter den 3 Brücken Warendorf. Die Jugendtrainerin des Vereins, Mechthild Jordan-Beckhove zeigte bereits Wochen vor der Etappe ein sympathisches Interesse an der Biathlon-Tour und speziell an der Etappe in Warendorf. Für sie ist es auch eine Chance, aktiv nach Schützentalenten Ausschau zu halten. Die Konkurrenz in der Sportstadt Warendorf ist groß. Neben der Reiterei sind auch Schwimmen und Volleyball Domänen im Warendorfer Vereinssport. Von König Fußball gar nicht zu reden. Da müssen sich Sportschützen einiges einfallen lassen, um im Wettbewerb um die Sporttalente attraktiv zu bleiben.Durch die Kooperation mit der Biathlon-Tour gehen die Sportschützen einen aktiven Schritt auf die
Biathlonfans der Stadt zu. Gemeinsam mit ihrem Mann Heinz, dem Sportleiter des Vereins, betreut Mechthild an beiden Tagen alle Warendorfer “Schnupperschützen” am Biathlongewehr. Heinz hat eine lange Karriere als Sportschütze hinter sich, mit zahlreichen Erfolgen auf Bezirks- und Landesebene, die ihm mehrfach die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften einbrachten. Noch vor 2 Jahren wurde er Landesschützenkönig. Hier an der Biathlonarena kümmern sich die beiden Sportschützen mit Hingabe auch bereits um die kleinsten Neugierigen, lassen die 6-9-Jährigen aufliegend schießen und finden auch rasch die verständlichen Gesten, um Neugierigen, wie Abuud Al Aliwi, die noch kein deutsch sprechen und verstehen, die nötige Hilfestellung zu leisten. Abuud nimmt danach auch erfolgreich am Wettkampf teil und wird mit 3 Treffern und 2:37 Minuten 12. der Gesamtwertung. Das Tourteam bedankt sich sehr herzlich bei den Sportschützen hinter den 3 Brücken Warendorf und wünscht dem Verein eine treffsichere Generation junger Schützen.
Der Tour-Beste betreut die Anfänger
Es gehört zum Selbstverständnis der Biathlon-Tour, dass die Etappensieger der Tour ihr Können und ihre Begeisterung an die Biathlonfans der folgenden Etappenstädte weitergeben. In Warendorf ist sogar der Führende der 900 Wettkämpfer umfassenden Gesamtwertung und Etappensieger von Coesfeld, Jens Seggewiß, als Betreuer im Tourteam dabei. Für Jens ist Biathlon nur Spaß und Ausgleich zu seinem täglichen Leistungssport als Triathlet. Der Coesfelder war bereits WM-Teilnehmer 2014 auf der Triathlon-Kurzdistanz. Um so mehr freut es uns, dass wir den erfolgreichen Sportler für die Betreuung der Warendorfer Biathlonfans gewinnen konnten. Jens geht auch selbst mehrmals am 1. Etappentag ins Biathlonduell. In 2:04 Minuten wird er zweitschnellster der Etappe. Wegen zweier Fehlschüsse steht für ihn am Etappenende ein 11. Platz zu Buche. Doch seine beiden VIP-Tickets für den Biathlon auf Schalke am 28.12. in der VELTINS-Arena hat er ja durch seinen Etappensieg in Coesfeld bereits sicher.Wir bedanken uns herzlich bei Jens, dass er sich als Tour-Bester in keinster Weise zu schade dafür ist, dabei zu helfen, das Tourfeeling auch nach Warendorf zu transportieren. Wir sind stolz auf unsere sympathischen Tourbotschafter!
Die Besten des 1. Etappentages
Rita Havelt ist glühender Biathlonfan. Die 58-Jährige verpasst kaum ein Weltcuprennen im TV und ist zur Biathlonarena gekommen, um einmal selbst auszuprobieren, was bei Laura Dahlmeier oder Erik Lesser oft so spielerisch leicht aussieht. Rita begnügt sich nicht mit dem Schießen, sondern geht ins Biathlonduell mit Timo Schwarzenbart. Timo begleitet die Tour seit einigen Etappen und hat sich von Etappe zu Etappe gesteigert. Heute schafft der 39-jährige Wolfsburger erstmals 4 Treffer mit seinen 5 Schüssen und belegt in 3:07 Minuten am Ende Platz 6. Großartige 10. wird Rita, die ebenfalls 4 Treffer erzielt und offensichtlich den Biathlonstars einiges abgeschaut hat.
Der zielsichere Postmann aus Telgte
Bei der Biathlon-Tour spielt das Alter kaum eine Rolle. Eben schaffte die 58-jährige Rita eine Top 10-Platzierung und nun kommt der 60-Jährige Alfons Pelster aus Telgte (auf den Bildern im karierten Hemd) hier im Duell mit Daniel Käppel (orangenes T-Shirt), schlägt sich in der “Sommerloipe”, den Skilanglaufergometern Thoraxtrainer, beachtlich und legt die 400 m-Strecke und seine 5 Schüsse in zusammen 3:57 Minuten zurück. 4 Treffer bringen ihn am Ende bis auf Platz 8 der Etappenwertung nach vorne. Zu Gute kommt dem Biathlonfan, der bereits zweimal den Biathlon auf Schalke live in der VELTINS-Arena miterlebte, dass er als Sportschütze der Schießriege Ostbevern seine Treffsicherheit in vielen Jahren Training optimierte. Bei dieser Etappe kann er 81 z.T. deutlich jüngere Wettkämpfer hinter sich lassen, auch Daniel, der mit 3 Treffern in 2:45 Minuten 14. wird.
Der Schnellste
Wer bei der Biathlon auf Schalke-Tour der Schnellste ist, hat noch lange nicht gewonnen. Das fehlerlose Schießen, also 5 Treffer mit den 5 Schüssen, ist der Schlüssel zum Etappensieg. Unter den fehlerlosen Schützen ist dann der Schnellste Etappensieger. Schnelligkeit ohne Treffsicherheit führt bei der Biathlon-Tour nicht zum Erfolg. Wenn wir hier dennoch einen “Sprinter” porträtieren, der mit 3 Fehlschüssen auf Platz 26. der Etappe landete, dann deswegen, weil seine Zeit von 1:43 Minuten derart überragend ist, dass sie von den bisher rund 900 Wettkämpfern der Tour 2016 nicht annähernd erreicht wurde. Heiko Wömpener, der Oberstleutnant und stellvertretende Leiter der Sportschule der Bundeswehr schafft die 400 m Skilanglaufstrecke auf dem in Skandinavien entwickelten Thoraxtrainer in 1:17 Minuten. Damit unterbietet er die bisher schnellste Langlaufleistung um gleich 6 Sekunden. Dass Heiko auch gut schießen kann, hatte er im Rahmen des Wettbewerbs Zielsicherste Stadt bereits bewiesen. Vielleicht hat er sich einfach etwas zu wenig Zeit genommen vor dem 1. Schuss, um wieder zu Atem zu kommen.
Der Chefarzt ist beinahe auch der Biathlon-Boss
Im Wettbewerb Zielsicherste Stadt war Dr. Timm Schlummer bereits der beste der 4 Warendorfer VIP’s. Es fehlte dabei am späten Mittag nur eine Winzigkeit von 1,1 Ringen zum Happy End. Warendorf ist in diesem Wettbewerb nach 14 Etappen zweiter hinter der Stadt Coesfeld. Nun geht der Chefarzt für Orthopädie des Josephs-Hospitals auch im Biathlonduell an den Start und misst sich in einem tollen Duell mit dem bisherigen Tour-Besten Jens Seggewiß. Jens ist auf dem Thoraxtrainer der Schnellere, wechselt bereits nach herausragenden 1:23 Minuten für die 400 m Strecke ans Biathlongewehr. Timm, der sich nahezu täglich mit Laufen oder Radrennfahren fit hält, benötigt nur 20 Sekunden mehr als Jens, der bereits 2 Treffer mit 3 Schüssen vorgelegt hat, als Timm ans Biathlongewehr wechselt. Jens schafft 3 Treffer und die Endzeit von 2:04 Minuten. Timm benötigt also 4 Treffer, um das Duell zu gewinnen. Und genau diese 4 Treffer schafft der Münsteraner auch, benötigt 2:46 Minuten und belegt am Ende beider Etappentage den 5. Platz.
Der Jäger pirscht sich an die Etappenspitze
Matthias Katthöfer begegnet uns an der Biathlonarena als eher stiller Vertreter. Dass er Hobbyjäger ist, erfahren wir erst nach seinem Duell, zu dem er mit Ehefrau Ruth antritt. Geduldig lässt er sich von Mechthild Jordan-Beckhove das Biathlongewehr erklären und macht einige Übungsschüsse die bereits andeuten, dass ein interessantes Duell bevorstehen könnte. Den Modus der Tour nutzt der frühere Sportschütze des TSV Ostenfelde (Landesliga) geschickt für sich. 5 Treffer würden ihn, egal wie schnell er die 400 m-Strecke in der “Thoraxtrainer-Loipe” absolviert, auf Platz 1 bringen, denn die Etappe hat bisher kein fehlerloses Schießergebnis hervorgebracht. Also verausgabt sich der 48-Jährige kaufmännische Angestellte beim simulierten klassischen Skilanglauf nicht vollständig, sondern fokussiert sich auf seine 5 Schüsse. Sein Lohn ist das erste fehlerlose Schießergebnis. Mit 5 Treffern und 3:39 Minuten ist er zur Etappen-Halbzeit nach dem ersten Tag der Führende. Und wir sind gespannt, ob die Jäger des Hobbyjägers am Samstag im Endspurt um den Etappensieg dieses Ergebnis noch verbessern können?
Der 2. Etappentag
Entgegen der ursprünglichen Prognosen lacht am Morgen die Sonne am Warendorfer Himmel, als wir um 11 Uhr in den 2. Etappentag starten. Mit dabei auch wieder unsere beiden treuen Helfer der Sportschützen Hinter den 3 Brücken Warendorf, Mechthild Jordan-Beckhove und Heinz Beckhove. Für das erste Wettkampf-Highlight sorgt, wie gestern, ein Senior. Reinhard Vogel hat sich auch mit seinen 74 Jahren den Mut und die Begeisterung erhalten, eine körperliche Herausforderung anzunehmen. Er geht zusammen mit seiner Frau Doris ins Biathlonduell. Locker schaffen die beiden die 400m-Skilanglaufstrecke. Während Doris in 4:37 Minuten etwas schneller ist und einen Treffer erzielt, schafft Reinhard mit 4 Treffern das beste Ergebnis der ersten 20 Wettkämpfer des heutigen Tages. Mit seiner Zeit von 4:50 Minuten wird er am Schluss großartiger 9.
Sporttherapeut mit Präzision
Der 22-jährige Markus Koopmann (auf den Bildern im rosa Hemd) ist zusammen mit seiner Freundin zur Biathlonarena gekommen. Der Sporttherapeut aus dem Warendorfer Stadtteil Freckenhorst tritt gegen Ralf Erpenbeck zum Biathlonduell an. Während Ralf der etwas schnellere Skilangläufer ist schafft Markus mit seinen ersten 4 Schüssen 4 Treffer. Kann er Jäger Matthias Katthöfer von der Etappenspitze verdrängen? Es wird ganz knapp. Markus setzt den so oft verflixten 5. Schuss daneben und auch die Zeit von 3:41 Minuten hätte um 2 Sekunden nicht zur Führung gereicht. So muss sich der Rennradfan am Ende mit Platz 7 begnügen.
Der Organisator des Warendorfer Bürgerbus
Mit der ganzen Familie ist Marco Buttler an der Biathlonarena. Der Organisator des Warendorfer Bürgerbus, der seit 2014 die Stadtteile des Warendorfer Nordens miteinander vernetzt und ein Riesenerfolg ist, geht mit seinem Sohn Jan ins Biathlonduell. Nach den beiden tritt dann Mutter Petra gegen Tochter Svenja an. Im Männerduell ist der 15-jährige Jan kräftig genug und sportlich fit, um dem Vater Paroli zu bieten. Schnell sind sie unterwegs die beiden Buttlers. Am Biathlongewehr ist Marco dann der präzisere, schafft starke 4 Treffer und schiebt sich mit der guten Zeit von 2:39 Minuten vorübergehend auf Platz 2. Am Ende belegt er den 4. Platz. Jan schafft einen Treffer und wird 49. Mutter Petra belegt mit 2 Treffern Platz 44.
Die 3 Harmelings aus Borken
An diesem Samstag ist Familientag in Warendorf. Eine dieser Familien erkennen wir gleich wieder. Doch auf welcher Etappe hatten wir sie noch gleich kennengelernt? Ach ja, in Borken am 4.6. war es, als Dirk Harmeling mit seiner 13-jährigen Tochter ins Biathlonduell ging und so denkbar knapp den Tagessieg verpasste, weil Andreas Terwey seinerzeit nach zwei “Übungsetappen” in Coesfeld und Rheinberg dann in Borken sein persönliches Happy End feierte und den Etappensieg holte. Jetzt möchte es Dirk genau so machen, wie Andreas in Borken und reist mit Jana und Ehefrau Silvia quer durchs Münsterland, um in Warendorf Etappensieger zu werden. Dirks zweiter Platz in Borken war schon Klasse, aber die noch größere Überraschung war für das Tourteam damals die Leistung der 13-jährigen Jana. Wie sie auf dem Thoraxtrainer kraftvoll und ausdauerstark die 400 m lange Strecke bewältigte war ebenso verblüffend, wie die großartige Schießleistung mit 4 Treffern . Eine Erklärung für dieses Resultat ist sicherlich, dass Jana mit viel Ehrgeiz im Dragonboot rudert und dabei einen durchaus ähnlichen Bewegungsablauf trainiert, wie er bei der Doppelstocktechnik im Skilanglauf gefragt wird. Aber zweifellos ist die 13-Jährige, die auch turnt und Handball spielt ein Sporttalent, wie man es nicht so häufig zu sehen bekommt.Wie in Borken filmt Mutter Silvia ihre beiden Liebsten, doch die sind nach dem Duell gar nicht happy. Beide laufen zwar stark haben aber noch kein Zielwasser getrunken. 2 Treffer für Dirk und einer für Jana reichen nicht für einen Platz unter den besten 25 der Etappe.
Wer jedoch dachte, dass es das für die Harmelings war, der kennt die sympathischen 3 aus Borken-Gemen noch nicht richtig. 90 Minuten später, frisch gestärkt mit Erdbeerkuchen und nach einer Runde mit der Kutsche durch die Warendorfer Altstadt sind Vater und Tochter bereit zum zweiten Anlauf auf den Etappensieg. Mutter Silvia, die gerade eine Operation hinter sich hat, kann zwar nicht selbst mitmachen, ist aber leidenschaftlich als Motivatorin und Filmerin an der Seite der beiden. Dirk beginnt den Skilanglauf etwas ruhiger, als beim ersten Duell, während Jana die Taktik wählt, noch mehr “Gas” zu geben. Nur 20 Sekunden liegen nach dem Skilanglauf zwischen den beiden. Jana kommt just zu dem Zeitpunkt ans Biathlongewehr, als Dirk nach 2 Treffern den 3. Schuss daneben setzt. Mit den letzten beiden Schüssen trifft Dirk und einen Augenblick lang scheint es so, als gäbe das Schicksal den Harmelings auch in Warendorf den 2. Platz mit auf den Rückweg nach Borken. Doch was macht Jana da? Trifft mit dem ersten Schuss, trifft mit dem zweiten, dem dritten und dem vierten Schuss. Man muss sich nochmal vor Augen halten, dass Jana erst 13 Jahre alt ist. 90 Wettkämpfer, darunter erfahrene Schützen und starke Männer, versuchen sich seit 2 Tagen an einem fehlerfreien Schießen. Gelungen ist das nur einem einzigen: Hobbyjäger Matthias Katthöfer. Und nun kommt dieses junge Sporttalent und zeigt allen, wie kämpferisch man die 400 m Skilanglaufstrecke bewältigen kann und wie konzentriert man danach beim Schießen Erfolg haben kann. Es wird auch kein verflixter 5. Schuss, sondern ein 5.Treffer. Mit 3:07 Minuten hat die Etappe eine neue Spitzenreiterin: Jana Harmeling.
Die größte Überraschung der Tour 2016 ist perfekt
Um es vorweg zu nehmen. Die 13-jährige Jana Harmeling schafft es tatsächlich und holt den Etappensieg von Warendorf. Damit ist die wohl bisher größte Überraschung der Biathlon-Tour 2016 perfekt. Zweimal wurde es noch spannend, als Vater Dirk nochmals an den Start ging und nach 4 Schüssen 4 Treffer schaffte, jedoch am verflixten 5. Schuss scheiterte und als Thomas Ehl nach schnellem 400 m-Abschnitt 3 Treffer nach 3 Schüssen vorlegte. Da hielt Jana direkt daneben den Atem an, doch es folgte auch bei Thomas ein Fehlschuss. Wir freuen uns auf die sympathischen Harmelings am 28.12. auf Schalke und hoffen, dass Janas Freude am Sport so groß bleibt, wie wir es am Samstag wieder erleben durften. Aus dieser reinen Begeisterung erwachsen Spitzenleistungen. Ganz herzlichen Glückwunsch, liebe Jana!
Unser letzter Dank geht an die so freundliche Belegschaft des Intersport Kuschinski, die uns das Unterstellen der Wertgegenstände von Freitag auf Samstag ermöglichten und an die Warendorfer Kaufmannschaft, die uns bei der Pressearbeit wirksam unterstützten, das VIP-Team Warendorf für den Wettbewerb Zielsicherste Stadt organisierten und die Biathlon-Tour als Mitmach-Highlight für ihre Sommerzone nach Warendorf holten. Wir kamen gerne und hatten viel Freude in diesem schönen Städtchen!
Fotos: Dani Schwamenhöferova, Text Martin Bremer