Soester haben Bock auf Biathlon
Ein schöner Nebeneffekt der Biathlon-Tour ist das Kennenlernen zahlreicher Klein- und Mittelstädte Deutschlands. Auf dieses 3. Mai-Wochenende trifft das besonders zu, denn zweifellos wäre es ein echtes Versäumnis gewesen, wenn wir auf diesem Wege nicht die alte Hansestadt Soest mit ihrer vielerorts bestens erhaltenen Fachwerkkultur hätten erleben können. Jährlich im Mai treffen sich Soester und manche Auswärtige in der herrlichen Altstadt und feiern miteinander das Stadtfest, Bördetag, ein Wochenende lang bei guter Bewirtung, Livemusik und zahlreichen Mitmachgelegenheiten. Vor dem Theodor Heuss Park verwandelt sich der Schweinemarkt zur Biathlon-Arena und die Soester beweisen mit Leichtigkeit, dass sie auch eine Biathlonparty zu feiern verstehen. 140 spontan entschlossene Wettkämpfer locken an diesem Wochenende immer wieder zahlreiche Schaulustige auf den kleinen Platz und beweisen, dass Wettkämpfen und Stadtfest eine Synergie im schönsten Sinne schaffen können.
Der Bördetag hat eine Mitmach-Tradition
Schon seit 2015 ist die Biathlon-Tour mit Dirk Bröcking von der Soest Marketing GmbH, dem Gastgeber des Bördetags, in Kontakt und für das diesjährige Stadtfest ergab sich die passende Gelegenheit, dass der Ski-Klub Soest zugleich sein 90-jähriges Jubiläum feiert.Was liegt also näher, als gemeinsam den Wintersport unter der warmen Mai-Sonne erlebbar zu machen und dies mit Hilfe der in Deutschland populärsten TV-Sportart hinter König Fußball, dem Biathlon, zu tun. Neben den 140 Wettkämpfern testen sich während der beiden Tage rund 1000 Neugierige an den Biathlongewehren. Ein Mehrfaches an Schaulustigen sorgt für tolle Stimmung und Wettkampfatmosphäre. Dabei lernen wir die Soester als offene Menschen kennen, die Spaß am Mitmachen mitbringen. Natürlich ist es ein Vorteil, dass der Bördetag schon traditionell Aktivitäten anbietet und eine beliebte Präsentationsfläche für die Soester (Sport-)Vereine darstellt.
Der Wettkampf um die Finalreise nach Ruhpolding
Das Konzept der Biathlon Deutschland-Tour sieht vor, dass jeder Neugierige nach dem Kennenlernen des Biathlongewehres mit einigen Trainingsschüssen spontan entscheiden kann, ob sie oder er auch in den Wettbewerb um den Etappensieg starten möchte. Ohne lange Wartezeit beginnt dann rasch der Wettkampf, wenn mindestens ein weiterer Duellant gefunden ist. Das Duell dauert dann lediglich ca. 2-4 Minuten und berücksichtigt, dass die Festbesucher nicht ihre Kleidung durchschwitzen möchten. Doch die 400 m-Strecke auf den Skilanglauf-Cardiogeräten, Thoraxtrainer, reicht auch völlig aus, um selbst geübte Sportler ausser Atem zu bringen, so dass die folgenden 5 Schüsse Stehendschießen auf die 10 m entfernten Ziele mit 45 mm Durchmesser eine authentische Biathlonerfahrung ermöglichen. Die stark erhöhte Atemfrequenz macht das Ruhighalten des Infrarotgewehres beinahe unmöglich, doch die Zeit läuft und am Ende gewinnt ja der Schnellste unter den fehlerlosen Schützen. Genau dieses fehlerlose Schießen, also 5 Treffer mit den 5 Schüssen, ist die große Herausforderung, die an diesen beiden Tagen dann auch “nur” von 5 der 140 Wettkämpfern gemeistert werden kann. 30 Wettkämpfer/innen sind jedoch ganz nah dran, schaffen 4 Treffer mit ihren 5 Schüssen und werden mit Shootingstar-Medaillen ausgezeichnet. Für den Besten der beiden Tage geht die Biathlon-Tour in die nächste Runde, denn er ist beim Finale der 37 Etappensieger 2019 dabei, das am 25./26. Januar 2020 in der bekannten Chiemgau-Arena in Ruhpolding stattfinden wird. (Rückblick auf das Tourfinale in Ruhpolding vom 26./27.1.2019)
Bürgermeister, Bördekönigin und Jägerken
Sogar die zum Bördetag ganz aktuell präsentierte neue Soester Bördekönigin, Julia, erweist der Biathlon-Tour ihre Ehre. Soests Bürgermeister, Eckhard Ruthemeyer, stellt die Königin am Sonntagmittag höchstpersönlich an der Biathlon-Arena vor und Julia beweist sogleich Sportlichkeit und Mut bei ihrem Wettkampf mit dem stellvertretenden Jägerken von Soest, Ralf. Die jährliche Wahl des Jägerken findet in Soest traditionell zur auch überregional bekannten Allerheiligen-Kirmes statt. Julia und Ralf geben nicht nur ein sympathischen Paar ab, sondern machen auch eine ausgezeichnete Figur beim Biathlon. Die Bördekönigin startet mit 2 Volltreffern in ihre einjährige Amtszeit, während Jägerken, Ralf, mit 4 Treffern sogar einen Top-20-Platz unter den 140 Wettkämpfern erreicht. Herzlichen Glückwunsch.
Das Warten auf den ersten fehlerlosen Schützen
Obwohl die Wettkämpfe bereits am Samstag von Beginn an gute Schießergebnisse hervorbringen, dauert es einige Stunden, bis das erste fehlerlose Schießen gelingt. Zuvor kommen in der Mittagszeit gleich 9 von 20 Wettkämpfer/innen dem perfekten Resultat sehr nahe und können jeweils 4 ihrer 5 Schüsse ins Ziel bringen. Dem 52-jährigen Luftpistolenschützen aus Deiringsen, Rolf Kampschulze, ist es dann am Nachmittag vorbehalten, als erster ganz ohne Schießfehler den Biathlonwettkampf zu beenden und die Etappenführung zu übernehmen. Der Buchhalter nimmt es auch in seinem Hobby genau und legt im Dreikampf mit Tonia Diemel und Sarah Großmann die Messlatte für alle weiteren Wettkämpfer nun ein Stück weiter nach oben. Ohne perfektes Schießen lässt sich der Etappensieg in Soest nun nicht mehr erreichen. Allerdings lässt sich Rolf für sein Schießen recht viel Zeit und benötigt 5:30 Minuten für seinen Wettkampf. Diese Zeit lässt nachfolgenden präzisen Schützen noch gute Chancen auf den Platz an der Sonne.
Ein zielsicheres Damenquartett
Zuvor waren gleich 4 Wettkämpferinnen schneller als Rolf, doch bei ihren guten Schießergebnissen konnten sie jenen kleinen “Wackler” nicht verhindern, der aus dem perfekten Schießen dann eben “nur” ein sehr gutes Schießen macht. Mit ihren 4 Treffern erreichen Lisa-Marie Kobin und Jule Kersten (im Bild oben in der unteren Bildreihe links) sowie Sonja Dahmann und Jacqueline Beelte (im Bild oben in der unteren Bildreihe rechts) vordere Platzierungen nach dem 1. Wettkampftag.
Wechsel an der Etappenspitze
Treffsicher und schnell zugleich zeigen sich die beiden Fußballer der TuS SG Oestinghausen, Ruben Brinker und Moritz Pipers (im oberen Bild obere Bildreihe). Mit 2:46 Minuten und 2:56 Minuten gehören sie zu den schnellsten des Samstages und liegen mit jeweils 4 Treffern nach dem 1. Wettkampftag auf den Plätzen 3 (Ruben) und 4 (Moritz). Noch besser macht es Roy Farrell aus Großbritannien. Der erfolgreiche Bogenschütze des CfB Soest ist vor einem Jahr wegen des Brexits mit seiner Frau, Susan, von Norwich nach Soest gezogen. Mit seinem fehlerlosen Schießen holt sich der 53-jährige IT-Consultant nicht nur das Shootingstar-T-Shirt, sondern unterbietet mit 4:09 Minuten die Zeit des bisher führenden Rolf Kamphausen um 81 Sekunden und wird bester Wettkämpfer des 1. Tages.
Der 2. Wettkampftag wird zum Biathlonfest
Dieser Familiensonntag des Bördetags gehört sicherlich mit zu den schönsten Etappentagen in 4 Jahren Biathlon-Tour, denn er zieht mit dem spontanen Mitmachevent ähnlich viele Schaulustige an, wie andernorts nur die Biathlonstaffel-Stadtmeisterschaften. Ein solches Staffelevent mit vorangemeldeten vierköpfigen Teams kam zu der Premiere in Soest leider nicht zustande, doch 90 spontane Wettkämpfer lassen diesen Biathlontag trotzdem so richtig lebendig werden. Ein spannender Kampf um den Etappensieg steht bevor.
Gute Resultate schon am Morgen
Schon vor dem Mittag geht es richtig zur Sache beim Kampf um die Etappenführung. Eduard Mierau (im Bild oben, unten rechts) erreicht für seine 400 m Skilanglauf + 5 Schüsse die Gesamtzeit von 2:41 Minuten. Damit ist der System Engineer gleich um 88 Sekunden schneller, als der führende Roy Farrell, doch ein kleiner Moment der Flüchtigkeit machen aus einem fehlerlosen Schießen eines mit 4 Treffern und statt der Führung übernimmt Eduard zunächst Platz 3. Ganz ähnlich läuft es für den Fußballer, Tevfik Cam (im Bild oben, oben/mitte). Den Dreikampf mit Thorsten Bart und Giorgio Piseddu gewinnt Tevfik in 2:49 Minuten, aber auch bei ihm schleicht sich ein kleiner “Wackler” in der 5er-Schussfolge ein. Zunächst ist er damit 5., am Ende des Tages belegt Tevfik mit seiner Leistung den 10. Platz. Auch die 3 Gäste aus dem belgischen Antwerpen zeigen einen starken Wettkampf, doch machen auch sie nur fast alles richtig. Koosje Schmeddes (im Bild oben, unten links) lässt mit 4 Treffern und 3:32 Minuten beide Männer hinter sich. Benjamin van den Broeck (im braunen T-Shirt) schafft mit 4 Treffern in 3:38 Minuten jedoch ebenfalls einen Platz unter den besten 30 von 140 Wettkämpfern.
Der Ehrgeiz ist entfacht
Ohne größere Unterbrechungen folgt nun ein Wettkampf dem nächsten. Manch einem mag es auch Mut machen, dass eben kein Wettkämpfer bisher an diesem Sonntag einen perfekten Wettkampf hinlegen konnte. Immer noch führt der Brite, Roy Farrell, mit seinem fehlerlosen Schießen und 4:09 Minuten vom Vortag. Und auch im gerade gestarteten Rennen sind alle drei Wettkämpfer schneller als Roy. Der junge Dortmunder Leichtathlet, Ricardo Fricke (im schwarzen T-Shirt) benötigt 3:20 Minuten, muss jedoch 2 Fehlschüsse hinnehmen. Besser machen es auf der mittleren Bahn Marius Orsan und Frank Günther (im grauen T-Shirt). Doch auch bei ihnen verhindert ein winziger Moment der Unachtsamkeit das fehlerlose Schießen. 3:12 und 3:04 Minuten bringen den beiden die Endplatzierungen 15 und 13.
Und diese Serie geht so weiter. Peter Stemmler (im Bildvordergrund) gewinnt in 3:03 Minuten diesen Dreikampf, doch eben mit 4 und nicht mit 5 Treffern. Es wird Platz 12. Lars Bußmann (im roten T-Shirt) ist ebenfalls treffsicher, aber….natürlich…mit einer Ausnahme. 4 Treffer und 3:24 Minuten bedeuten am Ende Platz 20.
Die besonders ärgerliche Variante des Vorbeischrammens an der Etappenführung muss Thorsten Bart (im Bild oben ganz rechts) hinnehmen. Der Kicker des FC Ense erzielt nacheinander 4 Treffer, bevor der letzte Schuss für ihn zum Verflixten wird. Das Ziel vor Augen zu haben kann seine ganz eigene mentale Dynamik auslösen. Einer der Schnellsten ist in 2:32 Minuten der Volksbanker, Sven Hamers (ganz links im schwarzen T-Shirt). Doch bedarf es noch der Erwähnung, dass zur Führung ein Treffer fehlt?
Goldmedaille für den Ski-Klub Soest
Die Goldmedaille hat sich der Ski-Klub Soest, 90-jähriger Traditionsverein mit jugendlicher Lebendigkeit, alleine schon dadurch verdient, dass wohl jede Abteilung des Vereins ihren sportlichen Wettkampfgeist beim Biathlon in die Waagschale warf. Die Vereins-Kassenwartin, Elisabeth Wulf, als Energiebündel und treibende Kraft, ihre Schwester, Agnes, als ausgezeichnete Schützin, Tourenwart Michael Guthof, Skiwart Andreas Eckhoff, der 2. Vorsitzende und Kanuwart Hartmut Bembeneck und Vorstandsbeisitzer Martin Hitzegrad, von dem noch die Rede sein wird, Volleyballerin Suse Beck, Allroundsportlerin Britta Wetzel, die Alpinfans Ralf Schmidt, Lothar Wilzek und Clemens Kemper. Zweifellos hat auch die Kuchentheke des Ski-Klubs direkt gegenüber der Biathlon-Arena die Goldmedaille verdient und das Biathlon-Tourteam sagt herzlich dankeschön für die tolle Gastfreundschaft und Verpflegung! Lieber Ski-Klub Soest, Ihr seid eine tolle Truppe!
Der Shootingstar des Ski-Klubs Soest
Bei aller Neutralität freut es uns dann natürlich besonders, dass es am Nachmittag im “Vorstands-Dreikampf” ein Ski-Klubler” ist, dem als Erstem an diesem Sonntag das fehlerfreie Schießen gelingt. Martin Hitzegrad, Beisitzer im Klub-Vorstand, Hobbykicker und Alpinfan, unterbietet dabei Roy Farrells Bestleistung um 53 Sekunden und übernimmt mit 3:18 Minuten und 5 Treffern unter dem Jubel seiner Klub-Kollegen die Etappenführung. Am meisten überrascht über dieses Resultat ist Martin selbst. Der Produktionsleiter in der Elektroindustrie bezeichnet sich als “Schreibtischtäter”, doch auf Nachfrage verrät er uns zumindest, dass er in seiner Jugendzeit etwas Erfahrung als Sportschütze am Luftgewehr sammeln konnte. Für die noch verbleibenden 2 Etappenstunden wird er nun zum Gejagten der Ehrgeizigen werden.
Erfolgreiche Soester Sommerbiathleten
Wahrscheinlich wissen es die meisten Soester gar nicht, dass mit Jessica Scholle eine Lokalmatadorin sogar schon einen Deutschen Meistertitel im Sommerbiathlon errang (im Staffelwettkampf mit dem Westfalen-Team; im Einzel erreichte sie den 3. Platz). Jessica startet für den BSV Dortmund-Applerbeck. Auch ihr Mann, Dirk, hat etwas Wettkampferfahrung im Sommerbiathlon. Heute freuen sich die beiden und ihre Kids Nina und Nils, dass Biathlon auch einmal in ihrer Heimatstadt Beachtung findet. Gemeinsam starten Jessica und Dirk an diesem Nachmittag in ein spannendes Rennen mit dem mehrfachen Biathlon-Tour-Etappensieger, Dirk Harmeling, der heute gemeinsam mit Tocher Jana und Frau Silvia das Tour-Team in der Betreuung der Neugierigen unterstützt. Es muss gesagt werden, dass die 400 m-Skilanglaufbelastung auf dem Thoraxtrainer für die beiden Sommerbiathleten ebenso komplettes “Neuland” ist, wie für fast alle anderen spontanen Wettkämpfer auch. Der Sommerbiathlon umfasst die Disziplinen Laufen + Schießen, während die Doppelstock-Technik auf dem Thoraxtrainer nahezu ausschließlich eine Belastung für den Oberkörper darstellt. Läufer sind dabei keineswegs im Vorteil. So setzt sich dann auch Dirk Harmeling auf der 400 m-Strecke von den beiden Sommerbiathleten ab. Dirk Scholle, der durch seinen Beruf als Garten- und Landschaftsbauer einen starken Oberkörper mitbringt, kann dem Tourzweiten von 2017 recht gut folgen. Jessica, die als Sport- und Fitnesstrainerin universell trainiert ist, verliert vergleichsweise wenig Zeit auf der Strecke. Dirk Harmeling, der natürlich ausser Konkurrenz hier startet, benötigt lediglich 2:06 Minuten, doch ein Schießfehler lässt den Ausgang dieses Dreikampfes noch offen. Dahinter erzielt Dirk Scholle mit den ersten beiden Schüssen Treffer, bevor Jessica das Biathlongewehr erreicht. Beinahe gleichzeitig erzielen Jessica ihren ersten und Dirk seinen 3. Treffer. Wer dachte, dass Jessica am Biathlongewehr den Wettkampf zu ihren Gunsten drehen kann, sieht sich mit dem nächsten Schuss getäuscht: Fehlschuss bei Jessica, Treffer bei Dirk. Alle Achtung, der nicht mehr trainierende 30-Jährige macht bis hier hin alles richtig und wirkt hochkonzentriert. Ein einziger Treffer fehlt ihm noch, um die Etappenführung von Martin Hitzegrad zu übernehmen. Noch bevor er oder die Zuschauer darüber nachdenken können, ob er nun nervös werden könnte, entscheidet sich Dirk zum letzten Schuss…und…trifft. 2:49 Minuten und 5 Treffer bringen Dirk Scholle auf Platz 1 der Etappenwertung, während sich Jessica trotz zweier eigener Schießfehler mitfreuen kann. War das schon das letzte Wort am heutigen Tag?
Der tolle Tag bekommt sein würdiges Finish
Die letzte Etappenstunde hat es dann noch mal “in sich”. Zunächst erfreuen sich das Tour-Team und die Zuschauer an dem jung gebliebenen Rudolf König, der trotz seiner 74 Jahre keinen Zweifel daran lässt, dass er sich diesen Wettkampf zutraut. Dem begeisterten Skilangläufer sieht man seine Sportlichkeit auch heute noch auf dem Thoraxtrainer an. Nach seinem Treffer und der Zeit von 4:33 Minuten bekommt der Senior dieser Etappe herzlichen Applaus vom Publikum. Diesen verdient sich auch Jessica Scholle noch, die ihre 2 Schießfehler unbedingt noch ausbügeln möchte und mit ihrem dritten Wettkampf an diesem Tage ihre Armmuskulatur in die Müdigkeit treibt, jedoch im Kopf hellwach bleibt und das fehlerlose Schießen in 3:23 Minuten noch schafft. Jessica wird Etappendritte. Die finalen Minuten gehören dem Zweitplatzieren, Martin Hitzegrad vom Ski-Klub Soest. Mit seinen 3:18 Minuten liegt er 29 Sekunden hinter der Bestmarke zurück. Geht da noch was? Nach 150 schnellen Metern schüttelt er den Kopf. Aber das ist jetzt Kopfarbeit. Martin geht durch das Nadelör hindurch und kämpft sich im hohen Tempo durch die 400 m-Strecke. Es bleiben ihm 35 Sekunden für die 5 Schüsse. Als hätte er eine innere Uhr mitlaufen reizt Martin die Erholungspause aus, schiesst und trifft, schiesst und trifft, schiesst und trifft. Unglaublich, schafft er doch noch den Last Minute-Sieg? 10 Sekunden bleiben für die letzten beiden Schüsse. Martin schiesst…und verfehlt mit dem 4. Schuss das Ziel. Der 5. Schuss passt dann wieder und seine Endzeit von 2:47 Minuten hätte tatsächlich gereicht. Der Etappensieg wird zur Millimeter-Entscheidung und Martin Hitzegrad hat sich mit diesem kampfstarken Abschluss höchsten Respekt verdient.
Mit dem Etappensieg von Dirk Scholle endet diese zweitägige Etappe beim Soester Bördetag. Ihn und seine Frau, Jessica, werden wir Ende Januar 2020 beim Tourfinale der Etappensieger in Ruhpolding wiedersehen. Unser Dank gilt allen Wettkämpfern für ihre Motivation und den sportlichen Einsatz, er gilt den zahlreichen Schaulustigen während der insgesamt 14 Wettkampfstunden für ihr Interesse und die Unterstützung der Wettkämpfer. Mein persönlicher Dank gilt meinen Tourkollegen, Harry und Michael für super Arbeit bei knapper Besetzung, sowie Jana, Silvia und Dirk Harmeling für die tatkräftige Unterstützung bei der Betreuung der Teilnehmer. Ein herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle noch einmal an den Ski-Klub Soest für die schöne Zusammenarbeit und die so zuvorkommende Verpflegung des gesamten Tourteams. Der abschließende Dank geht an den Gastgeber des Bördetags, die Soest Marketing GmbH und Dirk Bröcking, für das Vertrauen in die Biathlon-Tour und die unkomplizierte, gute Zusammenarbeit.
Bilder: Siegward Pein Text: Martin Bremer